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Fragen rund um Laufwerke (3/7)


Disketten-Trauma
Schlaf, Windows, schlaf
Im Stich gelassen
Nochmal Disketten-Trauma
Von Meistern und Sklaven
Unauspackbares
CD-Sound besser auf PC?
CD mit Boot-Diskette

Disketten-Trauma
Ich habe da ein kleines Technik-Problem mit meinem Pentium/60. Lege ich die "Diskette 1" eines Programms in das Laufwerk ein, um dieses zu installieren, erscheint normalerweise der Inhalt der Diskette beim Tippen des Befehls DIR. Bis hierhin ist noch alles normal. Lege ich aber "Diskette 2" ein und tippe nochmals DIR, erscheint wieder der Inhalt von Diskette 1. Ich kann deshalb zum Beispiel kein Programm von Diskette installieren. Ich muß alle Disketten auf die Festplatte kopieren und das Programm von dort aus installieren. Könnt Ihr mir sagen, was da nicht stimmt?
(Maik Teetzen, Magdeburg)

Für dieses Phänomen kann es mehrere Möglichkeiten geben:
1) Irgendein Festplatten/Disketten-Cache schießt hier über sein Ziel hinaus. Normalerweise soll der Cache einmal gelesene Daten im Speicher Parat halten, wodurch wiederholte Zugriffe auf die selben Daten schneller ablaufen. Unerwünscht ist das jedoch bei dem Verzeichnis einer Diskette. Entweder handelt es sich bei dem Übeltäter um einen Software-Cache, der sich per CONFIG.SYS oder AUTOEXEC.BAT aktiviert, oder Sie haben einen Cache-Controller in Ihrem System stecken, der auch gleich noch die Diskettenlaufwerke mit-cachet. Bei einem Software-Cache sollten Sie grundsätzlich Microsofts SMARTDRV verwenden, das ab Version 5.00 zum Lieferumfang von MS-DOS gehört. Einen Hardware-Cache erkennen Sie daran, daß die Kabel für die Diskettenstation und die Festplatte an einer recht großen Platine angeschlossen sind. Falls in Ihrem PC tatsächlich ein Cache-Controller sitzt, müßten Sie dafür auch ein Handbuch und eine Diskette mit Programmen besitzen. Mit den Programmen können Sie dem Controller sein Verhalten abgewöhnen.
2) An Ihrem Laufwerk und/oder Disketten-Controller ist die "Change Disk"-Leitung kaputt. Diese Leitung teilt dem PC mit, wenn eine Diskette gewechselt wurde. Hier hilft nur der Weg zur Werkstatt.
3) Wenn das Problem im wesentlichen bei Kopien oder eigenen Disketten auftritt, verwenden Sie wahrscheinlich ein Formatier-Programm, das jeder Diskette die gleiche Seriennummer gibt. In diesem Fall kann MS-DOS ins Schleudern kommen, da es Disketten anhand der Seriennummer identifiziert. Welche Seriennummer eine Diskette hat, können Sie sehen, wenn Sie den Befehl "CHKDSK A:" (bzw. "B:") eingeben. Haben alle Disketten die gleiche Zahl hier stehen, ist der Bösewicht gefunden; verwenden Sie dann in Zukunft ein anderes Programm zum Formatieren der Disketten.


Schlaf, Windows, schlaf
Ich habe mir vor kurzem einen PC gekauft. Während der Arbeit unter Windows bemerke ich bei allen Programmen eine störende Unterbrechung, die zyklisch immer wieder auftritt. Da der PC in dieser Zeit (zirka 30 Sekunden) auf nichts reagiert, war ich immer gezwungen abzuwarten und meine Arbeit zu unterbrechen. Deshalb besorgte ich mir ein Update auf Windows 3.11. Nach der Installation blieb das Problem aber bestehen.
(Christian Knebel, Coswig/Anh.)

Windows schreibt in dieser Zeit Daten auf die Platte und zwar in die sogenannte "Auslagerungsdatei". Versuchen Sie folgendes: In der "Systemsteuerung" gibt es das Programm "386 erweitert". Dort können Sie in dem Menü "Virtueller Speicher" unter "Ändern" eine Option "32-Bit Zugriff für Laufwerkszugriff benutzen" einschalten. Der Computer greift dann zwischendurch zwar immer noch auf die Festplatte zu, behindert aber nicht mehr die Arbeit. Bei einigen wenigen Festplatten läßt sich diese Option allerdings nicht aktivieren. Falls Sie solch eine Festplatte besitzen, müssen Sie weiter mit dieser Misere leben.


Im Stich gelassen
Seit dem Kauf meines PCs mußte ich mein CD-ROM schon 4 mal (!) austauschen, da es spätestens nach einem Monat einen Defekt bekam. Bei Suchaktionen auf der CD (Bewegungen der Leseeinheit) krachte und knarrte es, das Laufwerk stoppte für 1 bis 2 Sekunden, dann versuchte es erneut auf die Daten zuzugreifen und so weiter. Bisher tauschte ich das Mitsumi FX400-Laufwerk (4fach Speed, angeschlossen an On-Board-IDE-Controller) 3 mal um, das letzte Modell war das Teac CD55A, angesteckt an einen Sound Blaster 16 MultiCD. Ich prüfte auch die Spannungen an den internen Stromversorgungskabeln (5 und 12 Volt), die allerdings keine Schwankungen aufwiesen. Mein Teac-Laufwerk probierte danach ein Bekannter aus: Ohne Erfolg!
Bei meiner Anfrage erhielt ich die Antwort, der Fehler müsse eindeutig beim CD-Laufwerk liegen (und man können keinerlei Garantieansprüche übernehmen), der betreffende Händler des CD-ROMs erklärt mich jedoch schon fast für verrückt, wenn ich das 4. Mal das Laufwerk reklamiere.
(Christoph Kofler, Pruggern)

Ein typischer Fall von "keiner will's gewesen sein". Tatsächlich kann der Fehler sowohl an den Laufwerken als auch am Motherboard liegen. Da hilft nur eines: mit den Händlern sprechen und sich nicht abwimmeln lassen. Nach Möglichkeit sollten Sie Ihren Laufwerk-Händler fragen, ob dieser das CD-ROM-Laufwerk unter Ihren Augen sowohl an ein fremdes Gerät als auch an Ihren Computer anschließen würde. Wenn es an einem fremden Computer funktioniert, bei Ihnen aber nicht, ist eindeutig der Computer schuld. Das gleiche Spielchen wiederholen Sie beim PC-Händler.
In Deutschland ist jeder Händler gesetzlich verpflichtet, mindestens 6 Monate Garantie auf Produkte zu geben. Die Garantie verlängert sich auch grundsätzlich um die Zeit, in der ein Gerät repariert oder umgetauscht wird, Ihnen also nicht zur Verfügung steht.


Nochmal Disketten-Trauma
Da ich bei meinem neuen Pentium/90-Computer das gleiche Problem mit dem Diskettenwechsel wie Maik Teetzen (Ausgabe 9/95) hatte, möchte ich auch meinen Senf dazu geben. Es stellte sich heraus, daß lediglich MS-DOS diesen Fehler aufwies. Unter anderen Betriebssystemen wie Novell-DOS oder OS/2 lief das System einwandfrei. Schuld daran war, daß MS-DOS standardmäßig den Diskettenwechsel erkennen will. Der auf dem Mainboard integrierte Controller unterstützt diesen aber nicht (mehr?). Nach Schmökern im DOS-Handbuch kam ich darauf, daß mit Hilfe des Befehls "DRIVPARM" in der CONFIG.SYS das Erkennen des Diskettenwechsels abgeschaltet werden kann. Der Parameter "/C" ist dafür zuständig; wenn man ihn in der DRIVPARM-Zeile wegläßt, ist das Ganze abgeschaltet. Die Zeile sieht folgendermaßen aus:
DRIVEPARM = /D:0 /F:7
Der Parameter /D:0 bezeichnet das erste Diskettenlaufwerk und /F:7 aktiviert das 1,44-MByte-Format.
(Bernhard Mayer, Esslingen)

Nach Esslingen einen schönen Gruß aus der Technik-Treff-Ecke und vielen Dank für den Tip. Noch ein kleiner Hinweis: Unter MS-DOS 5.00 und 6.22 tritt der Fehler auch nicht auf. Bei den fehlerhaften Versionen kann es sich also nur um MS-DOS 6.00 und 6.20 handeln.


Von Meistern und Sklaven
Ich wollte meinem Pentium 90 und mir etwas Gutes tun und habe mein in die Jahre gekommenes CD-Laufwerk mit Doublespeed gegen ein Teac-6fach-Laufwerk getauscht. Leider sind aber nun Programme, die permanent Grafik von CD laden, nicht mehr spielbar. Die Videos bei "The Need for Speed" haben zum Beispiel sekundenlange Aussetzer, Mega-Race läßt sich kaum mehr spielen, da während des Fahrens alle paar Sekunden die Grafik stoppt. Das CD-ROM habe ich als Slave am zweiten Eingang des E-IDE-Controllers angeschlossen, und die Festplatte ist als "HD is master - slave is present" gejumpert.
(Frank Metze)

Hier liegt ein kleines Mißverständnis vor. An einem IDE-Controller mit zwei Anschlüssen existiert an jedem der beiden Kanäle ein Master- und ein Slave-Gerät. Gebootet werden kann dabei nur von einer Festplatte, die als Master am ersten Controller angeschlossen ist. Ein CD-ROM als einziges Gerät am zweiten Kanal muß ebenfalls als Master eingerichtet sein. Einige IDE-Laufwerke besitzen darüber hinaus noch eine Einstellung, die sie als einziges Gerät (etwa: "Drive Single") an einem IDE-Controller kennzeichnet. Ist ein derartiger Jumper nicht zu finden, muß ein einzelnes IDE-Gerät immer als Master betrieben werden. Außerdem ist zu beachten, daß der eventuell auf einer Soundkarte befindliche IDE-Port abgeschaltet werden muß: Mehr als zwei IDE-Kanäle sind ohne spezielle Controller in der PC-Architektur nicht vorgesehen.


Unauspackbares
Ich habe mir einen Pentium 100 zugelegt, vorher hatte ich einen 486 DX2/66. Ich wollte nun meine mit dem Programm ARJ eingepackten Daten von den Disketten wieder entpacken. Bei den meisten eingepackten Programmen bricht ARJ die Arbeit mit der Fehlermeldung "Korrupte Daten - CRC-Fehler" ab. Auf dem 486er eines Freundes lassen sich diese Daten aber korrekt entpacken. (Christian Ahrens)

Schuld ist hier höchstwahrscheinlich ein etwas verstelltes Diskettenlaufwerk. Um schnell wieder an die Daten zu kommen, sollte entweder das alte Laufwerk verwendet werden, manchmal hilft es aber schon, die Disketten mit einem Kopierprogramm auf der Maschine zu duplizieren, auf der sie zumindest gelesen werden können. Um wieder zu einem kompatiblen Diskettenlaufwerk zu kommen, empfiehlt sich im übrigen ein Neukauf, da kaum ein Händler die Ausrüstung hat, um verstellte Laufwerke wieder korrekt einzumessen, was obendrein teurer als ein neues Gerät wäre.
Außerdem kann das BIOS des neuen PCs "übertunt" sein. Wenn der ISA-Bus mit mehr als acht Megahertz betrieben wird, funktionieren bei einigen Boards die Diskettenlaufwerke nicht mehr. In dem Fall sollte man das Gerät zum Händler bringen, denn das ist ein typischer Fall für die Garantie.


CD-Sound besser auf PC?
Ein Bekannter sagte mir, daß eine vom PC abgespielte Audio-CD besser klingt, als eine, die direkt von der HiFi-Anlage wiedergegeben wird, wenn das CD-ROM-Laufwerk mit einer Soundkarte und einem externen Verstärker verbunden ist. Stimmt das? Wenn ja, warum? Ist dann logischerweise ein Sound Blaster 16 besser als eine ältere 8er-Karte? Läßt sich der Klang noch mit einem Roland-Wavetable optimieren, oder schert sich die Aufsteck-Karte nicht um Musik-CDs und ist nur an MIDI interessiert?
(Elmar Schalk, Stuttgart)

Mit dieser Behauptung wäre die gesamte HiFi-Branche auf einen Schlag arbeitslos. Tatsächlich liefern die meisten CD-ROM-Laufwerke unter HiFi-Gesichtspunkten ein relativ schlechtes Klangbild. Der simple analoge Audio-Teil der meisten Soundkarten gibt dem Klang in Sachen Rauschen dann gewöhnlich den Rest. Eine CD klingt auf einer ordentlichen HiFi-Anlage immer besser als auf dem PC.
Die Bit-Auflösung einer Soundkarte hat nichts mit der Klangqualität einer CD zu tun. Die bereits analogen Audio-Signale, die mit einem kleinen Kabel vom CD-ROM-Laufwerk zur Soundkarte geführt werden, mischt die Karte dann mit den anderen möglichen Soundquellen zusammen. Eine 16er-Blaster klingt deshalb nicht unbedingt besser oder schlechter als eine 8-Bit-Soundkarte.
Tatsächlich interessiert sich das Roland-Wavetable-Board oder eine x-beliebige andere Aufsteckkarte nicht für Audio-CDs. Der Wavetable-Aufsatz erklingt (unter DOS) nur dann, wenn ein Spiel es per MIDI und MPU-401 direkt unterstützt.


CD mit Boot-Diskette
Mittlerweile wird ja fast alles auf CD geliefert. Nach erfolgreicher Installation eines Spiels kommt die Meldung: "Nicht genügend Arbeitsspeicher, um das Spiel laufen zu lassen." Früher war das kein Problem, da hat man einfach eine Boot-Diskette erstellt. Heute bereitet uns das Schwierigkeiten, denn per Boot-Disk gestartet wird einfach nicht mehr auf das CD-ROM-Laufwerk zugegriffen. Selbst nach Übernahme aller Einträge aus der CONFIG.SYS und der AUTOEXEC.BAT will es einfach nicht klappen - es gibt kein Erkennen des CD-Laufwerks, das aber zum Spielen mit der CD gebraucht wird.
(Samih & Heike Baraka, Berlin)

Leider genügt es nicht nur die CONFIG.SYS und die AUTOEXEC.BAT auf die Diskette zu übertragen. Für den Betrieb der CD sind zwei weitere Programme notwendig. Eines ist als Treiber in der AUTOEXEC.BAT eingetragen. Sie erkennen Ihn daran, daß ein Eintrag in seiner Kommandozeile "MSCD001", "MVCD001", "12345678" oder ähnlich lautet. Diesen Treiber (sein Name steht hinter DEVICE=; bei Mitsumi ist es zum Beispiel MTMCDAS.SYS oder MTMCDAE.SYS) müssen Sie auf die Diskette kopieren. Außerdem benötigen Sie noch das Programm MSCDEX.EXE, das die AUTOEXEC.BAT startet. Sie finden Ihn entweder im MS-DOS-Verzeichnis Ihrer Festplatte oder im Verzeichnis für die Soundkarten- oder CD-ROM-Programme. Zum Schluß müssen Sie auf der Diskette in der CONFIG.SYS und der AUTOEXEC.BAT noch die Pfade auf die Treiber ändern; sonst findet MS-DOS die Programme nicht. Wenn hier zum Beispiel LOADHIGH \DOS\MSCDEX.EXE steht, müssen Sie das in LOADHIGH \MSCDEX.EXE ändern. Anschließend dürfte der Zugriff auf die CD kein Problem mehr sein.


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