PC Player

Fragen rund um Grafikkarten (3/5)


Bench mich
Es grünt so grün
Jahrtausendfieber
Stromsparende Spiele
Flimmerfenster mit Tseng
Ein PC sieht rot
Wieviel Features verträgt ein Connector?
Und sie ruckeln immer noch...

Bench mich
Ich besitze seit kurzer Zeit einen Pentium-Rechner, der mit 90 MHz getaktet wird. Das Problem ist jetzt, daß ich die Grafikkarte mit dem Programm 3DBench getestet habe. Das Ergebnis war 76,9 Bilder/s und nicht 83,3 Bilder/s wie es in dem Test in Ausgabe 8/95 steht. Trotzdem kann ich praktisch keinen Unterschied zu meinem vorherigen System bemerken.
(Thomas Wrobel, Nürnberg)

Ich habe einen AMD 486 DX4/100 PCI mit 256 KByte Cache, 16 MByte RAM und eine Hercules Dynamite Power mit 2 MByte DRAM. Das Motherboard ist kein Kombi-Board und ich habe auch keinen Waitstate auf dem Board oder der Grafikkarte. Warum erhalte ich nun einen 3DBench-Index von nur 53,2? In Eurer Ausgabe 8/95 haben die Grafikkarte mit einem ET-4000W32p-Chip einen Wert von 76,9.
(Martin Leisching, München)

Der 3DBench versucht ein "echtes" Spiel zu emulieren. Dazu muß er jedes einzelne Bild der Animation berechnen und das Bild anschließend in den Speicher der Grafikkarte übertragen. Prozessor, Chipsatz, Cache, die RAMs auf dem Motherboard, das Bus-System und die Grafikkarte: Alle diese Komponenten müssen zusammenspielen, damit die Grafikgeschwindigkeit steigt. Trotz gleichem Prozessors (Pentium/90) und gleichen Bus-Systemen (PCI) kann es zu geringfügigen Abweichungen kommen, wenn einer der anderen Komponenten etwas langsamer ist. Zwischen 83,3 Bilder/s und 76,9 Bilder/s besteht außerdem nur ein Unterschied von 10 Prozent; in der Praxis bemerkt man das kaum. Bei einem DX4/100 ist der 3DBench deshalb langsamer, weil trotz gleichem Bussystem der Prozessor nicht so viel Dampf drauf hat. Obwohl die Grafiken über den Bus genau so schnell zur Karte übertragen werden wie beim Pentium/90, berechnet der Prozessor die Einzelbilder nicht so schnell. Der 3DBench-Wert ist also ein Indiz für die Grafik-Leistung des Gesamt-Systems und nicht nur der Grafikkarte.


Es grünt so grün
Die Farben an in meinem Monitorbild haben seit geraumer Zeit einen Grünton, den ich nur teilweise durch Regelung der Helligkeit wegbekomme. Von Zeit zu Zeit werden die Farben für ein paar Minuten, allerhöchstens ein paar Stunden, wieder normal. An der Grafikkarte liegt es auf keinen Fall, da ich den Monitor eines Freundes angeschlossen hatte, und bei ihm waren die Farben normal und schön hell.
(Markus Gohl, Nürtingen)

Daran ist entweder ein Wackelkontakt im Monitor-Kabel oder im Monitor schuld, oder einige elektronische Bauelemente im Monitor wollen nicht mehr so ganz mitspielen. Wenn Sie das Kabel an verschiedenen Stellen verbiegen und sich das Bild dadurch wieder normalisiert, ist das Kabel der Übeltäter. Ansonsten ist Ihr Monitor defekt.


Jahrtausendfieber
Als ich den Testbericht der Millenium las, war ich einfach hin und weg. Mein Sparschwein zeigte mir allerdings nur gähnende Leere. Da dachte ich, ich frage mal nach, ob sich die Anschaffung der Millenium überhaupt lohnt. Ich besitze von Elsa eine "Winner 1000 Trio" mit 2 MByte DRAM. Ist der Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Millenium- und der Trio-Karte wirklich so groß?
(Gildas Gerdes, Hamburg)

Kurzer Blick ins Heft 8/95, Seite 132: Die Winner 1000 Trio schafft unter Super-VGA (640 x 480) eine Datenrate von 23199 Byte/s, die Millenium dagegen 48759 Byte/ms, also rund das doppelte. Bei Spielen wie "Wing Commander 3" merkt man den Unterschied schon, allerdings ist die Millenium-Karte auch rund doppelt so teuer. Für einen Unterschied, den man nur "spürt" ist das wohl etwas viel Geld, zumal Sie für die andere Karte bereits Geld ausgegeben haben. Wer dagegen noch keine Karte besitzt oder vielleicht endlich mal seine alte ISA-Karte ersetzen will, für den ist die Millenium eine feine Sache.
Richtig interessant wird es außerdem mit 3D-Spielen unter Windows 95. Die Millenium hat eine eingebaute 3D-Beschleunigung, die Trio-Karte dagegen nicht.


Stromsparende Spiele
Wenn ich das Spiel Cybermage in VGA für 8 MByte installiere, spult das Spiel beim Starten das Intro ab. Wenn dieses beendet ist, und eigentlich der Titelbildschirm erscheinen sollte, zeigt mir mein 14-Zoll-Monitor von Smile nur noch einen schwarzen Bildschirm oder er schaltet sogar in den Stromsparmodus. Nur wenn ich die SVGA-Version für 16 MByte installiere, kann ich das Programm verwenden.
(Hanno Schattow)

Was hier passiert, ist eine Überlastung des Monitors durch eine zu hohe Bildwiederholfrequenz. Das merkt der kleine Smile, und schaltet sich vorsichtigerweise ab, da er sonst Schaden nehmen könnte. Einen kleinen Ausweg gibt es dabei, wenn die Grafikkarte über ein Programm wie VMODE in der Startdatei AUTOEXEC.BAT an den Monitor angepaßt wird - näheres ist im Handbuch zur Grafikkarte zu finden. Sind Monitor und Grafikkarte aneinander angepaßt, und ein Programm fordert trotzdem hartnäckig einen Grafikmodus an, den der Monitor nicht verkraftet, so ist diese Software nur mit einem anderen Monitor zu verwenden - leider.


Flimmerfenster mit Tseng
Ich besitze eine Grafikkarte mit dem Chip ET4000/W32i. Vor kurzem habe ich Windows 95 installiert, welches zu meiner vollsten Zufriedenheit läuft. Allerdings arbeitet mein Monitor nur auf 56 Hertz Wiederholfrequenz (starkes Flimmern, Anm. d. Red.). Andere Treiber und Utilities für meine Grafikkarte als die wenigen installierten von Win95 bekomme ich allerdings nirgendwo. (Duncan Rubinger)

Doch, sie liegen auf dem CD-ROM zu dieser Ausgabe im Verzeichnis PROGRAMM/TSENG. Das Utility VMODE.COM dient dabei zum Einstellen der Wiederholraten, und muß in der Datei AUTOEXEC.BAT aufgerufen werden. Die Dokumentation des Programms ist der Datei VMODE.DOC zu entnehmen, wichtig ist dabei, daß nur die maximale Wiederholfrequenz des Monitors angegeben wird. Sie findet sich unter "Technische Daten" in jedem Monitor-Handbuch.


Ein PC sieht rot
Bei manchen Spielen werden bei mir Teile der Spielegrafik farbverfälscht oder flackernd dargestellt, wobei die Farbe rot überwiegt. Andere Spiele hingegen funktionieren problemlos.
(Karl-Heinz Götz, Nürnberg)

Dieses Phänomen hängt, wie schon oft im Technik-Treff geschildert, meistens damit zusammen, daß der AT-Bus (ISA) des PCs oder der Local Bus zu schnell eingestellt ist. Sorgen Sie dafür, daß der ISA-Bus mit maximal 8 MHz getaktet wird und daß bei einem Local Bus ein "Waitstate" eingeschaltet ist. Das sollte die Rot-Färbungen beheben.


Wieviel Features verträgt ein Connector?
Ich habe mir sowohl eine Reel Magic wie auch eine Movie Machine Pro gekauft. Beide benötigen den Feature Connector der VGA-Karte. Wie kriege ich beide gleichzeitig in den PC?
Außerdem erwarb ich zwei CD-i-Filme: "Die Nackte Kanone" und "Die Stunde der Patrioten". Leslie Nielsen lief bestens, doch mein CD-ROM konnte Harrison Ford einfach nicht erkennen.
(Benjamin Vogt, per Compuserve)

Leider kann man an einen Feature Connector einer VGA-Karte auch nur eine einzige Zusatzkarte hängen. Sie müssen sich also entscheiden, ob Sie MPEG Playback oder Video-Aufnahmen bevorzugen. Wenn Sie wirklich beides gleichzeitig benötigen, sollten Sie auf Kombi-Karten warten, die alle Bauteile auf einem Board vereinen. So läuft die in dieser Ausgabe geteste Kelvin MPEG (VGA + MEPG) zusammen mit einem Videograbber. Mit der Showtime Plus von Spea ist sogar eine Karte lieferbar, die VGA und MPEG und Videograbs gleichzeitig beherrscht.
Einige der auf Video-CD lieferbaren Filme sind nur auf einem CD-i abspielbar. Erkennen kann man diese an einem eindeutigen bunten CD-i-Aufkleber. Nur die allerersten Filme sind in diesem Format gespeichert worden; nach einer Handvoll Scheiben wurde auf das "White Book"-Format umgestellt, welches auch die meisten CD-ROM-Laufwerke verstehen. Angeblich sollen die Problemfilme, darunter auch "Top Gun", im Laufe des Jahres 1995 in kompatiblen Versionen erscheinen.


Und sie ruckeln immer noch...
Ich habe mich an alle Eure Tips aus Ausgabe 1/95 gehalten, aber die Videos von Eurer CD ruckeln immer noch. Was nun?
( - Diverse Leser - )

Hier ein paar neue Updates zum Videoproblem:
a) Besitzer von "Sound Blaster Pro"-Karten sollen unbedingt bei Creative auf einen neuen Treiber drängen. Der zu Redaktionsschluß aktuelle Treiber wird mit Stereo-Videos einfach nicht fertig. Notlösung: Einen alten Sound Blaster (ohne Pro!)-Treiber installieren und in Mono zuhören. Dann ruckelt's nach Aussagen mehrerer Leser nicht.
b) Manche Soundkarten können im Windows-Treiber auf zwei verschiedene Digital-Modi eingestellt werden, beispielsweise die Terratec-Modelle. Die beiden Modi heißen "Demand Mode" und "Single Byte Mode". Wenn einer der beiden keine befriedigenden Ergebnisse bringt (von Motherboard zu Motherboard unterschiedlich) sollte man mal den anderen Modus ausprobieren.
c) Wenn lediglich im "Test Player" unserer CDs die Videos ruckeln, liegt das nach neuesten Erkenntnissen an einem Bug im Grafikkartentreiber, der Videos auf ungeraden Bildschirmpositionen einfach nicht korrekt zentriert. Abhilfe schafft wahrscheinlich der Original-Microsoft SVGA-Treiber, den es entweder bei Microsoft gibt oder der in neuen Windows-Versionen (3.11) schon mitgeliefert wird. Wir versuchen in der Zwischenzeit, unseren Testplayer um diesen Bug herum zu lotsen.


Falls Sie Anmerkungen und/oder Ergänzungen haben,
schreiben Sie doch eine E-Mail an den Webmaster.

(c) 1996, 97 DMV Verlag, Feldkirchen. Alle Rechte vorbehalten.