PC Player

Fragen rund um die CPU (3/4)


486er wider Willen
Bench mich
Zu schnell
Aufrüst-Ärger
Immer noch zu schnell
Hochgetaktet
Vermeintlich langsam
Doppelt oder dreifach

486er wider Willen

Ich habe mir vor ein paar Monaten einen Pentium/90 gekauft. Als ich mir dann den Norton Commander zulegte, sah ich, daß dieser unter "Systeminformationen" bei "Prozessor" einen 486DX mit 87 MHz anzeigte. Da probierte ich MSD unter DOS aus, aber ich sah die selbe Enttäuschung. Zwar läuft der PC dadurch nicht langsamer, aber woran liegt es, daß der PC mir zeigen will, daß er gerne ein 486er wäre?
(Sven Weier, Berlin)

Die Lösung ist hier banal: Als die Software programmiert wurde, gab es den Pentium noch nicht bzw. die Programmierer hatten keine Ahnung, wie sie diesen Prozessor erkennen können. Bevor die Programme dann bei "Prozessortyp" überhaupt nichts anzeigen, sagen sie lieber "486DX". Der sicherste Hinweis ist daher immer noch die Aufschrift auf dem Chipgehäuse des Prozesors.

Verschiedene Programme erkennen den Pentium als "DX486" (hier MSD von Microsoft). Der Blick aufs Motherboard sorgt für Gewißheit.


Bench mich

Ich besitze seit kurzer Zeit einen Pentium-Rechner, der mit 90 MHz getaktet wird. Das Problem ist jetzt, daß ich die Grafikkarte mit dem Programm 3DBench getestet habe. Das Ergebnis war 76,9 Bilder/s und nicht 83,3 Bilder/s wie es in dem Test in Ausgabe 8/95 steht. Trotzdem kann ich praktisch keinen Unterschied zu meinem vorherigen System bemerken.
(Thomas Wrobel, Nürnberg)

Ich habe einen AMD 486 DX4/100 PCI mit 256 KByte Cache, 16 MByte RAM und eine Hercules Dynamite Power mit 2 MByte DRAM. Das Motherboard ist kein Kombi-Board und ich habe auch keinen Waitstate auf dem Board oder der Grafikkarte. Warum erhalte ich nun einen 3DBench-Index von nur 53,2? In Eurer Ausgabe 8/95 haben die Grafikkarte mit einem ET-4000W32p-Chip einen Wert von 76,9.
(Martin Leisching, München)

Der 3DBench versucht ein "echtes" Spiel zu emulieren. Dazu muß er jedes einzelne Bild der Animation berechnen und das Bild anschließend in den Speicher der Grafikkarte übertragen. Prozessor, Chipsatz, Cache, die RAMs auf dem Motherboard, das Bus-System und die Grafikkarte: Alle diese Komponenten müssen zusammenspielen, damit die Grafikgeschwindigkeit steigt. Trotz gleichem Prozessors (Pentium/90) und gleichen Bus-Systemen (PCI) kann es zu geringfügigen Abweichungen kommen, wenn einer der anderen Komponenten etwas langsamer ist. Zwischen 83,3 Bilder/s und 76,9 Bilder/s besteht außerdem nur ein Unterschied von 10 Prozent; in der Praxis bemerkt man das kaum. Bei einem DX4/100 ist der 3DBench deshalb langsamer, weil trotz gleichem Bussystem der Prozessor nicht so viel Dampf drauf hat. Obwohl die Grafiken über den Bus genau so schnell zur Karte übertragen werden wie beim Pentium/90, berechnet der Prozessor die Einzelbilder nicht so schnell. Der 3DBench-Wert ist also ein Indiz für die Grafik-Leistung des Gesamt-Systems und nicht nur der Grafikkarte.


Zu schnell

Da kauft man sich einen schönen Pentium-Rechner mit 90 MHz und denkt, man ist im siebten Spiele-Himmel -- denkste! Ich habe aus meiner 386er-Zeit noch ein paar Spiele, die ich jetzt mal nach langer Zeit wieder spiele wollte. Ich installiere "Monkey Island", starte das Programm, und mich erwartet anstelle der schönen Sounds nur ein Zischen, Knirschen und Zirpen. Der Rechner ist wohl zu schnell. Wie bekomme ich meinen Rechner jetzt langsamer?
(Frank Holldorff, Ulm)

Eine gute Chance haben Sie mit dem Programm "Game Wizard", das Sie als Shareware-Version auf der CD der PC Player im Verzeichnis \PROGRAMM\GAMEWIZ finden. Wenn Sie es installiert haben, rufen Sie es mit der Taste "^" auf. Beim Menüpunkt "Game Playing Speed" können Sie dann die Geschwindigkeit eine Spiels einstellen. Auch die "Action Replay"-Einsteckkarte verlangsamt auf Wunsch den PC.


Aufrüst-Ärger

Ich besitze einen Pentium/90 mit 24 MByte RAM, ein Motherboard mit Intel-Triton-Chipsatz, EDO-RAM-Unterstützung, 512 KByte Cache, eine Dynamite-Grafikkarte von Hercules sowie ein Mitsumi FX-001D-Laufwerk. Als Harddisk habe ich eine 1-GByte-SCSI-Platte von IBM in Verbindung mit einem 2940-Controller von Adaptec. Wie stehen meine Chancen, die nächsten zwei Jahre ohne Aufrüstung auszukommen?
(Marco Breitgoff, Dortmund)

Da haben Sie fürs Spielen ja eine tolle Maschine. Allerdings zeigen die neuesten Entwicklungen (Hi-Octane), daß auch ein Pentium/90 schon zu langsam sein kann. Zwei Jahre werden Sie mit diesem Gerät schon noch durchhalten. Danach ist höchstwahrscheinlich wieder eine Aufrüstung fällig.


Immer noch zu schnell

Seit über einem Jahr habe ich einen 486er mit 66 MHz (PCI) und allem, was so dazu gehört. Jetzt wollte ich in einem Anflug von Nostalgie ein paar alte Programme nochmal spielen, zum Beispiel "Perfect General", "Great Courts 2" oder "Patrizier". Nach zirka 15 bis 25 Minuten hängt sich der Rechner auf. Es geht gar nichts mehr und mir bleibt immer nur der Reset-Knopf als Lösung. Kann es sein, daß der neue Computer zu schnell ist und die alten Spiele das nicht vertragen?
(Jochen Reuther, Waldenbuch)

In der Tat, hier scheint der Computer schon so schnell zu sein, daß sich das Spiel nach einer Weile "verschluckt". In Ausgabe 9/95 rieten wir, den Computer mit dem Programm "Game Wizard" von der CD der PC Player plus oder dem Einsteck-Modul "Action Replay" zu verlangsamen. Es gibt aber noch eine Methode für Pentium-Besitzer: Stellen Sie den internen Cache des Chips ab. Das verlangsamte zum Beispiel die 3DBench auf unserem P/90 mit einer "Winner 1000 Trio"-Karte von 83,3 Bilder/s auf nur noch 8,8 Bilder/s. Im Setup des PCs finden Sie die entsprechenden Einstellungen.


Hochgetaktet

Ich habe ein kleines Problem mit meinem AMD486DX2/80: Ab und zu erscheint beim Start des BIOS die beunruhigende Meldung: "Unable to Reset Harddrive Controller". Daraufhin wird das System angehalten, aber nach einem Reset läuft der Rechner wieder. Das bringt zwar keine großen Schwierigkeiten mit sich, aber ich würde gerne wissen, was der Grund dafür sein kann.
(Jakob Rendtorff, Frankfurt)

Der Harddisk-Controller ist hier wohl zu langsam und verkraftet die 40 MHz externen Takt des DX2/80-Prozessors nicht ganz. Das kommt leider vor; zum Beispiel haben auch Grafikkarten von ATI in der VLB-Version dieses Problem. Da hilft nur, den Controller gegen einen anderen Typ auszutauschen oder den Computer niedriger zu takten. Falls Sie einen Cache-Controller besitzen, werden Sie sich von dem aber wohl kaum trennen wollen. In dem Fall sollten Sie also in den sauren Apfel beißen und lieber einmal mehr auf die Reset-Taste drücken.


Vermeintlich langsam

Ich besitze einen Computer mit einem AMD486DX/40 und wollte das System mittels eines DX4/100 den immer größeren Anforderungen anpassen. Den korrekten Einbau aller Teile habe ich selber vorgenommen, nur das BIOS wurde von Vobis ausgetauscht, denn die neue CPU wurde vom alten BIOS nicht erkannt.

Tests mit der neuen CPU ergaben folgende Werte: 3DBench 47,6 Bilder/s, VGA-Speed 153 MHz und 73,2 Bilder/s; Thruput 0,68 schneller als ein 486er mit 50 MHz. Das weist aber alles nicht auf eine optimale Geschwindigkeit hin. Wie kann ich nun herausfinden, ob ein Hardware-Fehler vorliegt?
(Marcus Richter, Siegen)

Die Werte der verschiedenen Programme erscheinen uns für Ihr System einigermaßen passend. Der Wert von 47,6 Bilder/s deutet auf eine geringfügig zu langsame Grafikkarte hin. Das können Sie nur ändern, wenn Sie sich eine neue Karte zulegen. Allerdings sind bei einem DX4/100 auch nur Werte bis zirka 53 Bilder/s drin. Für diesen kaum zu bemerkenden Leistungsgewinn sollten Sie nicht nochmal Geld ausgeben. Auch der Thruput-Wert ist normal. Wir erhalten selbst auf einem Pentium/90 keine dramatisch höheren Werte.


Doppelt oder dreifach

Vor wenigen Wochen kaufte ich mir ein neues Motherboard, bestückt mit einem i486DX4/100. Nun wollte ich die externe Taktfrequenz auf 40 MHz "jumpern" und diese dann mit dem Faktor 2,5 multiplizieren (der Jumper für 2x-, 2,5x- und 3x-Takt ist auf dem Motherboard vorhanden), um auf 100 MHz zu kommen. Obwohl der Jumper richtig gesetzt war, lief der Computer nur mit 80 MHz und wies einige Mucken auf (Abstürze). Ich würde nun gerne wissen, wie ich doch noch auf die 40 bzw. 50 MHz komme.
(Heiko Meyer, Westerwalseede)

Sie müssen gar nichts machen, denn Sie haben automatisch 100 MHz, wenn der Prozessor extern mit 33 MHz getaktet wird. Die Takt-Verdreifachung erledigt er selber. Belassen Sie den Jumper auf 33 MHz und 3x-Takt, dann läuft alles genau so, wie in jedem anderen 486er-Motherboard. Die Abstürze kamen wahrscheinlich dadurch zustande, daß die 40 MHz der Bus des Boards nicht mehr verkraftete. PCI darf generell nur bis 33 MHz hochgejubelt werden und einige VLB-Boards vertragen die 40 MHz nicht.


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