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Anschluß über ein LAN unter Windows 95 und Windows NT

Überblick

Die 16-Bit-Versionen von LANWindows (Windows 3.x und Windows for Workgroups) enthalten zwar eine rudimentäre Netzunterstützung, jedoch ist bei beiden eine Software von einem Drittanbieter Internet-Anschlusserforderlich, um sie an das Internet anzuschließen. Die 32-Bit-Ausgaben (Windows 95 und Windows NT) werden komplett mit allem ausgeliefert, was Sie brauchen, um fast jedes LAN anzuschließen. Auch die TCP/IP-Protokolle sind voll im Betriebssystem integriert, was bedeutet, daß Sie Ihr LAN direkt an das Internet anschließen können. Falls Ihre Firma ein Hochgeschwindigkeitsnetz hat, das an das Internet angeschlossen ist, erreichen Sie Leistungsebenen über das Netz, die Sie vielleicht dazu veranlassen, das Modem wegzuwerfen.

Windows 95 und Windows NT 4.0 unterstützen viele verschiedene Schnittstellenkarten für Ethernet- und Token-Ring-Netze, einen TCP/IP-Protokollstapel mit einer Winsock-Bibliothek und mehrere TCP/IP-Standardanwendungen wie PING, FTP und Telnet. In diesem Kapitel wird beschrieben, wie die für den Anschluß von Windows 95 und Windows NT an das Internet über ein LAN benötigten Softwaremodule installiert und konfiguriert werden.


Ist Ihr Computer nicht direkt an ein LAN angeschlossen (z.B. mit einer Ethernet-Karte) bzw. ist Ihr LAN nicht direkt an das Internet angeschlossen und benutzen Sie statt dessen ein Modem, ist Kapitel 6 für Sie von Interesse.


In diesem Kapitel wird davon ausgegangen, daß Ihr Computer bereits physisch an das LAN angeschlossen und die Netzschnittstellenkarte bereits installiert ist und mit anderen Netzprotokollen (z.B. Novell NetWare oder Microsoft Windows Network-Clients) läuft.

Einführung in TCP/IP

TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) ist die Bezeichnung für eine Sammlung von Protokollen, die in den siebziger Jahren für große paketvermittelte Netze und Mischplattformen (aus denen letztlich das Internet entstand) entwickelt wurden. Die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung war das Bestreben, Protokolle Einfuehrungauszulegen, die unabhängig von einer bestimmten Hardwareplattform oder einem bestimmten Betriebssystem laufen sollten. Das Internet setzt sich aus vielen verschiedenen Rechnerarten – von PCs bis Großrechnern – zusammen, die alle unter TCP/IP laufen.

Windows 95 und Windows NT unterstützen auch andere Kommunikationsprotokolle (z.B. IPX/SPX für Novell NetWare-Server und NetBEUI für Windows NT-Server). Um aber mit anderen Computern im Internet zu kommunizieren, ist TCP/IP erforderlich. Programme wie FTP, Telnet und WWW-Browser basieren auf dem TCP/IP-Protokoll.


Viele Systemverwalter von großen heterogenen Netzen sind auf TCP/IP als einziges Netzprotokoll übergegangen. Es kann mit allen wichtigen Netzbetriebssystemen eingesetzt werden und die Netzeffizienz durch Reduzierung des Verkehrsvolumens und des Verwaltungsaufwands steigern.

Die TCP/IP-Protokolle

Die Benennung von TCP/IP gründet auf den zwei am meisten benutzten Protokollen, jedoch handelt es sich im Grunde um Dutzende verschiedener Protokolle. Viele davon arbeiten für den Benutzer unsichtbar, greifen aber die enormen Probleme des Netzzugriffs und der Zusammenarbeit verschiedener Netze und Routingmethoden auf, die in einem derart vielgestaltigen Netz wie dem Internet auftreten.

Die TCP/IP-Protokolle können grob in vier Betriebsebenen gegliedert werden:

Die Anwendungsprotokolle funktionieren direkt mit der Benutzeroberfläche der zwei miteinander kommunizierenden Systeme, während die Zugriffsprotokolle direkt mit dem Netzmedium zu tun haben. In den folgenden Abschnitten werden diese vier Protokolltypen einzeln betrachtet. Sie arbeiten auf jedem mit TCP/IP ausgestatteten Computer aber nur gemeinschaftlich.

Netzzugriffsprotokolle

Netzzugriffsprotokolle haben die Aufgabe, die Übertragung von IP-Paketen über alle Netztypen zu vereinfachen. Einige, wie beispielsweise das ARP (Address Resolution Protocol), erlauben den Einsatz von TCP/IP mit einem bestimmten Netzschnittstellenadapter. ARP wird z.B. benutzt, um IP-Adressen (die eindeutigen Bezeichner der am Internet angeschlossenen Rechner) in die auf Ethernet-Adaptern hartkodierten MAC-Adressen zu übersetzen.

Andere Netzzugriffsprotokolle dienen dem Versand (Routing) von Paketen zwischen Netzen. Im Zusammenhang mit TCP/IP nennt man ein Gerät, das an zwei oder mehr Netze angeschlossen ist und über das Datenpakete Gatewayausgetauscht werden, Gateway. Wenn Sie sich im Internet an einen entfernten Standort anklinken, schlängeln sich Ihre Pakete eventuell ihren Weg durch Dutzende verschiedener Gateways. Protokolle wie das GGP (Gateway to Gateway Protocol) stellen sicher, daß diese Gateways Informationen untereinander austauschen können.


Die Funktion eines Gateways in einem TCP/IP-Netz sollte nicht mit der Bedeutung des Begriffs im allgemeinen Netzwerkbereich verwechselt werden. Dort ist ein Gateway ein Gerät, das zwischen verschiedenen Protokollen übersetzt. Ein TCP/IP-Gateway erfüllt Funktionen, die eher mit einem »Router« zusammenhängen.

Netzprotokolle

Das primäre Netzprotokoll ist das IP (Internet Protocol). Das IP funktioniert als Zustelldienst für alle anderen TCP/IP-Protokolle, die in IP-Paketen befördert werden. Die vom IP beförderten Pakete nennt man Datengramme. Ein IP-Datengramm enthält alle nötigen Informationen, um sein Ziel zu erreichen, d.h. die IP-Adresse des Empfängersystems und das Transportprotokoll des Systems, dem es zugestellt werden soll.

Das IP ist ein verbindungsloses unzuverlässiges Protokoll. Das sind technische Begriffe, die etwas über die Fähigkeiten des Protokolls, nicht aber über dessen Effizienz aussagen. Bei einem verbindungslosen Protokoll werden Pakete ohne Sicherstellung übertragen, egal ob die Zielmaschine in der Lage ist, sie entgegenzunehmen und ohne eine Empfangsquittung zu erhalten. Unzuverlässig bedeutet, daß das Protokoll keine Mechanismen zur Erkennung und Korrektur von Fehlern hat. Warum diese wichtigen Netzdienste im IP weggelassen wurden, ist darauf zurückzuführen, daß sie bei Bedarf durch die Protokolle der höheren Ebenen zur Verfügung gestellt werden. Wären diese Mechanismen zusätzlich auch in jedem IP-Paket enthalten, würde sich der Netzverkehr insgesamt unnötig aufblähen.

Transportprotokolle

Zwei Protokolle funktionieren auf der Transportschicht, und beide nutzen das IP als Träger. Die Rede ist vom TCP (Transport Control Protocol) und UDP (User Datagram Protocol). TCP wird von den beiden weit häufiger benutzt und bildet mit IP eine Kombination, von der die Bezeichnung für die gesamte Protokollfolge abstammt. Alle Internet-Verbindungen, die zum FTP und World Wide Web hergestellt werden, nutzen TCP und IP.

TCP ist ein verbindungsorientiertes zuverlässiges Protokoll. Das bedeutet, daß vor der Übertragung von Benutzerdaten eine Reihe von Handshake-Paketen zwischen dem Quell- und Zielrechner ausgetauscht werden. Dadurch wird sichergestellt, daß das Zielsystem zur Entgegennahme der Daten bereit ist. Anschließend wird zwischen den zwei Maschinen eine logische Verbindung aufgebaut, die für die Dauer der Übertragung bestehen bleibt. Jede Datei, die in einer FTP- oder HTTP-Sitzung (im World Wide Web) übertragen wird, wird als getrennte TCP-Folge befördert. Jede Folge setzt sich aus mehreren TCP-Segmenten zusammen, die den einzelnen IP-Datengrammen entsprechen.

Die Zuverlässigkeit von TCP ist einer Prüfsumme zu verdanken, die für jedes Segment an der Quelle berechnet wird. Bei Erreichen des Zielsystems wird die Prüfsumme erneut berechnet, und die Ergebnisse werden mit dem im Segment enthaltenen Wert verglichen. Stimmen die zwei Werte überein, gilt die Übertragung als erfolgreich, und dem Absender wird eine Bestätigung geschickt. Stimmen die Werte nicht überein, wird das Segment verworfen. Nicht quittierte Segmente werden dann von der Quelle automatisch erneut übertragen.

Diese und weitere Kontrollmechanismen in einer TCP-Übertragung erhöhen das über das Netz fließende Verkehrsvolumen ganz beträchtlich. Aus diesem Grund wird TCP nur benutzt, wenn eine garantierte Zustellung von Daten erforderlich ist, z.B. beim Übertragen von Datendateien. Für weniger kritische Aufgaben wird das UDP benutzt. Wie IP wird auch bei UDP keine Zustellung quittiert und keine Fehlerkorrektur durchgeführt. Es wird oft in Fällen benutzt, in denen die Zuverlässigkeit auf einer höheren Ebene bereitgestellt wird oder wenn Pakete so klein sind, daß eine vollständige Neuübertragung weniger Kapazität erfordert als die Einbindung der Kontrollmechanismen in das TCP-Overhead. UDP wird vorwiegend für Anmeldeprozeduren, zum Browsen, zur Namensauflösung und für Rundsendungen benutzt.

Anwendungsprotokolle

Die TCP/IP-Folge beinhaltet auch Protokolle, die Dienste direkt für Anwendungen bereitstellen oder gar selbst Anwendungen sind. FTP und Telnet sind Beispiele dafür. Sie stellen dem Benutzer direkt über eine Standardoberfläche den Dateitransfer bzw. die Terminalemulation zur Verfügung, ungeachtet der Plattform, auf der sie laufen. Andere, weniger sichtbare Anwendungsprotokolle sind DNS (Domain Name Service), RIP (Routing Information Protocol) und SMTP (Simple Mail Transfer Protocol).

IP-Adressierung

Eine der grundlegenden Anforderungen in jedem Netzwerk ist ein Mittel zur Identifizierung der einzelnen Rechner, damit von Knoten zu Knoten übertragen werden kann. Das stellte die TCP/IP-Entwickler vor das komplexe Problem, ein Adressiersystem zu entwerfen, das die Rechner von Tausenden verschiedener Netze, aus denen das Internet besteht, aufnehmen kann.

Das Ergebnis dieser Bemühungen ist eine 32 Bit große IP-Adresse, die jedes Netz und jeden Host im Internet eindeutig bezeichnet. (Ein Host ist nicht der Computer selbst, sondern die TCP/IP-Netzschnittstelle im Computer. Ein PC mit zwei Netzschnittstellenkarten gilt als zwei Hosts, die je eine eigene IP-Adresse haben müssen).

Diese IP-Adresse wird fast immer in Dezimalform, d.h. in vier Zahlen (Oktett) im Bereich von je 0 bis 255 geschrieben. Die vier Zahlenblöcke sind durch Punkte getrennt (z. B. 192.58.107.230). Jedes Oktett stellt 8 Bit (oder 1 Byte) der 32-Bit-Adresse dar. Die IP-Adressen identifizieren sowohl das Netz, an das der Host angeschlossen ist, als auch den Host. Zuerst wird in der IP-Adresse immer das Netz bezeichnet. Die Zahl der Oktette zur Darstellung des Netzwerks kann aber abweichen, je nach der dem Netz zugewiesenen IP-Adreßklasse.

Da jede IP-Adresse im Internet eindeutig sein muß, ist eine Verwaltungsstelle erforderlich, bei der die Adressen eingetragen werden, um doppelte oder mehrfache Vorkommen der gleichen Adresse zu vermeiden. Das InterNIC Registration Services Center, das derzeit von Network Solutions Inc. in Herndon im US-Bundesstaat Virginia betrieben wird, führt diese Aufgabe aus. InterNIC registriert die Netzwerke von Firmen und anderen Organisationen auf der Grundlage der benötigten Anzahl von Hosts. Dabei wird in folgende drei Klassen unterteilt:

Bei InterNIC können nur Netze, keine einzelnen Hosts registriert werden. Der Netzverwalter eines Unternehmens ist dafür zuständig, die Hostadressen so zu vergeben, daß alle eindeutig sind.


Welche Netzadressen in Ihrem Netz benutzt werden, hängt von den Vereinbarungen ab, die mit Ihrem ISP getroffen wurden. Eventuell ist eine vollständige Netzadresse (einer beliebigen Klasse) für Ihr Unternehmen registriert. Alternativ kann man eine Serie von Hostadressen vom ISP-Netz mieten.

Ist das LAN sehr groß (oder in mehrere Netzsegmente unterteilt), kann der Netzverwalter Ihres Unternehmens die vom InterNIC zugewiesene Netzadresse in Teilnetze gliedern. Ein Teilnetz ist eine logische Unterteilung von IP-Adressen, die nur innerhalb des Unternehmensnetzes benutzt werden. Das heißt, daß über Teilnetze keine Daten an das Internet übertragen werden.

Ein Teilnetz wird dadurch erzeugt, daß einige Bits der IP-Adresse, die den Host identifizieren, hergenommen und statt dessen als Bezeichnung einer Netzadresse benutzt werden. Der als Teil jeder TCP/IP-Konfiguration erforderliche Teilnetzmaskenwert dient zum Identifizieren, welche Bits der IP-Adresse das Netz und welche den Host darstellen. Als Binärwert ausgedrückt, bezeichnen die Einser der Adresse das Netz und die Nullen den Host.

Ihr Unternehmen kann beispielsweise ein großes Verbundnetz betreiben, das sich aus vielen Netzsegmenten zusammensetzt. Würde es eine Netzadresse der Klasse B registrieren, wäre eine Teilnetzmaske von 255.255.0.0 anwendbar. Da die Dezimalzahl 255 der Binärzahl 11111111 entspricht, bedeutet das, daß die ersten zwei Oktette jeder IP-Adresse das Netz und die letzten zwei den Host identifizieren. Der Netzverwalter könnte der Einfachheit halber diese 65.534 möglichen Hostadressen aber in 256 Teilnetzadressen mit jeweils 256 Hosts aufteilen. Hierfür wird eine Teilnetzmaske von 255.255.255.0 auf jede Workstation angewandt, und das dritte Oktett kann nun zum Identifizieren eines logischen Teilnetzes verwendet werden. Routing-Funktionen innerhalb der Grenzen des Netzes der Klasse B können die Teilnetzinformationen benutzen, während das dritte Oktett im Internet als Teil der Hostadresse gilt.

IP-Adressen können manuell zugewiesen und von Netzverwaltern verwaltet werden. Darüber hinaus gibt es aber auch Servermodule, die IP-Adressen dynamisch nach Bedarf für Workstations vergeben. Diese Module werden nach einem Internet-Standard definiert, der von Microsoft (in Zusammenarbeit mit mehreren anderen Organisationen) entwickelt wurde und DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) heißt. Der Windows-NT-Server wird mit einem DHCP-Dienst ausgeliefert, der außerdem von mehreren Drittanbietern unterstützt wird.

Auflösung von Hostnamen

Außer der eindeutigen IP-Adresse hat jeder Computer im NamensaufloesungInternet auch einen eindeutigen Hostnamen. Der Hostname wird zur Bequemlichkeit des Benutzers bereitgestellt, denn Namen sind besser zu merken als Nummern. Ein Hostname besteht normalerweise aus drei oder mehr Zeichengruppen, die durch einen Punkt getrennt und von rechts nach links angeordnet sind. Der Domänenname ist Teil des Hostnamens und wird zugewiesen, wenn das Unternehmen sein Netz beim InterNIC registriert. Dieser Domänenname ist das Gegenstück zur Netzadresse. Er ist der rechte Teil des Hostnamens. Alle Computer bei IBM haben beispielsweise den Domänennamen ibm.com.

In den USA werden Domänen mit einem der akzeptierten Internet-Domänentypen registriert. Diese Typen bezeichnen die Aktivitäten, für das ein Netz registriert wird. Außerhalb der USA sind die Domänen Domaenennormalerweise nur eine Abkürzung des betreffenden Landes, z.B. de für Deutschland, fr für Frankreich, uk für Großbritannien usw. Wie bei IP-Adressen wird beim InterNIC nur der Domänenname registriert. Der Netzverwalter des jeweiligen Unternehmens ist für die Pflege der einzelnen Hostnamen zuständig.


Viele ISP registrieren die Domäne für ihre Benutzer im Rahmen ihrer Dienstleistung. Sie können aber mit dem InterNIC direkt Kontakt aufnehmen über E-Mail an info@internic.net. Anträge zur Internet-Registrierung können an hostmaster@internic.net geschickt werden. Weitere Informationen über das Anmeldeverfahren erhalten Sie vom anonymen FTP-Server (is.internic.net) im Verzeichnis /internic/faq oder unter http://rs.internic.net im World Wide Web.

Hostnamen können in beliebiger Art zugewiesen Domaenenwerden. Kleine Firmen müssen der Domäne eventuell nur ein Segment hinzufügen, um einen vollständigen Hostnamen zu bilden (z.B. host1.ibm.com). Größere Unternehmen brauchen unter Umständen mehrere Segmente (z.B. server1.marketing.eastcoast.ibm.com), um das Netz und den Geschäftsbereich oder die Abteilung des Hoststandorts zu bezeichnen. Ungeachtet dessen, wie lang der Hostname ist, entspricht er immer einer eindeutigen IP-Adresse. Standardmäßig ist der Hostname einer Windows-Maschine der Name des Rechners mit dem angehängten Domänennamen.

Wie bereits erwähnt, werden Hostnamen zur Bequemlichkeit der Benutzer bereitgestellt. Den Netzwerken ist es egal, ob sie Nummern oder Namen erhalten. Einer der ersten Schritte in jedem TCP/IP-Kommunikationsprozeß ist das Ersetzen von Hostnamen durch IP-Adressen. Danach werden nur die IP-Adressen zur Identifizierung der Computer benutzt. Da Hostnamen und IP-Adressen vom Netzverwalter zugewiesen und nicht beim InterNIC eingetragen werden, ist im Netz ein Mechanismus erforderlich, der die Hostnamen in IP-Adressen konvertiert und Hostadressenumgekehrt. Diesen Prozeß nennt man Namensauflösung (Name Resolution).


Eines der beim Anschluß an einen Internet-Standort am häufigsten auftretenden Probleme sind Fehler in bezug auf die Namensauflösung. In diesem Fall kann man versuchen, die IP-Adresse des Standorts durch den Hostnamen ersetzen. Meist kann dann die Verbindung hergestellt werden.

Die HOSTS-Tabelle

Die Namensauflösung kann auf unterschiedliche Art durchgeführt werden. Die einfachste Methode ist die Verwendung einer auf jedem Computer gespeicherten Umwandlungstabelle, die sich normalerweise in einer Datei namens HOSTS befindet. HOSTS ist eine einfache ASCII-Textdatei mit einer Aufstellung der IP-Adressen und den entsprechenden Hostnamen im folgenden Format:

127.0.0.1 localhost
102.54.94.97 rhino.acme.com # source server
38.25.63.10 x.acme.com # x client host

Die IP-Adressen müssen von den Hostnamen durch mindestens ein Leerzeichen getrennt sein. Der gesamte Text nach einer »Raute« (#) wird als Kommentar behandelt. Wird in einem der TCP/IP-Dienstprogramme des Betriebssystems ein Hostname benutzt, wird seine IP-Adresse in der lokalen HOSTS-Datei herausgesucht und durch den Hostnamen ersetzt.


Der erste Eintrag im obigen HOSTS-Dateibeispiel spezifiziert localhost als Hostnamen für die Adresse 127.0.0.1. Die Netzadresse 127 wird immer für die sogenannten Schleifendienste reserviert. Dadurch kann sich eine Maschine zu Testzwecken selbst adressieren.

Die HOSTS-Datei ist eine statische Tabelle. Sie kann nur durch manuelles Editieren geändert werden. Kann ein Hostname in der HOSTS-Datei nicht gefunden werden, wendet sich das System zwecks Namensauflösung an HOSTS-Dateidas Netz. Durch Abstellen der Namen und Adressen von häufig benutzten Maschinen in der HOSTS-Datei kann der Namensauflösungsprozeß beschleunigt werden. Außerdem spart das Netzbandbreite.

Der Domain-Name-Service (DNS)

Die Führung einer HOSTS-Tabelle auf der lokalen Maschine DNShat den großen Nachteil, daß sie auf jedem System einzeln aktualisiert werden muß, wenn auf einen neuen NamensaufloesungStandort zugegriffen wird. Deshalb wird die Namensauflösung meist auf der Serverebene durchgeführt. Der Domain-Name-Service (DNS) ist das für diesen Zweck am häufigsten verwendete Werkzeug. Ein DNS ist eine statische Tabelle wie die HOSTS-Datei, aber mit dem großen Unterschied, daß viele Benutzer von einem Server aus darauf zugreifen können. Wird an das lokale Netz eine neue Maschine angeschlossen, muß die DNS-Tabelle zwar ebenfalls manuell aktualisiert werden, aber nur einmal für alle Benutzer im Netz.

Ein an das Internet angeschlossener DNS funktioniert auch mit anderen DNS, um einen von einem Benutzer angegebenen Hostnamen aufzulösen. Wenn Sie beim InterNIC einen Domänennamen registrieren, geben Sie zwei DNS-Server für Ihre Domäne an – einen primären und einen für Backupzwecke. Diese Server sind dann die für DNS-Informationen über Ihre Domäne zugelassene Quelle.

Kontaktiert ein Benutzer an einem entfernten Standort mittels Hostname erstmals ein System in Ihrer Domäne, kann sein Computer den Namen in seinem eigenen DNS nicht finden. Dieser DNS fragt einen anderen DNS auf der anderen Seite seines Internet-Gateways nach dem Hostnamen. Dieser DNS kann ebenfalls keinen gültigen Eintrag finden, so daß die Anfrage immer weitergereicht wird, bis letztendlich einer der Kernserver erreicht wird, die ständig auf die InterNIC-Datenbanken aktualisiert werden. Der DNS-Server Ihres Netzes wird als Quelle von Informationen über Ihre registrierte Domäne angegeben. Anschließend werden alle DNS rückwärts durch die Kette um den Hostnamen und die entsprechende IP-Adresse aktualisiert.

Auf diese Weise können sich Informationen über Ihr Netz selbst durch das Internet verbreiten, es wird aber nur bei Bedarf auf sie zugegriffen. Kein DNS führt Informationen über alle Systeme im Internet. Das würde einfach alle Möglichkeiten sprengen. Jeder DNS enthält nur Einträge von entfernten Systemen, auf die deren Benutzer zugreifen.

Der Windows-Internet-Name-Service (WINS)

Ein DNS ist ein wirksames Mittel der WINSNamensauflösung für viele Netze, aber dennoch nicht mehr als eine Suchtabelle – eine statische Liste, die manuell vom Netzverwalter Namensaufloesungaktualisiert werden muß. Dienste, die den Prozeß der Zuweisung von IP-Adressen automatisieren, z.B. DHCP von Windows NT, können die Leistung der herkömmlichen DNS übersteigen. Damit wird es möglich, ein DNS mit IP-Adressen zu verwalten, die sich entsprechend der Nutzung dynamisch ändern. Windows NT beinhaltet für diesen Zweck einen Mechanismus zur Namensauflösung namens WINS (Windows Internet Name Service), der über NetBIOS läuft und automatisch aktualisiert wird, sobald DHCP neue Adressen zuweist. Ein einzelner Windows-NT-Server, auf dem WINS und DHCP laufen, kann Dutzende oder Hunderte von Windows-Workstations mit allen TCP/IP-Konfigurationsdaten unterstützen.


Anstelle von HOSTS können Sie genauso gut eine statische Tabelle benutzen, die in einer Datei namens LMHOSTS gespeichert wird und die gleiche Funktion für NetBIOS-Namen ausführt. Sie ist mehr oder weniger gleich strukturiert. LMHOSTS ist ein Überbleibsel von LAN Manager 2.x mit einer gewissen Interoperabilität zwischen den zwei Softwareprodukten. LMHOSTS-Dateien ermöglichen auch die Benutzung von Schlüsselwörtern, um anspruchsvollere Funktionen in bezug auf die Namensauflösung auszuführen, z.B. das Vorabladen in den Cache und das Spezifizieren eines Domänen-Controllers.

Anschluß von LANs an das Internet

Ein LAN kann auf vielerlei Art an das Internet LANangeschlossen werden. Die Anschlußart hängt unter anderem von der Zahl der LAN-Benutzer und ihren spezifischen Internet-Bedürfnissen und von den Kosten ab. Die Anschlußart, die sich für die meisten Unternehmensnetze eignet, ist Thema von Kapitel 9.

Die Anschlußart an das Internet kann sich auch auf die TCP/IP-Konfiguration eines Computers auswirken. Das einfache Einrichten eines offenen Gateways zum Internet und das Zuweisen von öffentlichen IP-Adressen für die Benutzer öffnet das lokale Netzwerk für alle möglichen Mißbräuche von außen. Man darf nicht vergessen, daß der Netzverkehr in zwei Richtungen fließt.

Aus diesem Grund ist Internet-Sicherheit für den LAN-Verwalter ein wichtiger Faktor. Ein beträchtliches Segment der wachsenden Internet-Industrie befaßt sich mit Firewalls und anderen Sicherheitsprodukten. Ein Firewall ist ein Filter, der zwischen das LAN und das Internet gestellt wird. Der Filter kann so konfiguriert werden, daß nur bestimmte Verkehrsarten (in beide Richtungen) bestimmte Computer erreichen.

Den Benutzern kann beispielsweise gestattet werden, auf WWW-Sites im Internet zuzugreifen, jedoch werden sie daran gehindert, auf ihrem Computer einen eigenen Web-Server unterzubringen. Anders ausgedrückt ist HTTP-Verkehr vom, jedoch nicht zum Internet gestattet.

Eventuell wird dem Computer eines Benutzers nicht einmal eine IP-Adresse zugewiesen, die im Internet registriert ist. Beispielsweise ist es nicht notwendig und auch nicht wirtschaftlich, eine registrierte IP-Adresse für eine Maschine zu benutzen, die Internet-Zugriff nur für kurze Phasen pro Tag benötigt. Viele Unternehmen erlauben den Benutzern den Zugriff auf das Internet vom internen Netzwerk aus über einen Router, der mit verschiedenen externen Adressen konfiguriert ist. Die eindeutige interne IP-Adresse des einzelnen Benutzers wird in eine dynamisch zugewiesene Internet-Adresse konvertiert, wenn Zugriff erforderlich ist. Auf diese Weise können mit einer einzigen Adresse der Klasse C für 256 Benutzer 1.000 oder mehr gelegentliche Internet-Benutzer bedient werden.

In keinem Fall ist es empfehlenswert, die Art des auf dem lokalen Netz zu benutzenden Internet-Dienstes zu erraten. Gleichgültig, wie fachkundig Sie sind, ist jedes Netz eindeutig, und es gibt immer Faktoren, die man nicht erwartet oder gewußt hat. Die fehlerhafte TCP/IP-Konfiguration einer Workstation kann zumindest für andere Benutzer hinderlich sein und im schlimmsten Fall das ganze Netz zum Absturz bringen. Sprechen Sie sich immer mit dem Netzverwalter ab, bevor Sie TCP/IP-Parameter ändern.

TCP/IP-Support unter Windows 95 installieren

Ist Ihr Computer bereits mit einem Ethernet- oder Token-Ring-Adapter (oder einer anderen Netzkarte) ausgestattet und betriebsfertig eingerichtet, ist die Installation des TCP/IP-Protokolls unter Windows 95 einfach.

Um das TCP/IP-Protokoll zu installieren, öffnen Sie die Netzwerkeinstellungen (über Start, Einstellungen, Systemsteuerung, Netzwerk). Das in Abbildung 4.1 dargestellte Konfigurationsregister listet alle Netzkomponenten auf, die bereits auf Ihrem Rechner installiert sind. Erscheint dort bereits TCP/IP, ist dieses Protokoll installiert, und Sie können mit dem nächsten Abschnitt fortfahren.

Abbildung 4.1: Im Konfigurationsregister der Netzwerksteuerung werden die verfügbaren Netzkomponenten aufgelistet

siehe Abbildung

Um das TCP/IP-Protokoll von Windows 95 zu installieren, klicken Sie auf die Hinzufügen-Schaltfläche. Im nun erscheinenden Dialogfenster wählen Sie Protokoll, dann klicken Sie auf Hinzufügen. In dem in Abbildung 4.2 dargestellten Dialogfenster wählen Sie den Hersteller (in diesem Fall Microsoft) und das Netzprotokoll (in diesem Fall TCP/IP).

Abbildung 4.2: Auswahl des TCP/IP-Protokolls

siehe Abbildung

Nachdem Sie das TCP/IP-Protokoll aus den Netzwerkprotokollen ausgewählt haben, klicken Sie auf OK in allen geöffneten Dialogfenstern. Sie werden aufgefordert, die CD-ROM oder Diskette von Windows 95 einzulegen. Windows 95 beginnt dann mit der Installation des Protokolls.


Die meisten TCP/IP-Programme, die unter Windows 95 laufen, nutzen WINSOCK.DLL. Diese Bibliothek ermöglicht Anwendungen, TCP/IP-Verbindungen mit anderen Computern aufzubauen. In älteren Windows-Versionen war diese Bibliothek nicht enthalten. Ist Ihre Netzanwendung (z.B. ein WWW-Browser) mit WINSOCK kompatibel, funktioniert dieser in der Regel mit der in Windows 95 integrierten WINSOCK-Bibliothek problemlos. Achten Sie darauf, daß diese Datei nicht durch andere Anwendungen, die Sie eventuell noch installieren, überschrieben wird. Einige Programme enthalten eine eigene WINSOCK.DLL, die sich von der Windows-Version erheblich unterscheidet. Legen Sie von Windows-WINSOCK auf jeden Fall eine Sicherheitskopie an, bevor Sie eine Anwendung installieren, die eine eigene Fassung davon installiert.

TCP/IP-Protokoll unter Windows 95 konfigurieren

Nach der Installation des TCP/IP-Protokolltreibers von Windows 95 müssen Sie das TCP/IP-Protokoll entsprechend den Anforderungen Ihres lokalen Netzwerks und Ihres Internet-Providers konfigurieren. Nach abgeschlossener Konfiguration muß Windows 95 auf jeden Fall neu gestartet werden, aber nicht unbedingt unmittelbar nach der Installation des Protokolltreibers. Wenn Sie das Betriebssystem nicht nach der Installation des Protokolltreibers neu starten wollen, klikken Sie im betreffenden Dialogfenster auf Nein. Um das TCP/IP-Protokoll zu konfigurieren, öffnen Sie Netzwerk unter der Systemsteuerung und wählen das TCP/IP-Protokoll unter den installierten Netzwerkkomponenten. Klicken Sie auf die Schaltfläche Eigenschaften, um die TCP/IP-Einstellungen anzuzeigen und zu ändern. In Abbildung 5.3 sehen Sie das Register Eigenschaften von IP-Adresse.


Bevor Sie etwas ändern, besorgen Sie sich die richtigen TCP/IP-Parameter von Ihrem LAN-Verwalter. Eine fehlerhafte TCP/IP-Konfiguration kann zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen des LAN führen.

Abbildung 4.3: Im Eigenschaften-Dialogfenster wird das TCP/IP-Protokoll konfiguriert

siehe Abbildung

IP-Adresse in Windows 95 eingeben

Im Register IP-Adresse können Sie eine IP-Adresse für Ihren Computer auf zwei Arten bestimmen. Um eine Adresse manuell einzugeben, klicken Sie auf die Option IP-Adresse festlegen, dann geben Sie den numerischen Wert der IP-Adresse im entsprechenden Feld ein. Alternativ können Sie auf die Option IP-Adresse automatisch beziehen, dann wird von einem DHCP-Server in Ihrem Netz beim Laden von Windows eine Adresse zugewiesen.

Hat Ihr Computer eine feste IP-Adresse (eine, die dem Computer permanent zugewiesen ist), sollten Sie diese IP-Adresse in das entsprechende Feld eingeben. Sie können die vier Ziffernblökke in die vier Kästchen des Feldes eintippen. Wenn Sie eine dreistellige Zahl (z.B. 128) eingeben, springt der Cursor automatisch zum nächsten Kästchen.

Außerdem müssen Sie im betreffenden Feld die richtige Teilnetzmaske (z.B. 255.255.255.0) eingeben. Damit wird festgelegt, welche Bits der IP-Adresse das Netz und welche den Host definieren. Die Teilnetzmaske geben Sie genauso ein wie die IP-Adresse.


DHCP wird als optionaler Dienst mit dem Windows-NT-Server geliefert. Gehen Sie nicht davon aus, daß es aktiv ist, es sei denn, Sie wurden von Ihrem LAN-Verwalter angewiesen, diese Option zu benutzen. DHCP kann auch so konfiguriert werden, daß Werte für praktisch jeden anderen in diesem Abschnitt behandelten TCP/IP-Parameter automatisch zugewiesen werden. Sie müssen deshalb genau wissen, welche Parameter zuzuweisen sind, wenn Sie diese Option benutzen.

Widerstehen Sie unbedingt der Versuchung, auf gut Glück eine IP-Adresse auszuwählen. Stimmen Sie sich unbedingt mit Ihrem Netzverwalter ab, um sicherzustellen, daß die richtigen Werte eingegeben werden. Geben Sie z.B. zufällig eine Adresse ein, die bereits von einem anderen Rechner benutzt wird, funktionieren beide Rechner nicht mehr richtig.

Gateway in Windows 95 eingeben

Im Gateway-Register des Dialogfensters Eigenschaften für TCP/IP (siehe Abbildung 4.4) können Sie das Standard-Gateway bestimmen, über das Ihr LAN an das Internet angeschlossen wird. Ihr Netzverwalter kann Ihnen die richtige Adresse geben.

Ein Gateway ist ein TCP/IP-System, das an zwei oder mehr Netzwerke angeschlossen ist und den Verkehr zwischen diesen Netzwerken leitet. Ihr LAN kann auch mehr als ein Gateway umfassen. In diesem Fall müssen Sie in diesem Register mehrere Adressen eingeben. Die weiteren Gateways werden aber nur angesprochen, wenn das erste Gateway nicht reagiert..

Abbildung 4.4: Im Gateway-Register geben Sie die Adresse des Standard-Gateways ein

siehe Abbildung

Geben Sie die IP-Adresse Ihres Gateways im gleichnamigen Feld ein, und klicken Sie auf die Hinzufügen-Schaltfläche. Das neue Gateway wird in die Liste der installierten Gateways gestellt. In dieser Liste können mehrere Gateway-Adressen stehen. Um eine Gateway-Adresse zu entfernen, wählen Sie das betreffende Gateway und klicken auf Entfernen.


Wenn Sie TCP/IP-Programme (z.B. Telnet oder FTP) benutzen können, um über Ihr LAN eine Verbindung zu anderen internen, nicht aber externen Computern (außerhalb des LANs) herzustellen, ist Ihre Gateway-Adresse wahrscheinlich falsch konfiguriert oder fehlt.

DNS in Windows 95 konfigurieren

Klicken Sie auf das Register DNS-Konfiguration im Dialogfenster Eigenschaften von TCP/IP-Protokoll, wird das in Abbildung 4.5 aufgezeigte Dialogfenster angezeigt. Hier können Sie die Adressen der zu benutzenden DNS-Systeme bestimmen. Wie bei allen anderen TCP/IP-Einstellungen müssen Sie auch diese Werte mit Ihrem Netzverwalter koordinieren.

Abbildung 4.5: Die DNS-Server werden im Register DNS-Konfiguration festgelegt

siehe Abbildung

Benutzt Ihr Netzwerk DNS, um zwischen Hostnamen und IP-Adressen zu übersetzen, sollten Sie die DNS-Option aktivieren und den Rest der Optionen in diesem Dialogfenster konfigurieren.

Im Textfeld Host geben Sie den Hostnamen Ihres Computers ein. Im Textfeld Domäne geben Sie den Domänennamen Ihres Netzwerks ein. Lautet der volle Hostname Ihres Computers beispielsweise mycomputer.bigcorp.com, geben Sie im Host-Feld mycomputer und im Domänen-Feld bigcorp.com ein.

Im Feld für die Suchreihenfolge nach DNS-Servern geben Sie die IP-Adresse des ersten Servers ein. Dann klicken Sie auf die Hinzufügen-Schaltfläche, um den DNS-Server in die Serverliste zu stellen. Falls Ihr Netzwerk mehrere DNS-Server hat, geben Sie die jeweiligen IP-Adressen nacheinander ein und klicken jedesmal auf Hinzufügen. Möchten Sie einen Eintrag aus der DNS-Serverliste entfernen, wählen Sie den betreffenden Server und klicken auf Entfernen.


Im Gegensatz zu Gateways wird auf die zusätzlich hier definierten DNS-Server zugegriffen im Falle, daß für den angeforderten Hostnamen in der HOSTS-Datei kein Eintrag gefunden wird und die erste DNS-Adresse nicht zutrifft.

Im unteren Bereich des Dialogfensters DNS-Konfiguration können Sie eine Liste mit Domänen anlegen, die durchsucht werden, wenn Sie nur auf einen Hostnamen zugreifen. Geben Sie z.B. die Domäne bigcorp.com ein, und klicken Sie auf Hinzufügen, und versuchen Sie dann, eine Verbindung zum Rechner namens »Server« herzustellen, würde Ihr Computer den Namen »Server« zuerst im DNS-System und dann nach server.bigcorp.com suchen.

Sie können einen Domäneneintrag entfernen. Markieren Sie den betreffenden Eintrag, und klikken Sie auf Entfernen.


Wenn Sie eine Verbindung zu Computern anhand der jeweiligen IP-Adresse, nicht aber mit dem Hostnamen aufbauen können, sind wahrscheinlich die DNS-Serveradressen falsch. Dauert es mehr als 30 Sekunden, um eine Verbindung zu einem anderen Computer herzustellen, überprüfen Sie die DNS-Servereinträge. Solche Verzögerungen können verursacht werden, wenn Ihr Computer den Verbindungsaufbau mit dem ersten DNS-Servereintrag versucht und auf eine Reaktion von diesem Server wartet, dieser Eintrag aber falsch oder der DNS-Server nicht verfügbar ist. Irgendwann gibt Ihr Computer auf und versucht sein Glück mit dem nächsten DNS-Server, was zu erheblichen Wartezeiten führen kann.

Wenn Sie oft auf eine bestimmte Adresse zugreifen, sollten Sie deren Domänennamen in Ihrer Domänensuchreihenfolge hinzufügen. Dadurch können Sie auf diesen Host einfach zugreifen, indem Sie anstelle des vollen Internet-Namens nur den Hostnamen eingeben. Kontaktieren Sie z.B. häufig andere Computer unter corp.com, fügen Sie diesen Domänennamen in die Suchreihenfolge ein. Sie können dann auf eine Maschine namens server.another.corp.com zugreifen, indem Sie lediglich den Namen server eingeben.

WINS in Windows 95 konfigurieren

Die in Abbildung 4.6 dargestellte WINS-Konfiguration wird angezeigt, wenn Sie im Dialogfenster Eigenschaften von TCP/IP-Protokoll das Register WINS-Konfiguration wählen. WINS ist neben DNS eine weitere Methode zum Übersetzen von Hostnamen in IP-Adressen. Computer werden normalerweise für die Nutzung eines DNS eingerichtet, um Hostnamen in IP-Adressen zu übersetzen. Ihr Systemverwalter kann aber entscheiden, ob Sie WINS anstelle von oder zusätzlich zu DNS benutzen müssen.

Abbildung 4.6: Konfigurieren eines WINS-Servers für das TCP/IP-Protokoll

siehe Abbildung

Hat Ihr LAN-Verwalter einen WINS-Server in Ihrem Netz eingerichtet, können Sie Ihren Computer für die Nutzung des WINS-Servers konfigurieren. Wählen Sie dafür die Option WINS-Auflösung aktivieren. Sie müssen die IP-Adresse des primären, eventuell auch die des sekundären WINS-Servers Ihres Netzwerks eingeben.

Im Textfeld Bereichs-ID bestimmen Sie, welche Computer Ihren Netzverkehr empfangen können. Nur Computer mit der gleichen Einstellung dieses Feldes wie Ihr Computer können über das Netz Daten von Ihnen empfangen. Ebenso können Sie nur von diesen Computern Daten empfangen. Sofern Sie nicht anderslautend von Ihrem Netzverwalter angewiesen werden, sollten Sie diese selten benutzte Option leer lassen.

Ist in Ihrem Netzwerk ein DHCP-Server eingerichtet, stellt dieser Server eventuell automatisch Adressen für die WINS-Server bereit. Fragen Sie Ihren Netzverwalter, ob diese Funktion verfügbar ist. Ist das der Fall, können Sie die Option für die Verwendung von DHCP zur WINS-Auflösung wählen.

Weitere Parameter und Bindungen in Windows 95

Die zwei letzten Register sind einfach. Die einzige Einstellung im Register Erweitert ist die Möglichkeit, TCP/IP als Standardprotokoll zu wählen. In den meisten Fällen können Sie diese Option getrost abgewählt lassen.

Im Bindungen-Register können Sie konfigurieren, welche Netzclients (z.B. der Client für Microsoft Networks) das TCP/IP-Protokoll nutzen. Der Vorgabe entsprechend bindet die Installation von TCP/IP das Protokoll mit allen Netzclients, die es unterstützen. Haben Sie den Microsoft Client für NetWare-Netze installiert, werden Sie feststellen, daß er hier nicht aufgeführt wird. Das ist darauf zurückzuführen, daß der TCP/IP-Protokollstapel von Microsoft nur mit IP-befähigten NetWare-Servern benutzt werden kann, wenn ein Novell-Client installiert ist. Sie können getrost alle verfügbaren Clients auswählen, um jeden für die Nutzung des TCP/IP-Protokolls zu befähigen.

TCP/IP-Support unter Windows NT 4.0 installieren

Die Dialogfenster von Windows NT unterscheiden sich zwar geringfügig von denen unter Windows 95, jedoch ist die TCP/IP-Installation im Grunde gleich.

Sie beginnen mit der TCP/IP-Installation, indem Sie Netzwerk unter Systemsteuerung wählen und das Register Protokolle aktivieren. Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen, um das Dialogfenster zum Wählen der Client-Protokolle zu öffnen (siehe Abbildung 4.7). Wählen Sie TCP/IP und klicken auf OK.

Abbildung 4.7: Die TCP/IP-Installation ist unter Windows NT genauso einfach wie unter Windows 95

siehe Abbildung

Anschließend werden Sie gefragt, ob Sie DHCP benutzen möchten, um sich Ihre TCP/IP-Konfiguration automatisch einrichten zu lassen. Hat Ihr Netzverwalter einen DHCP-Server für diese Zwecke eingerichtet, antworten Sie mit Ja. Die im nächsten Abschnitt beschriebenen Konfigurationsschritte werden dann automatisch durchgeführt.

Windows NT kopiert nun Dateien und fordert Sie im Bedarfsfall auf, die Windows-CD einzulegen. Ist der Vorgang abgeschlossen, wird TCP/IP in die Protokolliste aufgenommen. Sie können direkt mit dem nächsten Abschnitt fortfahren und, falls nötig, das Protokoll konfigurieren. Wenn Sie mit der Konfiguration fertig sind, klicken Sie auf Schließen und starten Ihren Rechner neu.

TCP/IP-Protokoll in Windows NT konfigurieren

Ist in Ihrem Netz kein DHCP-Server eingerichtet, müssen Sie das TCP/IP-Protokoll manuell konfigurieren. Hierfür wählen Sie TCP/IP im Register Konfiguration des Dialogfensters Netzwerk und klicken auf Eigenschaften. Im Dialogfenster Eigenschaften für TCP/IP wählen Sie die entsprechenden Parameter auf den verschiedenen Registern, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden.


Beachten Sie, daß spezifische Werte, die Sie in den Dialogfenstern der TCP/IP-Konfiguration eingegeben haben, durch die vom DHCP-Server gelieferten Werte überschrieben werden. Haben Sie bereits eine funktionierende TCP/IP-Konfiguration und wird DHCP später von Ihrem LAN-Verwalter implementiert, müssen Sie die Einstellungen, die vom DHCP-Server zugewiesen werden, im Eigenschaften-Dialogfenster entfernen.

IP-Adresse in Windows NT eingeben

Das Register IP-Adresse im Dialogfenster Eigenschaften für TCP/IP in Windows NT (siehe Abbildung 4.8) sieht fast genauso aus wie unter Windows 95. Geben Sie die Werte für Ihre IP-Adresse und Teilnetzmaske so ein, wie oben unter »Windows 95« beschrieben.

Abbildung 4.8: Im Register IP-Adresse unter Windows NT wird das Standard-Gateway und die Möglichkeit zur Nutzung mehrerer Netzadapter eingestellt

siehe Abbildung

Zwei Unterschiede gibt es bei diesem Dialogfenster zwischen Windows 95 und Windows NT. Erstens wird unter NT das Standard-Gateway hier nicht in einem separaten Register eingegeben. Außerdem können Sie unter Windows NT auf Optionen klicken, um zusätzliche Gateway-Adressen zu spezifizieren. Zweitens können Sie in den Registern IP-Adresse und WINS-Adresse unter Windows NT für jeden im System installierten Netzadapter einen anderen Wert angeben. Das müssen Sie sogar, wenn Ihr Rechner an zwei verschiedenen lokalen Netzwerken angeschlossen ist (und folglich potentiell als Gateway fungieren könnte) oder wenn Sie gleichzeitig eine Netzschnittstellenkarte benutzen, um Ihr lokales TCP/IP-Netz und eine DFÜ-Verbindung zu einem Internet-Provider benutzen. Achten Sie darauf, daß der richtige Adapter angezeigt wird, wenn Sie die IP-Adressen eingeben.

DNS in Windows NT konfigurieren

In Windows NT können Sie bestimmen, ob für Ihre TCP/IP-Verbindungen nach DNS-Hostnamen gesucht wird, indem Sie diese Option im Register WINS-Adresse wählen. Abgesehen davon hat das DNS-Register in Windows NT das gleiche Aussehen und die gleiche Funktion wie unter Windows 95.

WINS in Windows NT konfigurieren

Das Register WINS-Adresse (siehe Abbildung 4.9) enthält Steuerfelder für alle drei im Abschnitt »Namensauflösung« beschriebenen Mechanismen. Sie können die Adressen Ihres primären und sekundären WINS-Servers angeben und die Nutzung von DNS-Systemen und einer LMHOSTS-Datei aktivieren. Ferner können Sie eine LMHOSTS-Datei von einer anderen Maschine importieren, indem Sie auf die Schaltfläche LMHOSTS importieren klicken und das Netz nach der Datei durchsuchen.


Windows NT handhabt jede beliebige Kombination aus WINS-, DNS- und LMHOSTS-Ressourcen in bezug auf die Namensauflösung. Sie wählen im Register WINS-Adresse die zu benutzenden Mechanismen und konfigurieren dann die übrigen Dienste im DNS-Register und/oder durch manuelles Editieren der LMHOSTS-Datei.

Abbildung 4.9: Im Register WINS-Adresse unter Windows NT können Sie die zu benutzenden Namensauflösungsmechanismen für die einzelnen Netzadapter wählen

siehe Abbildung

Routing in Windows NT konfigurieren

Das letzte Register im Dialogfenster Eigenschaften von TCP/IP hat nur eine Option. Sind auf einer NT-Maschine mehrere Netzadapter installiert (wodurch ein sogenanntes Multi-Home-System entsteht), wird das Routing von IP-Datengrammen automatisch deaktiviert. Soll Ihr Rechner das Routing von TCP/IP-Verkehr zwischen den zwei Netzwerken übernehmen (so daß die Maschine als Gateway fungiert), müssen Sie die im Routing-Register vorhandene Option wählen.

TCP/IP-Anschluß testen

Nach der Konfiguration Ihres TCP/IP-Protokolls unter Anschluss testenWindows 95 oder Windows NT starten Sie Ihren Rechner neu und melden sich am Netz an. Anschließend sollten Sie die TCP/IP-Verbindung testen.

Arbeitet Ihr Netzwerk bereits mit anderen Protokollen (vom Desktop aus in Netzwerkumgebung einsehbar), können Sie Ihren TCP/IP-Anschluß mit PING.EXE prüfen. Dieses kleine Programm ist im Windows-Verzeichnis enthalten.

PING ist ein DOS-Programm, das ein spezielles IP-Paket an einen anderen Computer sendet. Dieses Echo-Request-Paket veranlaßt den entfernten Computer, ein ebensolches Paket an Ihren Computer zu senden.

Öffnen Sie ein DOS-Fenster, und geben Sie in der Befehlszeile den Befehl ping und die IP-Adresse des anderen Computers in Ihrem LAN ein. Wurden Anschluss testenSie vom Netzverwalter beispielsweise unterrichtet, daß einer Ihrer lokalen DNS-Server die Adresse 192.44.55.66 hat, können Sie den Befehl ping 192.44.55.66 eingeben. Das PING-Programm sendet eine Reihe von Paketen an den anderen Computer und meldet, ob es eine Antwort erhalten hat. Tauschen die beiden Computer die Pakete fehlerfrei aus, funktioniert Ihr TCP/IP-Anschluß richtig.

Schlägt der PING-Versuch fehl, überprüfen Sie Ihre TCP/IP-Einstellungen. Wenn es Ihnen nicht gelingt, den Fehler zu beheben, kann Ihnen Ihr Systemverwalter weiterhelfen.

Sie können Ihre Namensauflösungsserver prüfen, indem PingSie das PING-Programm mit einem Hostnamen statt einer IP-Adresse ausführen, d.h. mit dem Befehl ping hostname (wobei hostname durch einen in Ihrem LAN gültigen Namen zu ersetzen ist). Wird der Befehl korrekt ausgeführt, übersetzt Ihr System den Hostnamen in eine Internet-Adresse und kontaktiert die entfernte Maschine.

Anschließend können Sie prüfen, ob Ihr Anschluß an das Internet insgesamt richtig funktioniert. Dazu führen Sie das PING-Programm mit dem Hostnamen einer außerhalb Ihres LANs befindlichen Maschine aus. Am besten wählen Sie einen Computer an einer großen Internet-Site, da diese meist verfügbar sind, z.B. ftp.microsoft.com (das ist der FTP-Server von Microsoft Corporation).

Verzweifeln Sie nicht, wenn der Versuch fehlschlägt. Eventuell reagiert der angesprochene Server nicht. Versuchen Sie es mit anderen Hosts. Falls Sie trotz mehrmaliger Versuche keine Verbindung zu einem Internet-Host herstellen können, überprüfen Sie Ihre Gateway-Konfiguration.


⌐ 1997 Que
Ein Imprint des Markt&Technik Buch- und Software- Verlag GmbH
Elektronische Fassung des Titels: Special Edition: Internet, ISBN: 3-8272-1003-8

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