1 Die Planung einer effektiven Implementierung
Dieses Kapitel hilft Ihnen bei der Prüfungsvorbereitung, indem es die folgenden Zielvorgaben behandelt:
Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen
Strategien zur Freigabe und Sicherung von Ressourcen planen
Das geeignete Dateisystem zur Verwendung in einer vorgegebenen Situation auswählen. Die behandelten Dateisysteme und Situationen betreffen NTFS, FAT, HPFS, Sicherheit und Dual-Boot-Systeme.
Halt! Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie den folgenden kurzen Test absolvieren, um einschätzen zu können, wieviel Arbeitszeit Sie in dieses Kapitel investieren müssen.
Die effektive Planung vor der Implementierung von Windows NT Workstation 4.0 ist ein kritisches Geschäft. Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Planung einer unbeaufsichtigten Installation von Windows NT Workstation 4.0, die Planung, wie man am effektivsten Ressourcen freigibt und sichert, und wie man das geeignete Dateisystem zur Nutzung unter Windows NT Workstation plant.
Dieses Kapitel bespricht die folgenden Planungsthemen:
Angesichts der Anzahl von diesbezüglichen Prüfungsfragen erscheint der Planungsprozeß als eines der Hauptthemengebiete der Windows-NT-Workstation-Prüfung. Ein Verständnis dafür, wie Planung zu einer effektiven Implementierung von Windows NT Workstation gehört, sollte Ihnen maßgeblich zum Bestehen der Prüfung verhelfen.
Die Antworten finden sich am Ende des Kapitels...
1.1 Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen
Ein wichtiger Fall, bei dem die Planung zur Verteilung von Windows NT Workstation auf eine Anzahl von Computern beiträgt, liegt bei der Erzeugung und Implementierung einer unbeaufsichtigten Installation des Windows-NT-Workstation-Betriebssystems vor. Diese bewahrt das mit der Verteilung beschäftigte Team davor, jeden einzelnen Computer aufsuchen zu müssen, um das Betriebssystem dort manuell entweder von einer CD oder einem dafür freigegebenen Netzwerkverzeichnis zu installieren.
1.1.1 Dateien, die für die unbeaufsichtigte Installation verwendet werden
In einer relativ kleinen Umgebung, einer mit weniger als 50 Maschinen, kann es eine gangbare Option sein, Windows NT Workstation manuell zu installieren. In einer größeren Umgebung verbringen Sie Ihre Zeit jedoch besser mit der Entwicklung eines Plans zur Verteilung von Windows NT Workstation mittels einer unbeaufsichtigten Installation. Abhängig von der Größe der Umgebung (der Anzahl der zu installierenden Arbeitsplätze) kann eine unbeaufsichtigte Installation im Gesamtinstallationsprozeß beträchtlich Zeit einsparen.
Obgleich die Durchführung einer unbeaufsichtigten Installation im Vorfeld mehr Zeit beanspruchen kann, handelt es sich um wohl eingesetzte Zeit, wenn sie die Gesamtdauer des Migrationsprozesses verringert. Einige der Dateien und Werkzeuge, die mit dem unbeaufsichtigten Installationsprozeß zu tun haben, sind die folgenden:
Eine unbeaufsichtigte Installation befähigt den Netzwerkadministrator dazu, die Installation von Windows NT folgendermaßen anzupassen und zu automatisieren:
Windows NT 4.0 benutzt eine unbeaufsichtigte Antwortdatei kombiniert mit eindeutigen Datenbankdateien, um sowohl die Anpassung als auch die Automatisierung der Windows-NT-Workstation-Installation durchzuführen. Ein drittes Werkzeug, das im Installationsprozeß Verwendung findet, Sysdiff, befähigt den Administrator, die Installation anderer Anwendungen zusätzlich zum Betriebssystem zu automatisieren. Mit diesen drei Werkzeugen kann ein Administrator die gesamte Installation des Betriebssystems und aller benötigten Anwendungen durchführen.
Antwortdateien
Die Verwendung einer Antwortdatei befreit den Administrator davon, vor einem bestimmten Computer sitzen und auf alle Eingabeaufforderungen des Setup-Programms manuell reagieren zu müssen. Das manuelle Vorgehen ist akzeptabel, wenn Sie nur einige Maschinen installieren müssen, doch es kann ziemlich zeitaufwendig werden, wenn Sie Windows NT Workstation in einer maschinenreichen Umgebung verteilen müssen.
Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei ist eine Textdatei, die als Teil des Windows-NT-Setup-Prozesses implementiert wird, indem man den Schalter /u hinter dem Winnt- (oder Winnt32-) Befehl gebraucht. Der Befehl hat die folgende Syntax:
Winnt /u:Antwortdatei /s:Quellpfad, wenn NT auf einer Nicht-NT-Maschine installiert wird
oder
Winnt32 /u:Antwortdatei /s:Quellpfad, wenn NT auf einer existierenden NT-Maschine installiert wird
Dabei ist:
Unter Windows NT 4.0 können Sie zwei s/:Quellpfad-Lokalisierungen für eine besondere Installation anführen. Wenn Sie beispielsweise zwei Orte im Netzwerk haben, die Windows-NT-Installationsdateien enthalten, können Sie auf beide verweisen und dadurch zur Beschleunigung der Installation aus beiden schöpfen.
Der Hauptzweck einer unbeaufsichtigten Antwortdatei ist ihr Gebrauch zur Beantwortung von Eingabeaufforderungen, auf die der Endanwender oder die installierende Person normalerweise im Verlauf des Installationsprozesses manuell reagieren muß. Sie können eine unbeaufsichtigte Antwortdatei für eine Vielzahl von Installationen nutzen. Wenn Sie nur eine unbeaufsichtigte Antwortdatei verwenden, ist es auf Grund der für die Installation von Windows NT Workstation benötigten eindeutigen Information jedoch schwierig, den Setup-Prozeß vollständig zu automatisieren. Ein Beispiel für Daten, die bei der Installation eindeutig sein müssen, ist der NetBIOS-Computername der jeweiligen NT-Arbeitsstation.
Eine mögliche Lösung des Problems, eindeutige Information bereit zu stellen, besteht darin, den Computernamen als Teil einer unbeaufsichtigten Antwortdatei anzugeben. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, müssen Sie sodann alle installierten Maschinen aufsuchen und den Computernamen in einen solchen ändern, der im Netzwerk oder in der Domäne eindeutig ist. Diese Lösung ist nicht die beste, da sie es erforderlich macht, an jede Maschine nach Abschluß des Installationsprozesses Hand anzulegen (siehe Bild 1.1). Um die Installation auf diese Weise durchzuführen, muß der Administrator, nachdem jede Maschine installiert ist, folgendes tun:
Zusätzlich zur Änderung des Computernamens müssen Sie nach der Installation auch die Domänenmitgliedschaft ändern. Weil bei dieser Installationsart alle installierten Computernamen identisch sein müssen, konnte keine der Maschinen während des Installationsprozesses einer Domäne zugeordnet werden. Darum müssen Sie sie nach Änderung der Computernamen der Domäne hinzufügen. In einer mittelgroßen Umgebung bedeutet dies für den Administrator beträchtlichen Arbeitsaufwand im Anschluß an den Installationsprozeß. Obwohl diese Installationsart in einer kleineren LAN-Umgebung funktioniert, ist sie bei größeren Netzwerkumgebungen nicht die effektivste Lösung.
Eine zweite Installationsoption besteht darin, den Installationsprozeß zu stoppen und den Benutzer während des netzwerk-bezüglichen Teils des Setups zu Eingaben aufzufordern, damit die eindeutige Information in diesem Moment hinzugefügt werden kann. Wenn Ihr Ziel jedoch die vollständige Automatisierung des Installationsprozesses ist, werden Sie die Installation nicht in der Mitte anhalten und auf Benutzereingaben warten wollen.
Eindeutige Datenbankdateien (Uniqueness Database Files — UDF)
Eine Lösung des Problems, eindeutige Information für unbeaufsichtigte Antwortdateien während des Installationsprozesses zur Verfügung zu stellen, besteht darin, etwas zu erzeugen, was man eindeutige Datenbankdatei (Uniqueness database file) oder UDF nennt. Eine UDF ist eine Textdatei, die Sie in die Lage versetzt, Information bereitzustellen, die für jeden Computer und jeden Benutzer eindeutig sein muß. Eindeutige Datenbankdateien werden in Verbindung mit unbeaufsichtigten Antwortdateien benutzt, um eine vollständige Installation von Windows NT Workstation ohne jeglichen Benutzereingriff während des Installationsprozesses zu ermöglichen. Die eindeutige Datenbankdatei bietet die Möglichkeit, Installationsparameter für jeden einzelnen Computer zur Verfügung zu stellen, wie z.B. den Computer- oder den Benutzernamen. Sie wird dazu benutzt, Abschnitte der unbeaufsichtigten Antwortdatei während des grafisch orientierten Teils des Windows-NT-Setup-Prozesses zu mischen oder zu ersetzen. Bei der Installation von Windows NT Workstation 4.0 können Sie eine unbeaufsichtigte Antwortdatei zur Bereitstellung der Information für alle Installationen und eine oder mehrere UDF-Dateien verwenden, mit deren Hilfe Sie die beabsichtigten Einstellungen für einen einzelnen Computer oder eine Gruppe von Computern spezifizieren. Es besteht die Möglichkeit, eine UDF anzulegen, die die Einstellungen für mehrere Computer oder Benutzer in sich enthält.
Sysdiff
Zusätzlich zur Installation von Windows NT Workstation werden Sie eventuell auch verschiedene Anwendungen zu installieren haben. Wenn solche Anwendungen eine skript-orientierte Installation nicht unterstützen, können Sie Sysdiff verwenden, um solche Anwendungen auf den Ziel-Computern zu installieren. Durch den Gebrauch von Sysdiff können Sie die Installation aller gewünschten Anwendungen automatisieren. Dies versetzt Sie in die Lage, nicht nur die Installation des Betriebssystems anzupassen und zu automatisieren, sondern auch die Installation aller Anwendungen, die in einer Umgebung benötigt werden. Sysdiff wird zur Ausführung der folgenden Aufgaben verwendet:
Alternativ kann Sysdiff auch benutzt werden, um
1.1.2 Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei erzeugen
Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei ist nichts weiter als eine Textdatei, die die Eingabeaufforderungen des Setup-Programms während der Installation beantwortet, so daß niemand solche Setup-Eingabeaufforderungen an jeder Maschine manuell zu beantworten braucht. Ein Beispiel für eine unbeaufsichtigte Antwortdatei, UNATTEND.TXT genannt, befindet sich auf der Windows-NT-Workstation-CD. Sie können Sie als Vorlage für die Erzeugung und Anpassung einer unbeaufsichtigten Anwortdatei verwenden. Sie können auch den Windows-NT-Setup-Manager – eine grafisch-orientierte Anwendung, die auf der Windows-NT-Workstation-Resource-Kit-CD enthalten ist – zur Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei benutzen.
Die Beispieldatei UNATTEND.TXT verändern
Öffnen Sie die UNATTEND.TXT-Datei auf der Windows-NT-Workstation-CD mit irgendeinem Texteditior wie Notepad. Im allgemeinen kann die in der UNATTEND.TXT enthaltene Information nach Abschnittüberschriften, Parametern sowie mit diesen Parametern verbundenen Werten kategorisiert werden. Die meisten der Abschnittüberschriften sind vordefiniert und brauchen nicht verändert zu werden. Falls notwendig, können Sie jedoch zusätzliche Abschnitte hinzufügen. Ein Beispiel für das verwendete Format ist:
[Abschnitt]
;Kommentar
;Kommentar
Parameter=Wert
Die Information in der UNATTEND.TXT ist in Hauptabschnitte eingeteilt. Möglicherweise – oder auch nicht – wollen Sie diese Abschnitte abhängig von Ihrer besonderen Umgebung verändern. Diese Abschnitte sind folgende:
Wenn ein [Netzwerk]-Abschnitt in Ihrer unbeaufsichtigten Antwortdatei nicht spezifiziert wird, werden keine Netzwerkfunktionen für Windows NT Workstation installiert. Wenn der Computer, den Sie installieren, kein CD-ROM-Laufwerk hat und Sie über das Netzwerk installieren, erhalten Sie ein Windows-NT-System, das nicht über die Möglichkeit verfügt, auf die Installationsdateien für die Hinzufügung von Netzwerkkomponenten zuzugreifen.
Wenn der [Netzwerk]-Abschnitt spezifiziert, doch leer ist, wird der Benutzer während der Installation mit einer Anzahl verschiedener Fehlermeldungen konfrontiert.
Die Abschnitte der unbeaufsichtigten Antwortdatei, die sich auf individuelle Benutzereinstellungen beziehen, sind die nächstliegenden Kandidaten für eine Einbeziehung in eine UDF. Solche sind: [GUIUnattended], [UserData] und [Network].
Diejenigen Punkte, die nur in der Antwortdatei, nicht in der UDF spezifiziert werden können, müssen bei allen Installationen mittels dieser Antwortdatei dieselben sein. Wenn beispielsweise die Notwendigkeit besteht, auf verschiedenen Maschinen unterschiedliche Tastatur- oder SCSI-Treiber zu installieren, ist es erforderlich, für jeden dieser Fälle eine eigene Antwortdatei zu erstellen. In der Prüfung müssen Sie ein gutes Verständnis dafür haben, welches Szenario es erforderlich machen würde, eine UDF-Datei zu ändern, und was Sie veranlassen würde, mehrere unbeaufsichtigte Antwortdateien zu verwenden.
Den Setup-Manager zur Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei verwenden
Der Setup-Manager ist eine grafisch orientierte Anwendung, die sich auf der Windows-NT-Workstation-Resource-Kit-CD befindet. Das Programm ist in englischer Sprache. Sie können es benutzen, um eine unbeaufsichtigte Antwortdatei grafisch unterstützt zu erzeugen, anstatt die Vorlagedatei UNATTEND.TXT direkt zu editieren. Im Setup-Manager können Sie die folgenden drei Gebiete spezifizieren:
Das Dialogfeld General Setup
Das Dialogfeld General Setup Options wird verwendet, um das Installationsverzeichnis, Grafikeinstellungen, die Zeitzone, den Lizensierungsmodus, Benutzerinformationen, die Rolle des Computers sowie allgemeine Informationen für die Hardware-Erkennung und Upgrades einzugeben (siehe Bild 1.2).
Auf den Registerkarten des Dialogfelds General Setup Options befinden sich die folgenden Punkte:
Das Dialogfeld Networking Options
Das Dialogfeld Networking Options wird verwendet, um Netzwerkkarten, Protokolle, Dienste und Modemeinstellungen anzugeben und zu bestimmen, ob dieser Teil des grafik-orientierten Setups manuell oder automatisch durchgeführt werden soll (siehe Bild 1.3).
Die Einstellungen, die Sie über das Dialogfeld Networking Options konfigurieren können, sind folgende:
Das Dialogfeld Advanced Options
Das Dialogfeld Advanced Options wird eingesetzt, um zu installierende Gerätetreiber, das zu verwendende Dateisystem sowie Vorspann- und Hintergrundinformation, die während des grafisch orientierten Teils des Setups benutzt werden sollen, anzugeben. Wie Bild 1.4 zeigt, wird dieser Abschnitt auch gebraucht, um die Neustarts während des Setup-Prozesses zu kontrollieren und die Seite mit dem Kennwort des Administrators zu überspringen.
Über das Dialogfeld Advanced Options können Sie die folgenden Einstellungen konfigurieren:
Sie können den Setup-Manager zur Konfiguration der meisten Einstellungen in einer unbeaufsichtigten Antwortdatei verwenden und ihn mit einem Text-Editor kombinieren, mittels dessen Sie direkte Änderungen an dieser Datei vornehmen.
1.1.3 Eine eindeutige Datenbankdatei erzeugen
Die eindeutige Datenbankdatei (uniqueness database file = UDF) erweitert die Funktionalität der unbeaufsichtigten Antwortdatei, indem sie die Spezifikation von individuellen Einstellungen für einzelne Computer ermöglicht. Ihre Funktion besteht darin, sich mit Abschnitten der Antwortdatei zu vermischen, um auf diese Weise computer-spezifische Einstellungen zur Verfügung zu stellen. Die UDF ist eine Textdatei, die mit den anderen Windows-NT-Installationsdateien auf dem verteilenden Server liegen sollte.
Die UDF enthält zwei Abschnitte – einen für eindeutige IDs und einen für die Parameter der eindeutigen IDs. Der erste Abschnitt bezeichnet, welche Teile der Antwortdatei ersetzt oder verändert werden. Er wird verwendet, um bestimmte Benutzer oder Computer anzugeben, denen eindeutige Informationen zugewiesen werden sollen. Der Abschnitt mit den Parametern der eindeutigen IDs enthält die faktischen Daten, die in die Antwortdatei hineingemischt werden sollen, wie z.B. den Computernamen oder die Zeitzonen-Information.
Die Syntax, die zur Angabe einer UDF verwendet wird, ist folgende:
Winnt /u:Antwortdatei /s:x:\ /udf:Benutzer-ID,x:\udf.txt
oder
Winnt32 /u:Antwortdatei /s:x:\ /udf:Benutzer-ID,x:\udf.txt
wobei:
Der erste Abschnitt der UDF listet die eindeutigen IDs auf. Auf die eindeutigen IDs folgen die Abschnitte, die sich auf sie beziehen. Zum Beispiel:
[UniqueIDs]
User1 = UserData, GuiUnattended, Network
User2 = UserData, GuiUnattended, Network
[User1:UserData]
FullName = "User 1"
OrgName = "MyCompany"
ComputerName = "Computer1"
[User1:GuiUnattended]
TimeZone = "(GMT-08:00) Pacific Time (US & Canada); Tijuana"
[User1:Network]
JoinDomain = "DomainName"
[User2:UserData]
FullName = "User 2"
OrgName = "MyCompany"
ComputerName = "Computer2"
[User2:GuiUnattended]
TimeZone = "(GMT-08:00) Pacific Time (US & Canada); Tijuana"
[User2:Network]
JoinDomain = "OtherDomain"
Wie kombiniert man nun den Gebrauch der unbeaufsichtigen Antwortdatei und der UDF? Erzeugen Sie für jede Umgebung (gleiche Hardware, eine bestimmte Abteilung oder geographische Zone) eine einzelne unbeaufsichtigte Antwortdatei. Zusätzlich erzeugen Sie wenigstens eine UDF-Datei, die die eindeutigen IDs aller Maschinen enthält, die installiert werden sollen. Geben Sie für jede eindeutige ID diejenigen Parameter an, die auf der Basis einer individuellen Computer- oder Benutzerzuweisung festgelegt werden sollen.
Das Verständnis, wie die unbeaufsichtigte Antwortdatei und UDFs funktionieren, ist für die Prüfung wichtig. Nicht nur ist dies eines der Prüfungslernziele; es zeigt sich auch, daß die Prüfung eine ganze Reihe von Fragen zu diesem Gebiet umfaßt.
1.1.4 Der Gebrauch von Sysdiff
Anders als die unbeaufsichtigte Antwortdatei und die eindeutige Datenbankdatei wird Sysdiff nicht für die eigentliche Installation des Windows-NT-Betriebssystems selbst verwendet. Statt dessen benutzt man es zur Installation von Anwendungen, nachdem das Betriebssystem eingerichtet ist. Sie können es in Verbindung mit den genannten Dateien nutzen, um eine vollständig automatisierte Installation sowohl des Betriebssystems als auch Ihrer Anwendungen zu erzeugen.
Dieses Werkzeug bietet Ihnen die Möglichkeit, Unterschiede zwischen einer Standard-Installation von Windows NT Workstation und einer Installation aufzuspüren, die für Ihre besondere Umgebung modifiziert worden ist. Es tut dies dadurch, daß es eine Art Snapshot (Schnappschuß) Ihres Systems vor irgendwelchen Änderungen erstellt. Diese "Momentaufnahme" bezieht sich auf die »frisch« installierte Windows-NT-Arbeitsstation, wie Sie von der automatischen Installation konfiguriert wurde. Nachdem Sie die gewünschten Änderungen an Ihrem System vorgenommen haben (etwa durch Hinzufügung von Anwendungen), zeichnet Sysdiff eine Differenz-Datei auf, die die vorgenommenen Änderungen aufspürt.
Das Sysdiff-Werkzeug gibt es nur für Windows NT 4.0. Versuchen Sie deshalb nicht, es für die Installation von Windows 95 oder Windows NT 3.51 zu verwenden.
Eine Snapshot-Datei erstellen
Der erste Schritt beim Gebrauch von Sysdiff besteht darin, Windows NT Workstation auf einem Mustersystem zu installieren. Nachdem das Betriebssystem installiert ist, verwenden Sie Sysdiff, um einen Snapshot dieser Referenzmaschine zu erstellen. Der Befehl zur Erstellung eines Schnappschusses des Systems lautet folgendermaßen:
Sysdiff /snap [/log:Protokolldatei] Snapshot-Datei
Dabei ist:
Dieser Prozeß erzeugt eine Snapshot-Datei. Die Snapshot-Datei wird dann als Originalkonfiguration verwendet. Diese Originalkonfiguration bildet die Grundlage für den Vergleich mit dem geänderten System.
Die Referenzmaschine (diejenige, von der Sie die Momentaufnahme erstellen) muß dieselbe Plattform (x86, Alpha etc.) verwenden wie die Zielcomputer (diejenigen, die unbeaufsichtigt installiert werden sollen). Zusätzlich muß das Windows-NT-Wurzelverzeichnis (d:\winnt beispielsweise) auf der Referenzmaschine und den Zielmaschinen, auf die die Differenz-Datei angewendet wird, dasselbe sein.
Dieser Prozeß erzeugt eine Snapshot-Datei, die dann als Originalkonfiguration für einen Vergleich benutzt wird.
Wenn die Verzeichnisstruktur verbreitet wird, kopiert Sysdiff keine leeren Verzeichnisse. Um dieses Problem zu umgehen, können Sie entweder eine temporäre Datei in solche Verzeichnisse kopieren oder sie als Teil der Windows-NT-Installation kopieren.
Eine Differenz-Datei erzeugen
Nachdem der "Snapshot" erstellt ist, installieren Sie auf dem Computer alle benötigten Anwendungen. Sind die Anwendungen installiert, führen Sie sodann den zweiten Schritt von Sysdiff durch, welcher darin besteht, eine Differenz-Datei zu erzeugen. Die Differenz-Datei wird durch folgenden Befehl erstellt:
Sysdiff /diff [/c:Titel] [/log:Protokolldatei] Snapshot-Datei Differenz-Datei
Dabei ist:
Dieses Vorgehen gebraucht die im ersten Schritt erzeugte Snapshot-Datei (die Originalkonfiguration), um die Änderungen in der Verzeichnisstruktur und die bei der Installation der Anwendungen erzeugten Registrierungseinträge festzulegen. Das wird dann in die Differenz-Datei hineingeschrieben.
Stellen Sie sicher, daß Sie den Computernamen der Referenzmaschine nicht ändern, nachdem Sie den Sysdiff-Prozeß gestartet haben. Wenn Sie dies tun, müssen Sie die Snapshot- und die Differenz-Datei neu erzeugen.
Die Differenz-Datei anwenden
Der letzte Schritt im Sysdiff-Prozeß besteht darin, die Differenz-Datei im Zuge eines unbeaufsichtigten Setups auf eine neue Installation anzuwenden. Dies geschieht mit dem folgenden Befehl:
Sysdiff /apply /m [/log:Protokolldatei] Differenz-Datei
Dabei ist:
Sie brauchen diesen Befehl nicht als Teil der unbeaufsichtigten Installation zu verwenden. Sie können ihn jederzeit nach Abschluß der Windows-NT-Workstation-Installation ausführen. Um die Installation von Windows NT und Ihrer Anwendungen vollständig zu automatisieren, möchten Sie ihn aber eventuell als Installationsteil ausführen.
Weil die Differenz-Datei alle Dateien und Registrierungseinträge für die von Ihnen installierten Anwendungen enthält, kann sie ziemlich groß sein (abhängig davon, wie viele Anwendungen Sie installieren). Ein solches möglicherweise recht großes Paket als Teil des Installationsprozesses anzuwenden, kann Ihren Setup-Prozeß signifikant verlängern. Ein Weg, um dies abzumildern, besteht darin, eine INF-Datei aus der Differenz-Datei zu erzeugen.
Eine INF-Datei erzeugen
Eine aus einer Differenz-Datei erzeugte INF-Datei enthält nur die Registrierungseinträge und die Anweisungen für Initialisierungsdateien. Sie ist deshalb deutlich kleiner als die Differenz-Datei selbst. Der Befehl, um den INF-Teil der Installation herauszuziehen, lautet folgendermaßen:
Sysdiff /inf /m [/u] sysdiff_file oem_root
Dabei ist
Dieser Befehl erzeugt die INF-Datei ebenso wie die $OEM$-Verzeichnisstruktur, die alle Dateien aus dem Paket der Differenz-Datei enthält. Sie sollten dieses Verzeichnis auf dem verteilenden Server unter dem I386-Verzeichnis (wenn x86-Maschinen installiert werden) erzeugen. Wenn das Verzeichnis nicht unter dem I386-Verzeichnis liegt, können Sie es verschieben.
Die anfängliche Phase einer Windows-NT-Installation ist DOS-basiert und kann Verzeichnisse nicht kopieren, deren Pfadnamen länger als 64 Zeichen sind. Stellen Sie sicher, daß die Verzeichnislänge im $OEM$-Verzeichnis dies nicht überschreitet.
Der Gebrauch der INF-Datei
Um die INF-Datei nach ihrer Erzeugung zu verwenden, müssen Sie eine Zeile zur Datei CMDLINES.TXT im $OEM$-Verzeichnis hinzufügen. Diese Zeile wird verwendet, um die INF, die Sie erstellt haben, aufzurufen. Das Format des Befehls ist folgendes:
"RUNDLL32 syssetup,SetupInfObjectInstallAction section 128 inf"
wobei
Eher eine Inf-Datei als ein komplettes Differenz-Datei-Paket zu verwenden, kann Ihnen bei einer unbeaufsichtigten Installation Zeit sparen
Die Differenz-Datei lesen
Sie können die /dump-Option benutzen, um die Differenz-Datei in einer Datei auszugeben, die eingesehen werden kann. Dieser Befehl versetzt Sie in die Lage, den Inhalt der Differenz-Datei zu lesen. Die Syntax dieses Befehls ist folgende:
Sysdiff /dump Differenz-Datei Ausgabe-Datei
wobei
Nachdem Sie die Ausgabe-Datei erzeugt haben, können Sie sie mit einem Texteditor wie Notepad ansehen.
1.2 Strategien für die Freigabe und Sicherung von Ressourcen planen
Eine weitere wichtige Überlegung bei der Installation von Windows NT 4.0 betrifft die Frage, wie Ressourcen den Benutzern zur Verfügung gestellt werden können und doch zugleich sicher bleiben. Den Benutzern Zugriff auf Ressourcen zu gewähren, muß nicht gleich bedeuten »den ganzen Laden aus der Hand zu geben«. Um Ressourcen unter Windows NT 4.0 effektiv freizugeben und zu sichern, müssen Sie vordefinierte Gruppen verstehen und welche Rechte sie den zugehörigen Benutzern gewähren. Zudem müssen Sie durchschauen, wie sich die Freigabe eines Ordners auf in der Hierarchie darunter liegende Ordner auswirkt.
1.2.1 Vordefinierte NT-Workstation-Gruppen
Windows NT Workstation verfügt über fünf, als Teil des Installationsprozesses vordefinierte Benutzergruppen. Sie können diese vordefinierten Gruppen verwenden, um Benutzern innerhalb des Windows-NT-Systems gewisse Rechte und Möglichkeiten einzuräumen. Diese Gruppen sind die folgenden:
Wenn Sie Benutzerkonto verwalten und Benutzern Rechte einräumen, ist es normalerweise einfacher, solche Rechte Gruppen und nicht einzelnen Benutzern zuzuschreiben. Tabelle 1.1 identifiziert und erklärt die Standardrechte, die Benutzern oder Gruppen unter Windows NT Workstation eingeräumt werden.
Definition der Standard-Benutzerrechte
Benutzerrecht |
Gestattet |
Eingeräumt den |
Auf diesen Computer vom Netzwerk aus zuzugreifen |
einem Benutzer, sich mit dem Computer über das Netzwerk zu verbinden. |
Administratoren, Jeder, Hauptbenutzern |
Dateien und Verzeichnisse zu sichern |
einem Benutzer, Dateien und Verzeichnisse zu sichern. (Dieses Recht übersteigt Datei- und Verzeichnisberechtigungen.) |
Administratoren, Sicherungs-Operatoren |
Die Systemzeit zu ändern |
einem Benutzer, die Uhr des internen Computers einzustellen. |
Administratoren, Hauptbenutzer |
Das Herunterfahren eines Remote-Systems zu erzwingen |
einem Benutzer, einen Remote-Computer herunterzufahren. |
Administratoren, Hauptbenutzer |
Gerätetreiber zu laden und zu löschen |
einem Benutzer, Gerätetreiber zu installieren und zu entfernen. |
Administratoren |
Sich lokal anzumelden |
einem Benutzer, auf dem Computer über die Computer-Tastatur anzumelden. |
Administratoren, Sicherungs-Operatoren, Gäste, Jeder, Hauptbenutzer, Benutzer |
Die Überwachung und das Sicherheitsprotokoll zu managen |
einem Benutzer zu spezifizieren, welche Arten von Ressourcenzugriff (wie z.B. Dateizugriff) überwacht werden sollen und das Sicherheitsprotokoll einzusehen und zu löschen. Dieses Recht befähigt einen Benutzer nicht, Systemüberwachungsrichtlinien durch Gebrauch des Befehls Überwachen im Menü Richtlinien des Benutzer-Managers festzulegen. Mitglieder der Gruppe der Administratoren können das Sicherheitsprotokoll stets einsehen und löschen. |
Administratoren |
Dateien und Verzeichnisse wiederherzustellen |
einem Benutzer, gesicherte Dateien und Verzeichnisse wiederherzustellen. Dieses Recht übersteigt Datei- und Verzeichnisberechtigungen |
Administratoren, Sicherungs-Operatoren |
Das System herunterzufahren |
einem Benutzer, Windows NT herunterzufahren |
Administratoren, Sicherungs-Operatoren, Hauptbenutzer, Benutzer, Jeder |
Den Besitz an Dateien oder anderen Objekten zu übernehmen |
einem Benutzer, den Besitz an Dateien, Verzeichnissen, Druckern und anderen Objekten auf diesem Computer zu übernehmen. Dieses Recht übersteigt Berechtigungen, die Objekte schützen |
Administratoren |
Tabelle 1.1 listet die Definition dessen auf, was jedes Standard-Benutzerrecht zu tun gestattet. Sie können die unter Windows NT Workstation existierenden Gruppen verwenden, um einen Benutzer zu befähigen, irgendeine dieser Aufgaben auszuführen, oder Sie können das Konto des Benutzers der Liste von Konten mit Berechtigungen hinzufügen (siehe Bild 1.5)
Wenn Sie zu bestimmen versuchen, ob Sie ein bestimmtes Benutzerkonto zur Liste der Standard-Benutzerrechte hinzufügen sollen oder ob Sie den Benutzer einfach einer existierenden Windows-NT-Workstation-Gruppe zuordnen sollen, ist es hilfreich zu wissen, welchen Gruppen gewissen Rechte standardmäßig zugeschrieben sind. Tabelle 1.2 zeigt dies.
Zuschreibung von Standard-Benutzerrechten
Recht |
Administratoren |
Hauptbenutzer |
Benutzer |
Gäste |
Jeder |
Sicherungs-Operatoren |
Auf diesen Computer vom Netzwerk aus zuzugreifen |
X |
X |
X |
|||
Dateien und Verzeichnisse zu sichern |
X |
X |
||||
Die Systemzeit zu ändern |
X |
X |
||||
Das Herunterfahren eines Remote-Systems zu erzwingen |
X |
X |
||||
Gerätetreiber zu laden und zu löschen |
X |
|||||
Sich lokal anzumelden |
X |
X |
X |
X |
X |
X |
Die Überwachung und das Sicherheitsprotokoll zu managen |
X |
|||||
Dateien und Verzeichnisse wiederherzustellen |
X |
X |
||||
Das System herunterzufahren |
X |
X |
X |
X |
X |
|
Den Besitz an Dateien oder anderen Objekten zu übernehmen |
X |
In Ergänzung zu diesen Standard-Benutzerrechten verfügt Windows NT auch über vordefinierte Benutzerfähigkeiten. Sie können diese vordefinierten Benutzerfähigkeiten nicht verändern. Der einzige Weg, einem Benutzer eine der mit ihnen verbundenen Funktionen zugänglich zu machen, besteht darin, ihn in die Gruppe aufzunehmen, die über die entsprechenden Fähigkeiten verfügt. Wenn Sie einem Benutzer beispielsweise das Recht zur Erstellung und Verwaltung von Benutzerkonten unter Windows NT Workstation einräumen möchten, müssen Sie diesen Benutzer entweder in die Gruppe der Hauptbenutzer oder in die Gruppe der Administratoren aufnehmen, damit er dies kann. Tabelle 1.3 führt die vordefinierten Fähigkeiten unter Windows NT Workstation auf.
Vordefinierte Benutzerfähigkeiten
vordefinierte Fähigkeiten |
Administratoren |
Hauptbenutzer |
Benutzer |
Gäste |
Jeder |
Sicherungs-Operatoren |
Erzeugung und Verwaltung von Konten |
X |
X |
||||
Erzeugung und Verwaltung lokaler Gruppen |
X |
X |
||||
Die Arbeitsstation sperren |
X |
X |
X |
X |
X |
X |
Die Sperrung einer Arbeitsstation übergehen |
X |
|||||
Die Festplatte formatieren |
X |
|||||
Allgemeine Gruppen erstellen |
X |
X |
||||
Verzeichnisse freigeben und die Freigabe aufheben |
X |
X |
||||
Drucker freigeben und die Freigabe aufheben |
X |
X |
Diese vordefinierten Benutzerrechte unter Windows NT Workstation sind wichtig, wenn es zu verstehen gilt, wie Benutzern Zugriff auf die Durchführung bestimmter Aufgaben gewährt werden kann.
Benutzer
Die Benutzergruppe versieht die Benutzer mit den notwendigen Rechten, um den Computer als Endanwender zu verwenden. Standardmäßig werden alle unter Windows NT Workstation erstellten Konten der Benutzergruppe zugeordnet, es sei denn, es handle sich um Administratoren- und Gäste-Konen.
Hauptbenutzer
Die Gruppe der Hauptbenutzer bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit, gewisse Systemaufgaben durchzuführen, ohne dem Benutzer die vollständige administrative Kontrolle über die Maschine zu überlassen. Eine der Aufgaben, die ein Hauptbenutzer ausführen kann, ist die Freigabe von Verzeichnissen. Ein gewöhnlicher Benutzer einer Windows-NT-Arbeitsstation kann Verzeichnisse nicht freigeben (siehe Tabelle 1.2).
Administratoren
Die Administratoren-Gruppe verfügt über die vollständige Kontrolle über die Windows-NT-Arbeitsstation. Dieses Konto hat die meiste Kontrolle über den Computer. Als Mitglied der Administratoren-Gruppe hat der Benutzer jedoch nicht automatisch Kontrolle über alle Dateien auf dem System. Wenn eine NTFS-Partition verwendet wird, könnte die Berechtigung einer Datei den Zugriff des Administrators beschränken. Wenn der Administrator gleichwohl auf die Datei zugreifen muß, kann er ihren Besitz übernehmen und dann zugreifen.
Gäste
Die Gäste-Gruppe wird verwendet, um jemandem beschränkten Zugriff auf die Ressourcen einer Windows-NT-Arbeitsstation zu gewähren. Ein Gäste-Konto wird automatisch zu dieser Gruppe hinzugefügt.
Das Gästekonto ist unter Windows NT 4.0 standardmäßig deaktiviert. Dies ist eine Veränderung gegenüber Windows NT 3.51, wo das Gästekonto für die Arbeitsstation standardmäßig aktiviert wurde.
Sicherungs-Operatoren
Die Gruppe der Sicherungs-Operatoren bietet einem Benutzer die Fähigkeit, Dateien auf dem Windows-NT-System zu sichern und wiederherzustellen. Ein Benutzer hat das Recht, beliebige Dateien oder Verzeichnisse zu sichern, auf die er Zugriff hat, ohne Teil der jeweiligen Gruppe zu sein. Als Mitglied der Sicherungs-Operatorengruppe hat ein Benutzer die Fähigkeit, Dateien zu sichern und wiederherzustellen, auf die ein Benutzer normalerweise keinen Zugriff haben würde.
Besondere Gruppen
Zusätzlich zu den Standard-Gruppen, die unter Windows NT Workstation erzeugt werden, benutzt Windows NT Workstation vier andere Arten besonderer Gruppen. Sie können Benutzer diesen Gruppen nicht zuweisen. Diese Zuweisung geschieht als Teil der Windows-NT-Funktionalität. Die besondere Gruppen sind folgende:
Die Netzwerk-Gruppe umfaßt all diejenigen Benutzer, die auf diesen Computer über das Netzwerk zugreifen statt lokal an ihm zu sitzen. Wenn Herr X z.B. mit einem freigegebenen Drucker an Ihrer Windows-NT-Arbeitsstation verbunden ist, ist er Teil der Netzwerk-Gruppe, die auf Ihre Maschine zugreift.
Die Interaktiv-Gruppe bezieht sich auf einen Benutzer, der lokal an der Windows-NT-Arbeitsstation angemeldet ist. Damit ist Herr X im voranstehenden Beispiel, der auf Ihren freigegebenen Drucker zugreift, an seiner eigenen Maschine interaktiv angemeldet, aber an Ihrer Maschine ist er Teil der Netzwerk-Gruppe.
Jeder bezieht sich auf jeden beliebigen Benutzer, der auf die Windows-NT-Arbeitsstation zugreift. Dies umfaßt alle an dem Computer oder in der Domäne definierten Benutzer, ebenso wie Mitglieder der Gruppen Gäste, Interaktiv und Netzwerk und schließlich auch Benutzer aus anderen Domänen.
Ersteller-Besitzer bezieht sich auf ein Benutzerkonto, das eine Ressource erzeugte, wie z.B. eine Datei oder einen Drucker. Der Ersteller-Besitzer hat automatisch vollständige Kontrolle über die Ressource, die er erzeugt hat.
1.2.2 Freigabe von Basisverzeichnissen für den persönlichen Gebrauch des Benutzers
Einer der Punkte, über den Sie während des Planungsprozesses entscheiden müssen, ist der, ob Sie den Benutzern ihre jeweiligen Basisverzeichnisse bzw. persönlichen Verzeichnisse zur Speicherung von Information auf dem Server oder an der lokalen Arbeitsstation einrichten. Ein Basisverzeichnis ist ein Ort, an dem der Benutzer seine Daten oder Dateien speichern kann, und zu dem nur der jeweilige Benutzer Zugang hat.
Im Falle, daß sich dies als notwendig erweisen sollte, hat ein Administrator immer die Möglichkeit, den »Besitz« des Basisverzeichnisses eines Benutzers zu »übernehmen«, z.B., wenn der Benutzer die Firma verlassen hat und die Dateien abgerufen werden müssen (siehe Kapitel 3 »Ressourcenverwaltung«).
Eine Entscheidung, die Sie bei der Planung der Struktur der Anwender-Basisverzeichnisse treffen müssen, besteht darin, ob sich die Verzeichnisse auf der lokalen Maschine der Benutzer oder auf dem Server befinden sollen. Beides können aus unterschiedlichen Gründen gute Optionen sind, wie Tabelle 1.4 zeigt.
Vorteile der Speicherung der Basisverzeichnisse auf dem Server und auf dem lokalen Computer
Server-basierte Basisverzeichnisse |
Lokale Basisverzeichnisse |
Diese sind zentral lokalisiert, so daß die Benutzer von jedem Ort im Netzwerk aus auf sie zugreifen können |
Diese sind nur auf der lokalen Maschine verfügbar. Wenn der Benutzer nicht direkt an seiner Maschine arbeitet, sind die Informationen nicht von anderen Systemen aus zugänglich. |
Wenn eine regelmäßige Sicherung des Servers durchgeführt wird, werden die Informationen im Basisverzeichnis des Benutzers ebenfalls gesichert. |
Häufig werden die lokalen Arbeitsstationen im Zuge einer planmäßigen Sicherung nicht gesichert. Wenn die Maschine des Benutzer versagt, kann der Benutzer die verlorenen Daten nicht wiederherstellen. |
Windows NT stellt keine Möglichkeit zur Verfügung, die Größe eines Basisverzeichnisses zu beschränken. Wenn deshalb viele Informationen in den Basisverzeichnissen gespeichert sind, wird die Festplattenkapazität des Servers aufgebraucht. |
Wenn der Benutzer in seinem Basisverzeichnis viele Informationen speichert, wird der Platz auf seiner lokalen Festplatte, nicht auf dem Server aufgebraucht. |
Auf Grund des netzwerk-basierten Zugriffs auf Daten oder Dateien wird die Netzbelastung erhöht. |
Von einem Benutzer, der auf seine Daten zugreift, wird kein Netzwerkverkehr erzeugt. |
Struktur
Wenn Sie für die Benutzer Basisverzeichnisse auf dem Server erzeugen, ist es typischer Weise am besten, diese Verzeichnisse unter einem übergeordneten Verzeichnis (z.B. »Benutzer« genannt) zu zentralisieren. Wenn Sie fünf Benutzer in Ihrem Unternehmen haben – mit den Namen »Müller«, »Meier«, »Schmidt«, »Schulte« und »Schulze« – würde Ihr Verzeichnis wie in Bild 1.6 aussehen.
C:\
\Benutzer
\Meier
\Müller
\Schmidt
\Schulte
\Schulze
Wenn Sie diese Verzeichnisse auf der Ebene des Ordners "Benutzer" freigeben müßten, würden Sie das Problem haben, daß alle Ordner für alle Benutzer zugänglich wären. Wenn Meier damit auf Schulzes Ordner zugreifen wollte, könnten Sie ihn bei dieser Vorgehensweise nicht daran hindern. Wenn Sie ausschließlich Freigabeberechtigungen verwenden, müssen Sie jedes Benutzerverzeichnis individuell auf Ordner-Ebene freigeben. In diesem Fall würden Sie Schmidts Ordner nur für Schmidt freigeben, Schultes nur für Schulte usw. (für eine eingehendere Erörterung von NTFS versus Freigabeberechtigungen siehe Kapitel 3 »Ressourcenverwaltung«).
Berechtigungen
Jedes einzelne Benutzer-Basisverzeichnis gesondert auf Ordner-Ebene freizugeben ist zweifellos öde, insbesondere, wenn Sie es in großen Umgebungen mit zahlreichen Benutzern zu tun haben. Ein Weg, dieses Problem zu umgehen, besteht darin, das Basisverzeichnis auf einer NTFS- anstatt auf einer FAT-Partition zu erstellen. Indem Sie dies tun, können Sie NTFS-Berechtigungen für jeden besonderen Ordner (z.B. den Ordner mit dem Namen »Müller«) verwenden und dann mit Freigabeberechtigungen den übergeordneten Ordner für die Benutzergruppe freigeben. Durch eine derartige Kombination von NTFS und Freigabeberechtigungen können Sie das Problem der Gewährung individuellen Zugriffs lösen, ohne das viel Zusatzarbeit auf seiten des Administrators anfiele. Tabelle 1.5 listet die Verzeichnisberechtigungen auf.
Verzeichnisstruktur-Berechtigungen für Benutzerbasisverzeichnisse mit NTFS und Freigabeberechtigungen
Verzeichnis |
Benutzer/Gruppe |
Berechtigung |
\Benutzer |
Benutzer |
Vollzugriff |
\Meier |
Meier |
Vollzugriff |
\Müller |
Müller |
Vollzugriff |
\Schmidt |
Schmidt |
Vollzugriff |
\Schulte |
Schulte |
Vollzugriff |
\Schulze |
Schulze |
Vollzugriff |
\Ullmann |
Ullmann |
Vollzugriff |
Dieses Beispiel stellt eine Situation dar, in der alle Benutzer auf den übergeordneten Ordner "Benutzer" Zugriff haben, aber ein bestimmter Benutzer nur auf sein eigenes Basisverzeichnis zugreifen kann. Nur Herr Müller hat beispielsweise Vollzugriff über sein eigenes Basisverzeichnis. Weil Herr Müller in den Verzeichnisberechtigungen für das Basisverzeichnis von Frau Ullmann nicht aufgeführt ist, hat er keinen Zugriff darauf oder irgend etwas in ihm.
1.2.3 Anwendungsordner freigeben
Eine weitere Ressource, die Sie möglicherweise planen müssen, besteht darin, Ihren Benutzern Zugriff auf freigegebene Netzwerkanwendungen zu geben. Freigegebene Anwendungsordner werden üblicherweise gebraucht, um Benutzern Zugriff auf Anwendungen zu gewähren, die sie von einen Freigabepunkt des Netzwerkes aus ablaufen lassen. Alternativ könnten Benutzer Anwendungen von Ihren eigenen Computern aus ausführen. Tabelle 1.6 zeigt einen Vergleich.
Freigegebene Netzwerkanwendungen versus lokal installierte Anwendungen
Freigegebene Netzwerkanwendungen |
Lokal installierte Anwendungen |
Benötigen weniger Festplattenplatz auf der lokalen Arbeitsstation |
Benötigen mehr Festplattenplatz |
Leichter zu kontrollieren. Upgrades sind leichter durchzuführen |
Upgrades müssen lokal an jeder einzelnen Maschine durchgeführt werden |
Verbrauchen Netzwerkkapazität |
Verbrauchen bei Ausführung von Anwendungen keine Netzwerkkapazität |
Längere Reaktionszeit, weil auf Anwendungen über den Server zugegriffen wird |
Schnellere Reaktion |
Wenn der Server heruntergefahren ist, können Benutzer keine Anwendungen ausführen |
Benutzer können Anwendungen unabhängig vom Server-Status ausführen |
Wie Sie sehen können, gibt es Vor- und Nachteile sowohl auf Seiten freigegebener Netzwerk- als auch auf Seiten lokal installierter Implementierungen.
Struktur
Wenn Sie sich entschlossen haben, freigegebene Anwendungsordner zu verwenden, müssen Sie die Verzeichnisstruktur Ihres Servers so planen, daß diese Ordner auf die effizienteste und sicherste Weise freigegeben werden können. Wenn Sie beispielsweise eine freigegebene Kopie von Word, Excel und PowerPoint benutzen, könnte Ihre Verzeichnisstruktur in etwa so aussehen wie in Bild 1.7.
C:\
\FreiAnwd
\Word
\Excel
\PowerPoint
In diesem Beispiel möchten Sie, daß alle Ihre Benutzer auf den Ordner zur Ausführung der Anwendungen zugreifen können, aber Sie möchten nicht, daß sie Berechtigungen ändern oder Dateien innerhalb dieses Verzeichnisses löschen können. Eine Gruppe (die »Anwendungsgruppe«) ist mit den Updates dieser Anwendungen beauftragt. Deshalb benötigt diese Gruppe die Möglichkeit, Anwendungsverzeichnisse zu verändern, ohne freilich Berechtigungen in dieser Verzeichnisstruktur zu dürfen.
Berechtigungen
Die Berechtigungen innerhalb dieser freigegebenen Netzwerk-Anwendungsverzeichnisstruktur müssen es der Anwendungsgruppe gestatten, wenn nötig Updates an den Dateien innerhalb irgendeines der drei Verzeichnisse vorzunehmen. Zudem müssen die Benutzer auf die Verzeichnisse zur Ausführung von Anwendungen zugreifen können. Um dies zu ermöglichen, sollten Sie die Verzeichnisstruktur wie in Tabelle 1.7 organisieren.
Verzeichnisstrukturberechtigungen für freigegebene Netzwerkanwendungen
Verzeichnis |
Gruppe |
Berechtigung |
\FreiAnwd |
Administratoren Anwendungsgruppe Benutzer |
Vollzugriff Ändern Lesen |
\Word |
Geerbt von \FreiAnwd |
Geerbt von \FreiAnwd |
\Excel |
Geerbt von \FreiAnwd |
Geerbt von \FreiAnwd |
\PowerPoint |
Geerbt von \FreiAnwd |
Geerbt von \FreiAnwd |
Weil Sie den höher geordneten Ordner FreiAnwd freigeben, brauchen Sie die tiefer geordneten Ordner Word, Excel und PowerPoint nicht eigens freizugeben, falls Sie sie den Benutzern nicht individuell zur Verfügung stellen wollen. Indem Sie den Administratoren Vollzugriff geben, bieten Sie ihnen die Möglichkeit, nicht nur Dateien hinzuzufügen, sondern auch die Berechtigungen innerhalb der Verzeichnisstruktur zu ändern. Dadurch, daß Sie der Anwendungsgruppe die Berechtigung zu Änderungen einräumen, gestatten sie ihr, falls nötig ein Upgrade der Anwendungen in diesen Verzeichnissen vorzunehmen.
1.2.4 Ordner für gemeinsamen Zugriff freigeben
Eine andere Situation, die Ihnen bei der Planung einer geeigneten Freigabe und Sicherung von Ressourcen begegnen könnte, besteht in der Notwendigkeit, eine Verzeichnisstruktur zu haben, die es bestimmten Gruppen erlaubt, gemeinsam an Dateien zu arbeiten und gemäß dieser Gruppenzugehörigkeit Zugriff auf bestimmte Verzeichnisse zu erhalten. Sie könnten einen obersten Ordner mit dem Namen Abteilungen anlegen und sodann Unterverzeichnisse für Verkauf, Buchhaltung, Personal und Finanzen.
Struktur
Um eine Verzeichnisstruktur zu erzeugen, die die Möglichkeit bestimmter Gruppen, gemeinsam auf gewisse Verzeichnisse zuzugreifen, unterstützt, könnten Sie eine Verzeichnisstruktur erzeugen, die aussieht wie in Bild 1.8.
C:\Abteilungen
\Verkauf
\Buchhaltung
\Personal
\Finanzen
Dadurch, daß Sie die Abteilungsordner unter einem Hauptordner anlegen, zentralisieren Sie die Verwaltung der Ordnerhierarchie. Diese Struktur befähigt Sie, für das Verkaufspersonal einen gemeinsamen Ort festzulegen, an dem es seine Dateien speichern und auf Informationen zugreifen kann. Weil Sie jedoch nicht möchten, daß das Verkaufspersonal auf die Buchhaltungsdaten zugreifen kann, müssen Sie Ihre freigegebenen Verzeichnisse entsprechend planen.
Berechtigungen
Um in dieser Ordnerhierarchie Freigabeberechtigungen festzulegen, müssen Sie die Berechtigungen jedem Verzeichnis gesondert zuweisen., wie in Tabelle 1.8 gezeigt.
Verzeichnisstrukturberechtigungen für Ordner gemeinsamen Zugriffs
Verzeichnis |
Gruppe |
Berechtigung |
\Abteilungen |
Administratoren |
Vollzugriff |
\Verkauf |
Verkaufspersonal |
Ändern |
\Buchhaltung |
Buchhalter |
Ändern |
\Personal |
Personalabteilung |
Ändern |
\Finanzen |
Finanzabteilung |
Ändern |
Der Administratoren-Gruppe Vollzugriff über die Abteilungsfreigaben einzuräumen, macht die Verwaltung der freigegebenen Hierarchie möglich und befähigt die Administratoren, auf alle freigegebenen Ordner unterhalb des Ordners Abteilungen zuzugreifen. Auf der Abteilungsebene kann keiner besonderen Abteilung Zugriff gewährt werden, weil Sie nicht möchten, daß irgendeine Abteilung Zugang zu den Daten irgendeiner anderen Abteilung hat. Weil dies der Fall ist, müssen Sie jeden Abteilungsordner auf Ordnerebene freigeben, und zwar nur für die jeweilige Abteilung. Der Ordner Verkauf ist z.B. für die Gruppe des Verkaufspersonals mit Änderungsberechtigung freigegeben. Diese Gruppe wird vermutlich Daten in diesem Verzeichnis ändern bzw. hinzufügen müssen, aber nicht das Verzeichnis oder die Verzeichnisberechtigungen selbst. Weil dies so ist, wird der Gruppe des Verkaufspersonals Änderungsberechtigung anstelle Vollzugriff eingeräumt. (Für eine eingehendere Definition der Freigabeberechtigungen siehe Kapitel 3 »Ressourcenverwaltung«).
1.3 Die Auswahl des geeigneten Dateisystems
Windows NT Workstation 4.0 unterstützt zwei Dateisysteme: FAT und NTFS. Windows NT 3.51 enthielt Unterstützung für HPFS (das High Performance File System von OS/2), doch wurde diese Unterstützung in der neuesten Version entfernt.
Windows NT 4.0 unterstützt den Gebrauch sowohl des NTFS als auch des FAT-Dateisystems. Welches Dateisystem Sie verwenden, ist eine wichtige Entscheidung bei der Planung Ihrer Windows-NT-Workstation-Umgebung. Das an einer jeden Arbeitsstation bzw. jeder Partition auf einer Arbeitsstation zu verwendende Dateisystem hängt von den Bedürfnissen Ihrer speziellen Umgebung ab. Einige Punkte, die bei der Auswahl des Dateisystems bedacht werden sollten, sind folgende:
1.3.1 Der Festplatten-Manager
Der Festplatten-Manager ist das hauptsächliche Werkzeug, wenn Festplattenpartitionen auf einer Windows-NT-Arbeitsstation erzeugt, entfernt, formatiert und betrachtet werden. Es handelt sich dabei um ein grafisch orientiertes Werkzeug zur Verwaltung der Festplattenkonfiguration. Der Festplatten-Manager befähigt Sie zu folgendem:
Zu verstehen, wie der Festplatten-Manager benutzt wird, ist sowohl bei der Planung als auch bei der Implementierung von Windows NT Workstation wichtig.
Primäre Partitionen
Eine Partition ist ein Bereich auf der physikalischen Festplatte, das im Prinzip wie eine separate Einheit behandelt werden kann. Das Limit ist vier Partitionen pro physikalischer Festplatte.
Eine primäre Partition ist eine Partition, auf die Sie die Dateien laden können, die für das Booten eines bestimmten Betriebssystems benötigt werden. Eine primäre Partition kann nicht weiter partitioniert werden. Sofern Sie deshalb mehrere Partitionen auf Ihrem System wünschen, stellen Sie sicher, daß Sie nicht den gesamten freien Platz für die primäre Partition aufbieten. Es kann bis zu vier primäre Partitionen auf einer physikalischen Festplatte geben. Eine primäre Partition wird für die Windows-NT-Systempartition benötigt
Mit dem Festplatten-Manager eine primäre Partition erzeugen
Unter Verwendung des Festplatten-Managers folgen Sie den folgenden Schritten, um eine neue primäre Partition zu erzeugen:
Erweiterte Partitionen
Eine erweiterte Partition wird aus freiem Speicherplatz auf der physikalischen Festplatte erzeugt und kann in zahlreiche logische Laufwerke unterteilt werden. Eine erweiterte Partition wird nicht mit einem Laufwerksbuchstaben versehen oder mit einem Dateisystem formatiert. Nur die logischen Laufwerken innerhalb der erweiterten Partition können mit einem Laufwerksbuchstaben versehen oder mit einem bestimmten Dateisystem formatiert werden. Die Erzeugung einer erweiterten Partition versetzt Sie in die Lage, die Vier-Partitionen-Beschränkung zu vermeiden.
Da es nur eine erweiterte Partition pro physikalischer Festplatte geben kann, sollten Sie Ihre Partitionen entsprechend planen. Wenn Sie drei primäre Partitionen haben und eine erweiterte Partition erzeugen, die nicht den gesamten freien Speicherplatz auf dem Laufwerk verwendet, könnte dies damit enden, daß Sie verbleibenden freien Speicherplatz verschwenden.
Die Erzeugung mehrerer logischer Laufwerke innerhalb der erweiterten Partition befähigt Sie, falls nötig jedes Laufwerk mit einem besonderen Dateisystem zu formatieren. Wenn Sie ein einzelnes logisches Laufwerk innerhalb der erweiterten Partition erstellen, können Sie unter Windows NT die Partitionsinformation nicht ändern, ohne das logische Laufwerk zu löschen und dann logische Laufwerke neu zu erzeugen.
Einige Partitions-Manager von dritter Seite, wie z.B. Partition Magic, gestatten es Ihnen, die Größe einer existierenden Partition zu ändern, ohne die Partition zu löschen oder Daten einzubüßen. Beachten Sie jedoch, daß es immer eine gute Idee ist, wichtige Daten zu sichern, bevor Sie Partitionsgrößen modifizieren.
Wenn Sie über mehrere physikalische Festplatten verfügen, ist es möglich, eine Festplatte zu haben, auf der sich nur eine erweiterte Partition befindet und kein keine primären Partitionen. Um dies zu ermöglichen, müssen Sie wenigstens eine physikalische Festplatte haben, auf der sich die primäre Partition für die Windows-NT-Systempartition befindet.
Mit dem Festplatten-Manager eine erweiterte Partition erzeugen
Sie können den Festplatten-Manager benutzen, um eine erweiterte Partition mittels der folgenden Schritte zu erstellen:
Windows NT weiß um die Existenz einer erweiterten Partition, weil das System-ID-Byte im Partitionstabelleneintrag auf 5 gesetzt ist.
Innerhalb einer erweiterten Partition können Sie eine beliebige Anzahl von logischen Laufwerken erzeugen. Das Limit ist üblicherweise mit der Anzahl der zur Verfügung stehenden Laufwerksbuchstaben erreicht.
1.3.2 Standard-Laufwerksbuchstaben zuweisen
Obwohl Sie die Zurordnung der Laufwerksbuchstaben im Festplatten-Manager ändern können, weist Windows den Laufwerken standardmäßig Buchstaben in einer bestimmten Ordnung zu. Diese Ordnung ist folgende:
Das Verständnis, wie Windows NT Laufwerksbuchstaben zuweist, kann Ihnen sowohl bei der Fehlersuche als auch bei der Verwaltung Ihres Systems helfen.
1.3.3 Das High Performance File System (HPFS)
Das High Performance File System (HPFS) ist das unter OS/2 gebrauchte Dateisystem. Windows NT 3.51 unterstützte mit dem HPFS-Dateisystem formatierte Partitionen, obgleich es die Formatierung neuer HPFS-Laufwerke nicht gestattete. Unter Windows NT 4. wurde die HPFS-Unterstützung gänzlich eliminiert. Falls Sie ein System haben, das gerade mit einer HPFS-Partition arbeitet, müssen Sie dieses Laufwerk entweder als FAT oder als NTFS formatieren, bevor Sie Windows NT Workstation 4.0 installieren oder ein Upgrade auf Windows NT 4.0 vornehmen. Andernfalls können Sie mit der Installation nicht fortfahren. Sie können dies auf zwei verschiedene Weisen tun:
Die von Ihnen gewählte Option hängt davon ab, was auf dem existierenden HPFS-Laufwerk gespeichert ist.
Eine Neuformatierung des Laufwerks löscht alle darauf existierenden Daten. Wählen Sie diese Option nicht, wenn Sie keine Datensicherung angefertigt haben, es sei denn Sie wollen die existierenden Daten nicht behalten.
Formatierung einer HPFS-Partition
Wenn Sie sich dafür entscheiden, die existierende HPFS-Partition entweder als FAT oder als NTFS zu formatieren, müssen Sie sicherstellen, daß die existierenden Daten gesichert sind, die Sie behalten möchten.
Sofern die HPFS-Partition Ihre Systempartition (diejenige, von der Sie booten) oder Ihre Boot-Partition (diejenige, die die Daten des Windows-NT-Betriebssystems enthält) ist, können Sie innerhalb von Windows NT nicht neuformatieren.
Um die Systempartion zu formatieren, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:
Um die Boot-Partiton zu formatieren, müssen Sie diese Schritte durchführen:
Wenn Sie Ihre Systempartition neu formatieren, stellen Sie sicher, daß Sie entweder eine unter DOS oder unter Windows NT bootfähige Diskette zur Verfügung haben, so daß Sie Ihren Computer nach der Neuformatierung neu starten können.
Wenn die HPFS-Partition, die Sie zu löschen versuchen, nicht Ihre System- oder Boot-Partition ist, können Sie die Partition mit dem Windows-NT-Festplatten-Manager-Programm neuformatieren (siehe Bild 1.9).
Originalabbildung von S. 53
Wenn auf der formatierten HPFS-Partition irgendwelche Dateien in Gebrauch sind, fordert Sie der Befehl format auf, die in Gebrauch befindlichen Dateien auf dem Laufwerk zu schließen.
Nachdem Sie das Laufwerk neu formatiert haben, sind Sie bereit, ein System-Upgrade auf Windows NT Workstation 4 durchzuführen.
Eine HPFS-Partition konvertieren
Wenn Sie die Daten auf Ihrer HPFS-Partition nicht verlieren wollen, können Sie den Befehl Convert (von Windows NT 3.51 aus) benutzen, um vor dem Upgrade auf Windows NT 4.0 die HPFS-Partition in NTFS zu konvertieren. Der Befehl Convert wird von der Kommandozeile aus mit folgender Syntax aufgerufen:
Convert Laufwerk: /FS:NTFS /v
Dabei ist:
Sie können die Windows-NT-Boot-Partition nicht konvertieren, während Sie Windows NT ausführen. Wenn die Boot-Partition diejenige Partition ist, die Sie zu konvertieren versuchen, erhalten Sie eine Eingabeaufforderung, sie zu konvertieren, wenn die Maschine das nächste Mal neu gebootet wird.
Ein Laufwerk in NTFS zu konvertieren, kann lange dauern, insbesondere, wenn das Laufwerk groß oder fragmentiert ist. Der Convert-Befehl zeigt keine Statusinformationen an. Es mag darum so aussehen, als ob der Computer abgestürzt wäre, während er das Dateisystem noch konvertiert.
1.3.4 FAT
Windows NT Workstation 4.0 unterstützt das FAT-Dateisystem. Dieses Dateisystem ist nach seiner Organisationsmethode benannt: der File Allocation Table, auf gut deutsch: der Dateizuordnungstabelle. Die Dateizuordnungstabelle residiert an der Spitze bzw. am Anfang des Datenträgers. Zwei Kopien der FAT werden aufbewahrt für den Fall, daß eine beschädigt ist. FAT unterstützt die folgenden vier Attribute:
Die Vorteile verstehen
Das FAT-Dateisystem ist typischer Weise eine gute Wahl bei einer kleinen Partition. Weil FAT für DOS benötigt wird, ist es auch eine gute Wahl bei Dual-Boot-Systemen mit Windows 95 oder Windows 3.x. Das FAT-Dateisystem unter Windows NT hat eine Reihe von Vorzügen gegenüber dem Gebrauch von FAT auf einem DOS-basierten System. Unter Windows NT gebraucht, unterstützt das FAT-Dateisystem folgendes:
Die Beschränkungen kennen
Obwohl sich das FAT-Dateisystem für Dual-Boot-Konfigurationen eignet, gibt es einige signifikante Beschränkungen beim Gebrauch mit Windows NT. Diese sind:
Ob Sie sich für das FAT-Dateisystem entscheiden, hängt davon ab, welche Bedürfnisse Sie auf einer bestimmten Arbeitsstation haben.
1.3.5 NTFS gebrauchen
NTFS wird das bevorzugte Dateisystem für den Gebrauch unter Windows NT sein, wenn Ihre Umgebung es unterstützen kann. NTFS wird ausschließlich von Windows NT unterstützt.
Die Vorteile verstehen
Der Gebrauch von NTFS hat viele Vorzüge, unter anderem die folgenden:
Verglichen mit dem FAT-Dateisystem, bietet Ihnen der Gebrauch von NTFS Sicherheit und erweiterte Funktionalität.
Die Beschränkungen kennen
Die Hauptbeschränkung von NTFS ist die Kompatibilität mit anderen Betriebssystemen und der Overhead. Wenn Sie eine Partition kleiner als ungefähr 200 MB und ein Dual-Boot-System haben möchten, mit dem Sie auf die Daten aller bootfähigen Systeme zugreifen wollen, sollten Sie eher FAT als NTFS verwenden.
1.3.6 Vergleich von FAT und NTFS
Sowohl der Gebrauch von FAT- als auch von NTFS-Partitionen auf einer Windows-NT-Arbeitsstation hat jeweils Vorzüge. Viele von ihnen hängen von Ihrer besonderen Konfiguration ab sowie davon, was bei Ihnen unterstützt werden muß. Tabelle 1.9 bietet einen Vergleich der beiden Dateisysteme.
Vergleich des NTFS- und FAT-Dateisystems
Eigenschaft |
FAT |
NTFS |
Dateinamenslänge |
8+3 |
255 |
Kompression |
Nein |
Ja |
Sicherheit |
Nein |
Ja |
Dual-Boot-Fähigkeit mit Nicht-Windows-NT-Systemen |
Ja |
Nein (Das NTFS-System verhindert einen Zugriff von z.B. Windows 95 auf eine NTFS-Partition) |
Datei-/Partitionsgröße |
4 GB |
16 EB |
Empfohlene Partitionsgröße |
0 - 200 MB |
100 MB - 16 EB |
Kann zur Diskettenformatierung gebraucht werden |
Ja |
Ja |
Wiederherstellbarkeit (Ereignisprotokoll) |
Nein |
Ja |
NTFS und FAT sind beide unter Windows NT unterstützte Dateisysteme. Ihre Entscheidung, welches Sie verwenden wollen, hängt von dem Szenario ab, das Sie unterstützen müssen.
1.3.7 Kompression verwenden
Die Kompression des Dateisystems NTFS wird verwendet, um einen effizienteren Gebrauch des beschränkten Festplattenspeicherplatzes zu machen. Wenn Sie mehr Platz auf Ihrer Festplatte benötigen und kein zusätzliches Laufwerk kaufen wollen, können Sie die NTFS-Kompression verwenden, damit mehr Information auf Ihre existierende Festplatte paßt. Der Kompressionsstatus eines Ordners spiegelt nicht notwendigerweise den Kompressionsstatus einer Datei in diesem Ordner wider. Es ist möglich, einen komprimierten Ordner zu haben, ohne daß irgendeine Datei innerhalb des Ordners komprimiert wäre. Wenn Sie die NTFS-Kompression unter Windows NT Workstation 4.0 verwenden möchten, können Sie dies entweder über die Datei- und Ordnereigenschaften oder über die Befehlszeile mittels des Compact-Befehls tun.
Es gibt ein Werkzeug namens compress, das Ihnen die Komprimierung von Ordnern und Dateien gestattet. Es ist nicht empfehlenswert, es für die Komprimierung zu verwenden, weil Sie eine Datei, die mit diesem Werkzeug komprimiert wurde, nicht öffnen können.
Kompression über Datei- oder Ordnereigenschaften durchführen
Um eine Datei oder einen Ordner unter Windows NT 4.0 zu komprimieren, können Sie zu den Eigenschaften der Datei oder des Ordners auf einem NTFS-Laufwerk gehen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
Damit wird die Datei oder der Ordner und möglicherweise darunter enthaltene Unterordner komprimiert.
Kompression über die Befehlszeile implementieren
Um eine Datei oder einen Ordner über die Befehlszeile zu komprimieren, verwenden Sie den Befehl compact. Die Syntax des Befehls ist folgende:
compact [/c] [/u] [/s[:Ordner]] [/a] [i] [/f] [/q] [Dateiname [...]]
Im Zusammenhang mit dem Befehl gibt es die folgenden Optionen:
Sie werden den o.a. Befehl der Registerkarte Eigenschaften der Datei oder des Ordners vorziehen, wenn Sie die Kompression als Teil einer Batchdatei implementieren wollen.
Der Befehl Compact komprimiert automatisch alle Dateien und Unterordner ohne Sie vorher zur entsprechenden Befehlseingabe aufzufordern, wenn Sie das Kompressionsattribut eines Ordners ändern.
1.3.8 Sicherheit implementieren
Wenn über Sicherheit im Blick auf Dateisysteme gesprochen wird, ist es notwendig zu definieren, was mit Sicherheit gemeint ist. Das NTFS-Dateisystem bietet Ihnen die Möglichkeit »lokale Sicherheit« zu implementieren. Lokale Sicherheit ist als die Möglichkeit definiert, den Zugriff auf Dateien oder Verzeichnisse für jemanden zu beschränken, der an der Tastatur einer bestimmten Maschine sitzt. Selbst wenn sich z.B. jemand an Ihrer Windows-NT-Arbeitsstation lokal oder interaktiv anmelden kann, können Sie ihn immer noch am Zugriff auf Dateien und Ordner hindern, sofern Sie die NTFS-Sicherheit verwenden.
NTFS ist das einzige unter Windows NT 4 benutzte Dateisystem, das lokale Sicherheit zur Verfügung stellt. Das FAT-Dateisystem kann nur Sicherheit für ein Verzeichnis mit Berechtigungen auf Freigabeebene bieten, nicht für lokale Verzeichnisse. Berechtigungen auf Freigabeebene betreffen nur Benutzer, die auf das Verzeichnis über das Netzwerk zugreifen. Darum können Berechtigungen auf Freigabeebene Herrn Müller, sofern er lokal angemeldet ist, nicht darin hindern, auf Ihre Dateien und Verzeichnisse zuzugreifen.
1.3.9 Dual-Boot-Szenarien auswählen
Wenn Sie Windows NT 4.0 als Dual-Boot-System mit irgendeinem anderen Betriebssystem einsetzen möchten, müssen Sie das FAT-Dateisystem verwenden, um universellen Zugriff zwischen den Betriebssystemen zu ermöglichen. Auf das NTFS-Dateisystem kann nur mit Windows NT zugegriffen werden. Wenn Sie also in einem Dual-Boot-System mit Windows 95 booten, wird die NTFS-Partition unter Windows 95 nicht sichtbar sein.
Wenn Sie eine Maschine haben, die Sie als Dual-Boot-System mit Windows NT Workstation 4.0 und Windows 95 verwenden, können Sie, sofern Sie dies möchten, eine NTFS-Partion benutzen, auch wenn sie von Windows 95 aus nicht zugänglich ist. Dabei müssen Sie jedoch sicherstellen, daß Sie nicht Ihre aktive Partition (Ihr Laufwerk C:) oder die Partition, auf der sich das Windows-Verzeichnis befindet, formatieren. Ansonsten können Sie Windows 95 nicht booten.
Wenn Sie ein Dual-Boot-System mit Windows 95 und Windows NT Workstation 4.0 wählen, müssen alle Anwendungen, die Sie unter einem Betriebssystem installiert haben, auch unter dem anderen Betriebssystem installiert werden.
Wenn Sie unter Windows 95 das FAT32-Dateisystem verwenden, müssen Sie es entfernen, bevor Sie ein Dual-Boot-System mit Windows NT installieren. Das FAT32-Dateisystem für Windows 95 ist von Windows NT aus unzugänglich.
1.3.10 Dateien verschieben und kopieren
Wenn Sie Dateien über Partitionen hinweg verschieben oder kopieren und NTFS-Berechtigungen verwenden, müssen Sie vorsichtig sein, oder Sie verlieren möglicherweise die NTFS-Berechtigungen auf der Datei. Tabelle 1.10 führt auf, was mit NTFS-Berechtigungen geschieht, wenn eine Datei innerhalb einer Partition oder über Partitionen hinweg verschoben und kopiert wird.
Was mit Dateiberechtigungen beim Verschieben oder Kopieren innerhalb einer Partition und über Partitionen hinweg geschieht
Aktion |
Dateiberechtigungen |
Datei zwischen verschiedenen NTFS-Partitionen verschieben |
Berechtigungen werden vom neuen Verzeichnis geerbt |
Datei innerhalb einer NTFS-Partition verschieben |
Berechtigungen werden beibehalten |
Datei zwischen NTFS-Partitionen kopieren |
Berechtigungen werden vom neuen Verzeichnis geerbt |
Datei innerhalb einer NTFS-Partition kopieren |
Berechtigungen werden vom neuen Verzeichnis geerbt |
Datei auf eine FAT-Partition verschieben |
NTFS-Berechtigungen gehen verloren |
Datei auf eine FAT-Partition kopieren |
NTFS-Berechtigungen gehen verloren |
Dateien, die innerhalb einer NTFS-Partition verschoben werden, werden nicht wirklich verschoben. Deshalb bleiben die Originaldatei bestehen und ihre Berechtigungen intakt.
Wenn eine Datei zwischen verschiedenen NTFS-Partitionen verschoben wird, bleiben die Berechtigungen jedoch nicht bestehen, sondern werden statt dessen vom Zielverzeichnis geerbt. Der Grund ist der, daß diese Aktion tatsächlich ein Kopiervorgang mit anschließender Löschung ist. Der Kopie-/Löschungsprozeß erzeugt eine neue Datei im Zielverzeichnis, und damit erbt diese neue Datei die Berechtigungen des Verzeichnisses, in das sie verschoben wird.
Eine Datei entweder innerhalb von oder über NTFS-Partitionen zu kopieren, erzeugt stets eine neue Datei im Zuge des Kopierprozesses. Darum erbt die neue Datei die Berechtigungen des Verzeichnisses, in das sie kopiert wird.
Eine Datei zwischen einer NTFS- und einer FAT-Partition zu verschieben oder zu kopieren, bedeutet stets den Verlust ihrer Dateiberechtigungen. Dies ist so, weil das FAT-Dateisystem NTFS-Dateiberechtigungen nicht unterstützt. Wenn immer eine Datei auf eine FAT-Partition verschoben oder kopiert wird, enthält die Datei nicht länger irgendwelche NTFS-Berechtigungen oder -Attribute, wie z.B. das Kompressionsattribut.
Dieselben Regeln, die für NTFS-Berechtigungen gelten, gelten auch, wenn vom Verschieben oder Kopieren von komprimierten Dateien oder Ordnern zwischen Partitionen die Rede ist. Sie können insofern einfach in Tabelle 1.10 das Wort »Berechtigungen« durch »Kompression« ersetzen.
1.4 Schlüsselbegriffe und -konzepte
Tabelle 1.11 führt die Schlüsselbegriffe dieses Kapitels auf. Gehen Sie die Schlüsselbegriffe nochmals durch und stellen Sie mit Blick auf die Prüfung sicher, daß Sie jeden Begriff verstehen.
Schlüsselbegriffe: Die Planung einer effektiven Implementierung
Begriff |
Enthalten im Abschnitt... |
Unbeaufsichtigte Antwortdatei |
Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen |
UDF |
Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen |
Sysdiff |
Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen |
Differenz-Datei |
Unbeaufsichtigte Installationsdateien erzeugen |
Vordefinierte Windows-NT-Gruppen |
Vordefinierte NT-Workstation-Gruppen |
Primäre Partition |
Die Auswahl des geeigneten Dateisystems |
Erweiterte Partition |
Die Auswahl des geeigneten Dateisystems |
HPFS |
Die Auswahl des geeigneten Dateisystems |
FAT |
Die Auswahl des geeigneten Dateisystems |
NTFS |
Die Auswahl des geeigneten Dateisystems |
Compact |
Kompression verwenden |
Compress |
Kompression verwenden |
1.5 Übungen
Diese Übungen sollen Ihnen Praxis aus erster Hand verschaffen. Die auszuführenden Operationen sind recht einfach, mit Ergebnissen, die der Einfachheit halber im Debug-Fenster ausgegeben werden. Alle vier Übungen werden anhand von Datenbeständen ausgeführt, die auf der Windows-NT-Workstation-CD-ROM enthalten sind.
1.5.1 Übung 1.1: Den Setup-Manager zur Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei verwenden
Die folgende Übung hilft Ihnen, mit dem Setup-Manager bei der Erzeugung einer unbeaufsichtigten Antwortdatei zu arbeiten.. Die Beispieldatei könnte benutzt werden, um eine Windows-NT-Workstation-Installation zu automatisieren.
Lernziel
Eine unbeaufsichtigte Antwortdatei mittels des Setup-Managers auf der Windows-NT-Workstation-CD-ROM erzeugen.
Geschätzte Zeit: 30 Minuten
Schritte
1.5.2 Übung 1.2: Einem Benutzerkonto Benutzerrechte zuweisen
Diese Übung hilft Ihnen, die Rechte vordefinierter Windows-NT-Workstation-Gruppen zu verstehen, indem Sie die Benutzerrechte mittels des Benutzer-Managers untersuchen und überprüfen, was geschieht, wenn sie verändert werden.
Lernziel
Das Ziel dieser Übung besteht darin, Sie mit den unterschiedlichen Benutzerrechten, die Gruppen unter Windows NT zustehen, vertraut zu machen und Ihnen Praxis in der Änderung solcher Rechte zu verschaffen.
Geschätzte Zeit: 40 Minuten
Schritte
1.5.3 Übung 1.3: Mittels des Festplatten-Managers eine Partition erzeugen und eine existierende FAT-Partition in NTFS konvertieren
Diese Übung zeigt Ihnen, wie Sie mit Partitionen und dem Festplatten-Manager arbeiten. (Diese Übung setzt voraus, daß Sie entweder unpartitionierten Speicherplatz auf Ihrer Festplatte haben oder eine FAT-Partition, die Sie in NTFS konvertieren können.)
Lernziel
Diese Übung lehrt Sie, wie Sie den Festplatten-Manager zur Erzeugung einer NTFS-Partition und zur Konvertierung einer FAT-Partition in NTFS verwenden.
Geschätzte Zeit: 30 Minuten
Schritte
Ein NTFS-Partition auf freiem Speicherplatz erzeugen
Eine FAT-Partition konvertieren
1.5.4 Übung 1.4: Eine Datei von einer NTFS-Partition auf eine FAT-Partition kopieren
Diese Übung zeigt Ihnen die Effekte, die das Kopieren und Verschieben von Dateien auf eine bzw. von einer NTFS-Partition hat. (Für diese Übung ist erforderlich, daß Sie an Ihrer Windows-NT-Arbeitsstation über eine FAT- und eine NTFS-Partition verfügen. Anweisungen zur Erzeugung einer NTFS-Partition erhalten Sie in Übung 1.3)
Lernziel
Diese Übung hilft Ihnen zu verstehen, welche Effekte, das Verschieben einer Datei auf eine bzw. von einer NTFS-Partition hat.
Geschätzte Zeit: 20 Minuten
Schritte
1.6 Wiederholungsfragen
Die folgenden Fragen überprüfen Ihre Kenntnis des Stoffes in diesem Kapitel.
1.7 Lösungen
1.8 Antworten auf die Selbsttestfragen am Kapitelbeginn