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1 Die Planung einer effektiven Implementierung

Dieses Kapitel hilft Ihnen bei der Prüfungsvorbereitung, indem es die folgenden Zielvorgaben behandelt:

Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen

Strategien zur Freigabe und Sicherung von Ressourcen planen

Das geeignete Dateisystem zur Verwendung in einer vorgegebenen Situation auswählen. Die behandelten Dateisysteme und Situationen betreffen NTFS, FAT, HPFS, Sicherheit und Dual-Boot-Systeme.

Halt! Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie den folgenden kurzen Test absolvieren, um einschätzen zu können, wieviel Arbeitszeit Sie in dieses Kapitel investieren müssen.

  1. Als Netzwerkadministrator eines Netzwerks mit 500 Benutzern müssen Sie Windows NT Workstation 4.0 auf alle Maschinen in Ihrem Netzwerk aufspielen. Sie haben standardisierte Hardware in allen Abteilungen. Sie wollen die Implementierung von Windows NT Workstation unbeaufsichtigt durchführen. Sie müssen auch Office 97 als Teil dieses Gesamtimplementierungsprozesses aufspielen. Was sollten Sie tun?
  2. Sie müssen Basisverzeichnisse als Ort, an dem die Benutzer ihre persönlichen Dateien speichern können, für 250 Benutzer in Ihrem Netzwerk erzeugen. Wo sollten Sie dieses Verzeichnisse installieren? Wie sollten Sie sie den Benutzern verfügbar machen?
  3. Frau X muß einige vertrauliche Dateien an Ihrer Windows NT Workstation bearbeiten. Sie teilt die Maschine mit Herrn Y, der keinen Zugriff auf diese Dateien haben darf. Wie kann Frau X diese Dateien sichern, so daß Herr Y nicht auf sie zugreifen kann, während er an der Maschine sitzt.
  4. Herr Z möchte ein Dual-Boot-System mit Windows 95 und Windows NT Workstation 4.0. Seine Festplatte ist in drei Partitionen aufgeteilt: C, D und E. Wie sollte Herr Z diese Partitionen formatieren, damit Windows NT und Windows 95 benutzt werden kann?
  5. Frau A verschiebt eine Datei von einer NTFS-Partition auf ihrer lokalen Festplatte auf einer andere Partition derselben Festplatte. Was geschieht mit den Berechtigungen der Datei?
  6. Herr B möchte die Installation von 50 Windows-NT-Workstation-4.0-Computern gänzlich automatisieren. Welche Dateien benötigt er für diese Installationen, um sie zu automatisieren und auf jedem Computer die Einstellung bestimmter Parameter zu ermöglichen?

Die effektive Planung vor der Implementierung von Windows NT Workstation 4.0 ist ein kritisches Geschäft. Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Planung einer unbeaufsichtigten Installation von Windows NT Workstation 4.0, die Planung, wie man am effektivsten Ressourcen freigibt und sichert, und wie man das geeignete Dateisystem zur Nutzung unter Windows NT Workstation plant.

Dieses Kapitel bespricht die folgenden Planungsthemen:

Angesichts der Anzahl von diesbezüglichen Prüfungsfragen erscheint der Planungsprozeß als eines der Hauptthemengebiete der Windows-NT-Workstation-Prüfung. Ein Verständnis dafür, wie Planung zu einer effektiven Implementierung von Windows NT Workstation gehört, sollte Ihnen maßgeblich zum Bestehen der Prüfung verhelfen.

Die Antworten finden sich am Ende des Kapitels...

1.1 Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen

Ein wichtiger Fall, bei dem die Planung zur Verteilung von Windows NT Workstation auf eine Anzahl von Computern beiträgt, liegt bei der Erzeugung und Implementierung einer unbeaufsichtigten Installation des Windows-NT-Workstation-Betriebssystems vor. Diese bewahrt das mit der Verteilung beschäftigte Team davor, jeden einzelnen Computer aufsuchen zu müssen, um das Betriebssystem dort manuell entweder von einer CD oder einem dafür freigegebenen Netzwerkverzeichnis zu installieren.

1.1.1 Dateien, die für die unbeaufsichtigte Installation verwendet werden

In einer relativ kleinen Umgebung, einer mit weniger als 50 Maschinen, kann es eine gangbare Option sein, Windows NT Workstation manuell zu installieren. In einer größeren Umgebung verbringen Sie Ihre Zeit jedoch besser mit der Entwicklung eines Plans zur Verteilung von Windows NT Workstation mittels einer unbeaufsichtigten Installation. Abhängig von der Größe der Umgebung (der Anzahl der zu installierenden Arbeitsplätze) kann eine unbeaufsichtigte Installation im Gesamtinstallationsprozeß beträchtlich Zeit einsparen.

Obgleich die Durchführung einer unbeaufsichtigten Installation im Vorfeld mehr Zeit beanspruchen kann, handelt es sich um wohl eingesetzte Zeit, wenn sie die Gesamtdauer des Migrationsprozesses verringert. Einige der Dateien und Werkzeuge, die mit dem unbeaufsichtigten Installationsprozeß zu tun haben, sind die folgenden:

Eine unbeaufsichtigte Installation befähigt den Netzwerkadministrator dazu, die Installation von Windows NT folgendermaßen anzupassen und zu automatisieren:

Windows NT 4.0 benutzt eine unbeaufsichtigte Antwortdatei kombiniert mit eindeutigen Datenbankdateien, um sowohl die Anpassung als auch die Automatisierung der Windows-NT-Workstation-Installation durchzuführen. Ein drittes Werkzeug, das im Installationsprozeß Verwendung findet, Sysdiff, befähigt den Administrator, die Installation anderer Anwendungen zusätzlich zum Betriebssystem zu automatisieren. Mit diesen drei Werkzeugen kann ein Administrator die gesamte Installation des Betriebssystems und aller benötigten Anwendungen durchführen.

Antwortdateien

Die Verwendung einer Antwortdatei befreit den Administrator davon, vor einem bestimmten Computer sitzen und auf alle Eingabeaufforderungen des Setup-Programms manuell reagieren zu müssen. Das manuelle Vorgehen ist akzeptabel, wenn Sie nur einige Maschinen installieren müssen, doch es kann ziemlich zeitaufwendig werden, wenn Sie Windows NT Workstation in einer maschinenreichen Umgebung verteilen müssen.

Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei ist eine Textdatei, die als Teil des Windows-NT-Setup-Prozesses implementiert wird, indem man den Schalter /u hinter dem Winnt- (oder Winnt32-) Befehl gebraucht. Der Befehl hat die folgende Syntax:

Winnt /u:Antwortdatei /s:Quellpfad, wenn NT auf einer Nicht-NT-Maschine installiert wird

oder

Winnt32 /u:Antwortdatei /s:Quellpfad, wenn NT auf einer existierenden NT-Maschine installiert wird

Dabei ist:

Unter Windows NT 4.0 können Sie zwei s/:Quellpfad-Lokalisierungen für eine besondere Installation anführen. Wenn Sie beispielsweise zwei Orte im Netzwerk haben, die Windows-NT-Installationsdateien enthalten, können Sie auf beide verweisen und dadurch zur Beschleunigung der Installation aus beiden schöpfen.

Der Hauptzweck einer unbeaufsichtigten Antwortdatei ist ihr Gebrauch zur Beantwortung von Eingabeaufforderungen, auf die der Endanwender oder die installierende Person normalerweise im Verlauf des Installationsprozesses manuell reagieren muß. Sie können eine unbeaufsichtigte Antwortdatei für eine Vielzahl von Installationen nutzen. Wenn Sie nur eine unbeaufsichtigte Antwortdatei verwenden, ist es auf Grund der für die Installation von Windows NT Workstation benötigten eindeutigen Information jedoch schwierig, den Setup-Prozeß vollständig zu automatisieren. Ein Beispiel für Daten, die bei der Installation eindeutig sein müssen, ist der NetBIOS-Computername der jeweiligen NT-Arbeitsstation.

Eine mögliche Lösung des Problems, eindeutige Information bereit zu stellen, besteht darin, den Computernamen als Teil einer unbeaufsichtigten Antwortdatei anzugeben. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, müssen Sie sodann alle installierten Maschinen aufsuchen und den Computernamen in einen solchen ändern, der im Netzwerk oder in der Domäne eindeutig ist. Diese Lösung ist nicht die beste, da sie es erforderlich macht, an jede Maschine nach Abschluß des Installationsprozesses Hand anzulegen (siehe Bild 1.1). Um die Installation auf diese Weise durchzuführen, muß der Administrator, nachdem jede Maschine installiert ist, folgendes tun:

  1. Melden Sie sich auf dem Computer an, wobei Sie das Standard-Administratorenkonto verwenden, das während der Installation erzeugt wurde.
  2. Gehen Sie unter Start, Einstellungen, Systemsteuerung zu Netzwerk.
  3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Ändern und ändern Sie zunächst den Computernamen, um einen eindeutigen Namen zuzuweisen.
  4. Wenn diese Maschine zu einer Domäne gehören soll, müssen Sie die Arbeitsgruppe, in der die Maschine ursprünglich installiert war, in einen Domänennamen ändern.

siehe Abbildung

Zusätzlich zur Änderung des Computernamens müssen Sie nach der Installation auch die Domänenmitgliedschaft ändern. Weil bei dieser Installationsart alle installierten Computernamen identisch sein müssen, konnte keine der Maschinen während des Installationsprozesses einer Domäne zugeordnet werden. Darum müssen Sie sie nach Änderung der Computernamen der Domäne hinzufügen. In einer mittelgroßen Umgebung bedeutet dies für den Administrator beträchtlichen Arbeitsaufwand im Anschluß an den Installationsprozeß. Obwohl diese Installationsart in einer kleineren LAN-Umgebung funktioniert, ist sie bei größeren Netzwerkumgebungen nicht die effektivste Lösung.

Eine zweite Installationsoption besteht darin, den Installationsprozeß zu stoppen und den Benutzer während des netzwerk-bezüglichen Teils des Setups zu Eingaben aufzufordern, damit die eindeutige Information in diesem Moment hinzugefügt werden kann. Wenn Ihr Ziel jedoch die vollständige Automatisierung des Installationsprozesses ist, werden Sie die Installation nicht in der Mitte anhalten und auf Benutzereingaben warten wollen.

Eindeutige Datenbankdateien (Uniqueness Database Files — UDF)

Eine Lösung des Problems, eindeutige Information für unbeaufsichtigte Antwortdateien während des Installationsprozesses zur Verfügung zu stellen, besteht darin, etwas zu erzeugen, was man eindeutige Datenbankdatei (Uniqueness database file) oder UDF nennt. Eine UDF ist eine Textdatei, die Sie in die Lage versetzt, Information bereitzustellen, die für jeden Computer und jeden Benutzer eindeutig sein muß. Eindeutige Datenbankdateien werden in Verbindung mit unbeaufsichtigten Antwortdateien benutzt, um eine vollständige Installation von Windows NT Workstation ohne jeglichen Benutzereingriff während des Installationsprozesses zu ermöglichen. Die eindeutige Datenbankdatei bietet die Möglichkeit, Installationsparameter für jeden einzelnen Computer zur Verfügung zu stellen, wie z.B. den Computer- oder den Benutzernamen. Sie wird dazu benutzt, Abschnitte der unbeaufsichtigten Antwortdatei während des grafisch orientierten Teils des Windows-NT-Setup-Prozesses zu mischen oder zu ersetzen. Bei der Installation von Windows NT Workstation 4.0 können Sie eine unbeaufsichtigte Antwortdatei zur Bereitstellung der Information für alle Installationen und eine oder mehrere UDF-Dateien verwenden, mit deren Hilfe Sie die beabsichtigten Einstellungen für einen einzelnen Computer oder eine Gruppe von Computern spezifizieren. Es besteht die Möglichkeit, eine UDF anzulegen, die die Einstellungen für mehrere Computer oder Benutzer in sich enthält.

Sysdiff

Zusätzlich zur Installation von Windows NT Workstation werden Sie eventuell auch verschiedene Anwendungen zu installieren haben. Wenn solche Anwendungen eine skript-orientierte Installation nicht unterstützen, können Sie Sysdiff verwenden, um solche Anwendungen auf den Ziel-Computern zu installieren. Durch den Gebrauch von Sysdiff können Sie die Installation aller gewünschten Anwendungen automatisieren. Dies versetzt Sie in die Lage, nicht nur die Installation des Betriebssystems anzupassen und zu automatisieren, sondern auch die Installation aller Anwendungen, die in einer Umgebung benötigt werden. Sysdiff wird zur Ausführung der folgenden Aufgaben verwendet:

Alternativ kann Sysdiff auch benutzt werden, um

1.1.2 Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen

Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei ist nichts weiter als eine Textdatei, die die Eingabeaufforderungen des Setup-Programms während der Installation beantwortet, so daß niemand solche Setup-Eingabeaufforderungen an jeder Maschine manuell zu beantworten braucht. Ein Beispiel für eine unbeaufsichtigte Antwortdatei, UNATTEND.TXT genannt, befindet sich auf der Windows-NT-Workstation-CD. Sie können Sie als Vorlage für die Erzeugung und Anpassung einer unbeaufsichtigten Anwortdatei verwenden. Sie können auch den Windows-NT-Setup-Manager – eine grafisch-orientierte Anwendung, die auf der Windows-NT-Workstation-Resource-Kit-CD enthalten ist – zur Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei benutzen.

Die Beispieldatei UNATTEND.TXT verändern

Öffnen Sie die UNATTEND.TXT-Datei auf der Windows-NT-Workstation-CD mit irgendeinem Texteditior wie Notepad. Im allgemeinen kann die in der UNATTEND.TXT enthaltene Information nach Abschnittüberschriften, Parametern sowie mit diesen Parametern verbundenen Werten kategorisiert werden. Die meisten der Abschnittüberschriften sind vordefiniert und brauchen nicht verändert zu werden. Falls notwendig, können Sie jedoch zusätzliche Abschnitte hinzufügen. Ein Beispiel für das verwendete Format ist:

[Abschnitt]

;Kommentar

;Kommentar

Parameter=Wert

Die Information in der UNATTEND.TXT ist in Hauptabschnitte eingeteilt. Möglicherweise – oder auch nicht – wollen Sie diese Abschnitte abhängig von Ihrer besonderen Umgebung verändern. Diese Abschnitte sind folgende:

Wenn ein [Netzwerk]-Abschnitt in Ihrer unbeaufsichtigten Antwortdatei nicht spezifiziert wird, werden keine Netzwerkfunktionen für Windows NT Workstation installiert. Wenn der Computer, den Sie installieren, kein CD-ROM-Laufwerk hat und Sie über das Netzwerk installieren, erhalten Sie ein Windows-NT-System, das nicht über die Möglichkeit verfügt, auf die Installationsdateien für die Hinzufügung von Netzwerkkomponenten zuzugreifen.

Wenn der [Netzwerk]-Abschnitt spezifiziert, doch leer ist, wird der Benutzer während der Installation mit einer Anzahl verschiedener Fehlermeldungen konfrontiert.

Die Abschnitte der unbeaufsichtigten Antwortdatei, die sich auf individuelle Benutzereinstellungen beziehen, sind die nächstliegenden Kandidaten für eine Einbeziehung in eine UDF. Solche sind: [GUIUnattended], [UserData] und [Network].

Diejenigen Punkte, die nur in der Antwortdatei, nicht in der UDF spezifiziert werden können, müssen bei allen Installationen mittels dieser Antwortdatei dieselben sein. Wenn beispielsweise die Notwendigkeit besteht, auf verschiedenen Maschinen unterschiedliche Tastatur- oder SCSI-Treiber zu installieren, ist es erforderlich, für jeden dieser Fälle eine eigene Antwortdatei zu erstellen. In der Prüfung müssen Sie ein gutes Verständnis dafür haben, welches Szenario es erforderlich machen würde, eine UDF-Datei zu ändern, und was Sie veranlassen würde, mehrere unbeaufsichtigte Antwortdateien zu verwenden.

Den Setup-Manager zur Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei verwenden

Der Setup-Manager ist eine grafisch orientierte Anwendung, die sich auf der Windows-NT-Workstation-Resource-Kit-CD befindet. Das Programm ist in englischer Sprache. Sie können es benutzen, um eine unbeaufsichtigte Antwortdatei grafisch unterstützt zu erzeugen, anstatt die Vorlagedatei UNATTEND.TXT direkt zu editieren. Im Setup-Manager können Sie die folgenden drei Gebiete spezifizieren:

Das Dialogfeld General Setup

Das Dialogfeld General Setup Options wird verwendet, um das Installationsverzeichnis, Grafikeinstellungen, die Zeitzone, den Lizensierungsmodus, Benutzerinformationen, die Rolle des Computers sowie allgemeine Informationen für die Hardware-Erkennung und Upgrades einzugeben (siehe Bild 1.2).

siehe Abbildung

Auf den Registerkarten des Dialogfelds General Setup Options befinden sich die folgenden Punkte:

Das Dialogfeld Networking Options

Das Dialogfeld Networking Options wird verwendet, um Netzwerkkarten, Protokolle, Dienste und Modemeinstellungen anzugeben und zu bestimmen, ob dieser Teil des grafik-orientierten Setups manuell oder automatisch durchgeführt werden soll (siehe Bild 1.3).

siehe Abbildung

Die Einstellungen, die Sie über das Dialogfeld Networking Options konfigurieren können, sind folgende:

Das Dialogfeld Advanced Options

Das Dialogfeld Advanced Options wird eingesetzt, um zu installierende Gerätetreiber, das zu verwendende Dateisystem sowie Vorspann- und Hintergrundinformation, die während des grafisch orientierten Teils des Setups benutzt werden sollen, anzugeben. Wie Bild 1.4 zeigt, wird dieser Abschnitt auch gebraucht, um die Neustarts während des Setup-Prozesses zu kontrollieren und die Seite mit dem Kennwort des Administrators zu überspringen.

siehe Abbildung

Über das Dialogfeld Advanced Options können Sie die folgenden Einstellungen konfigurieren:

Sie können den Setup-Manager zur Konfiguration der meisten Einstellungen in einer unbeaufsichtigten Antwortdatei verwenden und ihn mit einem Text-Editor kombinieren, mittels dessen Sie direkte Änderungen an dieser Datei vornehmen.

1.1.3 Eine eindeutige Datenbankdatei erzeugen

Die eindeutige Datenbankdatei (uniqueness database file = UDF) erweitert die Funktionalität der unbeaufsichtigten Antwortdatei, indem sie die Spezifikation von individuellen Einstellungen für einzelne Computer ermöglicht. Ihre Funktion besteht darin, sich mit Abschnitten der Antwortdatei zu vermischen, um auf diese Weise computer-spezifische Einstellungen zur Verfügung zu stellen. Die UDF ist eine Textdatei, die mit den anderen Windows-NT-Installationsdateien auf dem verteilenden Server liegen sollte.

Die UDF enthält zwei Abschnitte – einen für eindeutige IDs und einen für die Parameter der eindeutigen IDs. Der erste Abschnitt bezeichnet, welche Teile der Antwortdatei ersetzt oder verändert werden. Er wird verwendet, um bestimmte Benutzer oder Computer anzugeben, denen eindeutige Informationen zugewiesen werden sollen. Der Abschnitt mit den Parametern der eindeutigen IDs enthält die faktischen Daten, die in die Antwortdatei hineingemischt werden sollen, wie z.B. den Computernamen oder die Zeitzonen-Information.

Die Syntax, die zur Angabe einer UDF verwendet wird, ist folgende:

Winnt /u:Antwortdatei /s:x:\ /udf:Benutzer-ID,x:\udf.txt

oder

Winnt32 /u:Antwortdatei /s:x:\ /udf:Benutzer-ID,x:\udf.txt

wobei:

Der erste Abschnitt der UDF listet die eindeutigen IDs auf. Auf die eindeutigen IDs folgen die Abschnitte, die sich auf sie beziehen. Zum Beispiel:

[UniqueIDs]

User1 = UserData, GuiUnattended, Network

User2 = UserData, GuiUnattended, Network

[User1:UserData]

FullName = "User 1"

OrgName = "MyCompany"

ComputerName = "Computer1"

[User1:GuiUnattended]

TimeZone = "(GMT-08:00) Pacific Time (US & Canada); Tijuana"

[User1:Network]

JoinDomain = "DomainName"

[User2:UserData]

FullName = "User 2"

OrgName = "MyCompany"

ComputerName = "Computer2"

[User2:GuiUnattended]

TimeZone = "(GMT-08:00) Pacific Time (US & Canada); Tijuana"

[User2:Network]

JoinDomain = "OtherDomain"

Wie kombiniert man nun den Gebrauch der unbeaufsichtigen Antwortdatei und der UDF? Erzeugen Sie für jede Umgebung (gleiche Hardware, eine bestimmte Abteilung oder geographische Zone) eine einzelne unbeaufsichtigte Antwortdatei. Zusätzlich erzeugen Sie wenigstens eine UDF-Datei, die die eindeutigen IDs aller Maschinen enthält, die installiert werden sollen. Geben Sie für jede eindeutige ID diejenigen Parameter an, die auf der Basis einer individuellen Computer- oder Benutzerzuweisung festgelegt werden sollen.

Das Verständnis, wie die unbeaufsichtigte Antwortdatei und UDFs funktionieren, ist für die Prüfung wichtig. Nicht nur ist dies eines der Prüfungslernziele; es zeigt sich auch, daß die Prüfung eine ganze Reihe von Fragen zu diesem Gebiet umfaßt.

1.1.4 Der Gebrauch von Sysdiff

Anders als die unbeaufsichtigte Antwortdatei und die eindeutige Datenbankdatei wird Sysdiff nicht für die eigentliche Installation des Windows-NT-Betriebssystems selbst verwendet. Statt dessen benutzt man es zur Installation von Anwendungen, nachdem das Betriebssystem eingerichtet ist. Sie können es in Verbindung mit den genannten Dateien nutzen, um eine vollständig automatisierte Installation sowohl des Betriebssystems als auch Ihrer Anwendungen zu erzeugen.

Dieses Werkzeug bietet Ihnen die Möglichkeit, Unterschiede zwischen einer Standard-Installation von Windows NT Workstation und einer Installation aufzuspüren, die für Ihre besondere Umgebung modifiziert worden ist. Es tut dies dadurch, daß es eine Art Snapshot (Schnappschuß) Ihres Systems vor irgendwelchen Änderungen erstellt. Diese "Momentaufnahme" bezieht sich auf die »frisch« installierte Windows-NT-Arbeitsstation, wie Sie von der automatischen Installation konfiguriert wurde. Nachdem Sie die gewünschten Änderungen an Ihrem System vorgenommen haben (etwa durch Hinzufügung von Anwendungen), zeichnet Sysdiff eine Differenz-Datei auf, die die vorgenommenen Änderungen aufspürt.

Das Sysdiff-Werkzeug gibt es nur für Windows NT 4.0. Versuchen Sie deshalb nicht, es für die Installation von Windows 95 oder Windows NT 3.51 zu verwenden.

Eine Snapshot-Datei erstellen

Der erste Schritt beim Gebrauch von Sysdiff besteht darin, Windows NT Workstation auf einem Mustersystem zu installieren. Nachdem das Betriebssystem installiert ist, verwenden Sie Sysdiff, um einen Snapshot dieser Referenzmaschine zu erstellen. Der Befehl zur Erstellung eines Schnappschusses des Systems lautet folgendermaßen:

Sysdiff /snap [/log:Protokolldatei] Snapshot-Datei

Dabei ist:

Dieser Prozeß erzeugt eine Snapshot-Datei. Die Snapshot-Datei wird dann als Originalkonfiguration verwendet. Diese Originalkonfiguration bildet die Grundlage für den Vergleich mit dem geänderten System.

Die Referenzmaschine (diejenige, von der Sie die Momentaufnahme erstellen) muß dieselbe Plattform (x86, Alpha etc.) verwenden wie die Zielcomputer (diejenigen, die unbeaufsichtigt installiert werden sollen). Zusätzlich muß das Windows-NT-Wurzelverzeichnis (d:\winnt beispielsweise) auf der Referenzmaschine und den Zielmaschinen, auf die die Differenz-Datei angewendet wird, dasselbe sein.

Dieser Prozeß erzeugt eine Snapshot-Datei, die dann als Originalkonfiguration für einen Vergleich benutzt wird.

Wenn die Verzeichnisstruktur verbreitet wird, kopiert Sysdiff keine leeren Verzeichnisse. Um dieses Problem zu umgehen, können Sie entweder eine temporäre Datei in solche Verzeichnisse kopieren oder sie als Teil der Windows-NT-Installation kopieren.

Eine Differenz-Datei erzeugen

Nachdem der "Snapshot" erstellt ist, installieren Sie auf dem Computer alle benötigten Anwendungen. Sind die Anwendungen installiert, führen Sie sodann den zweiten Schritt von Sysdiff durch, welcher darin besteht, eine Differenz-Datei zu erzeugen. Die Differenz-Datei wird durch folgenden Befehl erstellt:

Sysdiff /diff [/c:Titel] [/log:Protokolldatei] Snapshot-Datei Differenz-Datei

Dabei ist:

Dieses Vorgehen gebraucht die im ersten Schritt erzeugte Snapshot-Datei (die Originalkonfiguration), um die Änderungen in der Verzeichnisstruktur und die bei der Installation der Anwendungen erzeugten Registrierungseinträge festzulegen. Das wird dann in die Differenz-Datei hineingeschrieben.

Stellen Sie sicher, daß Sie den Computernamen der Referenzmaschine nicht ändern, nachdem Sie den Sysdiff-Prozeß gestartet haben. Wenn Sie dies tun, müssen Sie die Snapshot- und die Differenz-Datei neu erzeugen.

Die Differenz-Datei anwenden

Der letzte Schritt im Sysdiff-Prozeß besteht darin, die Differenz-Datei im Zuge eines unbeaufsichtigten Setups auf eine neue Installation anzuwenden. Dies geschieht mit dem folgenden Befehl:

Sysdiff /apply /m [/log:Protokolldatei] Differenz-Datei

Dabei ist:

Sie brauchen diesen Befehl nicht als Teil der unbeaufsichtigten Installation zu verwenden. Sie können ihn jederzeit nach Abschluß der Windows-NT-Workstation-Installation ausführen. Um die Installation von Windows NT und Ihrer Anwendungen vollständig zu automatisieren, möchten Sie ihn aber eventuell als Installationsteil ausführen.

Weil die Differenz-Datei alle Dateien und Registrierungseinträge für die von Ihnen installierten Anwendungen enthält, kann sie ziemlich groß sein (abhängig davon, wie viele Anwendungen Sie installieren). Ein solches möglicherweise recht großes Paket als Teil des Installationsprozesses anzuwenden, kann Ihren Setup-Prozeß signifikant verlängern. Ein Weg, um dies abzumildern, besteht darin, eine INF-Datei aus der Differenz-Datei zu erzeugen.

Eine INF-Datei erzeugen

Eine aus einer Differenz-Datei erzeugte INF-Datei enthält nur die Registrierungseinträge und die Anweisungen für Initialisierungsdateien. Sie ist deshalb deutlich kleiner als die Differenz-Datei selbst. Der Befehl, um den INF-Teil der Installation herauszuziehen, lautet folgendermaßen:

Sysdiff /inf /m [/u] sysdiff_file oem_root

Dabei ist

Dieser Befehl erzeugt die INF-Datei ebenso wie die $OEM$-Verzeichnisstruktur, die alle Dateien aus dem Paket der Differenz-Datei enthält. Sie sollten dieses Verzeichnis auf dem verteilenden Server unter dem I386-Verzeichnis (wenn x86-Maschinen installiert werden) erzeugen. Wenn das Verzeichnis nicht unter dem I386-Verzeichnis liegt, können Sie es verschieben.

Die anfängliche Phase einer Windows-NT-Installation ist DOS-basiert und kann Verzeichnisse nicht kopieren, deren Pfadnamen länger als 64 Zeichen sind. Stellen Sie sicher, daß die Verzeichnislänge im $OEM$-Verzeichnis dies nicht überschreitet.

Der Gebrauch der INF-Datei

Um die INF-Datei nach ihrer Erzeugung zu verwenden, müssen Sie eine Zeile zur Datei CMDLINES.TXT im $OEM$-Verzeichnis hinzufügen. Diese Zeile wird verwendet, um die INF, die Sie erstellt haben, aufzurufen. Das Format des Befehls ist folgendes:

"RUNDLL32 syssetup,SetupInfObjectInstallAction section 128 inf"

wobei

Eher eine Inf-Datei als ein komplettes Differenz-Datei-Paket zu verwenden, kann Ihnen bei einer unbeaufsichtigten Installation Zeit sparen

Die Differenz-Datei lesen

Sie können die /dump-Option benutzen, um die Differenz-Datei in einer Datei auszugeben, die eingesehen werden kann. Dieser Befehl versetzt Sie in die Lage, den Inhalt der Differenz-Datei zu lesen. Die Syntax dieses Befehls ist folgende:

Sysdiff /dump Differenz-Datei Ausgabe-Datei

wobei

Nachdem Sie die Ausgabe-Datei erzeugt haben, können Sie sie mit einem Texteditor wie Notepad ansehen.

1.2 Strategien für die Freigabe und Sicherung von Ressourcen planen

Eine weitere wichtige Überlegung bei der Installation von Windows NT 4.0 betrifft die Frage, wie Ressourcen den Benutzern zur Verfügung gestellt werden können und doch zugleich sicher bleiben. Den Benutzern Zugriff auf Ressourcen zu gewähren, muß nicht gleich bedeuten »den ganzen Laden aus der Hand zu geben«. Um Ressourcen unter Windows NT 4.0 effektiv freizugeben und zu sichern, müssen Sie vordefinierte Gruppen verstehen und welche Rechte sie den zugehörigen Benutzern gewähren. Zudem müssen Sie durchschauen, wie sich die Freigabe eines Ordners auf in der Hierarchie darunter liegende Ordner auswirkt.

1.2.1 Vordefinierte NT-Workstation-Gruppen

Windows NT Workstation verfügt über fünf, als Teil des Installationsprozesses vordefinierte Benutzergruppen. Sie können diese vordefinierten Gruppen verwenden, um Benutzern innerhalb des Windows-NT-Systems gewisse Rechte und Möglichkeiten einzuräumen. Diese Gruppen sind die folgenden:

Wenn Sie Benutzerkonto verwalten und Benutzern Rechte einräumen, ist es normalerweise einfacher, solche Rechte Gruppen und nicht einzelnen Benutzern zuzuschreiben. Tabelle 1.1 identifiziert und erklärt die Standardrechte, die Benutzern oder Gruppen unter Windows NT Workstation eingeräumt werden.

Definition der Standard-Benutzerrechte

Benutzerrecht

Gestattet

Eingeräumt den

Auf diesen Computer vom Netzwerk aus zuzugreifen

einem Benutzer, sich mit dem Computer über das Netzwerk zu verbinden.

Administratoren, Jeder, Hauptbenutzern

Dateien und Verzeichnisse zu sichern

einem Benutzer, Dateien und Verzeichnisse zu sichern. (Dieses Recht übersteigt Datei- und Verzeichnisberechtigungen.)

Administratoren, Sicherungs-Operatoren

Die Systemzeit zu ändern

einem Benutzer, die Uhr des internen Computers einzustellen.

Administratoren, Hauptbenutzer

Das Herunterfahren eines Remote-Systems zu erzwingen

einem Benutzer, einen Remote-Computer herunterzufahren.

Administratoren, Hauptbenutzer

Gerätetreiber zu laden und zu löschen

einem Benutzer, Gerätetreiber zu installieren und zu entfernen.

Administratoren

Sich lokal anzumelden

einem Benutzer, auf dem Computer über die Computer-Tastatur anzumelden.

Administratoren, Sicherungs-Operatoren, Gäste, Jeder, Hauptbenutzer, Benutzer

Die Überwachung und das Sicherheitsprotokoll zu managen

einem Benutzer zu spezifizieren, welche Arten von Ressourcenzugriff (wie z.B. Dateizugriff) überwacht werden sollen und das Sicherheitsprotokoll einzusehen und zu löschen. Dieses Recht befähigt einen Benutzer nicht, Systemüberwachungsrichtlinien durch Gebrauch des Befehls Überwachen im Menü Richtlinien des Benutzer-Managers festzulegen. Mitglieder der Gruppe der Administratoren können das Sicherheitsprotokoll stets einsehen und löschen.

Administratoren

Dateien und Verzeichnisse wiederherzustellen

einem Benutzer, gesicherte Dateien und Verzeichnisse wiederherzustellen. Dieses Recht übersteigt Datei- und Verzeichnisberechtigungen

Administratoren, Sicherungs-Operatoren

Das System herunterzufahren

einem Benutzer, Windows NT herunterzufahren

Administratoren, Sicherungs-Operatoren, Hauptbenutzer, Benutzer, Jeder

Den Besitz an Dateien oder anderen Objekten zu übernehmen

einem Benutzer, den Besitz an Dateien, Verzeichnissen, Druckern und anderen Objekten auf diesem Computer zu übernehmen. Dieses Recht übersteigt Berechtigungen, die Objekte schützen

Administratoren

Tabelle 1.1 listet die Definition dessen auf, was jedes Standard-Benutzerrecht zu tun gestattet. Sie können die unter Windows NT Workstation existierenden Gruppen verwenden, um einen Benutzer zu befähigen, irgendeine dieser Aufgaben auszuführen, oder Sie können das Konto des Benutzers der Liste von Konten mit Berechtigungen hinzufügen (siehe Bild 1.5)

siehe Abbildung

Wenn Sie zu bestimmen versuchen, ob Sie ein bestimmtes Benutzerkonto zur Liste der Standard-Benutzerrechte hinzufügen sollen oder ob Sie den Benutzer einfach einer existierenden Windows-NT-Workstation-Gruppe zuordnen sollen, ist es hilfreich zu wissen, welchen Gruppen gewissen Rechte standardmäßig zugeschrieben sind. Tabelle 1.2 zeigt dies.

Zuschreibung von Standard-Benutzerrechten

Recht

Administratoren

Hauptbenutzer

Benutzer

Gäste

Jeder

Sicherungs-Operatoren

Auf diesen Computer vom Netzwerk aus zuzugreifen

X

X

   

X

 

Dateien und Verzeichnisse zu sichern

X

       

X

Die Systemzeit zu ändern

X

X

       

Das Herunterfahren eines Remote-Systems zu erzwingen

X

X

       

Gerätetreiber zu laden und zu löschen

X

         

Sich lokal anzumelden

X

X

X

X

X

X

Die Überwachung und das Sicherheitsprotokoll zu managen

X

         

Dateien und Verzeichnisse wiederherzustellen

X

       

X

Das System herunterzufahren

X

X

X

 

X

X

Den Besitz an Dateien oder anderen Objekten zu übernehmen

X

         

In Ergänzung zu diesen Standard-Benutzerrechten verfügt Windows NT auch über vordefinierte Benutzerfähigkeiten. Sie können diese vordefinierten Benutzerfähigkeiten nicht verändern. Der einzige Weg, einem Benutzer eine der mit ihnen verbundenen Funktionen zugänglich zu machen, besteht darin, ihn in die Gruppe aufzunehmen, die über die entsprechenden Fähigkeiten verfügt. Wenn Sie einem Benutzer beispielsweise das Recht zur Erstellung und Verwaltung von Benutzerkonten unter Windows NT Workstation einräumen möchten, müssen Sie diesen Benutzer entweder in die Gruppe der Hauptbenutzer oder in die Gruppe der Administratoren aufnehmen, damit er dies kann. Tabelle 1.3 führt die vordefinierten Fähigkeiten unter Windows NT Workstation auf.

Vordefinierte Benutzerfähigkeiten

vordefinierte Fähigkeiten

Administratoren

Hauptbenutzer

Benutzer

Gäste

Jeder

Sicherungs-Operatoren

Erzeugung und Verwaltung von Konten

X

X

       

Erzeugung und Verwaltung lokaler Gruppen

X

X

       

Die Arbeitsstation sperren

X

X

X

X

X

X

Die Sperrung einer Arbeitsstation übergehen

X

         

Die Festplatte formatieren

X

         

Allgemeine Gruppen erstellen

X

X

       

Verzeichnisse freigeben und die Freigabe aufheben

X

X

       

Drucker freigeben und die Freigabe aufheben

X

X

       

Diese vordefinierten Benutzerrechte unter Windows NT Workstation sind wichtig, wenn es zu verstehen gilt, wie Benutzern Zugriff auf die Durchführung bestimmter Aufgaben gewährt werden kann.

Benutzer

Die Benutzergruppe versieht die Benutzer mit den notwendigen Rechten, um den Computer als Endanwender zu verwenden. Standardmäßig werden alle unter Windows NT Workstation erstellten Konten der Benutzergruppe zugeordnet, es sei denn, es handle sich um Administratoren- und Gäste-Konen.

Hauptbenutzer

Die Gruppe der Hauptbenutzer bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit, gewisse Systemaufgaben durchzuführen, ohne dem Benutzer die vollständige administrative Kontrolle über die Maschine zu überlassen. Eine der Aufgaben, die ein Hauptbenutzer ausführen kann, ist die Freigabe von Verzeichnissen. Ein gewöhnlicher Benutzer einer Windows-NT-Arbeitsstation kann Verzeichnisse nicht freigeben (siehe Tabelle 1.2).

Administratoren

Die Administratoren-Gruppe verfügt über die vollständige Kontrolle über die Windows-NT-Arbeitsstation. Dieses Konto hat die meiste Kontrolle über den Computer. Als Mitglied der Administratoren-Gruppe hat der Benutzer jedoch nicht automatisch Kontrolle über alle Dateien auf dem System. Wenn eine NTFS-Partition verwendet wird, könnte die Berechtigung einer Datei den Zugriff des Administrators beschränken. Wenn der Administrator gleichwohl auf die Datei zugreifen muß, kann er ihren Besitz übernehmen und dann zugreifen.

Gäste

Die Gäste-Gruppe wird verwendet, um jemandem beschränkten Zugriff auf die Ressourcen einer Windows-NT-Arbeitsstation zu gewähren. Ein Gäste-Konto wird automatisch zu dieser Gruppe hinzugefügt.

Das Gästekonto ist unter Windows NT 4.0 standardmäßig deaktiviert. Dies ist eine Veränderung gegenüber Windows NT 3.51, wo das Gästekonto für die Arbeitsstation standardmäßig aktiviert wurde.

Sicherungs-Operatoren

Die Gruppe der Sicherungs-Operatoren bietet einem Benutzer die Fähigkeit, Dateien auf dem Windows-NT-System zu sichern und wiederherzustellen. Ein Benutzer hat das Recht, beliebige Dateien oder Verzeichnisse zu sichern, auf die er Zugriff hat, ohne Teil der jeweiligen Gruppe zu sein. Als Mitglied der Sicherungs-Operatorengruppe hat ein Benutzer die Fähigkeit, Dateien zu sichern und wiederherzustellen, auf die ein Benutzer normalerweise keinen Zugriff haben würde.

Besondere Gruppen

Zusätzlich zu den Standard-Gruppen, die unter Windows NT Workstation erzeugt werden, benutzt Windows NT Workstation vier andere Arten besonderer Gruppen. Sie können Benutzer diesen Gruppen nicht zuweisen. Diese Zuweisung geschieht als Teil der Windows-NT-Funktionalität. Die besondere Gruppen sind folgende:

Die Netzwerk-Gruppe umfaßt all diejenigen Benutzer, die auf diesen Computer über das Netzwerk zugreifen statt lokal an ihm zu sitzen. Wenn Herr X z.B. mit einem freigegebenen Drucker an Ihrer Windows-NT-Arbeitsstation verbunden ist, ist er Teil der Netzwerk-Gruppe, die auf Ihre Maschine zugreift.

Die Interaktiv-Gruppe bezieht sich auf einen Benutzer, der lokal an der Windows-NT-Arbeitsstation angemeldet ist. Damit ist Herr X im voranstehenden Beispiel, der auf Ihren freigegebenen Drucker zugreift, an seiner eigenen Maschine interaktiv angemeldet, aber an Ihrer Maschine ist er Teil der Netzwerk-Gruppe.

Jeder bezieht sich auf jeden beliebigen Benutzer, der auf die Windows-NT-Arbeitsstation zugreift. Dies umfaßt alle an dem Computer oder in der Domäne definierten Benutzer, ebenso wie Mitglieder der Gruppen Gäste, Interaktiv und Netzwerk und schließlich auch Benutzer aus anderen Domänen.

Ersteller-Besitzer bezieht sich auf ein Benutzerkonto, das eine Ressource erzeugte, wie z.B. eine Datei oder einen Drucker. Der Ersteller-Besitzer hat automatisch vollständige Kontrolle über die Ressource, die er erzeugt hat.

1.2.2 Freigabe von Basisverzeichnissen für den persönlichen Gebrauch des Benutzers

Einer der Punkte, über den Sie während des Planungsprozesses entscheiden müssen, ist der, ob Sie den Benutzern ihre jeweiligen Basisverzeichnisse bzw. persönlichen Verzeichnisse zur Speicherung von Information auf dem Server oder an der lokalen Arbeitsstation einrichten. Ein Basisverzeichnis ist ein Ort, an dem der Benutzer seine Daten oder Dateien speichern kann, und zu dem nur der jeweilige Benutzer Zugang hat.

Im Falle, daß sich dies als notwendig erweisen sollte, hat ein Administrator immer die Möglichkeit, den »Besitz« des Basisverzeichnisses eines Benutzers zu »übernehmen«, z.B., wenn der Benutzer die Firma verlassen hat und die Dateien abgerufen werden müssen (siehe Kapitel 3 »Ressourcenverwaltung«).

Eine Entscheidung, die Sie bei der Planung der Struktur der Anwender-Basisverzeichnisse treffen müssen, besteht darin, ob sich die Verzeichnisse auf der lokalen Maschine der Benutzer oder auf dem Server befinden sollen. Beides können aus unterschiedlichen Gründen gute Optionen sind, wie Tabelle 1.4 zeigt.

Vorteile der Speicherung der Basisverzeichnisse auf dem Server und auf dem lokalen Computer

Server-basierte Basisverzeichnisse

Lokale Basisverzeichnisse

Diese sind zentral lokalisiert, so daß die Benutzer von jedem Ort im Netzwerk aus auf sie zugreifen können

Diese sind nur auf der lokalen Maschine verfügbar. Wenn der Benutzer nicht direkt an seiner Maschine arbeitet, sind die Informationen nicht von anderen Systemen aus zugänglich.

Wenn eine regelmäßige Sicherung des Servers durchgeführt wird, werden die Informationen im Basisverzeichnis des Benutzers ebenfalls gesichert.

Häufig werden die lokalen Arbeitsstationen im Zuge einer planmäßigen Sicherung nicht gesichert. Wenn die Maschine des Benutzer versagt, kann der Benutzer die verlorenen Daten nicht wiederherstellen.

Windows NT stellt keine Möglichkeit zur Verfügung, die Größe eines Basisverzeichnisses zu beschränken. Wenn deshalb viele Informationen in den Basisverzeichnissen gespeichert sind, wird die Festplattenkapazität des Servers aufgebraucht.

Wenn der Benutzer in seinem Basisverzeichnis viele Informationen speichert, wird der Platz auf seiner lokalen Festplatte, nicht auf dem Server aufgebraucht.

Auf Grund des netzwerk-basierten Zugriffs auf Daten oder Dateien wird die Netzbelastung erhöht.

Von einem Benutzer, der auf seine Daten zugreift, wird kein Netzwerkverkehr erzeugt.

Struktur

Wenn Sie für die Benutzer Basisverzeichnisse auf dem Server erzeugen, ist es typischer Weise am besten, diese Verzeichnisse unter einem übergeordneten Verzeichnis (z.B. »Benutzer« genannt) zu zentralisieren. Wenn Sie fünf Benutzer in Ihrem Unternehmen haben – mit den Namen »Müller«, »Meier«, »Schmidt«, »Schulte« und »Schulze« – würde Ihr Verzeichnis wie in Bild 1.6 aussehen.

C:\

\Benutzer

\Meier

\Müller

\Schmidt

\Schulte

\Schulze

Wenn Sie diese Verzeichnisse auf der Ebene des Ordners "Benutzer" freigeben müßten, würden Sie das Problem haben, daß alle Ordner für alle Benutzer zugänglich wären. Wenn Meier damit auf Schulzes Ordner zugreifen wollte, könnten Sie ihn bei dieser Vorgehensweise nicht daran hindern. Wenn Sie ausschließlich Freigabeberechtigungen verwenden, müssen Sie jedes Benutzerverzeichnis individuell auf Ordner-Ebene freigeben. In diesem Fall würden Sie Schmidts Ordner nur für Schmidt freigeben, Schultes nur für Schulte usw. (für eine eingehendere Erörterung von NTFS versus Freigabeberechtigungen siehe Kapitel 3 »Ressourcenverwaltung«).

Berechtigungen

Jedes einzelne Benutzer-Basisverzeichnis gesondert auf Ordner-Ebene freizugeben ist zweifellos öde, insbesondere, wenn Sie es in großen Umgebungen mit zahlreichen Benutzern zu tun haben. Ein Weg, dieses Problem zu umgehen, besteht darin, das Basisverzeichnis auf einer NTFS- anstatt auf einer FAT-Partition zu erstellen. Indem Sie dies tun, können Sie NTFS-Berechtigungen für jeden besonderen Ordner (z.B. den Ordner mit dem Namen »Müller«) verwenden und dann mit Freigabeberechtigungen den übergeordneten Ordner für die Benutzergruppe freigeben. Durch eine derartige Kombination von NTFS und Freigabeberechtigungen können Sie das Problem der Gewährung individuellen Zugriffs lösen, ohne das viel Zusatzarbeit auf seiten des Administrators anfiele. Tabelle 1.5 listet die Verzeichnisberechtigungen auf.

Verzeichnisstruktur-Berechtigungen für Benutzerbasisverzeichnisse mit NTFS und Freigabeberechtigungen

Verzeichnis

Benutzer/Gruppe

Berechtigung

\Benutzer

Benutzer

Vollzugriff

\Meier

Meier

Vollzugriff

\Müller

Müller

Vollzugriff

\Schmidt

Schmidt

Vollzugriff

\Schulte

Schulte

Vollzugriff

\Schulze

Schulze

Vollzugriff

\Ullmann

Ullmann

Vollzugriff

Dieses Beispiel stellt eine Situation dar, in der alle Benutzer auf den übergeordneten Ordner "Benutzer" Zugriff haben, aber ein bestimmter Benutzer nur auf sein eigenes Basisverzeichnis zugreifen kann. Nur Herr Müller hat beispielsweise Vollzugriff über sein eigenes Basisverzeichnis. Weil Herr Müller in den Verzeichnisberechtigungen für das Basisverzeichnis von Frau Ullmann nicht aufgeführt ist, hat er keinen Zugriff darauf oder irgend etwas in ihm.

1.2.3 Anwendungsordner freigeben

Eine weitere Ressource, die Sie möglicherweise planen müssen, besteht darin, Ihren Benutzern Zugriff auf freigegebene Netzwerkanwendungen zu geben. Freigegebene Anwendungsordner werden üblicherweise gebraucht, um Benutzern Zugriff auf Anwendungen zu gewähren, die sie von einen Freigabepunkt des Netzwerkes aus ablaufen lassen. Alternativ könnten Benutzer Anwendungen von Ihren eigenen Computern aus ausführen. Tabelle 1.6 zeigt einen Vergleich.

Freigegebene Netzwerkanwendungen versus lokal installierte Anwendungen

Freigegebene Netzwerkanwendungen

Lokal installierte Anwendungen

Benötigen weniger Festplattenplatz auf der lokalen Arbeitsstation

Benötigen mehr Festplattenplatz

Leichter zu kontrollieren. Upgrades sind leichter durchzuführen

Upgrades müssen lokal an jeder einzelnen Maschine durchgeführt werden

Verbrauchen Netzwerkkapazität

Verbrauchen bei Ausführung von Anwendungen keine Netzwerkkapazität

Längere Reaktionszeit, weil auf Anwendungen über den Server zugegriffen wird

Schnellere Reaktion

Wenn der Server heruntergefahren ist, können Benutzer keine Anwendungen ausführen

Benutzer können Anwendungen unabhängig vom Server-Status ausführen

Wie Sie sehen können, gibt es Vor- und Nachteile sowohl auf Seiten freigegebener Netzwerk- als auch auf Seiten lokal installierter Implementierungen.

Struktur

Wenn Sie sich entschlossen haben, freigegebene Anwendungsordner zu verwenden, müssen Sie die Verzeichnisstruktur Ihres Servers so planen, daß diese Ordner auf die effizienteste und sicherste Weise freigegeben werden können. Wenn Sie beispielsweise eine freigegebene Kopie von Word, Excel und PowerPoint benutzen, könnte Ihre Verzeichnisstruktur in etwa so aussehen wie in Bild 1.7.

C:\

\FreiAnwd

\Word

\Excel

\PowerPoint

In diesem Beispiel möchten Sie, daß alle Ihre Benutzer auf den Ordner zur Ausführung der Anwendungen zugreifen können, aber Sie möchten nicht, daß sie Berechtigungen ändern oder Dateien innerhalb dieses Verzeichnisses löschen können. Eine Gruppe (die »Anwendungsgruppe«) ist mit den Updates dieser Anwendungen beauftragt. Deshalb benötigt diese Gruppe die Möglichkeit, Anwendungsverzeichnisse zu verändern, ohne freilich Berechtigungen in dieser Verzeichnisstruktur zu dürfen.

Berechtigungen

Die Berechtigungen innerhalb dieser freigegebenen Netzwerk-Anwendungsverzeichnisstruktur müssen es der Anwendungsgruppe gestatten, wenn nötig Updates an den Dateien innerhalb irgendeines der drei Verzeichnisse vorzunehmen. Zudem müssen die Benutzer auf die Verzeichnisse zur Ausführung von Anwendungen zugreifen können. Um dies zu ermöglichen, sollten Sie die Verzeichnisstruktur wie in Tabelle 1.7 organisieren.

Verzeichnisstrukturberechtigungen für freigegebene Netzwerkanwendungen

Verzeichnis

Gruppe

Berechtigung

\FreiAnwd

Administratoren

Anwendungsgruppe

Benutzer

Vollzugriff

Ändern

Lesen

\Word

Geerbt von \FreiAnwd

Geerbt von \FreiAnwd

\Excel

Geerbt von \FreiAnwd

Geerbt von \FreiAnwd

\PowerPoint

Geerbt von \FreiAnwd

Geerbt von \FreiAnwd

Weil Sie den höher geordneten Ordner FreiAnwd freigeben, brauchen Sie die tiefer geordneten Ordner Word, Excel und PowerPoint nicht eigens freizugeben, falls Sie sie den Benutzern nicht individuell zur Verfügung stellen wollen. Indem Sie den Administratoren Vollzugriff geben, bieten Sie ihnen die Möglichkeit, nicht nur Dateien hinzuzufügen, sondern auch die Berechtigungen innerhalb der Verzeichnisstruktur zu ändern. Dadurch, daß Sie der Anwendungsgruppe die Berechtigung zu Änderungen einräumen, gestatten sie ihr, falls nötig ein Upgrade der Anwendungen in diesen Verzeichnissen vorzunehmen.

1.2.4 Ordner für gemeinsamen Zugriff freigeben

Eine andere Situation, die Ihnen bei der Planung einer geeigneten Freigabe und Sicherung von Ressourcen begegnen könnte, besteht in der Notwendigkeit, eine Verzeichnisstruktur zu haben, die es bestimmten Gruppen erlaubt, gemeinsam an Dateien zu arbeiten und gemäß dieser Gruppenzugehörigkeit Zugriff auf bestimmte Verzeichnisse zu erhalten. Sie könnten einen obersten Ordner mit dem Namen Abteilungen anlegen und sodann Unterverzeichnisse für Verkauf, Buchhaltung, Personal und Finanzen.

Struktur

Um eine Verzeichnisstruktur zu erzeugen, die die Möglichkeit bestimmter Gruppen, gemeinsam auf gewisse Verzeichnisse zuzugreifen, unterstützt, könnten Sie eine Verzeichnisstruktur erzeugen, die aussieht wie in Bild 1.8.

C:\Abteilungen

\Verkauf

\Buchhaltung

\Personal

\Finanzen

Dadurch, daß Sie die Abteilungsordner unter einem Hauptordner anlegen, zentralisieren Sie die Verwaltung der Ordnerhierarchie. Diese Struktur befähigt Sie, für das Verkaufspersonal einen gemeinsamen Ort festzulegen, an dem es seine Dateien speichern und auf Informationen zugreifen kann. Weil Sie jedoch nicht möchten, daß das Verkaufspersonal auf die Buchhaltungsdaten zugreifen kann, müssen Sie Ihre freigegebenen Verzeichnisse entsprechend planen.

Berechtigungen

Um in dieser Ordnerhierarchie Freigabeberechtigungen festzulegen, müssen Sie die Berechtigungen jedem Verzeichnis gesondert zuweisen., wie in Tabelle 1.8 gezeigt.

Verzeichnisstrukturberechtigungen für Ordner gemeinsamen Zugriffs

Verzeichnis

Gruppe

Berechtigung

\Abteilungen

Administratoren

Vollzugriff

\Verkauf

Verkaufspersonal

Ändern

\Buchhaltung

Buchhalter

Ändern

\Personal

Personalabteilung

Ändern

\Finanzen

Finanzabteilung

Ändern

Der Administratoren-Gruppe Vollzugriff über die Abteilungsfreigaben einzuräumen, macht die Verwaltung der freigegebenen Hierarchie möglich und befähigt die Administratoren, auf alle freigegebenen Ordner unterhalb des Ordners Abteilungen zuzugreifen. Auf der Abteilungsebene kann keiner besonderen Abteilung Zugriff gewährt werden, weil Sie nicht möchten, daß irgendeine Abteilung Zugang zu den Daten irgendeiner anderen Abteilung hat. Weil dies der Fall ist, müssen Sie jeden Abteilungsordner auf Ordnerebene freigeben, und zwar nur für die jeweilige Abteilung. Der Ordner Verkauf ist z.B. für die Gruppe des Verkaufspersonals mit Änderungsberechtigung freigegeben. Diese Gruppe wird vermutlich Daten in diesem Verzeichnis ändern bzw. hinzufügen müssen, aber nicht das Verzeichnis oder die Verzeichnisberechtigungen selbst. Weil dies so ist, wird der Gruppe des Verkaufspersonals Änderungsberechtigung anstelle Vollzugriff eingeräumt. (Für eine eingehendere Definition der Freigabeberechtigungen siehe Kapitel 3 »Ressourcenverwaltung«).

1.3 Die Auswahl des geeigneten Dateisystems

Windows NT Workstation 4.0 unterstützt zwei Dateisysteme: FAT und NTFS. Windows NT 3.51 enthielt Unterstützung für HPFS (das High Performance File System von OS/2), doch wurde diese Unterstützung in der neuesten Version entfernt.

Windows NT 4.0 unterstützt den Gebrauch sowohl des NTFS als auch des FAT-Dateisystems. Welches Dateisystem Sie verwenden, ist eine wichtige Entscheidung bei der Planung Ihrer Windows-NT-Workstation-Umgebung. Das an einer jeden Arbeitsstation bzw. jeder Partition auf einer Arbeitsstation zu verwendende Dateisystem hängt von den Bedürfnissen Ihrer speziellen Umgebung ab. Einige Punkte, die bei der Auswahl des Dateisystems bedacht werden sollten, sind folgende:

1.3.1 Der Festplatten-Manager

Der Festplatten-Manager ist das hauptsächliche Werkzeug, wenn Festplattenpartitionen auf einer Windows-NT-Arbeitsstation erzeugt, entfernt, formatiert und betrachtet werden. Es handelt sich dabei um ein grafisch orientiertes Werkzeug zur Verwaltung der Festplattenkonfiguration. Der Festplatten-Manager befähigt Sie zu folgendem:

Zu verstehen, wie der Festplatten-Manager benutzt wird, ist sowohl bei der Planung als auch bei der Implementierung von Windows NT Workstation wichtig.

Primäre Partitionen

Eine Partition ist ein Bereich auf der physikalischen Festplatte, das im Prinzip wie eine separate Einheit behandelt werden kann. Das Limit ist vier Partitionen pro physikalischer Festplatte.

Eine primäre Partition ist eine Partition, auf die Sie die Dateien laden können, die für das Booten eines bestimmten Betriebssystems benötigt werden. Eine primäre Partition kann nicht weiter partitioniert werden. Sofern Sie deshalb mehrere Partitionen auf Ihrem System wünschen, stellen Sie sicher, daß Sie nicht den gesamten freien Platz für die primäre Partition aufbieten. Es kann bis zu vier primäre Partitionen auf einer physikalischen Festplatte geben. Eine primäre Partition wird für die Windows-NT-Systempartition benötigt

Mit dem Festplatten-Manager eine primäre Partition erzeugen

Unter Verwendung des Festplatten-Managers folgen Sie den folgenden Schritten, um eine neue primäre Partition zu erzeugen:

  1. Zum Start des Festplatten-Managers wählen Sie im Start-Menü Programme, Verwaltung (Allgemein) und dann Festplatten-Manager.
  2. Wählen Sie den freien Speicherplatz, den Sie als primäre Partition formatieren wollen.
  3. Wählen Sie im Menü Partition den Menübefehl Erstellen.
  4. Geben Sie die Größe der primären Partition ein, die Sie erzeugen möchten.
  5. Bevor Sie diese neue Partition formatieren können, müssen Sie die Änderung sichern, die Sie mittels des Menübefehls Änderungen jetzt durchführen im Menü Partition vorgenommen haben.
  6. Nachdem Sie die Änderungen ausgeführt haben, können Sie im Menü Extras den Menübefehl Format aufrufen, um die neue Partition zu formatieren.
  7. Wählen Sie ein Dateisystem, das Sie für die neue Partition verwenden möchten, und klicken Sie auf Ok, um die Partition zu formatieren.
  8. Das neue Laufwerk steht nun (z.B. im Windows NT Explorer) zur Verfügung.

Erweiterte Partitionen

Eine erweiterte Partition wird aus freiem Speicherplatz auf der physikalischen Festplatte erzeugt und kann in zahlreiche logische Laufwerke unterteilt werden. Eine erweiterte Partition wird nicht mit einem Laufwerksbuchstaben versehen oder mit einem Dateisystem formatiert. Nur die logischen Laufwerken innerhalb der erweiterten Partition können mit einem Laufwerksbuchstaben versehen oder mit einem bestimmten Dateisystem formatiert werden. Die Erzeugung einer erweiterten Partition versetzt Sie in die Lage, die Vier-Partitionen-Beschränkung zu vermeiden.

Da es nur eine erweiterte Partition pro physikalischer Festplatte geben kann, sollten Sie Ihre Partitionen entsprechend planen. Wenn Sie drei primäre Partitionen haben und eine erweiterte Partition erzeugen, die nicht den gesamten freien Speicherplatz auf dem Laufwerk verwendet, könnte dies damit enden, daß Sie verbleibenden freien Speicherplatz verschwenden.

Die Erzeugung mehrerer logischer Laufwerke innerhalb der erweiterten Partition befähigt Sie, falls nötig jedes Laufwerk mit einem besonderen Dateisystem zu formatieren. Wenn Sie ein einzelnes logisches Laufwerk innerhalb der erweiterten Partition erstellen, können Sie unter Windows NT die Partitionsinformation nicht ändern, ohne das logische Laufwerk zu löschen und dann logische Laufwerke neu zu erzeugen.

Einige Partitions-Manager von dritter Seite, wie z.B. Partition Magic, gestatten es Ihnen, die Größe einer existierenden Partition zu ändern, ohne die Partition zu löschen oder Daten einzubüßen. Beachten Sie jedoch, daß es immer eine gute Idee ist, wichtige Daten zu sichern, bevor Sie Partitionsgrößen modifizieren.

Wenn Sie über mehrere physikalische Festplatten verfügen, ist es möglich, eine Festplatte zu haben, auf der sich nur eine erweiterte Partition befindet und kein keine primären Partitionen. Um dies zu ermöglichen, müssen Sie wenigstens eine physikalische Festplatte haben, auf der sich die primäre Partition für die Windows-NT-Systempartition befindet.

Mit dem Festplatten-Manager eine erweiterte Partition erzeugen

Sie können den Festplatten-Manager benutzen, um eine erweiterte Partition mittels der folgenden Schritte zu erstellen:

  1. Zum Start des Festplatten-Managers wählen Sie im Start-Menü Programme, Verwaltung (Allgemein) und dann Festplatten-Manager.
  2. Wählen Sie den freien Speicherplatz, den Sie als erweiterte Partition formatieren wollen.
  3. Wählen Sie im Menü Partition den Menübefehl Erweiterte Partition.
  4. Geben Sie die Größe der erweiterten Partition ein, die Sie erzeugen möchten.
  5. Bevor Sie diese neue Partition formatieren können, müssen Sie die Änderung sichern, die Sie mittels des Menübefehls Änderungen jetzt durchführen im Menü Partition vorgenommen haben.
  6. Nachdem Sie die Änderungen ausgeführt haben, können Sie auf der erweiterten Partition logische Laufwerke erzeugen und wie gewünscht formatieren.
  7. Das neue Laufwerk steht nun (z.B. im Windows NT Explorer) zur Verfügung.

Windows NT weiß um die Existenz einer erweiterten Partition, weil das System-ID-Byte im Partitionstabelleneintrag auf 5 gesetzt ist.

Innerhalb einer erweiterten Partition können Sie eine beliebige Anzahl von logischen Laufwerken erzeugen. Das Limit ist üblicherweise mit der Anzahl der zur Verfügung stehenden Laufwerksbuchstaben erreicht.

1.3.2 Standard-Laufwerksbuchstaben zuweisen

Obwohl Sie die Zurordnung der Laufwerksbuchstaben im Festplatten-Manager ändern können, weist Windows den Laufwerken standardmäßig Buchstaben in einer bestimmten Ordnung zu. Diese Ordnung ist folgende:

  1. Windows NT überprüft zunächst die erste physikalische Festplatte hinsichtlich einer primären Partition. Die erste primäre Partition auf der ersten Festplatte erhält den Buchstaben C.
  2. Windows NT überprüft sodann alle verbleibenden Festplatten auf die erste primäre Partition, und diese erhält dann einen Laufwerksbuchstaben zugewiesen.
  3. Nachdem dieser Prozeß der Zuweisung von Buchstaben zur ersten primären Partition auf allen Festplatten abgeschlossen ist, weist Windows NT dann den logischen Laufwerken in den erweiterten Partitionen jeder Festplatte Laufwerksbuchstaben zu, wobei mit der ersten physikalischen Festplatte des Systems begonnen wird.
  4. Wenn schließlich alle logischen Laufwerke Laufwerksbuchstaben erhalten haben, werden alle verbleibenden primären Partitionen mit einem Laufwerksbuchstaben versehen.

Das Verständnis, wie Windows NT Laufwerksbuchstaben zuweist, kann Ihnen sowohl bei der Fehlersuche als auch bei der Verwaltung Ihres Systems helfen.

1.3.3 Das High Performance File System (HPFS)

Das High Performance File System (HPFS) ist das unter OS/2 gebrauchte Dateisystem. Windows NT 3.51 unterstützte mit dem HPFS-Dateisystem formatierte Partitionen, obgleich es die Formatierung neuer HPFS-Laufwerke nicht gestattete. Unter Windows NT 4. wurde die HPFS-Unterstützung gänzlich eliminiert. Falls Sie ein System haben, das gerade mit einer HPFS-Partition arbeitet, müssen Sie dieses Laufwerk entweder als FAT oder als NTFS formatieren, bevor Sie Windows NT Workstation 4.0 installieren oder ein Upgrade auf Windows NT 4.0 vornehmen. Andernfalls können Sie mit der Installation nicht fortfahren. Sie können dies auf zwei verschiedene Weisen tun:

Die von Ihnen gewählte Option hängt davon ab, was auf dem existierenden HPFS-Laufwerk gespeichert ist.

Eine Neuformatierung des Laufwerks löscht alle darauf existierenden Daten. Wählen Sie diese Option nicht, wenn Sie keine Datensicherung angefertigt haben, es sei denn Sie wollen die existierenden Daten nicht behalten.

Formatierung einer HPFS-Partition

Wenn Sie sich dafür entscheiden, die existierende HPFS-Partition entweder als FAT oder als NTFS zu formatieren, müssen Sie sicherstellen, daß die existierenden Daten gesichert sind, die Sie behalten möchten.

Sofern die HPFS-Partition Ihre Systempartition (diejenige, von der Sie booten) oder Ihre Boot-Partition (diejenige, die die Daten des Windows-NT-Betriebssystems enthält) ist, können Sie innerhalb von Windows NT nicht neuformatieren.

Um die Systempartion zu formatieren, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:

  1. Erzeugen Sie eine bootfähige DOS-Diskette.
  2. Booten Sie den Computer mit Hilfe dieser Diskette.
  3. Verwenden Sie den DOS-Befehl format mit der Option /s zur Formatierung des Laufwerks mit FAT und machen Sie es für DOS bootfähig.
  4. Von DOS aus starten Sie die Windows-NT-Installation. Wenn sich das \winnt-Verzeichnis dann nicht auf der Systempartition (derjenigen, die Sie gerade formatiert haben) befindet, haben Sie das HPFS-Dateisystem durch die Formatierung der Systempartition nicht »weggeblasen«. Wenn Sie nun mit einer Windows-NT-Boot-Diskette booten können, können Sie das Upgrade innerhalb von Windows NT statt von DOS aus durchführen.

Um die Boot-Partiton zu formatieren, müssen Sie diese Schritte durchführen:

  1. Wenn die Systempartition FAT ist, booten Sie mit DOS.
  2. Nach dem Booten unter DOS formatieren Sie die Boot-Partition mit dem DOS-Befehl format.
  3. Von DOS aus starten Sie die Windows-NT-Installation.

Wenn Sie Ihre Systempartition neu formatieren, stellen Sie sicher, daß Sie entweder eine unter DOS oder unter Windows NT bootfähige Diskette zur Verfügung haben, so daß Sie Ihren Computer nach der Neuformatierung neu starten können.

Wenn die HPFS-Partition, die Sie zu löschen versuchen, nicht Ihre System- oder Boot-Partition ist, können Sie die Partition mit dem Windows-NT-Festplatten-Manager-Programm neuformatieren (siehe Bild 1.9).

Originalabbildung von S. 53

Wenn auf der formatierten HPFS-Partition irgendwelche Dateien in Gebrauch sind, fordert Sie der Befehl format auf, die in Gebrauch befindlichen Dateien auf dem Laufwerk zu schließen.

Nachdem Sie das Laufwerk neu formatiert haben, sind Sie bereit, ein System-Upgrade auf Windows NT Workstation 4 durchzuführen.

Eine HPFS-Partition konvertieren

Wenn Sie die Daten auf Ihrer HPFS-Partition nicht verlieren wollen, können Sie den Befehl Convert (von Windows NT 3.51 aus) benutzen, um vor dem Upgrade auf Windows NT 4.0 die HPFS-Partition in NTFS zu konvertieren. Der Befehl Convert wird von der Kommandozeile aus mit folgender Syntax aufgerufen:

Convert Laufwerk: /FS:NTFS /v

Dabei ist:

Sie können die Windows-NT-Boot-Partition nicht konvertieren, während Sie Windows NT ausführen. Wenn die Boot-Partition diejenige Partition ist, die Sie zu konvertieren versuchen, erhalten Sie eine Eingabeaufforderung, sie zu konvertieren, wenn die Maschine das nächste Mal neu gebootet wird.

Ein Laufwerk in NTFS zu konvertieren, kann lange dauern, insbesondere, wenn das Laufwerk groß oder fragmentiert ist. Der Convert-Befehl zeigt keine Statusinformationen an. Es mag darum so aussehen, als ob der Computer abgestürzt wäre, während er das Dateisystem noch konvertiert.

1.3.4 FAT

Windows NT Workstation 4.0 unterstützt das FAT-Dateisystem. Dieses Dateisystem ist nach seiner Organisationsmethode benannt: der File Allocation Table, auf gut deutsch: der Dateizuordnungstabelle. Die Dateizuordnungstabelle residiert an der Spitze bzw. am Anfang des Datenträgers. Zwei Kopien der FAT werden aufbewahrt für den Fall, daß eine beschädigt ist. FAT unterstützt die folgenden vier Attribute:

Die Vorteile verstehen

Das FAT-Dateisystem ist typischer Weise eine gute Wahl bei einer kleinen Partition. Weil FAT für DOS benötigt wird, ist es auch eine gute Wahl bei Dual-Boot-Systemen mit Windows 95 oder Windows 3.x. Das FAT-Dateisystem unter Windows NT hat eine Reihe von Vorzügen gegenüber dem Gebrauch von FAT auf einem DOS-basierten System. Unter Windows NT gebraucht, unterstützt das FAT-Dateisystem folgendes:

Die Beschränkungen kennen

Obwohl sich das FAT-Dateisystem für Dual-Boot-Konfigurationen eignet, gibt es einige signifikante Beschränkungen beim Gebrauch mit Windows NT. Diese sind:

Ob Sie sich für das FAT-Dateisystem entscheiden, hängt davon ab, welche Bedürfnisse Sie auf einer bestimmten Arbeitsstation haben.

1.3.5 NTFS gebrauchen

NTFS wird das bevorzugte Dateisystem für den Gebrauch unter Windows NT sein, wenn Ihre Umgebung es unterstützen kann. NTFS wird ausschließlich von Windows NT unterstützt.

Die Vorteile verstehen

Der Gebrauch von NTFS hat viele Vorzüge, unter anderem die folgenden:

Verglichen mit dem FAT-Dateisystem, bietet Ihnen der Gebrauch von NTFS Sicherheit und erweiterte Funktionalität.

Die Beschränkungen kennen

Die Hauptbeschränkung von NTFS ist die Kompatibilität mit anderen Betriebssystemen und der Overhead. Wenn Sie eine Partition kleiner als ungefähr 200 MB und ein Dual-Boot-System haben möchten, mit dem Sie auf die Daten aller bootfähigen Systeme zugreifen wollen, sollten Sie eher FAT als NTFS verwenden.

1.3.6 Vergleich von FAT und NTFS

Sowohl der Gebrauch von FAT- als auch von NTFS-Partitionen auf einer Windows-NT-Arbeitsstation hat jeweils Vorzüge. Viele von ihnen hängen von Ihrer besonderen Konfiguration ab sowie davon, was bei Ihnen unterstützt werden muß. Tabelle 1.9 bietet einen Vergleich der beiden Dateisysteme.

Vergleich des NTFS- und FAT-Dateisystems

Eigenschaft

FAT

NTFS

Dateinamenslänge

8+3

255

Kompression

Nein

Ja

Sicherheit

Nein

Ja

Dual-Boot-Fähigkeit mit Nicht-Windows-NT-Systemen

Ja

Nein (Das NTFS-System verhindert einen Zugriff von z.B. Windows 95 auf eine NTFS-Partition)

Datei-/Partitionsgröße

4 GB

16 EB

Empfohlene Partitionsgröße

0 - 200 MB

100 MB - 16 EB

Kann zur Diskettenformatierung gebraucht werden

Ja

Ja

Wiederherstellbarkeit (Ereignisprotokoll)

Nein

Ja

NTFS und FAT sind beide unter Windows NT unterstützte Dateisysteme. Ihre Entscheidung, welches Sie verwenden wollen, hängt von dem Szenario ab, das Sie unterstützen müssen.

1.3.7 Kompression verwenden

Die Kompression des Dateisystems NTFS wird verwendet, um einen effizienteren Gebrauch des beschränkten Festplattenspeicherplatzes zu machen. Wenn Sie mehr Platz auf Ihrer Festplatte benötigen und kein zusätzliches Laufwerk kaufen wollen, können Sie die NTFS-Kompression verwenden, damit mehr Information auf Ihre existierende Festplatte paßt. Der Kompressionsstatus eines Ordners spiegelt nicht notwendigerweise den Kompressionsstatus einer Datei in diesem Ordner wider. Es ist möglich, einen komprimierten Ordner zu haben, ohne daß irgendeine Datei innerhalb des Ordners komprimiert wäre. Wenn Sie die NTFS-Kompression unter Windows NT Workstation 4.0 verwenden möchten, können Sie dies entweder über die Datei- und Ordnereigenschaften oder über die Befehlszeile mittels des Compact-Befehls tun.

Es gibt ein Werkzeug namens compress, das Ihnen die Komprimierung von Ordnern und Dateien gestattet. Es ist nicht empfehlenswert, es für die Komprimierung zu verwenden, weil Sie eine Datei, die mit diesem Werkzeug komprimiert wurde, nicht öffnen können.

Kompression über Datei- oder Ordnereigenschaften durchführen

Um eine Datei oder einen Ordner unter Windows NT 4.0 zu komprimieren, können Sie zu den Eigenschaften der Datei oder des Ordners auf einem NTFS-Laufwerk gehen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei oder den Ordner.
  2. Wählen Sie Eigenschaften aus dem Kontextmenü.
  3. Auf der Registerkarte Allgemein aktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen, um das Kompressionsattribut zu markieren.

Damit wird die Datei oder der Ordner und möglicherweise darunter enthaltene Unterordner komprimiert.

Kompression über die Befehlszeile implementieren

Um eine Datei oder einen Ordner über die Befehlszeile zu komprimieren, verwenden Sie den Befehl compact. Die Syntax des Befehls ist folgende:

compact [/c] [/u] [/s[:Ordner]] [/a] [i] [/f] [/q] [Dateiname [...]]

Im Zusammenhang mit dem Befehl gibt es die folgenden Optionen:

Sie werden den o.a. Befehl der Registerkarte Eigenschaften der Datei oder des Ordners vorziehen, wenn Sie die Kompression als Teil einer Batchdatei implementieren wollen.

Der Befehl Compact komprimiert automatisch alle Dateien und Unterordner ohne Sie vorher zur entsprechenden Befehlseingabe aufzufordern, wenn Sie das Kompressionsattribut eines Ordners ändern.

1.3.8 Sicherheit implementieren

Wenn über Sicherheit im Blick auf Dateisysteme gesprochen wird, ist es notwendig zu definieren, was mit Sicherheit gemeint ist. Das NTFS-Dateisystem bietet Ihnen die Möglichkeit »lokale Sicherheit« zu implementieren. Lokale Sicherheit ist als die Möglichkeit definiert, den Zugriff auf Dateien oder Verzeichnisse für jemanden zu beschränken, der an der Tastatur einer bestimmten Maschine sitzt. Selbst wenn sich z.B. jemand an Ihrer Windows-NT-Arbeitsstation lokal oder interaktiv anmelden kann, können Sie ihn immer noch am Zugriff auf Dateien und Ordner hindern, sofern Sie die NTFS-Sicherheit verwenden.

NTFS ist das einzige unter Windows NT 4 benutzte Dateisystem, das lokale Sicherheit zur Verfügung stellt. Das FAT-Dateisystem kann nur Sicherheit für ein Verzeichnis mit Berechtigungen auf Freigabeebene bieten, nicht für lokale Verzeichnisse. Berechtigungen auf Freigabeebene betreffen nur Benutzer, die auf das Verzeichnis über das Netzwerk zugreifen. Darum können Berechtigungen auf Freigabeebene Herrn Müller, sofern er lokal angemeldet ist, nicht darin hindern, auf Ihre Dateien und Verzeichnisse zuzugreifen.

1.3.9 Dual-Boot-Szenarien auswählen

Wenn Sie Windows NT 4.0 als Dual-Boot-System mit irgendeinem anderen Betriebssystem einsetzen möchten, müssen Sie das FAT-Dateisystem verwenden, um universellen Zugriff zwischen den Betriebssystemen zu ermöglichen. Auf das NTFS-Dateisystem kann nur mit Windows NT zugegriffen werden. Wenn Sie also in einem Dual-Boot-System mit Windows 95 booten, wird die NTFS-Partition unter Windows 95 nicht sichtbar sein.

Wenn Sie eine Maschine haben, die Sie als Dual-Boot-System mit Windows NT Workstation 4.0 und Windows 95 verwenden, können Sie, sofern Sie dies möchten, eine NTFS-Partion benutzen, auch wenn sie von Windows 95 aus nicht zugänglich ist. Dabei müssen Sie jedoch sicherstellen, daß Sie nicht Ihre aktive Partition (Ihr Laufwerk C:) oder die Partition, auf der sich das Windows-Verzeichnis befindet, formatieren. Ansonsten können Sie Windows 95 nicht booten.

Wenn Sie ein Dual-Boot-System mit Windows 95 und Windows NT Workstation 4.0 wählen, müssen alle Anwendungen, die Sie unter einem Betriebssystem installiert haben, auch unter dem anderen Betriebssystem installiert werden.

Wenn Sie unter Windows 95 das FAT32-Dateisystem verwenden, müssen Sie es entfernen, bevor Sie ein Dual-Boot-System mit Windows NT installieren. Das FAT32-Dateisystem für Windows 95 ist von Windows NT aus unzugänglich.

1.3.10 Dateien verschieben und kopieren

Wenn Sie Dateien über Partitionen hinweg verschieben oder kopieren und NTFS-Berechtigungen verwenden, müssen Sie vorsichtig sein, oder Sie verlieren möglicherweise die NTFS-Berechtigungen auf der Datei. Tabelle 1.10 führt auf, was mit NTFS-Berechtigungen geschieht, wenn eine Datei innerhalb einer Partition oder über Partitionen hinweg verschoben und kopiert wird.

Was mit Dateiberechtigungen beim Verschieben oder Kopieren innerhalb einer Partition und über Partitionen hinweg geschieht

Aktion

Dateiberechtigungen

Datei zwischen verschiedenen NTFS-Partitionen verschieben

Berechtigungen werden vom neuen Verzeichnis geerbt

Datei innerhalb einer NTFS-Partition verschieben

Berechtigungen werden beibehalten

Datei zwischen NTFS-Partitionen kopieren

Berechtigungen werden vom neuen Verzeichnis geerbt

Datei innerhalb einer NTFS-Partition kopieren

Berechtigungen werden vom neuen Verzeichnis geerbt

Datei auf eine FAT-Partition verschieben

NTFS-Berechtigungen gehen verloren

Datei auf eine FAT-Partition kopieren

NTFS-Berechtigungen gehen verloren

Dateien, die innerhalb einer NTFS-Partition verschoben werden, werden nicht wirklich verschoben. Deshalb bleiben die Originaldatei bestehen und ihre Berechtigungen intakt.

Wenn eine Datei zwischen verschiedenen NTFS-Partitionen verschoben wird, bleiben die Berechtigungen jedoch nicht bestehen, sondern werden statt dessen vom Zielverzeichnis geerbt. Der Grund ist der, daß diese Aktion tatsächlich ein Kopiervorgang mit anschließender Löschung ist. Der Kopie-/Löschungsprozeß erzeugt eine neue Datei im Zielverzeichnis, und damit erbt diese neue Datei die Berechtigungen des Verzeichnisses, in das sie verschoben wird.

Eine Datei entweder innerhalb von oder über NTFS-Partitionen zu kopieren, erzeugt stets eine neue Datei im Zuge des Kopierprozesses. Darum erbt die neue Datei die Berechtigungen des Verzeichnisses, in das sie kopiert wird.

Eine Datei zwischen einer NTFS- und einer FAT-Partition zu verschieben oder zu kopieren, bedeutet stets den Verlust ihrer Dateiberechtigungen. Dies ist so, weil das FAT-Dateisystem NTFS-Dateiberechtigungen nicht unterstützt. Wenn immer eine Datei auf eine FAT-Partition verschoben oder kopiert wird, enthält die Datei nicht länger irgendwelche NTFS-Berechtigungen oder -Attribute, wie z.B. das Kompressionsattribut.

Dieselben Regeln, die für NTFS-Berechtigungen gelten, gelten auch, wenn vom Verschieben oder Kopieren von komprimierten Dateien oder Ordnern zwischen Partitionen die Rede ist. Sie können insofern einfach in Tabelle 1.10 das Wort »Berechtigungen« durch »Kompression« ersetzen.

1.4 Schlüsselbegriffe und -konzepte

Tabelle 1.11 führt die Schlüsselbegriffe dieses Kapitels auf. Gehen Sie die Schlüsselbegriffe nochmals durch und stellen Sie mit Blick auf die Prüfung sicher, daß Sie jeden Begriff verstehen.

Schlüsselbegriffe: Die Planung einer effektiven Implementierung

Begriff

Enthalten im Abschnitt...

Unbeaufsichtigte Antwortdatei

Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen

UDF

Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen

Sysdiff

Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen

Differenz-Datei

Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen

Vordefinierte Windows-NT-Gruppen

Vordefinierte NT-Workstation-Gruppen

Primäre Partition

Die Auswahl des geeigneten Dateisystems

Erweiterte Partition

Die Auswahl des geeigneten Dateisystems

HPFS

Die Auswahl des geeigneten Dateisystems

FAT

Die Auswahl des geeigneten Dateisystems

NTFS

Die Auswahl des geeigneten Dateisystems

Compact

Kompression verwenden

Compress

Kompression verwenden

 

1.5 Übungen

Diese Übungen sollen Ihnen Praxis aus erster Hand verschaffen. Die auszuführenden Operationen sind recht einfach, mit Ergebnissen, die der Einfachheit halber im Debug-Fenster ausgegeben werden. Alle vier Übungen werden anhand von Datenbeständen ausgeführt, die auf der Windows-NT-Workstation-CD-ROM enthalten sind.

1.5.1 Übung 1.1: Den Setup-Manager zur Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei verwenden

Die folgende Übung hilft Ihnen, mit dem Setup-Manager bei der Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei zu arbeiten.. Die Beispieldatei könnte benutzt werden, um eine Windows-NT-Workstation-Installation zu automatisieren.

Lernziel

Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei mittels des Setup-Managers auf der Windows-NT-Workstation-CD-ROM erzeugen.

Geschätzte Zeit: 30 Minuten

Schritte

  1. Melden Sie sich an der Windows-NT-Arbeitsstation als Administrator an.
  2. Legen Sie die Windows-NT-Workstation-CD in das CD-ROM-Laufwerk. Auf der CD gehen Sie in das Support/deptools/i386-Verzeichnis. Starten Sie den Setup-Manager durch Doppelklick.
  3. Klicken Sie auf die Schaltfläche General Setup. Füllen Sie die folgenden Felder der Registerkarte User Information aus:

    User Name Ihr Name
    Organization MeineFirma
    Computer MeinComputer
    Product ID Lassen Sie frei

    Geben Sie die folgende Information auf der Registerkarte Computer Role ein:

    Computer Role Workstation in Workgroup
    Workgroup Name Sierras

    Auf der Registerkarte Time Zone wählen Sie Ihre Zeitzone aus der Liste. Klicken Sie auf die Schaltfläche Ok.
  4. Klicken Sie auf die Schaltfläche Networking Setup. Auf der Registerkarte General aktivieren Sie das Kontrollkästchen Automatically detect and install first adapter. Klicken Sie auf die Schaltfläche Ok.
  5. Klicken Sie auf die Schaltfläche Advanced Setup. Auf der Registerkarte Advertisement schreiben Sie in das Feld Banner Text Dies ist ein angepaßter NT-Setup. Auf der Registerkarte General klicken Sie die folgenden Kontrollkästchen an:

    Reboot After Text Mode
    Reboot After GUI Mode
    Skip Welcome Wizard Page
    Skip Administrator Password Page

    Klicken Sie dann auf Ok.
  6. Klicken Sie auf die Schaltfläche Save, und sichern Sie diese Datei als c:\custom.txt. Verlassen Sie den Setup-Manager.
  7. Starten Sie WordPad über die Schaltfläche Start, indem Sie dort Programme und Zubehör auswählen. Aus dem Menü Datei wählen Sie Öffnen. In das Feld Dateiname tippen Sie c:\custom.txt ein. Sehen Sie sich den Inhalt der Datei an.
  8. Verlassen Sie WordPad, melden Sie sich an der Windows-NT-Arbeitsstation ab.

1.5.2 Übung 1.2: Einem Benutzerkonto Benutzerrechte zuweisen

Diese Übung hilft Ihnen, die Rechte vordefinierter Windows-NT-Workstation-Gruppen zu verstehen, indem Sie die Benutzerrechte mittels des Benutzer-Managers untersuchen und überprüfen, was geschieht, wenn sie verändert werden.

Lernziel

Das Ziel dieser Übung besteht darin, Sie mit den unterschiedlichen Benutzerrechten, die Gruppen unter Windows NT zustehen, vertraut zu machen und Ihnen Praxis in der Änderung solcher Rechte zu verschaffen.

Geschätzte Zeit: 40 Minuten

Schritte

  1. Melden Sie sich unter Windows NT Workstation über das vordefinierte Administratorkonto an.
  2. Starten Sie den Benutzer-Manager, indem Sie im Menü Start die Menübefehle Programme, Verwaltung (Allgemein) und Benutzer-Manager auswählen.
  3. Im Benutzer-Manager klicken Sie das Menü Richtlinien an und wählen dort den Menübefehl Benutzerrechte.
  4. Welche Gruppen können sich standardmäßig an der Windows-NT-Arbeitsstation lokal anmelden?
  5. Welche Gruppen können die Systemzeit ändern?
  6. Schließen Sie das Dialogfeld Richtlinien für Benutzerrechte. Erzeugen Sie im Benutzer-Manager ein neues Benutzerkonto, indem Sie im Menü Benutzer den Menübefehl Neuer Benutzer auswählen. Füllen Sie die folgenden Felder aus:

    Benutzername CharlieM
    Vollständiger Name Charlie Müller
    Beschreibung Benutzer
    Kennwort leer lassen
    Benutzer muß Kennwort
    bei der nächsten Anmel-
    dung ändern
    deaktivieren
  7. Klicken Sie auf die Schaltfläche Ok, und erzeugen Sie das Benutzerkonto für CharlieS.
  8. Aus dem Menü Richtlinien wählen Sie Benutzerrechte. Aus dem Listenfeld Recht wählen Sie Ändern der Systemzeit aus. Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen, um das neue Konto CharlieM zur Liste der Konten mit dem Recht zur Änderung der Systemzeit hinzuzufügen.
  9. Melden Sie sich bei Windows NT Workstation ab.
  10. Melden Sie sich als CharlieM mit einem leeren Kennwort an.
  11. In der Task-Leiste doppelklicken Sie auf die Uhr.
  12. Setzen Sie die Zeit auf 12.00 Uhr. Waren Sie erfolgreich?
  13. Melden Sie sich bei Windows NT ab.
  14. Melden Sie sich als Standard-Administrator an.
  15. Starten Sie den Benutzer-Manager, indem Sie im Menü Start die Menübefehle Programme, Verwaltung (Allgemein) und Benutzer-Manager auswählen.
  16. Im Benutzer-Manager klicken Sie das Menü Richtlinien an und wählen dort den Menübefehl Benutzerrechte.
  17. Aus dem Listenfeld wählen Sie Ändern der Systemzeit. Entfernen Sie das Konto von CharlieM aus der Liste der Konten mit dem Recht zur Änderung der Systemzeit.
  18. Schließen Sie das Dialogfeld Richtlinien für Benutzerrechte. Verlassen Sie den Benutzer-Manager.
  19. Melden Sie sich an der Windows-NT-Arbeitsstation ab.
  20. Melden Sie sich als CharlieM mit leerem Kennwort an.
  21. Doppelklicken Sie auf die Uhr in der Task-Leiste. Ändern Sie die Systemzeit auf 14.30 Uhr. Waren Sie erfolgreich?
  22. Melden Sie sich bei Windows NT Workstation ab.

1.5.3 Übung 1.3: Mittels des Festplatten-Managers eine Partition erzeugen und eine existierende FAT-Partition in NTFS konvertieren

Diese Übung zeigt Ihnen, wie Sie mit Partitionen und dem Festplatten-Manager arbeiten. (Diese Übung setzt voraus, daß Sie entweder unpartitionierten Speicherplatz auf Ihrer Festplatte haben oder eine FAT-Partition, die Sie in NTFS konvertieren können.)

Lernziel

Diese Übung lehrt Sie, wie Sie den Festplatten-Manager zur Erzeugung einer NTFS-Partition und zur Konvertierung einer FAT-Partition in NTFS verwenden.

Geschätzte Zeit: 30 Minuten

Schritte

Ein NTFS-Partition auf freiem Speicherplatz erzeugen

  1. Melden Sie sich unter Windows NT Workstation als Administrator an.
  2. Starten Sie den Festplatten-Manager, indem Sie im Menü Start die Menübefehle Programme, Verwaltung (Allgemein) und Festplatten-Manager auswählen.
  3. Wenn Sie den Festplatten-Manager erstmals starten, fordert er Sie auf, eine Signatur auf die Festplatte zu schreiben. Akzeptieren Sie die Vorgaben, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
  4. Wie viele Partitionen zeigt Ihnen der Festplatten-Manager? Wie viele primäre? Wie viele sekundäre?
  5. Wählen Sie ein Gebiet mit freiem Speicherplatz, angezeigt durch diagonale Linien, indem Sie darauf klicken. Im Menü Partition wählen Sie den Menübefehl Erstellen. Auf dem daraufhin erscheinenden Dialogfeld wählen Sie die Größe, die Sie für die neue Partition verwenden wollen. Stellen Sie sicher, daß es sich um wenigstens 10 MB handelt.
  6. Klicken Sie auf die neue Partition, und wählen Sie dann im Menü Partition den Menübefehl Änderungen jetzt durchführen. Wenn Sie aufgefordert werden, die Änderungen zu speichern, klicken Sie auf Ja. Es erscheint ein Dialogfeld, das Ihnen anzeigt, daß das Festplatten-Update erfolgreich war. Klicken Sie auf Ok.
  7. Mit ausgewählter neuer Partition gehen Sie in das Menü Extras und wählen den Menübefehl Format. Unter Dateisystem wählen Sie FAT. Innerhalb des Dialogfeldes Formatieren von ... klicken Sie auf Starten. Bestätigen Sie die Warnungsmeldung mit Ok. Klicken Sie auf Ok, wenn Ihnen mitgeteilt wird, das die Formatierung abgeschlossen sei. Klicken Sie auf Schließen, um das Dialogfeld Formatieren von ... zu verlassen.

Eine FAT-Partition konvertieren

  1. Melden Sie sich unter Windows NT Workstation als Administrator an.
  2. Starten Sie den Festplatten-Manager, indem Sie im Menü Start die Menübefehle Programme, Verwaltung (Allgemein) und Festplatten-Manager auswählen.
  3. Betrachten Sie die Partitionen auf Ihrem System, um festzustellen, welche eine FAT-Partition ist. Diese werden Sie in NTFS konvertieren. Wenn Sie keine existierende Partition konvertieren möchten, erzeugen Sie mit Hilfe des Festplatten-Managers eine neue FAT-Partition.
  4. Verlassen Sie den Festplatten-Manager. Gehen Sie zu der Eingabeaufforderung, tippen Sie convert Laufwerksbuchstabe: fs:ntfs ein, und drücken Sie die Eingabetaste. Windows NT beginnt mit der Konvertierungsprozeß. Wenn auf dieser Partition Dateien in Gebrauch sind, erhalten Sie die Systemanfrage
    Convert cannot gain exclusive access to your drive, would you like to schedule it to be converted the next time the system restarts.
    Bestätigen Sie dies, und verlassen Sie die Eingabeaufforderung. Starten Sie Windows NT neu. Wenn der Computer neu bootet, wird der das Laufwerk in NTFS konvertieren. Nachdem die Konvertierung durchgeführt ist, startet das System erneut und bootet Windows NT Workstation.

1.5.4 Übung 1.4: Eine Datei von einer NTFS-Partition auf eine FAT-Partition kopieren

Diese Übung zeigt Ihnen die Effekte, die das Kopieren und Verschieben von Dateien auf eine bzw. von einer NTFS-Partition hat. (Für diese Übung ist erforderlich, daß Sie an Ihrer Windows-NT-Arbeitsstation über eine FAT- und eine NTFS-Partition verfügen. Anweisungen zur Erzeugung einer NTFS-Partition erhalten Sie in Übung 1.3)

Lernziel

Diese Übung hilft Ihnen zu verstehen, welche Effekte, das Verschieben einer Datei auf eine bzw. von einer NTFS-Partition hat.

Geschätzte Zeit: 20 Minuten

Schritte

  1. Melden Sie sich unter Windows NT Workstation als Administrator an.
  2. Starten Sie den Windows NT Explorer über die Programmgruppe des Startmenüs.
  3. Erzeugen Sie auf einer NTFS-Partition einen neuen Ordner mit dem Namen »Test«.
  4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Test-Ordner, und wählen Sie Eigenschaften.
  5. Klicken Sie auf die Registerkarte Freigabe und dann auf die Schaltfläche Berechtigungen.
  6. In dem folgenden Dialogfeld klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen. Aus der Namensliste wählen Sie die Gäste-Gruppe und klicken dann auf die Schaltfläche Hinzufügen. Aus der Namensliste wählen Sie die Administratoren-Gruppe und klicken dann auf die Schaltfläche Hinzufügen. Nachdem beide Gruppen aufgelistet sind, klicken Sie auf Ok und schließen das Dialogfeld.
  7. Im Dialogfeld zur Einstellung der Verzeichnisberechtigungen wählen Sie die Gruppe Jeder und klicken auf Entfernen. Wählen Sie die Administratoren-Gruppe. Im Dropdown-Menü Art des Zugangs wählen Sie Vollzugriff. Wählen Sie die Gäste-Gruppe. Im Dropdown-Menü Art des Zugangs wählen Sie Kein Zugriff. Klicken Sie jeweils auf Ok, um dieses und das nächste Dialogfeld zu schließen.
  8. Im Test-Ordner erstellen Sie ein neues Textdokument, indem Sie im Menü Datei des Explorers den Menübefehl Neu wählen und ein Textdokument aus der Liste auswählen. Nennen Sie dieses Dokument MAMMOTH.TXT. Zeigen Sie die Eigenschaften von MAMMOTH.TXT an, indem Sie auf die Datei klicken und dann im Menü Datei den Menübefehl Eigenschaften auswählen. Im Dialogfeld Eigenschaften von Mammoth wählen Sie die Registerkarte Freigabe und drücken dann die Schaltfläche Berechtigungen. Welches sind die Berechtigungen dieser Datei? Sind es dieselben, wie für das Verzeichnis? Warum oder warum nicht?
  9. Schließen Sie das Dialogfeld Berechtigungen und das Eigenschaften von Mammoth-Dialogfeld. Öffnen Sie den Arbeitsplatz, und positionieren Sie das Fenster so auf dem Bildschirm, daß Sie es ebenso wie das Fenster mit dem Test-Ordner, der MAMMOTH.TXT enthält, einsehen können. Ziehen Sie MAMMOTH.TXT mit der Maus in das Wurzelverzeichnis einer FAT-Partition.
  10. Öffnen Sie die FAT-Partition, auf die Sie die Datei kopiert haben, durch einen Doppelklick im Arbeitsplatz-Fenster. Suchen Sie MAMMOTH.TXT, und wählen Sie die Datei aus. Zeigen Sie die Dateieigenschaften an, indem Sie Eigenschaften aufrufen. Was ist mit den Dateiberechtigungen geschehen?

1.6 Wiederholungsfragen

Die folgenden Fragen überprüfen Ihre Kenntnis des Stoffes in diesem Kapitel.

  1. Problem: Sie sind in Ihrem Unternehmen für die Verteilung von Windows NT Workstation zuständig. Sie müssen 500 Maschinen installieren, die alle Teil derselben Domäne sein werden und TCP/IP verwenden. Sie haben identische Hardware und wollen Windows NT auf allen Maschinen identisch installiert haben.
    Erforderliches Ergebnis: Eine korrekt konfigurierte Installation von Windows NT Workstation, die – einmal installiert – im Netzwerk läuft.
    Optionales Ergebnis: Installation in der kürzest möglichen Zeit.
    Optionales Ergebnis: Installation ohne Benutzereingriff.
    Lösung: Sie entscheiden sich für die Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei zum Gebrauch während der Installation. Sie werden keine UDFs verwenden. Sie werden die Netzwerkeinstellungen während der Installation manuell installieren.
    A. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis sowie zu beiden optionalen Ergebnissen.
    B. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis und zu einem der optionalen Ergebnisse.
    C. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis, aber nicht zu einem der beiden optionalen Ergebnisse.
    D. Diese Lösung führt nicht zum erforderlichen Ergebnis.
  2. Problem: Sie sind in Ihrem Unternehmen für die Verteilung von Windows NT Workstation verantwortlich. Sie müssen 500 Maschinen installieren, die alle Teil derselben Domäne sein werden und TCP/IP verwenden. Sie haben identische Hardware und wollen Windows NT auf allen Maschinen identisch installiert haben.
    Erforderliches Ergebnis: Eine korrekt konfigurierte Installation von Windows NT Workstation, die – einmal installiert – im Netzwerk läuft.
    Optionales Ergebnis: Installation in der kürzest möglichen Zeit.
    Optionales Ergebnis: Installation ohne Benutzereingriff.
    Lösung: Sie erzeugen eine unbeaufsichtigte Antwortdatei und eine UDF-Datei, die die Computernamen spezifiziert, und benutzen diese für die Installation. Sie verwenden DHCP für die Konfiguration von TCP/IP.
    A. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis sowie zu beiden optionalen Ergebnissen.
    B. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis und zu einem der optionalen Ergebnisse.
    C. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis, aber nicht zu einem der beiden optionalen Ergebnisse.
    D. Diese Lösung führt nicht zum erforderlichen Ergebnis.
  3. Problem: Sie sind in Ihrem Unternehmen für die Verteilung von Windows NT Workstation verantwortlich. Sie müssen 500 Maschine installieren, die alle Teil derselben Domäne sein werden und TCP/IP verwenden. Sie haben identische Hardware und wollen Windows NT auf allen Maschinen identisch installiert haben.
    Erforderliches Ergebnis: Eine korrekt konfigurierte Installation von Windows NT Workstation, die – einmal installiert – im Netzwerk läuft.
    Optionales Ergebnis: Installation in der kürzest möglichen Zeit.
    Optionales Ergebnis: Installation ohne Benutzereingriff.
    Lösung: Sie installieren Windows NT Workstation direkt von der CD-ROM.
    A. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis sowie zu beiden optionalen Ergebnissen.
    B. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis und zu einem der optionalen Ergebnisse.
    C. Diese Lösung führt zum erforderlichen Ergebnis, aber nicht zu einem der beiden optionalen Ergebnisse.
    D. Diese Lösung führt nicht zum erforderlichen Ergebnis.
  4. Frau Liebrandt möchte ein Upgrade Ihres OS/2-Systems auf Windows NT Workstation 4.0 vornehmen. Sie hat einen 486er mit 32 MB Hauptspeicher, einem 6-fachen CD-ROM-Laufwerk und einer 1.2 GB-Festplatte mit 500 MB freiem Speicherplatz. Ihr System ist mit dem HPFS-Dateisystem als ein Laufwerk formatiert. Welche Schritte sollte Sie unternehmen, um das gewünschte Upgrade vorzunehmen?
    A. Sie sollte den Befehl winnt /b von der Windows-NT-Workstation-CD aus ausführen.
    B. Sie sollte das Setup von der Windows-NT-Workstation-CD aus ausführen.
    C. Sie sollte den Befehl winnt32 /b von der Windows-NT-Workstation-CD aus ausführen.
    D. Sie sollte das Laufwerk mit dem FAT-Dateisystem formatieren und dann Windows NT Workstation installieren.
  5. Herr Baldegger möchte andere, die seine Arbeitsstation benutzen, daran hindern, auf die Dateien, mit denen er gearbeitet hat, zuzugreifen. Wie kann Herr Baldegger den Zugriff derer beschränken, die an seinem System sitzen?
    A. Er sollte die Dateien im Aktenkoffer speichern. Der Aktenkoffer hat eine »Sicherheits«-Option, die es ihm erlaubt, sie mit einem Kennwort zu schützen.
    B. Er sollte seine Arbeitsstation mit dem Dateisystem FAT formatieren. FAT hat, basierend auf Benutzerkonten, eine vordefinierte Unterstützung für Zugriffsbeschränkungen.
    C. Er sollte seine Arbeitsstation mit NTFS formatieren. NTFS hat, basierend auf Benutzerkonten, eine vordefinierte Unterstützung für Zugriffsbeschränkungen.
    D. Er sollte seine Dateien auf dem Desktop speichern. Der Desktop hat eine Sicherheitsoption, die es ihm erlaubt, sie mit einem Kennwort zu schützen.
  6. Frau Fries hat ein Dual-Boot-System mit Windows 95 und Windows NT Workstation. Sie muß beide Betriebssysteme ausführen, um eine Anwendung zu testen, die sie gerade schreibt. Ihr geht der Platz auf Laufwerk C: aus und würde darum gerne den zusätzlichen Speicherplatz nutzen, den Ihr eine Kompression einbringt. Was sollte Frau Fries tun?
    A. Sie sollte sich das Windows-95-Plus-Pack besorgen, das über einen Kompressions-Assitenten verfügt.
    B. Sie sollte das DOS-Programm DoubleSpace zur Komprimierung des Laufwerks verwenden.
    C. Sie sollte das Laufwerk mit NTFS formatieren und den Compress-Befehl für die Komprimierung des Laufwerks benutzen.
    D. Sie kann für diese Konfiguration keine Unterstützung bekommen.
  7. Wie können Sie eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen? (Nennen Sie alle zutreffenden Antworten.)
    A. Sie verwenden den Setup-Manager aus dem Windows NT Resource Kit.
    B. Sie verwenden den Systemrichtlinien-Editor, der mit Windows NT installiert wurde.
    C. Sie erzeugen die Datei mit einem Texteditor wie Notepad.
    D. Sie verwenden die Beispieldatei UNATTEND.TXT als Vorlagedatei und passen sie an Ihre Umgebung an.
  8. Wie können Sie eine eindeutige Datenbankdatei erzeugen? (Nennen Sie alle zutreffenden Antworten.)
    A. Sie verwenden den Setup-Manager aus dem Windows NT Resource Kit.
    B. Sie verwenden den Systemrichtlinien-Editor, der mit Windows NT installiert wurde.
    C. Sie erzeugen die Datei mit einem Texteditor wie Notepad.
    D. Sie verwenden die Beispieldatei UNATTEND.TXT als Vorlagedatei und passen sie an Ihre Umgebung an.
  9. Frau Jensen muß auf Ihrer Windows-NT-Arbeitsstation Dateien für andere Benutzer im Netzwerk freigeben können. In welcher vordefinierten Gruppe von Windows NT Workstation sollte sie als Mitglied eingesetzt werden, um dies tun zu können?
    A. Benutzer
    B. Hauptbenutzer
    C. Gäste
    D. Domänen-Administratoren
  10. Herr Steiner ist ein Administrator eines Netzwerkes mit 200 Personen. Er muß Basisverzeichnisse für alle Benutzer im Netzwerk einrichten. Die Daten, die die Benutzer in ihren Basisverzeichnissen speichern werden, sind sensibel und sollten von anderen Benutzern nicht eingesehen werden können. Diese Daten sind lebenswichtig für das Unternehmensgeschäft. Benutzer werden von überall im Netzwerk auf sie zugreifen müssen. Wie sollte Herr Steiner die Basisverzeichnisse einrichten?
    A. Er sollte ein Verzeichnis mit dem Namen Benutzer auf einer FAT-Partition auf dem Server einrichten und die Basisverzeichnisse aller Benutzer darunter. Er sollte das »Benutzer«-Verzeichnis für alle Benutzer freigeben.
    B. Er sollte ein Verzeichnis »gemeinsamen Zugriffs« auf dem Server einrichten, in dem alle Benutzer ihre Dateien speichern können.
    C. Er sollte ein Verzeichnis mit dem Namen »Benutzer« auf einer NTFS-Partition auf dem Server einrichten und die Basisverzeichnisse aller Benutzer darunter. Er sollte das »Benutzer«-Verzeichnis für alle Benutzer freigeben. Die NTFS-Berechtigungen werden es nur besonders festgelegten Benutzern gestatten, auf ein einzelnes Verzeichnis zuzugreifen.
    D. Er sollte Basisverzeichnisse an der Arbeitsstation des einzelnen Benutzers einrichten.
  11. Herr Kronenberg hat eine Windows-3.51-Arbeitsstation, an der er ein Upgrade auf Windows NT 4.0 vornehmen muß. Es handelt sich um einen Pentium 100 mit 32 MB Hauptspeicher, einer 1,2-GB-Festplatte und einem 8-fachen CD-ROM-Laufwerk. Dieser ist gegenwärtig folgendermaßen konfiguriert:
    Laufwerk C: ist FAT und die Systempartition.
    Laufwerk D: ist HPFS und enthält die Boot-Partition.
    Laufwerk E: ist NTFS und enthält die Daten-Dateien.
    Was sollte er zum Zwecke eines Upgrade tun?
    A. Er sollte sich mit dem Netzwerk verbinden, das die Windows-NT-Workstation-4.0-Dateien ausgibt, und winnt 32 /b ausführen, um Windows NT zu installieren.
    B. Er sollte den Festplatten-Manager verwenden, um Laufwerk D: als FAT zu formatieren und sich dann mit dem Netzwerk verbinden, das die Windows-NT-Workstation-4.0-Dateien ausgibt, und winnt 32 /b ausführen, um Windows NT zu installieren.
    C. Er sollte den Festplatten-Manager verwenden, um Laufwerk D: in FAT zu konvertieren und sich dann mit dem Netzwerk verbinden, das die Windows-NT-Workstation-4.0-Dateien ausgibt, und winnt32 /b ausführen, um Windows NT zu installieren.
    D. Von der Befehlseingabeaufforderung aus sollte er den Convert-Befehl benutzen, um Laufwerk D: in NTFS zu konvertieren. Nachdem das System neu gebootet hat, sollte er sich mit dem Netzwerk verbinden, das die Windows-NT-Workstation-4.0-Dateien ausgibt, und winnt32 /b ausführen, um Windows NT zu installieren.
  12. Wie nennt man die Partition, auf der sich die Windows-NT-Betriebssystemdateien befinden?
  13. Wie nennt man die Partition, auf der sich die Dateien befinden, die Windows NT zum Booten benötigt?
  14. Was sind die beiden Vorzüge des Gebrauchs von FAT gegenüber NTFS?
  15. Was sind die drei Vorzüge des Gebrauchs von NTFS gegenüber FAT?
  16. Was sind die drei Vorzüge des Gebrauchs von HPFS gegenüber NTFS?
  17. Unter Windows NT 4.0 unterstützt FAT lange Dateinamen mit bis zu:
    A. 175 Zeichen
    B. 8.3 Zeichen
    C. 255 Zeichen
    D. Dies hängt von der Größe der Partition ab.
  18. Herr Good hat ein Dual-Boot-System mit Windows 95 und Windows NT Workstation 4.0. Es ist mit den folgenden Laufwerkspartitionen konfiguriert:
    Laufwerk C: ist FAT und die Systempartition
    Laufwerk D: ist FAT und enthält die Windows-95-Betriebssystemdateien
    Laufwerk E: ist FAT und enthält die Windows-NT-Workstation-Betriebssystemdateien.
    Laufwerk F: wird für die Speicherung der Daten verwendet.
    Er entscheidet sich dafür, aus der Funktionalität von NTFS Vorteil zu ziehen und konvertiert Laufwerk E: in NTFS. Was wird geschehen, wenn er das nächste Mal versucht, Windows 95 zu booten?
    A. Nichts; das System wird Windows 95 booten wie bisher.
    B. Das System wird Windows 95 im abgesicherten Modus booten.
    C. Auf Grund der Konvertierung kann das System Windows 95 nicht booten.
    D. Das System wird die Option, Windows 95 zu booten, nicht länger anbieten. Man muß die BOOT.INI verändern, um die Boot-Möglichkeit wiederherzustellen.
  19. Frau Wilke hat ein Dual-Boot-System mit Windows 95 und Windows NT Workstation. Es ist mit den folgenden Laufwerkspartitionen konfiguriert:
    Laufwerk C: ist FAT und die Systempartition. Es ist auch der Ort, an dem die Windows-95-Dateien installiert sind.
    Laufwerk D: ist FAT.
    Laufwerk E: ist FAT und enthält die Windows-NT-Workstation-Betriebssystemdateien.
    Laufwerk F: wird für die Speicherung von Daten verwendet.
    Er entscheidet sich dafür, aus der Funktionalität von NTFS Vorteil zu ziehen und konvertiert Laufwerk E: in NTFS. Was wird geschehen, wenn er das nächste Mal versucht, Windows 95 zu booten?
    A. Nichts; das System wird Windows 95 booten wie bisher.
    B. Das System wird Windows 95 im abgesicherten Modus booten.
    C. Auf Grund der Konvertierung kann das System Windows 95 nicht booten.
    D. Das System wird die Option, Windows 95 zu booten, nicht länger anbieten. Man muß die BOOT.INI verändern, um die Boot-Möglichkeit wiederherzustellen.
  20. Herr Hausmann verschiebt eine Datei von seinem Laufwerk D: auf sein Laufwerk C:. Sein Laufwerk D: ist mit NTFS formatiert und komprimiert. Sein Laufwerk C: benutzt das FAT-Dateisystem. Was wird mit der Datei geschehen, wenn sie auf Laufwerk C: kopiert wird?
    A. Sie wird komprimiert bleiben.
    B. Sie wird nicht länger komprimiert sein.
    C. Sie wird in eine FAT-Kompression konvertiert.
    D. Sie wird mit dem DOS-Werkzeug DriveSpace komprimiert werden.
  21. Herr Meier hat ein System, das mit Windows 95 und Office 97 konfiguriert ist. Er möchte ein Dual-Boot-System mit Windows NT Workstation und weiterhin in der Lage sein, seine Office-Anwendungen zu benutzen. Seine Maschine hat 32 MB Hauptspeicher, eine 1-GB-Festplatte mit einer FAT32-Formatierung und ist ein Pentium 100. Was sollte er tun, um ein Upgrade seiner Maschine durchzuführen?
    A. Er sollte Windows NT 4.0 mittels des winnt32-Befehls installieren und dann Office 97 und Windows NT neu installieren.
    B. Er sollte ein Upgrade von Windows 95 auf Windows NT Workstation durch Löschung des Windows-Verzeichnisses vornehmen und nachher Windows NT Workstation installieren.
    C. Er sollte Windows NT 4.0 mittels des winnt-Befehls installieren und dann Office 97 und Windows NT neu installieren.
    D. Bei der aktuellen Konfiguration kann Herr Meier Windows NT Workstation auf seiner Maschine nicht installieren.

1.7 Lösungen

  1. C ist richtig. Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei zu erzeugen und bei den Netzwerk-Eingabeaufforderungen anzuhalten, erfüllt zwar das erforderliche Ergebnis Windows NT sauber zu installieren, doch erfüllt es keines der optionalen Ergebnisse, weil es sich nicht um den schnellsten Weg handelt und Benutzereingriffe erfordert. Für nähere Informationen siehe »Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen«.
  2. A ist richtig. Wenn Sie eine unbeaufsichtigte Antwortdatei und eine UDF-Datei verwenden, können Sie die Installation ohne Benutzereingriffe automatisieren und sie im Netzwerk funktionsfähig haben, nachdem die Installation abgeschlossen ist. Für nähere Informationen siehe »Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen«.
  3. C ist richtig. Obwohl diese Methode Windows NT Workstation installiert und das erforderliche Ergebnis erbringt, erfüllt sie keines der optionalen Ergebnisse, den kürzest möglichen Weg zu nehmen und keine Benutzereingriffe zu erfordern. Für nähere Informationen siehe »Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen«.
  4. D ist richtig. Dies ist die einzige Möglichkeit, weil das Laufwerk mit HPFS formatiert ist. Für nähere Informationen siehe »Das High Performance File System (HPFS)«.
  5. C ist richtig. Der einzige Weg, lokale Sicherheit zu implementieren, besteht im Gebrauch von NTFS-Berechtigungen, um den Zugriff auf Dateien zu beschränken. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem«.
  6. D ist richtig. Wenn Sie ein Dual-Boot-System mit Windows 95 und Windows NT Workstation verwenden, können Sie auf keinem der beiden Betriebssysteme Kompression implementieren, ohne die Möglichkeit des Zugriffes durch das je andere Betriebssystem zu opfern. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  7. A, C und D sind richtig. Sie können eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen, indem Sie entweder den Setup-Manager benutzen, die Vorlagedatei UNATTEND.TXT verwenden oder sie mit Notepad erzeugen. Für nähere Informationen siehe »Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen«.
  8. C ist richtig. Um eine UDF zu erzeugen, können Sie einen beliebigen Textedition wie Notepad benutzen. Für nähere Informationen siehe »Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen«.
  9. B ist richtig. Um Ressourcen freigeben zu können, muß Frau Jensen Mitglied der Hauptbenutzer-Gruppe sein. Benutzer haben unter Windows NT Workstation nicht das Recht, Verzeichnisse freizugeben. Domänen-Administratoren haben dazu die Fähigkeit, doch ist diese Gruppe keine Windows-NT-Workstation-Gruppe. Für nähere Informationen siehe »Die Planung von Strategien für die Freigabe und Sicherung von Ressourcen«,
  10. C ist richtig. Um die Benutzerbasisverzeichnisse auf die leichteste Weise so einzurichten, so daß nur jeder einzelne Benutzer selbst auf sein Basisverzeichnis zugreifen kann, sollte Herr Steiner die Benutzer-Verzeichnisse auf einer NTFS-Partition erstellen. Dies wird die geeigneten Rechte in Kraft setzen, nachdem das Benutzer-Verzeichnis freigegeben ist und die Basisverzeichnisse der Benutzer erzeugt sind. Für nähere Informationen siehe »Freigabe von Basisverzeichnissen für den persönlichen Gebrauch des Benutzers«.
  11. D ist richtig. Das Laufwerk D: muß vor dem Upgrade konvertiert werden. Dies muß als Konvertierung durchgeführt werden, da das Laufwerk D: die Boot-Partition enthält. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystems in einer gegebenen Situation«.
  12. Boot-Partition. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystems in einer gegebenen Situation«.
  13. System-Partition. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  14. Dual-Boot-Fähigkeit, kleinere Partitionsgröße. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  15. Kompression, Sicherheit, Partitionsgröße. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  16. Es gibt keine. HPFS wird unter Windows NT 4.0 nicht unterstützt. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  17. C ist richtig. Unter Windows NT werden lange Dateinamen mit bis zu 255 Zeichen unterstützt. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  18. A ist richtig. Weil Herr Good Laufwerk E formatiert hat, auf dem Windows NT installiert ist, berührt diese Konvertierung Windows 95 nicht. Das einzige Ergebnis, das Herr Good bemerken wird, besteht darin, daß er von Windows 95 aus nicht mehr auf Laufwerk E: zugreifen kann. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  19. C ist richtig. Weil Frau Wilke Laufwerk C: konvertiert hat, auf dem Windows 95 installiert ist, wird sie Windows 95 nicht mehr booten können. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  20. B ist richtig. Weil Herr Hausmann von NTFS nach FAT verschoben hat, hat die Datei das Kompressionsattribut verloren. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  21. D ist richtig. Weil das System von Herrn Meier mit FAT32 formatiert ist, kann er Windows NT Workstation darauf nicht installieren. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.

1.8 Antworten auf die Selbsttestfragen am Kapitelbeginn

  1. Verwenden Sie eine unbeaufsichtigte Antwortdatei mit einer einzigen UDF-Datei, die die jeweils individuellen Computer-Einstellungen spezifiziert. Für die Installation von Office 97 verwenden Sie Sysdiff, um einen Snapshot der Originalkonfiguration (nach der Windows-NT-Installation) zu erstellen und dann nach der Installation von Office 97 eine Differenz-Datei zu erzeugen. Für nähere Informationen siehe »Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen«.
  2. Am wahrscheinlichsten werden Sie die Benutzerbasisverzeichnisse auf dem Server erzeugen wollen, damit sie gesichert werden und von jedem Ort im Netzwerk auf sie zugegriffen werden kann. Sie sollten sie den Benutzern mittels einer Kombination von NTFS und Freigabeberechtigungen zur Verfügung stellen, damit Sie nicht jeden individuellen Ordner für jeden einzelnen Benutzer freigeben müssen. Für nähere Informationen siehe »Freigabe von Basisverzeichnissen für den persönlichen Gebrauch des Benutzers«.
  3. Frau X sollte die Dateien auf einer NTFS-Partition speichern. NTFS verfügt über lokale Sicherheit, was Frau X in die Lage versetzt, den Zugriff auf die Dateien zu beschränken, sogar für jemanden, der lokal an der Maschine sitzt. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  4. Herr Z wird alle Partitionen mit dem FAT-Dateisystem formatieren müssen, da dies das einzige Dateisystem ist, das sowohl von Windows 95 als auch von Windows NT Workstation gelesen werden kann. Er sollte keine Partitionen mit NTFS oder FAT32 formatieren; diese werden ansonsten für das eine oder das andere Betriebssystem unzugänglich sein. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem «.
  5. Das hängt davon ab, welches Dateisystem von der Ziel-Maschine benutzt wird. Wenn die Ziel-Partition FAT ist, gehen die Dateiberechtigungen verloren, weil FAT solche Berechtigungen nicht unterstützt. Wenn die Ziel-Partition NTFS ist, wird die Datei die Berechtigungen der Ziel-Partition erben, statt Ihre eigenen Berechtigungen zu behalten. Der einzige Fall, in dem eine Datei ihre eigenen Berechtigungen behält, ist der, daß sie innerhalb einer Partition verschoben wird. Für nähere Informationen siehe »Die Auswahl des geeigneten Dateisystem«.
  6. Mindestens wird Herr B eine UNATTEND.TXT und eine UDF, welche die individuellen Computer-Einstellungen für jede der 50 Maschinen spezifiziert, verwenden müssen. Wenn die Umgebung, in der Herr B arbeitet, hinsichtlich der Hardware und des Installationsverzeichnisses nicht standardisiert ist, wird er zudem mehrere unbeaufsichtigte Antwortdateien benutzen müssen. Für nähere Informationen siehe »Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen«.

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