Mit Microsoft Frontpage haben Sie ein leistungsstarkes Produkt, um Web-Pages zu entwickeln und zu verwalten. Das können Sie auch mit den zahlreichen anderen Produkten, die heute erhältlich sind. Frontpage hebt sich dadurch ab, daß Sie nicht nur einzelne Pages, sondern ganze Sites verwalten können.
Frontpage setzt sich aus drei wichtigen Komponenten zusammen:
Zusammen bilden diese Komponenten eine ideale Publishing-Umgebung. Um Ihre Web-Site zu vervollständigen, sollten Sie sie auf einen Rechner stellen, der über einen schnellen Anschluß rund um die Uhr mit dem Internet verbunden ist. Sie können Ihre Site aber auch über ein reguläres Modem bedienen. Mit Frontpage haben Sie alle Möglichkeiten zur Hand.
Derzeit ist Frontpage nur für Microsoft Windows 95 und Windows NT erhältlich. Wahrscheinlich wird es auch keine Version für Windows 3.1 geben. Die Betaversion des Programms kann als ausführbare selbstentpackende Datei heruntergeladen werden.
Führen Sie die Datei aus, und starten Sie das Setup-Programm, dann erfolgt die Installation mehr oder weniger selbsttätig. Sie haben zu Beginn des Installationsprozesses die Wahl zwischen der typischen oder einer angepaßten Installation. Bei der typischen Installation werden alle drei Frontpage-Komponenten installiert. Wenn Sie Custom wählen, können Sie bestimmen, welche Komponenten installiert werden sollen. Bei der erstmaligen Installation empfiehlt es sich, alle Komponenten zu installieren.
Frontpage bietet ein Vorgabeverzeichnis an, das Sie auf Wunsch ändern können. Für den Personal Web Server und Web Sites, die Sie später erstellen, müssen getrennte Verzeichnisse benutzt werden. Während der Installation werden auch dafür Vorgabeverzeichnisse angeboten. Anschließend werden Sie gefragt, in welche Programmgruppe die Frontpage-Icons gestellt werden sollen. Die verfügbaren Verzeichnisse werden in einem Dialogfenster angezeigt.
Danach werden alle Dateien entpackt und installiert. Nach der Installation erhalten Sie Gelegenheit, den Frontpage Explorer gleich zu starten. Da Sie sich mit Frontpage beschäftigen, sollten Sie das tun. Im Frontpage Explorer laden Sie den Personal Web Server, dann wechseln Sie zum Explorer, wählen File, New Web, und schon beginnt Ihre Publishing-Karriere!
Falls Sie bereits einen Web-Server haben, brauchen Sie den Personal Web Server von Frontpage nicht unbedingt zu benutzen. Normalerweise läuft Frontpage mit jeder Web-Serversoftware. Da Frontpage direkt mit Ihrem Server interagieren muß, müssen Sie die Frontpage-Erweiterungen auf Ihren Server laden. Frontpage bietet Erweiterungen für die gängigen Server unter Unix und Windows. Es werden aber nicht alle verfügbaren Server unterstützt. Falls Sie nicht sicher sind, benutzen Sie den Personal Web Server, weil Frontpage dadurch die im Paket enthaltenen Erweiterungen installiert. |
Frontpage umfaßt die drei eingangs erwähnten Komponenten, die zusammen eine ausgezeichnete Umgebung für Ihr Web-Publishing bieten. Diese drei Komponenten werden in den folgenden Abschnitten näher beschrieben.
Den Kern von Frontpage bildet der Frontpage Explorer, in dem Sie Ihre Web-Pages ansehen können. Der Frontpage Explorer hat drei Ansichten:
Insgesamt erhalten Sie in diesen drei Ansichten einen umfassenden Einblick in die Zusammensetzung Ihrer Web Site und können ermitteln, was zur Perfektion der Site eventuell noch erforderlich ist. So werden beispielsweise zerbrochene Links deutlich hervorgehoben, und Sie können Links automatisch aktualisieren lassen. Außerdem erstellt der Explorer automatisch To-Do-Listen von noch unerledigten Arbeiten, und weist sie den einzelnen Mitgliedern Ihres Projektteams zu.
Vor allem aber können Sie im Frontpage Explorer Web-Sites entwickeln. Sie können das manuell oder mit Hilfe der in Frontpage enthaltenen Assistenten und Vorlagen. Aus Vorlagen erstellte Web Sites können Sie individuell anpassen und erweitern. Mit den Assistenten und Vorlagen erstellte Web Sites bilden eine gute Ausgangsbasis und sind vor allem für Neulinge im Bereich des Web Publishing hilfreich.
Zur Verwaltung Ihrer Web Sites können Sie im Frontpage Explorer verschiedene Optionen einstellen. So können Sie z. B. festlegen, wer Zugang zu Ihren Web Sites erhalten soll. Das können Sie auf mehreren Ebenen – für Verwalter, Web-Autoren und Endbenutzer. Sie können Ihre Web Sites aber auch nur Mitarbeitern Ihrer Firma zugänglich machen. Mit ein paar Eingaben können Sie die Verwaltungsaspekte für Ihre Web Sites konfigurieren.
Im Web mangelt es nicht an ausgezeichneten Hilfsprogrammen, mit denen der Web Publisher seine Web-Dokumente erstellen kann. Normalerweise sind das HTML-Editoren, weil Web-Pages vorwiegend in HTML (HyperText Markup Language) geschrieben werden. Als Anwender von Microsoft Frontpage brauchen Sie sich aber nicht mit HTML zu befassen, um gute Pages zu entwickeln. Der Frontpage Editor arbeitet nach dem Prinzip, daß Sie anstelle der verschiedenen Codes wie in einer Textverarbeitung die Ergebnisse Ihrer Arbeit sehen. Anders ausgedrückt, ist der Frontpage Editor zwar nicht das erste, aber das derzeit beste WYSIWYG-Programm für Web-Autoren.
Der Frontpage Editor unterstützt gehobene HTML-Elemente, wie Tabellen, Formulare und Rahmen. Ferner können Sie die Farben und Formate Ihrer Pages in verschiedenen Dialogfenstern wählen, damit sich Ihre Web-Pages den Endbenutzern in einem konsistenten Stil präsentieren. Für Formulare und Rahmen gibt es Assistenten, die Sie durch diese relativ komplexen Schritte führen. Außerdem umfaßt der Frontpage Editor Automationswerkzeuge, die sogenannten Bots, die später beschrieben werden.
Für Ihre eigene Site im Web brauchen Sie eine Web-Serversoftware. Durch diese Software können Sie Ihre Web Site den Benutzern im WWW zur Verfügung stellen. Im Idealfall ist der Web-Server rund um die Uhr über einen schnellen Internet-Anschluß verfügbar. Wenn Sie wollen, können Sie den Personal Web Server von Frontpage benutzen, um teilweise Anschlüsse in niedrigeren Geschwindigkeiten bereitzustellen.
Das ist aber nicht die Hauptaufgabe dieser Komponente. Sie können mit dem Personal Web Server Ihre Web Site während der Entwicklung testen. Ich habe anfangs meine Web-Pages laufend angesehen, weil ich wissen wollte, wie sich meine Arbeit dem Endbenutzer präsentiert. Ich habe sie in verschiedenen Browsern (Netscape Navigator, Internet Explorer und Mosaic) angesehen. Hierfür starten Sie den Personal Web Server, setzen ihn in den lokalen Modus und starten Ihren Browser, um zu sehen, ob alles richtig funktioniert. Solange Sie keine Verbindung zum Internet herstellen, können Sie alles testen, auch die externen Links, und sicherstellen, daß Ihre Web-Pages ordentlich aussehen.
Frontpage enthält einen Server Administrator, der vorwiegend zur Installation und Vewaltung von Servererweiterungen und zum Konfigurieren des Autorenzugriffs dient. Die meisten Zugriffsaspekte werden bereits im Frontpage Explorer festgelegt. Hier können Sie aber grundlegende Zugriffsbeschränkungen konfigurieren. Abgesehen von den Servererweiterungen ist der Server Administrator aber nicht so leistungsstark wie die Verwaltungswerkzeuge, die in einer dedizierten Web-Serversoftware enthalten sind.
Der einzige Kompromiß, den man beim Frontpage-Paket machen muß, ist der, daß man eventuell nur die Web-Entwicklungswerkzeuge, nicht aber den integrierten Server benutzen will. Es besteht kaum eine Wahrscheinlichkeit, daß sich Server-Sites von der vorhandenen Serversoftware trennen, deshalb müssen Sie als Frontpage-Anwender die gängigen Server auf Ihrer Plattform unterstützen. In FrontPage erreichen Sie das durch die Server Extensions, mit denen Dateien und Verzeichnisse von einer Serversoftware installiert werden, damit der Server mit allen Frontpage-Funktionen zusammenarbeitet.
Das Einholen von Daten aus Formularen ist nur ein Beispiel (aber ein wichtiges) dafür, was Sie mit Server Extensions erreichen. Frontpage befreit durch seine Bots von einigen Schwierigkeiten in Verbindung mit dem Programmieren von Formularen. Da Frontpage das aber in einer nicht standardisierten Weise erledigt, muß der betreffenden Serversoftware irgendwie mitgeteilt werden, was Frontpage alles gemacht hat. Hier greifen die Server Extensions, mit denen Sie der Serversoftware eine gewisse Funktionalität bereitstellen, damit alles reibungslos abläuft.
Um eine Web-Site erstellen zu können, müssen Sie einen Web-Server fahren. Haben Sie einen Server, können Sie im FrontPage Explorer nur eine Web-Site erstellen, wenn die entsprechende Servererweiterung für den benutzten Server vorhanden ist. Falls die benötigte Extension nicht im Standardpaket dabei ist, können Sie sie von der oben angeführten Web-Site herunterladen.
Um eine neue Web Site zu erstellen, öffnen Sie Ihren Web-Server (oder den Personal Web Server) und laden Sie den Frontpage Explorer. Wählen Sie File, New Web, dann erscheint das Dialogfenster von Abbildung 23.1.
In diesem Dialogfenster können Sie verschiedene Optionen wählen. Nachfolgend einer Übersicht der Vorlagen und Assistenten, die hier angeboten werden:
Abbildung 23.1: Neue Web Site erstellen
Sie fragen sich jetzt sicherlich, warum jemand eine leere Web Site beginnt, ohne die oben erwähnten Vorlagen oder Assistenten zu benutzen. Die Antwort liegt in der Kreativität und Zuversicht, die man in seine eigenen Fähigkeiten hat, und natürlich an der Erfahrung mit dem Publizieren von Web-Pages. Haben Sie bereits mehrere WebSites entwickelt und wissen Sie ganz genau, was Sie erreichen möchten, kommen Sie sicherlich ohne Vorlagen aus. Eventuell sind Vorlagen für Sie sogar eher hinderlich. Alle Neulinge auf diesem Gebiet sollten aber unbedingt mit Vorlagen beginnen.
Wählen Sie File, Open Web, oder klicken Sie auf Open in der Symbolleiste des Frontpage Explorers, um eine fertig erstellte Web Site zu laden. Das Dialogfenster von Abbildung 23.2 wird geöffnet.
Abbildung 23.2: In dieser Phase gibt es noch keine Web Sites zum Laden
Wählen Sie den Web-Server, auf dem sich die Web Site befindet. Vorher laden Sie den Personal Web Server in den Speicher, dann kehren Sie in das obige Dialogfenster zurück und öffnen das Listenfeld Web Server. Hier werden die bisher benutzten Server angezeigt.
Erscheint der gewünschte Web-Server in der Liste, klicken Sie auf die Schaltfläche List Webs. Im Listenfeld Webs erscheinen jetzt die Namen der bereits erstellten und auf dem gewählten Web-Server befindlichen Sites (siehe Abbildung 23.3).
Abbildung 23.3: Wählen Sie den richtigen Server, um unnötige Wartezeichen beim Laden der Site-Liste zu vermeiden
Klicken Sie auf die zu bearbeitende Web Site und auf OK. Klicken Sie auf Öffnen, dann erscheint ein Dialogfenster, in dem Sie den Benutzernamen und das Paßwort für die Autorenberechtigung und andere Zugriffsrechte eingeben müssen. Wird beispielsweise Readers Web geladen, sieht das Explorer-Fenster aus wie in Abbildung 23.4.
Abbildung 23.4: Readers Web ist geladen und steht zum Editieren bereit
Der Vorgabe zufolge zeigt das Fenster von Frontpage Explorer die Outline- und Link-Ansicht an. In diesen zwei Ansichten arbeitet man die meiste Zeit. Zusätzlich ist die Summary-Ansicht verfügbar, in der Sie alle Elemente einer Web Site überprüfen können. Die Outline- ist von der Link-Ansicht durch eine vertikale Trennlinie abgeteilt (siehe Abbildung 23.4).
In Abbildung 23.5 wurde die Outline-Ansicht durch Verschieben der vertikalen Trennlinie bis zur rechten Bildschirmkante erweitert. Wie in der Gliederungsansicht einer Textverarbeitung sehen Sie in der Outline-Ansicht des Frontpage Explorers die einzelnen Überschriftsebenen. In diesem Beispiel sind alle Überschriften (außer der letzten) ganz geöffnet. So ist Readers Home Page ganz oben in der Ansicht geöffnet, und der Rest der Themen ist sichtbar. Klickt man auf das Minuszeichen, werden alle Überschriften in der Outline-Ansicht geschlossen. Alle Überschriften in dieser Web Site stammen von der Homepage, deshalb sind alle Pages dieser Page untergeordnet.
Abbildung 23.5: In der Outline-Ansicht von Frontpage Explorer erscheinen die Überschriften als Gliederung
Der größte Teil der Arbeiten an einer Web-Site wird abgesehen vom Schreiben der HTML-Pages im Frontpage Explorer in der Link-Ansicht durchgeführt. In der Link-Ansicht wird die Web Site aus Sicht der momentan in der Outline-Ansicht gewählten Page angezeigt. In der Link-Ansicht wird die Web Site als Serie von Pages mit oder ohne ausgehenden Links angezeigt. Sie können die Links erweitern oder zusammenklappen, je nach dem, welchen Umfang Sie von einem Site-Abschnitt anzeigen wollen.
In den nächsten Abbildungen können Sie sehen, wie sich die Link-Ansicht ändert, wenn man weitere Pages öffnet. Abbildung 23.6 zeigt die Link-Ansicht mit der Readers Web Site aus Sicht der Homepage mit direkten Links. In diesem Fall wurde Links to Images im Ansicht-Menü markiert, deshalb erscheinen hier zusätzlich zu den normalen Links die Grafik-Links auf der rechten Seite. Die Pluszeichen neben mehreren Pages bedeuten, daß diese Pages in der Outline-Ansicht erweitert werden können, um die darin befindlichen Links anzuzeigen.
Abbildung 23.6: Hier sehen Sie die Link-Ansicht mit der Readers Homepage
Inzwischen wurde das Pluszeichen des Inhaltsverzeichnisses (Readers Table of Contents) angeklickt. Das Ergebnis sehen Sie in Abbildung 23.7. In Abbildung 23.8 ist ersichtlich, was passiert, wenn man diese Page erweitert: es erscheinen mehrere neue Page-Symbole.
Abbildung 23.7: Nach der Erweiterung des Readers-Inhaltsverzeichnisses erscheinen weitere Symbole
Abbildung 23.8: Die Link-Ansicht kann weiter aufgeklappt werden, um die Navigationslinks anzuzeigen
Abbildung 23.9 zeigt das Ergebnis, nachdem das Symbol für Readers Product 1 Data Sheet angeklickt wurde. Das ist ein weiteres Symbol einer Page, das zu einer Reihe von drei weiteren verkleinerten Pages führt. Durch Anklicken dieser Symbole kann die Web Site erweitert werden, bis es nichts mehr anzuzeigen gibt.
Abbildung 23.9: Über die Symbole können die Pages einer Site über alle Ebenen hindurch erweitert werden
Haben Sie bei der oben beschriebenen Vorgehensweise eine Page erreicht, die Sie bearbeiten wollen, klicken Sie auf das entsprechende Symbol. Sie haben mehrere Möglichkeiten. Durch Doppelklick wird die Page im Frontpage Editor geöffnet, wo Sie die Page editieren und direkt auf das Web zurückspeichern können (auch wenn die Bearbeitung nicht auf einem entfernten Rechner erfolgte). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol, erscheint ein Kontextmenü mit folgenden Optionen:
Abgesehen von diesen Optionen erfolgen alle Änderungen auf einzelnen Pages im Frontpage Editor, nicht im Frontpage Explorer. Der Frontpage Explorer erfüllt hauptsächlich den Zweck, die Web Sites anzusehen und zu verfolgen, nicht aber, sie zu ändern.
Der Frontpage Editor hat den großen Vorteil, daß man sich nicht eingehend mit HTML-Tags befassen muß, um das Aussehen von Pages zu steuern. Die Editierwerkzeuge machen das selbsttätig. Wissenswert ist, daß sich der Hauptteil jeder Web-Page aus einer Kombination der folgenden drei Grundelemente zusammensetzt:
Text ist Text, da gibt es nicht viel zu sagen. Grafiken sind zusätzliche Elemente, mit denen Web-Pages aufgebessert werden können. Hyperlinks sind die wichtigsten Teile einer Web-Page, da sie ohne sie keine Web-Page wäre, durch die der Endbenutzer im Web navigieren kann.
Sie können Text in eine Page auf unterschiedliche Art einfügen. Die einfachsten Textelemente sind Überschriften und Absätze.
Mit Überschriften werden Textabschnitte unterteilt wie Ueberschriftenin konventionellen Dokumenten. Der Frontpage Editor bietet sechs Überschriftsebenen, die dem HTML-Standard entsprechen. Sie können Überschriften wie folgt über das Menü einfügen:
Eine schnellere Methode, Überschriften und Textstile zu formatieren, bietet die Dropdown-Liste Change Style. Wenn Sie Microsoft Word kennen, kommt Ihnen hier alles bekannt vor. Um die Formate anzuzeigen, klicken Sie auf den Pfeil rechts neben dem Listenfeld (siehe Abbildung 23.10).
Abbildung 23.10: Textstile anwenden
So ändern Sie einen Textstil:
Wie Sie sich denken können, ist diese Methode auf alle Textelemente, nicht nur auf Überschriften anwendbar. Ich schreibe beispielsweise den Text meiner Pages zuerst komplett als Textkörper und beschäftige mich erst zum Schluß mit den verschiedenen Formaten.
Im Frontpage Editor produzieren Sie Textkörper wie in einer Textverarbeitung mit dem Format Normal. Die Standardschrift für dieses Format ist Times New Roman, und Sie können sie nicht ändern. Das wäre auch nicht sinnvoll, weil die meisten Browser den Text der Pages in der Schrift anzeigen, die der Benutzer im Browser eingestellt hat.
Haben Sie schon mit anderen Web-Autorenwerkzeugen gearbeitet, vermuten Sie sicherlich schon, daß der Normal-Formatstil im Frontpage Editor das produziert, was in anderen Absätze genannt wird. Da liegen Sie völlig richtig. Leider sind sich die Fachleute darüber, was »Absatz« im Web Publishing bedeuten soll, immer noch nicht einig. Im Menü Insert im Frontpage Editor wird zwischen vier Absatzstilen unterschieden: Normal, Formatted, Address und Heading. In diesem Kapitel werden nur Normal und Heading behandelt.
So schreiben Sie gewöhnlichen Text:
In Abbildung 23.11 sehen Sie ein Beispiel mit einem Normal formatierten Text. Bei der Anzeige dieses Textes in einem Browser wird automatisch vor Beginn jedes Absatzes eine Leerzeile eingefügt. Darauf haben Sie keinen Einfluß.
Abbildung 23.11: Textkörper für eine Web-Page formatieren
Was nun, wenn zwischen den Absätzen mehr Abstand sein soll? Falls Sie schon mit anderen Web-Editoren gearbeiten haben, wissen Sie, daß Sie nicht einfach mehrmals die Eingabetaste drücken können, um den Abstand zwischen Absätzen zu vergrößern. Mehrmalige Vorkommen von Absatzzeichen werden schlicht unterdrückt.
Im Frontpage Editor können Sie das aber. Sie drücken beliebig oft die Eingabetaste. Der Frontpage Editor fügt statt dessen den Code &NBSP ein. Browser, die diesen Code interpretieren können, zeigen diesen Abstand an. Das ist eine enorme Verbesserung gegenüber früheren Web-Editoren, in denen man dafür spezielle Tags einfügen mußte.
Natürlich genügt es nicht, nette Worte zu erfassen. Der Text braucht auch ein ansprechendes Layout. Im Frontpage Editor finden Sie verschiedene Werkzeuge zum Formatieren von Text.
Die Tatsache, daß Sie im Frontpage Editor mehrmals die Eingabetaste drücken können, um den Abstand zwischen Absätzen zu vergrößern, ist sehr bequem. Hier und da muß man aber gerade die gegenteilige Wirkung erreichen, d. h., bestimmte Absätze zusammenhalten, etwa in einem Zitat. Wenn Sie die Eingabetaste drücken, erhalten Sie immer eine Leerzeile. Als Lösung können Sie Zeilenumbrüche einfügen. Durch einen Zeilenumbruch wird der Browser angewiesen, an den Anfang der nächsten Zeile zu springen und mit dem Text fortzufahren.
Das Verfahren ist einfach: Um kurze Textzeilen ohne Leerzeilen zusammenzuhalten, drücken Sie am Zeilenende [ª_]+[¢]. Dadurch wird ein Zeilenumbruch-Tag <BR> in den Fließtext eingefügt. Haben Sie Format Marks (über das Ansicht-Menü oder die Schaltfläche Show/Hide Format Marks in der Symbolleiste) eingeschaltet, sehen Sie ein Zeilenumbruchsymbol im Frontpage Editor. Im Browser sind diese Symbole nicht sichtbar.
Um Text horizontal auszurichten, gehen Sie so vor:
Das Konzept, daß zwischen dem physischen und dem logischen Stil unterschieden wird, stiftet viel Verwirrung in der Welt des Web Publishing. Was das alles zu bedeuten hat, kann kurz so erklärt werden: Stößt ein Browser auf die HTML-Tags für Kursiv oder Fett (physische Stile), gibt er den so gekennzeichneten Text in Kursiv bzw. Fett aus, gleichgültig, wie der Benutzer den Browser eingestellt hat. Trifft der Browser aber auf ein HTML-Tag <EM> oder <STRONG> (logische Stile), sieht er zuerst seine Einstellungen für diese Formate durch, und zeigt den so gekennzeichneten Text nur Kursiv bzw. Fett an, wenn der Benutzer nichts anderes konfiguriert hat. Wurde er so konfiguriert, daß anstelle von Kursiv meinetwegen Haettenschweiler 14 Punkt ausgegeben werden soll, führt der Browser diese Formatierung beflissentlich ohne Rücksicht auf Ihre Formate durch.
Auch in bezug auf die Anwendung der verschiedenen Zeichenformate ähnelt der FrontPage Editor einer gehobenen Textverarbeitung. Um einen Textteil zu formatieren, markieren Sie den Text und wählen Sie Format, Zeichen. In Abbildung 23.12 sehen Sie das Dialogfenster zur Zeichenformatierung. Was diese Stile in einem Browser bewirken, steht übersichtlich in den Tabellen 23.1 und 23.2.
Abbildung 23.12: In diesem Dialogfenster können Sie Zeichen einfach formatieren wie in einer Textverarbeitung
Tabelle 23.1: Physische Zeichenformate im Frontpage Editor
Stil |
Wirkung |
Fett |
Zwingt den Browser, den so formatierten Text in Fett anzuzeigen. |
Kursiv |
Zwingt den Browser, den so formatierten Text in Kursiv anzuzeigen. |
Unterstrichen |
Zwingt den Browser, den so formatierten Text zu unterstreichen. |
Schreibmaschinenschrift |
Zwingt den Browser, den so formatierten Text im Monospace (Vorgabe ist Courier) anzuzeigen. |
Tabelle 23.2: Logische Zeichenformate im Frontpage Editor
Stil |
Wirkung |
Strong |
Fett, sofern der Browser nicht anders eingestellt wurde. |
Emphasis |
Kursiv, sofern der Browser nicht anders eingestellt wurde. |
Durchgestrichen |
Die so formatierten Zeichen werden durchgestrichen. |
Citation |
Zitate werden in Kursiv formatiert. |
Sample |
Ausgabebeispiel (sieht aus wie Schreibmaschinenschrift) |
Definition |
Kursiv für Definitionen, z. B. Glossareinträge |
Blink |
Blinkender Text |
Code |
HTML-Code (sieht aus wie Schreibmaschinenschrift) |
Variable |
Normalerweise Kursiv zum Hervorheben einer Variablen |
Keyboard |
Hervorheben von Text, den der Benutzer eingeben soll (sieht aus wie Schreibmaschinenschrift) |
Sie können auch die Größe von Text ändern. Wählen Sie die gewünschte Schriftgröße im Listenfeld Font Size (siehe Abbildung 23.13).
Abbildung 23.13: In diesem Listenfeld wählen Sie die Schriftgröße
Den Vorgabeeinstellungen zufolge speichert Frontpage Ihre Grafik einfuegenWeb Sites in je einem entsprechend benannten Ordner im Frontpage/Webs-Verzeichnis. Unter diesen Ordnern befindet sich unter anderem auch der jeweilige Ordner für Grafiken. Das ist auch der beste Platz, weil Frontpage die Grafiken einer Web Site automatisch anzeigt, wenn Sie Insert, Image wählen. Außerdem können die Grafiken so besser organisiert werden.
Haben Sie eine Grafik in den Grafikordner gestellt, können Sie sie wie folgt in die betreffende Page einfügen:
Abbildung 23.14: Einfügen einer Grafik in eine Web-Page
Eine Grafik zu zentrieren oder rechts auszurichten ist keine große Sache. Markieren Sie die Grafik, und wählen Sie Format, Paragraph. Öffnen Sie die Dropdown-Liste Paragraph Alignment, und wählen Sie die gewünschte Ausrichtung. Klicken Sie auf OK, dann wird die ausgewählte Option ausgeführt.
Darüber hinaus unterstützt der Frontpage Editor zwei Netscape-Erweiterungen, mit denen Sie den Textfluß rund um Grafiken steuern können. Der Frontpage Editor fügt auch in diesem Fall den entsprechenden HTML-Code für Sie ein. Soll eine Grafik am linken oder rechten Rand neben dem Text »schweben«, gehen Sie so vor:
Abbildung 23.15: Hier können Sie die Eigenschaften der markierten Grafik einstellen
In dem Textteil, mit dem Sie die Grafik verankert haben, erscheint ein kleines schwarzes Rechteck. Es kennzeichnet die Stelle, an der Sie den HTML-Code ALIGN zum Ausrichten der Grafik am Text eingefügt haben. Dieser »Anfasser« ist wichtig. Möchten Sie die Grafik löschen, erreichen Sie das nicht, indem Sie die Grafik markieren und die [Entf]-Taste drücken, und auch die Auswahl der Löschen-Option im Menü Bearbeiten hilft nicht. Sie können lediglich mit der rechten Maustaste auf das Bild klicken und im Kontextmenü den Befehl Ausschneiden wählen, dann wird es in die Zwischenablage gestellt.
Um eine verankerte Grafik zu löschen, setzen Sie den Cursor unmittelbar rechts neben das kleine Rechteck, und drücken Sie RÜCKSCHRITT, oder setzen Sie den Cursor direkt links neben das Rechteck, und drücken Sie die [Entf]-Taste. Die Grafik verschwindet, und der Textfluß wird anders umbrochen, um das entstandene Loch zu füllen.
Ich habe die Option Alignment, Right im Dialogfenster Paragraph Format ausgeführt, um eine Grafik am rechten Rand auszurichten. Der Text fließt aber um das Bild. Wie kann ich das beheben?
Die meisten nehmen an, daß die Links- und Rechtsausrichtung in den Dialogfenstern Paragraph Format und Image Properties das gleiche Ergebnis bewirken. Das stimmt aber nicht. Die Ausrichtungsoptionen im Dialogfenster Paragraph Format beeinflussen nur den Text, während die gleichnamigen Optionen im Dialogfenster Image Properties zum Ausrichten von Grafiken am Text dienen. Wenn Sie neben einem Text eine Grafik anordnen wollen, müssen Sie die entsprechende Option (Links oder Rechts) im Dialogfenster Image Properties wählen.
Sie können Ihren Web-Pages ein einheitliches harmonisches Aussehen verleihen. Sie erreichen das durch verschiedene Einstellungen für Text, Grafik und Layout. Unterstreichen können Sie das einheitliche Bild Ihrer Pages durch transparente GIF-Bilder (JPEG-Bilder werden nicht unterstützt). Durch ein transparentes Bild scheinen alle Elemente der Page in einem speziellen Hintergrund integriert zu sein. Ein Beispiel sehen Sie in Abbildung 23.16.
Abbildung 23.16: Das transparente GIF-Bild harmonisiert mit den umgebenden Elementen
Um diese Wirkung zu erzielen, markieren Sie das Bild, dann wählen Sie Edit, Properties, um die Eigenschaften des Bildes anzuzeigen. Wählen Sie die Option Transparent im Abschnitt Type, und klicken Sie auf OK.
Haben Sie den Eindruck, daß eine Grafik besser aussieht, wenn eine bestimmte Farbe der Grafik transparent ist, können Sie auch das. Markieren Sie die Grafik, und klicken Sie auf die Schaltfläche Make Transparent in der Symbolleiste Image. Mit dem Stiftcursor klicken Sie auf die zu entfernende Farbe.
Für Leute, deren Browser keine Grafiken darstellen können oder die die Funktion zum automatischen Laden von Grafiken ausgeschaltet haben, sollten Sie einen Text bereitstellen, der in diesen Browsern anstelle von Grafiken angezeigt wird.
Diesen Ersatztext bestimmen Sie über das Dialogfenster Image Properties. Im Abschnitt Alternative Representations geben Sie im Textfeld den Text ein, der anstelle der betreffenden Grafik angezeigt werden soll. Dann klicken Sie auf OK. Nicht vergessen: Sehen Sie sich die Ergebnisse in Ihrem Browser an! Sie brauchen keine langatmige Beschreibung der betreffenden Grafik einzugeben. Ein paar aussagefähige Wörter reichen.
Wie bereits erwähnt, sind Hyperlinks die wichtigsten Elemente einer Web-Page. Von jeder beliebigen Stelle in einer Web-Page können Sie folgende Links definieren:
Wie bei allen Links brauchen Sie zwei Dinge, um Stellen in der gleichen Page durch Verwendung von Lesezeichen zu verknüpfen: ein Hyperlink und das Ziel, an das es den Benutzer führt. In diesem Fall ist unser Ziel eine bestimmte Stelle in der gleichen Page. Da der Frontpage Editor nach dem Modell einer Textverarbeitung ausgelegt ist, wird dieses Ziel wie in den bekannten Windows-Textverarbeitungsprogrammen Lesezeichen genannt. Dem ist nichts entgegenzusetzen, da wir im Web Publishing ja auch mit Seiten und Dokumenten arbeiten.
Sie können von jeder Page der Web Site aus zu einem Lesezeichen verknüpfen und Lesezeichen in jeder Page einrichten, zu der Sie Zugriffsberechtigung haben. Der formelle HTML-Begriff für Lesezeichen ist benannter Anker.
So richten Sie ein Lesezeichen (als Ziel eines Links) ein:
Abbildung 23.17: In diesem Dialogfenster können Sie das Ziel eines Hyperlinks definieren
Nachdem Sie das Lesezeichen definiert haben, richten Sie das Hyperlink ein. Zuerst aktivieren Sie die Ursprungsseite, dann führen Sie folgende Schritte durch:
Abbildung 23.18: In diesem Dialogfenster definieren Sie Links
Haben Sie Text als Hyperlink definiert, ist er jetzt in der Vorgabefarbe für Links markiert und unterstrichen. Haben Sie eine Grafik gewählt, gibt es keine sichtbare Kennzeichnung. Aus diesem Grund sind für Grafik-Hyperlinks redundante Textbeschriftungen wichtig.
Speichern Sie die Page, und testen Sie sie in Ihrem Browser. Klicken Sie auf das Hyperlink, sollten Sie zum definierten Ziel geführt werden.
Hyperlinks bieten viel Flexibilität bei der Strukturierung von Web Sites. Sie können beispielsweise auf einer Page ein Inhaltsverzeichnis einrichten und Links zu den Pages mit den entsprechenden Teilen einfügen. Im allgemeinen ist es dank Hyperlinks nicht nötig, Monster-Pages zu produzieren. Das hat mindestens zwei Vorteile, einen für den Autor und einen für den Endbenutzer: Kürzere Pages lassen sich leichter pflegen, und man findet sich leichter zurecht. Letzeres ist wichtig, weil viele Benutzer beim Navigieren im Web oft die Übersicht verlieren, wo sie bereits waren und wo sie sich befinden.
Mit den im FrontPage Editor vorhandenen Werkzeugen zur Bearbeitung von Links können Sie Ihre Verknüpfungen unter minimalem Aufwand einrichten. Verfahren Sie wie folgt, um ein Link zu einer bereits in der aktuellen Web Site geöffneten Page einzufügen:
Testen Sie das Link gleich im Browser. Haben Sie ein Lesezeichen als Ziel definiert, müßte Sie das Link direkt dort hin führen. Andernfalls führt Sie das Link an den Anfang der Ziel-Page.
Hier handelt es sich eher um eine Abkürzung als um eine eigenständige Funktion. Sie können auf diesem Weg einfach in der aktuellen Web Site ein Link erstellen, ohne die Ziel-Page öffnen zu müssen. Gehen Sie so vor:
Jetzt kommen Sie mit der eigentlichen Stärke von Hyperlinks in Berührung. Lokale Hyperlinks sind nützlich, reichen jedoch nicht an die Anknüpfung Ihrer Pages zu der Fülle von Ressourcen heran, die das Web zu bieten hat. Denken Sie aber daran, daß hier nicht der Spaß an der Sache zählt, sondern die Nützlichkeit für den Endbenutzer. Wir haben als Web Publisher gegenüber den Endbenutzern eine gewisse Verantwortung.
Links zum Web werden im Dialogfenster Create Link über das Register World Wide Web eingerichtet (siehe Abbildung 23.20). Im Feld Protocol können Sie das für das Link zu verwendende Protokoll wählen. Im Feld URL geben Sie die Adresse der Ressource ein. Können Sie das geeignete Protokoll nicht finden, wählen Sie Other (Andere) und geben das Protokoll im URL-Feld ein. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf OK.
Abbildung 23.19: In diesem Register können Sie auf die Schnelle ein Link zu einer anderen Page definieren
Abbildung 23.20: Anbindung Ihrer Site an das WWW
So einfach ist das. Speichern Sie jetzt die Page, und bauen Sie eine PPP- oder SLIP-Verbindung auf, um das Link in Ihrem Browser zu testen. Um sicherzustellen, daß Sie aussagefähige Ergebnisse erhalten, leeren Sie zuvor den Cache des Browsers.
Ihre Links zum WWW funktionieren auf die gleiche Weise wie diejenigen innerhalb Ihrer eigenen Web Site. Klickt ein Benutzer auf ein Link, das zu einer Page irgendwo im Web verweist, gelangt er dorthin. Klickt er auf eine Grafikdatei, die auf einem anderen Server residiert, erscheint die Grafik in einem eigenen Fenster im Browser des Benutzers.
Wie der Frontpage Explorer hat auch der Frontpage Editor den Befehl Follow Link. Wählen Sie Tools, und klicken Sie auf Follow Link. Zeigt das Link zur aktuellen Page, wird die Page zu der betreffenden Stelle verschoben. Verweist das Link auf eine andere Page, wird diese Page angezeigt. Befindet sich die Ressource auf einem anderen Server, sucht der Frontpage Editor die betreffende Page und öffnet sie. Falls der Server nicht reagiert, passiert lange Zeit überhaupt nichts. Haben Sie den Verdacht, daß das zutrifft, wählen Sie Tools, Stop, um den Vorgang abzubrechen. In diesem Fall müssen Sie herausfinden, wo der Fehler liegt und ihn beheben. Oft liegt der Grund an einem Tippfehler im URL, zuweilen aber auch am Server.
Das Bearbeiten eines Links ist die einfachste Sache der Welt. Klicken Sie irgendwo auf das Link (Text oder Grafik), und wählen Sie Edit, Link. Das nun erscheinende Dialogfenster Edit Link umfaßt genau die gleichen Register wie das Dialogfenster Create Link. Führen Sie die gewünschten Änderungen durch, und klicken Sie auf OK.
Wie Listen gehören Tabellen zum Alltagsleben, besonders im Wirtschafts- und Wissenschaftsbereich. In Web-Pages sind sie sehr nützlich für Text und Bilder, wie bei Druckmedien. Sie können alles mögliche in Tabellen einfügen, sogar weitere Tabellen. Das bedeutet natürlich eine enorme Flexibilität in bezug auf die Anordnung von Daten und Bildern (siehe Abbildung 23.21).
Abbildung 23.21: In der linken oberen Zelle der Tabelle, die hier einen Rahmen erhalten hat, wurde ein Bild, rechts eine Aufzählungsliste eingefügt
Tabellen können auch Hyperlinks zu anderen Ressourcen enthalten, was ihnen eine ganz neue Dimension verleiht. Sie können aus einer Tabelle »Thumbnails« bzw. ein Verzeichnis mit je einer kleinen Vorschau für Grafiken machen. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Außerdem können Sie Formulare oder WebBots in eine Zelle einfügen, so daß eine Tabelle fast ein interaktives Werkzeug per se macht.
Sie können Tabellen getrost verwenden, weil sie von allen guten Browsern unterstützt werden. Zellenrahmen werden je nach Browser allerdings unterschiedlich gehandhabt. Falls Sie auf Ihre Tabellen Rahmen anwenden wollen, sollten Sie das Ergebnis in verschiedenen Browsern ansehen.
Der Frontpage Editor bietet für Tabellen verschiedene Optionen, fast wie eine anspruchsvolle Textverarbeitung. Fangen Sie aber nicht gleich mit einer sehr komplexen Tabelle an. Planen Sie zuerst auf Papier, was Sie in die Tabelle aufnehmen wollen und wie Sie aussehen soll. Sie sparen sich damit viel Zeit für spätere Überarbeitungen.
Mit dem fertigen Entwurf für Ihre Tabelle zur Hand verfahren Sie so:
Abbildung 23.22: Hier wird im Frontpage Editor eine Tabelle erstellt
Abbildung 23.23: Zwei leere Tabellen, oben ohne Rahmen mit einer Breite von 75%, unten mit der Rahmenstärke 2 und einer Breite von 50%
Jetzt können Sie die Tabelle mit Inhalt füllen. Dazu ist eigentlich nicht viel zu sagen. Klicken Sie auf eine Zelle, und geben Sie den gewünschten Text ein. Die Textzeilen werden am Zellenrand automatisch umgebrochen. Um Grafiken, weitere Tabellen, Listen oder andere Elemente einzufügen, klicken Sie auf die gewünschte Zelle und benutzen die entsprechenden Menüoptionen, um den Inhalt einzufügen. Die Zellengröße wird passend zum eingefügten Inhalt vergrößert.
Obwohl man vorab seine Tabellen gut geplant hat, gibt es immer Gründe, etwas daran zu ändern. Das ist kein Beinbruch. Klicken Sie auf die Tabelle, und wählen Sie Table, Table Properties, dann erscheint das Dialogfenster von Abbildung 23.24.
Abbildung 23.24: Hier können Sie verschiedene Merkmale der markierten Tabelle ändern
Müssen Sie trotz sorgfältiger Planung weitere Zeilen oder Spalten einfügen (schließlich leben wir in einer dynamischen Welt), läßt sich das leicht machen. Wählen Sie die Zeile oder Spalte, neben der Sie eine weitere einfügen müssen. Wählen Sie Table, Insert Rows or Columns. In dem nun erscheinenden Dialogfenster (siehe Abbildung 23.25) geben Sie an, was alles eingefügt werden soll, dann klicken Sie auf OK.
Abbildung 23.25: Nachträglich Zeilen und Spalten in eine Tabelle einfügen
Haben Sie eine Zelle gelöscht, brauchen Sie letztlich aber doch wieder, fügen Sie einfach mit der Option Table, Insert Cell eine neue Zelle ein. Wo die neue Zelle eingefügt wird, hängt von der Cursorposition ab:
Eine interessante Wirkung erreichen Sie durch Einfügen einer Tabelle in eine Tabelle. Hierfür klicken Sie auf die Zelle, in der die zweite Tabelle erscheinen soll, und fügen die Tabelle auf die oben beschriebene Weise ein. In Abbildung 23.26 sehen Sie ein Beispiel.
Abbildung 23.26: Wirkungsvolles Layout mit einer Tabelle in einer Tabelle, die beide eine Überschrift haben
Ein regelmäßiges Raster aus Zellen entspricht unter Umständen nicht den Daten, die Sie in die Tabelle einfügen möchten. Sie können das Zellenmuster dem Zweck entsprechend verändern. Um eine Zelle aufzuteilen, klicken Sie darauf, und wählen Sie Table, Split Cells, dann erscheint das gleichnamige Dialogfenster (siehe Abbildung 23.27).
Abbildung 23.27: Zellen einer Tabelle aufteilen
Sie haben jetzt die Wahl, die Zelle in Spalten oder Zeilen aufzuteilen. Wählen Sie die gewünschte Option, und klicken Sie auf OK. Die vorhandenen Daten bleiben in der linken Zelle bzw. in der oberen Spalte erhalten. Bei der Tabelle in Abbildung 23.28 wurden sowohl Zellen als auch Spalten aufgeteilt.
Abbildung 23.28: Die obere rechte Zelle wurde in zwei Zeilen und die untere linke Zelle wurde in drei Spalten aufgeteilt
Um Zellen zu verbinden, markieren Sie die Zellen, und wählen Sie Table, Merge Cells. Der vorhandene Inhalt wird auf die zusammengefügten Zellen aufgeteilt. Eventuell müssen Sie die Formatierung korrigieren.
Eine weitere Möglichkeit, das Raster einer Tabelle zu ändern, haben Sie durch Vergrößern oder Verkleinern einer Zelle. Markieren Sie die Zelle, und wählen Sie Edit, Properties. Im Abschnitt Cell Span geben Sie die Anzahl der Zeilen oder Spalten ein, über die sich die markierte Zelle erstrecken soll, dann klicken Sie auf OK. Die anderen Zellen werden dadurch seitwärts bzw. nach unten verschoben, als ob Sie neue Zellen eingefügt hätten. In dem Beispiel in Abbildung 23.29 entstand die größere mittlere Zelle durch Erweitern auf 2 Zeilen und 2 Spalten. Die dadurch nach rechts und unten abgedrückten Zellen wurden gelöscht.
Abbildung 23.29: Je nach Inhalt können Zellen über mehrere Zeilen oder Spalten einer Tabelle erweitert werden
Je nach Inhalt der Zellen ist eventuell eine unterschiedliche Ausrichtung wünschenswert. Eine Grafik sieht beispielsweise zentriert besser aus. Im Abschnitt Layout des Dialogfensters Cell Properties können Sie die horizontale und vertikale Ausrichtung wählen. In Abbildung 23.30 sehen Sie eine Grafik, die horizontal zentriert und vertikal auf Mitte gesetzt wurde.
Abbildung 23.30: Ausrichten des Inhalts von Tabellen einer Zelle
WebBots (kurz Bots) sind ein wichtiges Merkmal von Frontpage, weil Sie damit bestimmte Prozeduren automatisieren können, die in anderen Web-Autorenwerkzeugen die manuelle Eingabe von HTML-Code oder das Schreiben eines Skripts, z. B. in Perl, abfordern.
Was ist ein Bot? Einfach ausgedrückt, ist ein Bot ein Programmstückchen, das in den HTML-Code einer Page integriert wird. Je nach dem gewählten Bot wird das durch ihn dargestellte Programm ausgeführt,
Einige WebBots werden nur für Formulare benutzt. Andere nennt man »Utility«, weil sie Routineaufgaben übernehmen. Ein paar Bots sind unsichtbar. Sie werden automatisch ausgeführt, wenn Sie dem Frontpage Editor eine Anweisung erteilen. Sie erscheinen weder im Frontpage Editor noch im Browser. Ein Beispiel dieses Typs ist der Imagemap-Bot. Wenn Sie sich den HTML-Code eines Imagemaps ansehen, werden Sie das Wort »Bot« darin finden. Mehr bekommen Sie von diesem Bot aber nicht zu sehen.
Ein »sichtbarer« Bot wird über das Menü Insert in eine Page eingefügt. Wir sehen uns in den nächsten Abschnitten einige Bots an und machen uns mit ihrem Verhalten vertraut.
Der Frontpage Editor unterstützt viele, aber nicht alle Erweiterungen des HTML-Standards. Möchten Sie einen HTML-Code in Ihre Page einfügen, der nicht unterstützt wird, können Sie natürlich die Änderung in einem Texteditor oder einem HTML-Editor direkt in der Page durchführen.
Sie können eine HTML-Datei in einem Texteditor bearbeiten. Klicken Sie im Frontpage Explorer mit der rechten Maustaste auf die Web-Page, und wählen Sie Open With. Wählen Sie Text Editor, und klicken Sie auf OK. Führen Sie die gewünschten Änderungen durch, und speichern Sie die HTML-Datei ab. Dann wählen Sie im FrontPage Explorer File, Import, und klicken Sie auf Import Now, um die durchgeführten Änderungen in die Web-Site zu importieren. Auf diese Weise können Sie auch andere Web-Pages in eine Site importieren. |
Es gibt aber eine viel einfachere Methode. Mit dem HTML Markup Bot können Sie jeden beliebigen HTML-Code einfügen. Nehmen wir an, Sie brauchen eine Aufzählungsliste nach Art der Netscape-Erweiterungen. Der Frontpage Editor unterstützt diese Bullets nicht, bietet aber einen Bot. Wählen Sie Insert, Bot. Im Dialogfenster wählen Sie HTML Markup Bot. Klicken Sie auf OK. Das Dialogfenster HTML Markup erscheint.
Schreiben Sie die Aufzählungsliste. Klicken Sie auf OK. Der Frontpage Editor zeigt ein kleines gelbes Symbol mit einem <?> an der Einfügestelle an. Das ist ein Container für den eingefügten Code. Um den Code loszuwerden, brauchen Sie nur den gelben Container zu löschen. Möchten Sie den Code bearbeiten, markieren Sie den Container, und wählen Sie Edit, Properties.
Mit dem Include-Bot können Sie den Inhalt einer Datei in eine Page einfügen. Das ist hilfreich, wenn einige Elemente mehrerer Pages einer Web-Site identisch formatiert sein sollen, z. B. die Überschriften. Müssen Sie ein Element auf mehreren Pages ändern (z. B. durch ein neues Logo), können Sie das neue Element mit diesem Bot einfügen und brauchen nicht mehrere Pages zu editieren. Alle Pages, die einen Include-Bot beinhalten, werden automatisch aktualisiert.
Um einen Include-Bot zu benutzen, wählen Sie ihn im Dialogfenster Insert Bot, und klicken Sie OK. Im nächsten Dialogfenster (siehe Abbildung 23.31) geben Sie Ihre Optionen ein.
Abbildung 23.31: Einfügen einer Datei mit dem Include-Bot
Geben Sie den URL der einzufügenden Datei ein. Sie können nur URLs von Pages, nicht aber von Grafiken verwenden.
Mit diesem Bot können Sie eine Grafikdatei vom Web einfügen und eine befristete Zeitlang anzeigen lassen. Nach Ablauf der definierten Dauer passiert folgendes:
Dieser Bot ist besonders nützlich für Werbezwecke, wenn ein Bild beispielsweise nur über eine begrenzte Zeit erscheinen und dann durch eine andere Grafik abgelöst werden soll. Um diesen Bot in eine Page einzufügen, wählen Sie den Scheduled Image Bot im Dialogfenster Insert Bot, dann erscheinen seine Eigenschaften (siehe Abbildung 23.32).
Abbildung 23.32: Eigenschaften für einen Scheduled Image Bot festlegen
Wählen Sie eine Grafik, bzw. geben Sie den URL der Grafik ein. Dann geben Sie das Anfangs- und Enddatum für die Gültigkeit der Grafik ein. Wahlweise können Sie auch ein Ersatzbild für die Zeit vor und nach der gewählten Zeitdauer wählen. Wenn Sie das Feld leer lassen, erscheint im Editor eine Meldung, durch die Sie darauf hingewiesen werden, daß das Bild im Browser nicht angezeigt wird.
Eine auf diese Weise terminierte Grafik weist folgende Merkmale auf:
Wenn Sie einen Search-Bot einfügen, wird ein einfaches Formular erzeugt, in dem der Endbenutzer alle Pages der aktuellen Web-Site oder einer Diskussionsgruppe durch Eingabe bestimmter Kriterien durchsuchen kann. Der Search-Bot wird in dem in Abbildung 23.33 dargestellten Dialogfenster eingerichtet.
Abbildung 23.33: Verwenden eines Search-Bots zur Bereitstellung einer Suchfunktion
Im obigen Dialogfenster wählen Sie die gewünschten Eigenschaften für Ihren Search-Bot.
Gibt ein Besucher Ihrer Web-Site einen Suchbegriff ein, generiert der Search-Bot eine Liste der Pages, in denen das Suchwort vorkommt. Benutzer sind in der Regel sehr dankbar für solche Hilfen, besonders bei umfangreichen Sites.
Dieser Bot erzeugt ein Inhaltsverzeichnis Ihrer Web Site. Wenn Sie ihn benutzen wollen, wählen Sie ihn im Dialogfenster Insert Bot, dann erscheinen die Eigenschaften für den Bot (siehe Abbildung 23.34).
Abbildung 23.34: Der Table of Contents Bot erzeugt ein Inhaltsverzeichnis Ihrer Site
Dieser Bot zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
Ich habe einen TOC-Bot eingefügt, aber das Inhaltsverzeichnis wird im Frontpage Editor nicht angezeigt. Statt dessen erscheinen leere Einträge, die sich nicht ändern lassen. Woran liegt das?
Sie haben nichts falsch gemacht. Das »echte« Inhaltsverzeichnis erscheint nicht im Editor, sondern nur im Browser. Dadurch erschwert sich das Page-Layout ein wenig, da man nicht sehen kann, wie das Inhaltsverzeichnis im Endeffekt aussieht. Sie können Ihre Pages aber in den Browser laden (vorher den Cache ausschalten) und Ihre Arbeit ansehen. Denken Sie aber daran, daß sich das Inhaltsverzeichnis bei jeder Änderung, die Sie in der Site durchführen, ebenfalls ändert. Deshalb sollte man Web Sites nicht auf einer straffen Positionierung von Pages auslegen.
Der Timestamp-Bot fügt automatisch einen Datumstempel der letzten Aktualisierung der Page ein. Wahlweise kann auch die Uhrzeit eingebunden werden. Das ist ein einfacher Bot mit einigen wenigen wählbaren Eigenschaften entsprechend seinem Zweck.
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