PC Player

Fragen rund um Grafikkarten (1/5)


Geteilter Bus gleich halber Takt?
Ein Hertz für den Textmodus
Problem: Nach der Installation neuer Hardware reicht das RAM nicht mehr
Problem: PC ist zu langsam. Was bringt eine neue Grafikkarte?
Problem: Ich kann keine Super-VGA-Spiele spielen
Problem: Welche Grafikkarte soll ich mir kaufen?
Pixelschnee
Bildschirm in schwarz

Geteilter Bus gleich halber Takt?
Ich habe gelesen, daß bei Vesa-Local-Bus-Motherboards, bei denen der Bus mit 40 MHz läuft und zwei VLB-Karten eingebaut ist, der Takt halbiert wird. Das heißt, beide Karten laufen nur mit 20 MHz oder es gibt Störungen.
(Christian Dziallas, Mülheim)

Es stimmt, daß es Vesa-Local-Bus-Karten gibt, die bei 40 MHz nicht mehr so ohne weiteres mitspielen, wie zum Beispiel ältere ET4000-W32-Karten. Um diese zum Laufen zu bringen, ist es notwendig, an der Karte oder am Motherboard ein zusätzliches Waitstate einzustellen. Dies geschieht knallhart per Jumper und drückt gewaltig auf die Grafikleistung. Aber das ist natürlich besser, als ein nicht funktionierender Rechner oder auftauchende Grafikfehler. Wenn Ihr 3D-Bench-Wert auffällig niedrig ist, kann es eventuell daran liegen.


Ein Hertz für den Textmodus
Ich habe einen 486-Rechner mit einer Cirrus Logic AVGA3-542X-Grafikkarte. Sie leistet 72 Hz bei 256 Farben und einer Auflösung von 800 x 600. Damit bin ich unter Windows echt zufrieden. Es müßte also eigentlich doch recht einfach möglich sein, alles unterhalb dieser Auflösung mit 72 Hz wiederzugeben; namentlich die DOS-Textmodi. Unter Windows ist das kein Problem, da liefern die Treiber VGA-Utilities mit den entsprechenden Möglichkeiten. Aber unter DOS kriege ich das nicht hin.
(Klaus Heinrich-Mell, per Compuserve)

Obwohl die modernen Grafikkarten voll und ganz auf Windows-Leistung eingestellt sind, gibt es meist eine Möglichkeit, die ungeliebten DOS-Modi "aufzufrischen". Auf den mitgelieferten Treiberdisketten finden sich Grafikkarten-Utilities, mit denen Sie die Refreshraten in allen Auflösungen bestimmen können. Bei Ihrer Grafikkarte heißt das Programm "CLMODE", mit denen Sie alle Frequenzen einstellen und auch gleich ausprobieren können, ob Ihr Monitor die Bildwiederholrate verkraftet. Gerade beim Standard-DOS-Textmodus könnte es sich lohnen, da dieser immer mit 60 Hz dargestellt wird, damit ältere Monitore darauf synchronisieren können. Normalerweise müssen Sie für die neuen Einstellungen "CLMODE" bei jedem Systemstart neu laden, zum Beispiel in der "AUTOEXEC.BAT".
Mit bestimmten Grafikkarten-Utilities erhöhen Sie die Bild-Wiederholrate auch unter DOS und machen das Spielen augenfreundlicher. Achten Sie bitte darauf, daß Ihr Monitor die Frequenz verkraften kann.


Problem: Nach der Installation neuer Hardware reicht das RAM nicht mehr für ein bestimmtes Programm.
Lösung: Starten Sie das Programm MEMMAKER von MS-DOS 6 oder besorgen Sie sich einen professionellen RAM-Manager wie QEMM oder 386MAX.


Problem: PC ist zu langsam. Was bringt eine neue Grafikkarte?
Lösung: Kaum etwas. Für DOS-Spiele lohnt sich nur der Umstieg von ISA auf Vesa Local Bus (oder gegebenenfalls PCI). Einzige Ausnahme: Ihre jetztige Grafikkarte ist zwei Jahre oder älter und war ein besonders preiswertes Modell. Alle modernen Karten sind nahezu gleich schnell.


Problem: Ich kann keine Super-VGA-Spiele starten.
Lösung: Sie brauchen einen Vesa-Treiber. Dieses Programm müssen Sie VOR dem Spiel starten. Ein solcher Treiber liegt jeder modernen Grafikkarte bei; ansonsten fragen Sie Ihren Händler. Manche Grafikkarten (Merkmal: S3-Chip) haben keine Unterstützung für den 640 mal 400-Modus. Hier benötigen Sie einen Vesa-Treiber, der diesen emuliert. Diese gibt es bei Sharewarehändlern (UNIVESA, V400) oder auf den CD-ROMs von PC Player plus.


Problem: Welche Grafikkarte soll ich mir kaufen?
Lösung: Wir geben grundsätzlich keine individuellen Kaufempfehlungen. Bitte beachten Sie unsere Testberichte und wenden Sie sich gegebenenfalls an einen guten Fachhändler.


Pixelschnee
Wenn ich bestimmte Spiele starte, bleiben bei meinem VLB-PC ab und zu ein paar Pixel auf dem Bildschirm "hängen" oder sie werden in der falschen Farbe angezeigt. Bei meinem Freund passiert so etwas nicht.
(- diverse Leser -)

Derartige Grafikprobleme, die nur vereinzelt auftreten, hängen in den meisten Fällen mit einem Problem im Zusammenspiel Vesa Local Bus - Grafikkarte zusammen. Überprüfen Sie, ob Ihr VLB mit 40 (oder gar mehr) MHz läuft. Dann muß bei einigen Grafikadaptern per Jumper ein zusätzlicher Waitstate eingestellt werden, damit diese den hohen Takt vertragen. Einige Motherboards bieten ebenso die Möglichkeit, auf dem VLB jumpermäßig einen Extra-Wartezyklus einzulegen. Manchmal kann die Grafikkarte jedoch auch schon bei einem normalen Takt von 33 MHz aus dem Tritt kommen. Hier hilft einfaches Ausprobieren - sind die Pixelprobleme verschwunden, sollten Sie die Einstellung belassen, da die Geschwindigkeitsverluste durch den Waitstate normalerweise kaum spürbar sind.


Bildschirm in schwarz
Als ich meine 486DX2/50 von 4 auf 8 MByte RAM aufrüstete und meinen PC einschaltete, piepte mein PC nur als er booten sollte. Der Bildschirm blieb schwarz. Was soll ich tun?
(Andreas Sangl, Reinheim)

Einfachste Möglichkeit: Die SIMMs stecken nicht richtig in den Fassungen. Da genügt ein vorsichtiger aber bestimmter Druck, um sie richtig einschnappen zu lassen (ist uns auch schon passiert). Dann müssen alle SIMMs die selbe Zugriffszeit haben. Wenn die vorhandenen 4 MByte aus RAMs mit 70 ns Zugriffszeit bestanden, müssen die neuen auch 70 ns haben; nicht mehr und nicht weniger. Die Zugriffszeit kann man an der Beschriftung der Bausteine auf den SIMMs erkennen. Steht dort zum Beispiel "HM511000AJP-70", dann bedeutet das hintenangestellte "-70", daß es sich um Typen mit 70 ns handelt. Andere RAM-Firmen haben ähnliche Beschriftungen.
Weiterhin gab es Probleme mit SIMMs, die neun Chips besaßen und mit SIMMs gemischt wurden, die nur 3 Chips hatten. Dann könnte eines der SIMMs schlichtweg defekt sein. Alle diese Möglichkeiten können Sie prüfen, indem Sie die neuen 4 MByte wieder entfernen. Wenn das System dann wieder bootet, lag es an einer der genannten Fehlerquellen. Der GAU tritt allerdings ein, wenn das System auch dann nicht arbeitet. Dann haben Sie durch das Aufrüsten des Speichers wahrscheinlich irgend etwas zerstört.


Falls Sie Anmerkungen und/oder Ergänzungen haben,
schreiben Sie doch eine E-Mail an den Webmaster.

(c) 1996, 97 DMV Verlag, Feldkirchen. Alle Rechte vorbehalten.