Dieses Kapitel führt Sie in eines der beliebtesten Nagetiere im Cyberspace ein – Gopher. Nagetier deshalb, weil »Gopher« eine in Nord- und Mittelamerika vorkommende Rattenart ist. In diesem Kapitel schweifen wir kurz ab in die Entstehungsgeschichte des Gopher-Protokolls und beschäftigen uns dann damit, wie Gopher funktioniert und wie es benutzt wird.
Der Begriff Gopher bezieht sich (im Cyberspace) auf ein Netzprotokoll, einen Servertyp und eines der zahlreichen Client-Programme, die es heute gibt. In Gopher benutzt man Einfuehrungim Grunde alle drei Einheiten. Das Team an der University of Minnesota, das Gopher entwickelt hat, entlehnte den Namen von seinem Maskottchen.
Wie in früheren Kapiteln bereits aufgezeigt wurde, gibt es viele Möglichkeiten, Informationen im Internet zu versenden und zu empfangen. Die meisten Protokolle dienen für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zu Servern oder Systemen, die im voraus bekannt sind, z. B. FTP oder Telnet. Bei E-Mail braucht man eine genaue Adresse und der UseNet-Client müssen mit einem spezifischen Server verbunden werden.
Gopher unterscheidet sich im Design und in der Ausführung von diesen Systemen. Das Gopher-Protokoll und die Gopher-Software ermöglichen Ihnen, Systeme nach Informationen zu durchsuchen. Sie brauchen deshalb nicht unbedingt zu wissen, wo sich das befindet, was Sie suchen. Was Sie wissen müssen, ist die Adresse eines Gopher-Servers. Sind Sie einmal dort angelangt, präsentiert Ihnen die Software auf dem Gopher-Server Informationen in Form einer übersichtlich strukturierten hierarchischen Liste – etwa vergleichbar mit dem Inhaltsverzeichnis in einem Buch. Diese allen vertraute Darstellungsform vereinfacht den Zugriff auf komplexe Inhalte. Die meisten Gopher-Pages haben Links zu anderen Sites. Sind Sie an einer Site angelangt, ist es deshalb ein Leichtes, zu einer anderen zu springen.
Ausgezeichnete Gopher-Programme gibt es von vielen kommerziellen Softwareanbietern. Außerdem gibt es gute Shareware- und Freeware-Programme. In diesem Kapitel wird HGopher, ein beliebtes Freeware-Paket, ausführlich behandelt.
Insgesamt nennt man alle Gopher-Ressourcen im Internet Gopherspace.
Gopher ist unglaublich einfach. Wenn Sie mit dem Inhaltsverzeichnis eines Buches und einer Maus zurechtkommen, bringen Sie alle Voraussetzungen mit, um Gopher zu benutzen. Und im Gopherspace ist eine Fülle von Informationen vorhanden. Diese Informationen reichen vom neuesten Artikel bekannter Zeitschriften über Lyrik bis zu den guten alten Oldies.
Gopher wurde primär als Dokument-Retrievalsystem ausgelegt. Sie finden auf Gopher-Servern viele Informationsarten, vom einfachen Text über Sound bis zu Videos.
Davon abgesehen gibt es aber noch weitere Gründe, warum man Gopher benutzen sollte. Gopher ist ein zustandsloses Protokoll. Das bedeutet, daß zur entfernten Server-Site keine Verbindung offen bleibt. Wenn Sie in Gopher Informationen anfordern, stellt das Client-Programm auf Ihrem System eine Verbindung zur Server-Site her. Dann holt Ihr Client-Programm die Daten und baut die Verbindung ab. Bei anderen Protokollen (FTP, Telnet) wird für die Dauer der Sitzung ein logischer Port am Host belegt, so daß er nicht genutzt werden kann, solange die Verbindung steht. Gopher ist also ein besserer Cyberspace-Bewohner, denn es maximiert die vorhandenen Ressourcen.
Wie bei jeder Internet-Technologie ist auch der Gopherspace voll mit Jargon. Hier eine Liste der wichtigsten Begriffe:
Je nach dem benutzten Gopher-Client werden eventuell andere Begriffe verwendet. Wissen Sie, was mit den obigen Begriffen gemeint ist, sind Sie für einen Ausflug im Gopherspace gut gerüstet.
Das erste Gopher-Protokoll war ein Riesenschritt in Richtung einfache Nutzung von Informationen über Netzwerke. Bald aber wurde klar, daß die Fähigkeiten der Gopher-Server der ersten Generation begrenzt waren. Eine der größten Einschränkungen war der Mangel an ausführlichen Informationen über die auf einem Server gespeicherten Ressourcen.
Also folgten weitere Bemühungen, aus denen Gopher+ entstand. Durch diese Erweiterung des ursprünglichen Protokolls sind Server in der Lage, ausführliche Informationen über Gopher-Ressourcen vor dem Transfer bereitzustellen. Dadurch ist Gopher heute eine besonders effiziente Methode der Verteilung von Informationen. Der Benutzer kann entscheiden, ob er ein einfaches Dokument in schlichtem ASCII oder ein komplexes im PostScript-Format herunterladen möchte.
Darüber hinaus werden Grafikformate identifiziert. Das bedeutet, daß Gopher-Clients automatisch den entsprechenden Viewer aktivieren können. Server, die Gopher+ unterstützen, können Informationen auch in verschiedenen Darstellungen präsentieren. Der Benutzer kann beispielsweise einen Text in Englisch oder Französisch wählen. An manchen Sites sind Versionsangaben zu Dokumenten verfügbar. Informationen über die Serververwaltung ist ebenfalls an den meisten Sites vorhanden. Haben Sie ein Problem, können Sie somit jemanden über E-Mail kontaktieren, der für die Unterstützung der Benutzer zuständig ist.
Eines der beliebtesten Gopher-Programme für Microsoft Windows ist HGopher, ein Gopher-Client im Public-Domain, der von Martyn Hampson geschrieben wurde. Hampson basierte HGopher auf ein früheres Programm, das er für UNIX-Systeme entwickelte. Er hat das Paket elegant für Windows umgearbeitet, daran besteht kein Zweifel. Es funktioniert gut unter Windows 3.1, Windows 95 und Windows NT.
Wenn Sie das Internet mit Gopher durchforsten, müssen Sie als erstes Ihre Client-Software anwerfen und eine Verbindung aufbauen. HGopher können Sie von den meisten FTP-Sites herunterladen, vor allen Dingen von ftp://ccs.queensu.ca . Sie finden dort die Datei HGOPH24.ZIP im Verzeichnis /pub/msdos/tcpip/winsock/. Außerdem finden Sie HGopher an den meisten Winsock-Sites für Windows im World Wide Web.
So installieren Sie HGopher:
Schnellen Zugriff auf Ihr Gopher-Programm erhalten Sie, wenn Sie sich unter Windows 95 eine Verknüpfung dafür erstellen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei HGOPHER.EXE und wählen Sie Verknüpfung erstellen im Kontextmenü.
So starten Sie HGopher:
Abbildung 32.1: Das Hauptfenster von HGopher mit den Vorgabelesezeichen
HGopher benötigt ein paar grundlegende Informationen über Ihr Netzwerk und den Computer, um optimal zu laufen. So konfigurieren Sie HGopher:
Sie sind nun bereit, den Gopherspace zu erforschen.
Abbildung 32.2: In diesem Dialogfenster richten Sie HGopher optimal ein
Sie haben HGopher konfiguriert und können nun jederzeit eine Gopher-Sitzung durchführen. Wählen Sie Go Home im Menü Commands, dann führt Sie HGopher in das Heim aller Gopher – die University of Minnesota (siehe Abbildung 32.3).
Warum ist das Gopher-Fenster auf diese Art aufgebaut? Ganz einfach. Das HGopher-Programm wurde insgesamt mit Blick auf Bedienungsfreundlichkeit und leichtes Navigieren ausgelegt. Ganz oben befinden sich die üblichen Fensterelemente, z. B. das Programmsymbol mit dem Systemmenü und dem Titel (HGopher zeigt den Titel der aktuellen Lesezeichenseite an) und die Symbole zum Verändern der Fenstergröße. Dann folgt die Menüleiste und im unteren Fensterbereich ist die Statusleiste. Hier wird der Status der laufenden Verbindung angezeigt. Außerdem befinden sich dort mehrere Symbole, die später beschrieben werden.
Im Hauptfenster werden die Menü-Informationen während einer Gopher-Sitzung angezeigt. In diesem Bereich erscheinen alle Gopher-Ressourcen. Dazu zählen verschiedene Symbole für unterschiedliche Datentypen.
Was bedeuten die vielen Symbole? Bedenken Sie, daß Gopher-Informationen in einer Hierarchie strukturiert sind. Jedes Grafikelement eines Gopher-Menüs sagt deshalb etwas über die betreffende Ressource aus. Die Einträge in den Gopher-Menüs sind ein Mittel zum geordneten Navigieren. Die einzelnen Symbole haben folgende Funktionen:
In der Statuszeile erscheinen folgende Symbole und Schaltflächen:
Abbildung 32.3: Die Einstiegsseite am Gopher-Server der University of Minnesota ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt, um den Gopherspace zu erforschen
Alle Symbole und Schaltflächen haben ganz spezifische Funktionen, um Ihnen die Arbeit zu vereinfachen und leicht im Gopherspace zu navigieren. So navigieren Sie in HGopher:
Abbildung 32.4: In dieser Page erhalten Sie Informationen über HGopher
HGopher ist ein ausgezeichnetes Programm, um Dokumente herunterzuladen, erweist aber auch andere gute Dienste. HGopher bietet eine leichte Art, FTP-Übertragungen durchzuführen. So übertragen Sie eine Datei in HGopher:
Kehren Sie zur Minnesota-Site zurück (siehe Abbildung 32.5). Doppelklicken Sie auf den Eintrag Other Gopher and Information Servers, um dorthin zu gelangen.
Abbildung 32.5: Diese Page enthält Links zu vielen anderen Sites
Abbildung 32.6: Das Menü des FTP-Servers der Oakland University gibt viele Informationen aus
Abbildung 32.7: Geben Sie in diesem Dialogfenster ein, wo Sie die angezeigte Datei abspeichern wollen
Abbildung 32.8: Durch Verlaufsanzeigen in der Statuszeile behalten Sie das Geschehnis im Auge
Sie werden bei Ihren Wanderungen durch den Gopherspace sicherlich auf Pages stoßen, zu denen Sie hin und wieder zurückkehren möchten. Damit die Benutzer leicht zu beliebten Sites zurückkehren können, bieten die meisten Internet-Programme und Browser eine Funktion namens Lesezeichen oder Favoritenliste. Sie brauchen sich nicht an lange Adressen zu erinnern, sondern klikken einfach auf den gewünschten Eintrag in der Favoritenliste. HGopher bietet dies ebenfalls in Form von Lesezeichen (Bookmarks).
So richten Sie in HGopher Lesezeichen ein:
Abbildung 32.9: Der Server der University of Liverpool bietet viele Informationen über die Universitäten, die alle über das Gopher-Menü zugänglich sind
Abbildung 32.10: Mit dem Befehl Show Bookmarks können Sie das Menü Bookmarks öffnen, ohne das aktuelle Server-Menü zu verlieren
Die Gopher-Site der University of Liverpool erscheint jetzt in der Lesezeichenliste. Alle Pages, die Sie so auf einem besuchten Server markieren, erscheinen hier. Sie können mit zwei Mausklicks an jede in der Lesezeichenliste stehende Site zurückkehren.
Speichern Sie Ihre Änderungen ab. HGopher ist zwar ein stabiles Client-Programm, hin und wieder stürzen Computer aber ab. So speichern Sie Ihre Lesezeicheneinstellungen in HGopher:
Abbildung 32.11: In diesem Dialogfenster können Sie eine individuelle Lesezeichendatei anlegen
Sie können über das Menü Bookmarks in HGopher Lesezeichen erstellen, bearbeiten und löschen. Verfahren Sie so, um vom Menü Bookmarks aus zu arbeiten:
Abbildung 32.12: Bearbeiten eines Lesezeichens in HGopher
Abbildung 32.13: Erstellen eines neuen Lesezeichens in HGopher
Trotz der Schlichtheit ist HGopher doch mit einigen Funktionen ausgestattet, mit denen Sie viel Einfluß darauf nehmen können, wie sich HGopher verhält. Die wichtigsten Funktionen zur individuellen Anpassung des Programms werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Sie können in HGopher über mehrere Page-Ebenen navigieren. Auf Ihrer Reise durch den Gopherspace können Sie mühelos über die Menüs vorwärts und zurück gelangen, ohne die betreffende Page jedesmal laden zu müssen, weil HGopher die bereits besuchten Pages in der aktiven Sitzung in einem Cache speichert.
Damit kein Durcheinander entsteht, z. B. durch identische Menüs, können Sie den Cache zurücksetzen. Wählen Sie dazu Flush Cache im Menü Options.
Sie können bestimmen, wie HGopher Informationen handhaben soll, die Sie von einem Gopher-Server geholt haben. Normalerweise surft man, liest interessanten Text und wandert weiter. Dann trifft man aber auch auf Informationen, die man unbedingt anzeigen oder herunterladen will. Für diese Fälle bietet HGopher eine Funktion.
Sie können Dokumente in einer bestimmten Datei an einer bestimmten Stelle gleichzeitig speichern. Alternativ können Sie alle Dokument in ein bestimmtes Verzeichnis stellen. Normalerweise speichert HGopher Dokumente im konfigurierten temporären Verzeichnis ab. Sie werden beim Abspeichern lediglich nach einem Dateinamen gefragt. Ändern Sie die Einstellung unter Copy Mode im Menü Options; bevor Sie die Option Copy to Directory wählen, können Sie ein neues Vorgabeverzeichnis für Dokumente angeben. Das ist besonders nützlich, wenn Sie mehrere Dokumente nach Thema oder Site ablegen wollen.
Sie haben die grundlegende Konfiguration zwar gleich nach der Installation durchgeführt, stellen aber nach einigen Sitzungen eventuell fest, daß hier und da etwas nicht optimal eingestellt ist. Die meisten Benutzer ändern früher oder später die Home-Page, die HGopher beim Starten automatisch lädt. Möchten Sie das ebenfalls tun, wählen Sie Gopher SetUp im Menü Options und geben Sie im dann erscheinenden Dialogfenster (siehe Abbildung 32.14) die gewünschte Site ein.
Abbildung 32.14: Ändern der Home-Page in HGopher
Ist es Ihnen mindestens einmal gelungen, fehlerfrei eine Verbindung zu einer Gopher-Site herzustellen, gibt es sicherlich keinen Grund, die Netzoptionen in HGopher zu ändern. Treten Schwierigkeiten auf, müssen Sie eventuell einen alternativen Domänennamen für einen oder mehrere Server eingeben.
Abbildung 32.15: In diesem Dialogfenster können Sie die Netzeinstellungen ändern
Sie können in HGopher fast jeden Dateityp benutzen, sofern Sie das entsprechende Hilfsprogramm, z. B. einen Viewer oder Player, auf Ihrem System installiert haben (siehe Kapitel 19). Sie müssen in HGopher definieren, welche Dateitypen in welchen Programmen anzuzeigen sind. Nachfolgend eine Liste mit gängigen Viewer fuer HGopherHilfsprogrammen und den URL-Adressen, Viewer fuer HGopherwo Sie sie finden.
Tabelle 32.1: Hilfsprogramme und URL-Adressen zum Herunterladen
Hilfsprogramm (gepackte Datei) |
Wo vorhanden: |
LVIEWPRO.ZIP (für JPEG- und andere Grafikdateien |
ftp.winsite.com |
MPEGV11D.ZIP (für MPEG-Videos) |
gatekeeper.dec.com/pub/micro/msdos/win3/ |
MPEGW32H.ZIP (für MPEG-Videos) |
ftp.gatekeeper.dec.com/pub/micro/msdos/win3/sounds/ |
AVIPRO2.EXE (für Video for Windows) |
ftp.papa.indstate.edu/winsock-1/Windows95/ |
WHAM131.ZIP (für Audiodateien) |
Wir richten nun als Beispiel einen Viewer für HGopher ein:
Abbildung 32.16: Hier richten Sie für HGopher einen Viewer ein
Verfahren Sie wie folgt, um den neu eingerichteten Viewer zu testen:
Abbildung 32.17: Das Archiv NASA Space Images enthält viele gute Bilder, um einen Viewer in HGopher zu testen
Soweit haben wir in diesem Kapitel die Grundlagen der Wanderungen im Gopherspace am Beispiel von Einfuehrungzwei typischen Gopher-Programmen betrachtet. In den folgenden Abschnitten werden weitere Werkzeuge aufgezeigt, die Ihnen die Informationsfülle im Internet noch besser zugänglich machen.
Die Freude am Surfen im Internet wird vor allem dadurch gesteigert, daß es im Cyberspace teilweise humorvoll zugeht. Dazu zählen auch die Namen von Internet-Produkten und -Diensten. Ein klassischer Usus im Internet ist die Verwendung von Namen bekannter Zeichentrickfiguren. Dieser Trend begann mit der Einführung von »Archie« für Server-Software zum Durchsuchen von FTP-Archiven.
Inzwischen gibt es noch ein Produkt, das sich aus den Anfangsbuchstaben des Satzes »Very Easy Rodent-Oriented Net-wide Index to Computerized Archives« zusammensetzt und heute unter Veronica gut bekannt ist.
Veronica ist ein Dienst, der einen Index der Titel aller im Gopherspace vorhandenen Artikel verwaltet. Veronica sucht nur nach Wörtern in Verzeichnis- und Dokumenttiteln. Es kann nicht als Volltextsuche im Inhalt von Gopher-Ressourcen benutzt werden. Sie können auf Veronica durch die meisten Gopher-Programme und -Server zugreifen. In Wirklichkeit gibt es keinen »Veronica-Client«. Als Ergebnis einer Suche in Veronica erhalten Sie eine Liste mit Gopher-Einträgen, die in Form eines Gopher-Menüs angezeigt werden.
In vielen Veronica-Menüs wird eine Liste mit Gopher-Servern angezeigt, die Veronica bieten. Theoretisch spielt es keine Rolle, welchen Server Sie benutzen. Eventuell stellen Sie aber fest, daß einer mit einem bestimmten Thema besser zurecht kommt als ein anderer. Das liegt daran, daß manche Server schneller aktualisiert werden als andere. Außerdem müssen Belastungen des Netzwerks berücksichtigt werden, da einige Server beliebter sind als andere.
Falls Ihr regulärer Gopher-Server keinen Veronica-Dienst bietet, können Sie auf einen der Server der University of Minnesota unter gopher.micro.umn.edu zurückgreifen. Im folgenden allgemeinen Beispiel wird HGopher benutzt, um eine Veronica-Suche zu demonstrieren. Sie können aber jedes andere Gopher-Programm benutzen. Veronica ist ein Dienst, der nicht vom Client, sondern vom Server geboten wird.
So nutzen Sie Veronica in Gopher:
Abbildung 32.18: Hier können Sie eine Reihe von Sucharten aus dem Veronica-Menü wählen
Abbildung 32.19: Der Suchbegriff sollte so spezifisch wie möglich sein
Das Ergebnis von Veronica-Suchen hängt stark von Ihren Suchkriterien und vom benutzten Server ab. Die nachfolgenden Richtlinien gelten allgemein:
0 |
Textdatei |
1 |
Verzeichnis |
2 |
CSO Namensserver |
4 |
HQX Macintosh-Format |
5 |
PC-Binär |
7 |
Volltextindex (Gopher-Menü) |
8 |
Telnet-Sitzung |
9 |
Binärdatei |
s |
Sound |
e |
Ereignis |
I |
Grafik (außer GIF) |
M |
MIME-Nachricht Typ multipart/mixed |
T |
TN3270-Sitzung |
c |
Kalender |
g |
GIF-Grafik |
h |
HTML-Dokument |
Ein weiteres typisches Suchwerkzeug für den Gopherspace wurde nach der Zeichentrickfigur Jughead benannt. Dieses von der University of Utah von Rhett »Jonzy« Jones entwickelte Suchwerkzeug erhielt seinen Namen aus den Anfangsbuchstaben des Satzes »Jonzy's Universal Gopher Hierarchy Excavation and Display«.
Jughead ist dahingehend mit Veronica vergleichbar, das es ebenfalls Suchen im Gopherspace ermöglicht. Es unterscheidet sich aber in mancher Hinsicht. Jughead bietet eine Tabelle mit Verzeichnisinformationen, die Sie durchsuchen können. Im Gegensatz zu Veronica wird Jughead normalerweise für eine bestimmte Gopher-Site implementiert. Das heißt, daß Jughead ausgedehnte Suchen in einer Site, anstatt grobe Suchen im gesamten Gopherspace unterstützt. Veronica gilt als allgemeines Suchwerkzeug für den gesamten Gopherspace, während Jughead für die Suchen an einer bestimmten Site geeignet ist.
Jughead unterstützt boolesche Operatoren und spezielle Befehle, die im folgenden Abschnitt beschrieben werden.
Ein guter Ausgangspunkt für eine Jughead-Sitzung ist allemal die University of Utah. Wir verwenden in diesem Beispiel diese Gopher-Site; Sie können diese Techniken aber auf jede andere Site anwenden.
So benutzen Sie den Jughead-Server der University of Utah:
Abbildung 32.20: Das ist eine gute Ausgangsstelle, um Jughead auszuprobieren
Abbildung 32.21: Das Jughead-Menü des Gopher-Servers der University of Utah bietet viele Suchmöglichkeiten
Abbildung 32.22: Hinter der Schlichtheit der Jughead-Page verbirgt sich viel Power
Abbildung 32.23: Spezifische Suchbegriffe führen auf dem Jughead-Server zum Ziel
Abbildung 32.24: Ergebnis einer Jughead-Suche
Die in der Beschreibung von Veronica aufgeführten Richtlinien für Suchsitzungen gelten auch für Jughead. Zusätzlich zu den üblichen booleschen Operatoren unterstützt Jughead ein paar spezielle Befehle. Diese Befehle werden im Format ?command what eingegeben.
Vor jedem Jughead-Befehl muß ein Fragezeichen stehen, dann folgt das Wort command, ein Leerzeichen und der Suchbegriff. Jughead unterstützt folgende Befehle:
Mit diesen Befehlen können Sie die Suche stark eingrenzen, allerdings kann jeweils nur ein Befehl verwendet werden. Geben Sie einen Befehl versehentlich falsch ein, öffnet Jughead ein Hilfedokument mit einer Kurzinformation der jeweiligen Fehlerart.
Einige Zeichen sind in Jughead reserviert, können also nicht in Suchbegriffen verwendet werden: !"#$%& Õ()+,-./:;?@[\]^Ô {|}~
Der Gopherspace ist gefüllt mit interessanten Informationen, so daß es nicht einfach ist, sich für einen Ausgangspunkt zu entscheiden. Eine gute allgemeine Übersicht über Gopher-Sites erhalten Sie auf jeden Fall vom Server der University of Minnesota unter dem Eintrag Other Gopher and Information Servers. Von dort können Sie sich weiter in den Gopherspace vortasten.
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