Die Vor- und Nachteile, einen eigenen Server zu betreiben
Eine Netzwerkverbindung finden
Tips für gute Server-Administration
Tag 8
Kapitel 16 - Einen eigenen Server einrichten
Beim Publizieren auf dem Web gibt es Ihnen ein Höchstmaß an Flexibilität über die Art und Weise, wie Ihre Präsentation dargestellt wird, wenn Sie Ihren eigenen Web-Server kontrollieren und administrieren. Ihren eigenen Web-Server zu administrieren, können Sie damit vergleichen, daß Sie ein Buch schreiben und illustrieren und außerdem noch die Druckerei, den Vertrieb und den Buchladen kontrollieren. Sie können jedes beliebige Merkmal verwirklichen, jeden beliebigen Inhalt publizieren und wissen genauestens, wer Ihre Seiten wann besucht.
Die Administration eines eigenen Web-Servers ist jedoch nicht jedermanns Sache. Mit all der gewonnenen Flexibilität kommen auch mehr Arbeit und wesentlich mehr Kosten auf Sie zu. Für viele Leute sind die Kopfschmerzen, die sie von der Aufrechterhaltung eines Servers bekommen, ein zu hoher Preis für die gewonnene Flexibilität. In diesem Kapitel werden wir erforschen, wie es ist, wenn man seinen eigenen Web-Server hat, und wie man ihn einrichtet, wobei unter anderem die folgenden Themen behandelt werden:
Dieses Kapitel ist vor allem als Übersicht darüber gedacht, was Sie alles benötigen, um Ihren eigenen Server zu administrieren. Ich habe in diesem Buch nicht genügend Platz, um Ihnen alle Aspekte der Administration Ihrer eigenen Netzwerkverbindung und Ihres eigenen Servers beizubringen. Wenn Sie sich dazu entscheiden sollten, tiefer in die technischen Aspekte der Administration Ihres eigenen Servers einzutauchen, empfehle ich ein Buch, das diesem Thema gewidmet ist, z.B. Web Site Administrator's Survival Guide von Jerry Ablan und Scott Yanoff, ISBN 1-57521-018-5. |
Die Vor- und Nachteile, einen eigenen Server zu betreiben
Wenn Sie Ihre Web-Präsentationen auf einem Server publizieren, der von jemand anderem betrieben wird, müssen Sie sich normalerweise an dessen Vorschriften halten. Es entstehen Ihnen oft zusätzliche Kosten bei sehr großen oder sehr beliebten Web-Präsentationen. Es wird Ihnen vielleicht auch nicht erlaubt, Ihre eigenen CGI-Programme zu installieren, wodurch die Merkmale, die Ihre Webseiten beinhalten können, stark eingeschränkt werden. Und je nachdem, mit welchem Server und Administrator Sie es zu tun haben, gibt es vielleicht auch noch Beschränkungen darüber, welchen Inhalt Ihre Präsentationen haben dürfen.
Auf Ihrem eigenen Server brauchen Sie sich nicht mit diesen Beschränkungen abzufinden. Da es sich um Ihren eigenen Rechner handelt, können Sie die Programme ausführen, die Ihnen passen, jedes Web-Merkmal verwirklichen und jede Art von Inhalt anbieten.
Es gibt da natürlich auch einen Haken. Eigentlich sogar mehrere. Für Ihren eigenen Server benötigen Sie nämlich auch Ihr eigenes Rechnersystem und Ihre eigene Netzwerkverbindung. Sie brauchen das technische Fachwissen, um den Server und den Rechner, auf dem sich der Server befindet, zu administrieren. Und natürlich benötigen Sie auch genügend Zeit, um alles funktionsfähig zu halten.
Wegen der Kosten und des Zeitaufwands, die mit der Aufrechterhaltung Ihres eigenen Servers verbunden sind, ist es in vielen Fällen eine wesentlich kostengünstigere Lösung, mit einem guten Web-Anbieter oder ISP zusammenzuarbeiten, vor allem, wenn Web-Anbieter Ihnen das meiste von dem, was Sie brauchen, für eine geringe monatliche Gebühr und ohne den Aufwand vermitteln können.
Wenn Sie also gerade erst mit dem Web-Publizieren anfangen, sollten Sie eine Weile mit einem ISP arbeiten, um zu sehen, wie das klappt, bevor Sie sich später, wenn Sie glauben, die zusätzliche Flexibilität zu benötigen, dazu entschließen, einen eigenen Server in Betrieb zu nehmen.
Einen Rechner finden
Sie wollen trotz aller Schwierigkeiten mit voller Kraft in die neue Materie vorstoßen? Na gut. Was Sie zuerst brauchen, um Ihren eigenen Web-Server einzurichten, ist ein Rechner, auf dem er läuft.
Sie benötigen keinen superschnellen Rechner der Spitzenklasse, um einen Web-Server zu administrieren. Wenn Sie hauptsächlich nur Webseiten mit einigen wenigen Formularen und CGI-Skripten anbieten wollen, können Sie mit einem ziemlich einfachen Rechner auskommen: einem besseren 486 oder einem Pentium-Rechner; einem schnelleren 68000 oder PowerPC Macintosh oder einer einfachen Low-end-Workstation.
Wenn Sie viel Verkehr auf Ihrem Web-Server erwarten oder einen Haufen Programme darauf laufen lassen wollen, dann sollten Sie wahrscheinlich das obere Ende des Spektrums erforschen. Viele Hersteller bieten inzwischen Systeme an, die daraufhin optimiert sind, Web-Server-Funktionen auszuführen; sie haben die Server-Software vielleicht schon vorinstalliert. Für die meisten Leute ist es aber ratsam, klein und kostengünstig anzufangen.
Unix, Windows oder Macintosh? Viele Leute sind unterschiedlicher Meinung darüber, was die beste, schnellste und billigste Plattform für einen Web-Server ist, im großen und ganzen ist es aber eine Frage Ihrer persönlichen Vorliebe. Für welche Plattform Sie sich entscheiden, hängt zumeist davon ab, was Sie zur Verfügung haben und woran Sie gewöhnt sind. Unix-Rechner sind ein wenig im Vorteil, was kostenlos verfügbare Software und die neuesten Fortschritte der Technik betrifft, wenn Sie die jedoch noch niemals zuvor benutzt haben, dann stellt das Erlernen von Unix an und für sich eine enorme Hürde dar. Sie können einen perfekt funktionsfähigen Web-Server unter Windows oder auf dem Macintosh verwalten und dabei eine bei weitem schnellere Lernkurve haben, als dies bei Unix der Fall wäre. Halten Sie sich also an das, was Sie bereits kennen, und berücksichtigen Sie Ihr verfügbares Budget.
Eine Netzwerkverbindung finden
Wenn Sie Ihren eigenen Server betreiben, liegen die Probleme normalerweise nicht bei der Geschwindigkeit oder dem Typ des Computers, den Sie einsetzen, sondern bei der Netzwerkverbindung. Wenn Ihr Site unglaublich beliebt wird, geht meistens Ihre Netzwerkverbindung unter, auch wenn Ihr Rechner noch gut mit der Arbeitslast fertig wird.
Eine temporäre 14,4- oder 28,8-kBaud-Verbindung auf Ihrem Heim-PC mag ja ausreichen, die Webseiten anderer Leute zu erforschen, wenn Sie aber selber Informationen publizieren, wollen Sie Ihren Server allzeit verfügbar haben, mit seiner eigenen Telefonleitung und der schnellsten Verbindung, die Sie sich leisten können. Obwohl es möglich ist, Webseiten mit einer Geschwindigkeit von 14,4 kBaud zu publizieren, wird Ihr Server im Vergleich zur überwältigenden Mehrheit der Sites, die Ihre Informationen zu erlangen versuchen, unglaublich langsam sein, und wenn dann mehr als ein paar Leute gleichzeitig versuchen, Ihren Site zu erreichen, wird die Verbindung kaum noch damit fertig. Eine 28,8-kBaud-Verbindung ist das Minimum für kleine Sites, aber eine dedizierte Telefonverbindung mit 56 kBaud oder mit ISDN ist vorzuziehen. Für professionelle Sites sollten Sie eine T1-Verbindung in Betracht ziehen (die T1-Verbindung erlaubt Geschwindigkeiten bis zu 1,54 Mbit pro Sekunde; das ist ungefähr 50mal schneller als ein 28,8-kBaud-Modem).
Je schneller die Verbindung, desto teurer wird sie, und desto mehr spezielle Verbindungs-Hardware brauchen Sie, um die Verbindung einzurichten und aufrechtzuerhalten. Schnellere Verbindungen können auch spezielle Telefonleitungen benötigen, die Ihnen zusätzlich zu den Kosten der Netzwerkverbindung auferlegt werden. Abhängig von der Geschwindigkeit der von Ihnen benötigten Verbindung werden sich die monatlichen Kosten zwischen einigen hundert bis zu einigen tausend Mark bewegen.
Wenn Sie nur über ein begrenztes Budget verfügen und Ihren eigenen Server benötigen, kann eine 28,8-kBaud-Verbindung ausreichen, sofern Ihr Server nicht wahnsinnig beliebt ist und Sie Ihre Seiten vorsichtig konstruieren. Wenn Sie sich vor allem auf Text beschränken und Dateien mit hoher Bandbreite, wie große Abbildungen und Multimedia, vermeiden, können Sie auch mit einer langsameren Verbindung auskommen. Bei begrenzten Geldmitteln ist es jedoch günstiger, Platz von einem Web-Service-Anbieter zu mieten, da Sie für einen eventuell niedrigen Preis eine schnelle Verbindung mit technischer Unterstützung bekommen. |
Mit einem Netzwerk-Anbieter zusammenarbeiten
Um eine direkte Hochgeschwindigkeitsverbindung zum Internet zu erhalten, brauchen Sie einen Netzwerk-Anbieter. Der Begriff Netzwerk-Anbieter bezieht sich manchmal auf ISOs, die diese Art der Verbindung zum Internet anbieten. In den meisten Gebieten sind alle ISPs Netzwerk-Anbieter. Ihr ISP kann sogar, je nachdem wo Sie sich befinden, gleichzeitig ein Netzwerk-Anbieter sein. Letztere bieten Ihnen normalerweise einzig und allein die Verbindung zum Internet: Sie werden keinen Extra-Klimbim wie Platz für Ihre Dateien auf deren Servern, Usenet-News oder ähnliches erhalten (wobei es natürlich Ausnahmen gibt, prüfen Sie also die Angebote).
Viele Netzwerk-Anbieter werden sich auch um die technischen Aspekte kümmern, die damit zu tun haben, Ihren Server auf dem Netz erscheinen zu lassen, was auch die Einrichtung Ihres Domain-Namens und die Verwaltung Ihres Domain-Namen-Service (DNS) betrifft. Wenn Ihr Netzwerk-Anbieter dies nicht für sie erledigt, werden Sie lernen müssen, es selber zu tun - es gibt jedoch massenhaft Informationen auf dem Internet und in Büchern über die Errichtung eines eigenen Servers.
Vergessen Sie nicht, daß Sie den Netzwerk-Anbieter nur für die Versorgung mit der tatsächlichen Internet-Verbindung bezahlen. Sie können durch die Hardware und Telefonleitungen, die z.B von der Telefongesellschaft bereitgestellt werden, noch vor zusätzliche Kosten gestellt werden. Versichern Sie sich, Ihre Optionen und die vollständigen Kosten zu kennen, bevor Sie einen Vertrag unterzeichnen.
Mitbenutzung eines Netzwerks
Mitbenutzung (Co-location) ist der Mittelweg zwischen dem totalen Do-it-yourself (der Server, die Verbindung, alle Hardware und Software) und dem Mieten von Platz auf einem fremden Server. Das Konzept hinter der Mitbenutzung ist, daß Sie zwar Ihren eigenen Server aufstellen, installieren und aufrechterhalten, daß Ihr Rechner jedoch an das Netzwerk von jemand anderem angeschlossen ist und sich normalerweise auch physisch in dessen Gebäude befindet.
Da Sie nicht für die eigentliche Verbindung oder die spezielle Verbindungshardware bezahlen müssen, sind Mitbenutzungsdienste oft wesentlich billiger als volle Verbindungen, wobei Sie aber trotzdem noch die Flexibilität eines eigenen Servers besitzen. Der Nachteil dabei ist, daß Sie die Verbindung oft mit mehreren anderen Rechnern in derselben Örtlichkeit teilen müssen, so daß, wenn die anderen Rechner sehr beschäftigt sind, die Mitbenutzung des Netzwerks vielleicht für Ihre Zwecke nicht mehr ausreicht.
Oft werden Mitbenutzungsdienste etwas Hilfe bei der Aufstellung und Inbetriebnahme bieten, einschließlich der DNS- und Routing-Informationen. Sie bieten vielleicht auch einen Operator, der 24 Stunden am Tag im Dienst ist. Wenn Ihr Rechner also manchmal so unrettbar abstürzt, so daß jemand ihn aus- und wieder einschalten muß, dann brauchen Sie damit nicht zu warten, bis sich am nächsten Morgen die Türen des Gebäudes öffnen.
Wenn Sie sich nach Netzwerk-Anbietern und ISPs für Ihren eigenen Server umgukken, fragen Sie nach Mitbenutzung und nach einem Kostenvergleich zur Direktverbindung.
Software
Wenn Sie alle Hardware besorgt haben, ist Ihr nächster Schritt, die Server-Software zu besorgen, um Ihre Seiten zu publizieren. Es gibt eine große Auswahl an Servern, von Freeware über Shareware bis zu Servern, die Tausende von Mark kosten.
Alle Web-Server, die in diesem Kapitel erwähnt werden, haben die Standardfähigkeiten für die Darstellung von Seiten und die Ausführung von Anfragen. Alle sind für verschiedene Inhaltstypen konfigurierbar, und alle unterstützen CGI und Formulare (obwohl sie dies auf unterschiedliche Weise tun). Die meisten besitzen Mechanismen für Authentifizierung und Zugriffskontrolle, die auf Host-Namen und Einlog-IDs und Paßwörtern beruhen. Viele der Server haben erweiterte Funktionen für die Verwaltung von größeren Sites, und die teureren kommerziellen Server haben die Möglichkeit, die Verbindung zwischen dem Server und dem Browser für sichere Transaktionen zu verschlüsseln. Wählen Sie einen Server auf der Basis Ihres Budgets und des Zwecks des Web-Servers aus.
Die nächsten paar Abschnitte geben einen generellen Überblick über die beliebtesten Server für Unix, Windows und den Macintosh. Dies ist bei weitem keine komplette Liste der verfügbaren Server; es gibt um die 50 bis 60 Server auf dem Markt, die auf einer Vielzahl von Plattformen laufen können. Die in dieser Sektion erwähnten Server gehören jedoch zu den heute am meisten verbreiteten und unterstützten Servern auf dem Web.
Viele der Server-Features, die ich in dieser Sektion erwähne, könnten neue Konzepte für Sie sein, z.B. Abbildungpläne (Imagemaps) oder Server-Includes. Wenn Sie etwas nicht verstehen, geraten Sie nicht in Panik. Sie werden noch mehr über die meisten der für jeden Server erwähnten Merkmale später im Buch in den verschiedenen Kapiteln erfahren. |
Für mehr Informationen darüber, welche Merkmale jeder Server unterstützt, sehen Sie sich die Homepage des jeweiligen Servers an (die in jeder Sektion aufgeführt ist). Außerdem liefert der Web-Compare-Server einen sehr detaillierten Vergleich von Servern und ihren jeweiligen Merkmalen, was Ihnen bei einer Entscheidung helfen kann. Einzelheiten erfahren Sie unter http://www.webcompare.iworld.com/compare/chart.html.
Server für Unix-Systeme
Das Web erreichte seine Bekanntheit ursprünglich auf Unix-Systemen, und auch heute noch werden neue Merkmale oft zuerst auf Unix-Systemen eingeführt. Viele Unix-Web-Server sind für jedermann verfügbar, und zwei der besten und populärsten (NCSA und Apache) können kostenlos heruntergeladen und benutzt werden. Wenn es sich bei Ihrer Site um eine professionelle oder geschäftlich orientierte Web Site handelt, die Unterstützung und erweiterte Merkmale für große Präsentationen benötigt, sollten Sie sich vielleicht die Netscape-Server angucken, die viel mehr Merkmale und Unterstützung anbieten. Der Nachteil dieser Server ist natürlich, daß Sie dafür bezahlen müssen.
Beachten Sie, daß Sie für die Installation und Benutzung der meisten Unix-Server in ihrer Standardkonfiguration Zugriff auf das Quellverzeichnis des Unix-Rechners benötigen, auf dem Sie den Server installieren. Obwohl Unix-Server auch ohne Zugang zum Hauptverzeichnis funktionieren können, erhalten Sie dann bei weitem nicht den gleichen Funktionsumfang.
NCSA HTTPD
Einer der ersten Web-Server, der sich immer noch großer Beliebtheit erfreut, ist der HTTPD-Server von NCSA von der Universität von Illinois. HTTDP von NCSA bietet alles, was Sie von einem Web-Server erwarten würden, einschließlich Sicherheit und Authentifizierung durch Einlog-Namen und Paßwörter sowie für CGI- und Formularunterstützung, Server-Includes und erweiterter Einlog-Möglichkeiten. Neuere Versionen (1.5 und später) unterstützen Authentifizierung durch MD5 und Kerberos sowie die Fähigkeit für »virtuelle Hosts« (verschiedene Domain-Namen, die auf demselben Server Informationen von verschiedenen Orten entgegennehmen, wobei sie nach außen hin aussehen, als seien sie unabhängige Server).
Mehr über NCSA HTTPD erfahren Sie auf der NCSA-Homepage unter http://hoohoo.ncsa.uiuc.edu/.
Es gibt auch eine sichere Version von NCSA HTTPD, die SHTTP unterstützt (ein Mechanismus für die Verschlüsselung von Informationen zwischen Browser und Server). Sie finden Informationen darüber unter http://www.commerce.net/software/Shttpd/.
Apache
Apache ist noch ein anderer Freeware-Server, der auf NCSA HTTPD basiert und, wenn man Umfragen glauben darf, heutzutage der beliebteste Server auf allen Plattformen auf dem Web ist. Die Homepage für mehr Informationen und der Code für Apache befinden sich unter http://www.apache.org/.
Apache basiert auf einer älteren Version von NCSA und beinhaltet Verbesserungen von Geschwindigkeit, Leistungsfähigkeit, virtuellen Servern und andere administrative Verbesserungen (von denen viele dann in neuere Versionen von NCSA aufgenommen wurden).
Die Standardversion von Apache wurde auch dahingehend modifiziert, Unterstützung für Netscape's SSL-Protokoll zu beinhalten, wodurch sichere verschlüsselte Transaktionen gewährleistet werden. ApacheSSL, wie es auch genannt wird, ist unter http://www.algroup.co.uk/Apache-SSL/ erhältlich.
W3 (CERN) HTTPD
CERNs HTTPD war einer der ursprünglichen und für lange Zeit beliebtesten Web-Server. Obwohl sich der CERN-Server inzwischen unter der Kontrolle des W3-Konsortiums befindet, wird er im allgemeinen immer noch der CERN-Server genannt.
CERNs HTTPD kann aber als Proxy eingesetzt werden, d. h. er kann dahingehend konfiguriert werden, daß herausgehende Web-Verbindungen innerhalb eines Internet-Firewalls aufrechterhalten werden können. Einige Organisationen richten ihre Netzwerke so ein, daß nur ein Rechner tatsächlich mit dem gesamten Internet verbunden ist, um den unerlaubten Zugang zum internen Netzwerk zu verhindern oder auf ein Minimum zu beschränken. Dieser Rechner wird Firewall (Brandschutzmauer) genannt, und wenn CERNs HTTPD darauf installiert ist, kann er Web-Informationen zwischen dem internen Netzwerk und dem gesamten Web hin- und herleiten.
Ein Proxy ist ein Server, der hinter einem Firewall sitzt, um Web-Verbindungen zwischen dem internen Netzwerk und dem Internet zu ermöglichen. |
CERN-Server, die als Proxys agieren, besitzen auch die Fähigkeit des Caching - sie speichern oft angeforderte Dokumente auf dem Firewall-System, anstatt sie jedesmal, wenn sie angefordert werden, neu vom Web zu besorgen. Dies kann die Zeit, die benötigt wird, um ein bestimmtes Dokument von der anderen Seite des Firewall zu erlangen, beträchtlich vermindern.
Das Hauptproblem von CERN im Vergleich zu anderen Servern besteht momentan darin, daß es nicht aktiv entwickelt wird, für über ein Jahr nicht aktualisiert wurde und viele der Fähigkeiten neuerer Server nicht unterstützt. Statt dessen konzentriert man sich auf die Entwicklung eines Servers auf Basis von Java unter dem Namen Jigsaw. Die Entwicklung von CERN stoppte mit der Version 3.0. Wenn Sie einen Proxy- oder Caching-Server benötigen, erwägen Sie den CERN-Server (obwohl Apache dies inzwischen auch beherrscht); andernfalls haben Sie die Wahl zwischen NCSA und Apache, oder Sie leisten sich die Netscape-Server.
Unter http://www.w3.org/pub/WWW/Daemon/ erhalten Sie mehr Informationen über CERN (W3) HTTPD bzw. dessen Nachfolger Jigsaw.
Die Web-Server von Netscape
Netscape Communications bietet eine große Auswahl an Server-Produkten für das Web und für so ziemlich jede andere Internet-Anwendung. Im Unterschied zu den Freeware-Unix-Servern bieten sie mehr administrative Funktionen und können oft mit sehr hohen Belastungen fertig werden, außerdem gibt es auch technische Unterstützung von Netscape.
Netscape befindet sich zur Zeit in einer Übergangsphase zwischen einer älteren und neueren Generation von Servern. Die Server, die gegenwärtig verfügbar sind und geliefert werden, sind der FastTrak-Server und der Enterprise-Server (Kommunikations- und Handelsserver). Beide beinhalten die grundlegenden Fähigkeiten von NCSA und CERN (CGI, Server-Includes, Authentifizierung usw.).Sie unterstützen auch beide NSAPI, einen Mechanismus für CGI-ähnliche Interfaces mit anderen Programmen und zur Erweiterung des Servers. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Servern liegt in der größeren programmtechnischen Flexibilität des Enterprise-Servers, wie z.B. die Unterstützung von Server-seitigem Java.
FastTrak und Enterprise können mit LiveWire und LiveWire Pro, zwei Sitemanagement-Tools-Applikations-Entwicklungsumgebungen von Netscape zur Verwendung mit deren Servern erweitert werden. Die Pro-Version verfügt über Datenbank-Zugriffsmöglichkeiten.
Beide Server sind für die meisten Unix-Workstation-Hersteller verfügbar (Sun, SGI, DEC, HP und IBM), für Intel-Pentium-Systeme, auf denen BSDI läuft, und für Windows NT auf Intel und DEC Alpha. Der FastTrack-Server kostet 295 US-Dollar und der Enterprise-Server 995 US-Dollar. Der Support kostet bei beiden extra.
Mehr Informationen zu den einzelnen Netscape-Servern finden Sie auf der Netscape Homepage (http://www.netscape.com/) und im speziellen bei »Server Central« unter http://www.netscape.com/comprod/server_central/index.html.
Die nächste Generation der Web-Server von Netscape reiht sich um den Enterprise-Server 3.0, der viele neue Features bringt, darunter eine verbesserte Unterstützung des Site-Managemenst aus der Ferne sowie die Unterstützung neuer Technologien, wie z.B. CORBA (Common Request Broker Architecture).
Netscape kombiniert ausgewählte Server in SuiteSpot, ein integriertes Paket verschiedener Server für verschiedene Internet- und Intranet-Dienst. SuiteSpot 30, die neueste Version von SuiteSpot, beinhaltet Calendar Server 1.0 für Terminplanungsaufgaben in Gruppen, Catalog Server 1.0 für Dokument-Kataloge, Certificate Server 1.0 zur Ausgabe von Public-Key-Zertifikaten, Collabra Server 1.0 für Diskussionsgruppen, Directory Server 1.0 zur Verwaltung von White-Page-Informationen, Enterprise Server 3.0 für Web-Dienste, LiveWire Pro 3.0 für die Applikationsentwicklung, Media Server 1.0 für das Audio-Streaming, Messaging Server 3.0 für die Mail-Unterstützung und Proxy-Server 2.5. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.netscape.com/comprod/server_central/product/suite_spot/index.html.
Server für Windows
Wenn Sie einen PC mit Windows, Windows NT oder Windows 95 benutzen, kann er mit Leichtigkeit als Web-Server fungieren. Für professionelle Sites ist der beliebteste Server, der unter Windows NT oder Windows 95 läuft, ein Server namens O'Reillys WebSite. Es gibt jedoch noch andere Server, einschließlich WinHTTPD für den 16-Bit-Windows-3.1-Server, den Microsoft Internet Information Server (kostenlos unter Windows NT) und die Netscape-Server, die alle auch für Windows verfügbar sind.
WinHTTPD
Wenn Sie einen Web-Server für das 16-Bit-Windows 3.1 benötigen, ist WinHTTPD die beste Wahl; es handelt sich hierbei um eine Version von NCSA HTTPD. WinHTTPD unterstützt die meisten Features von NCSA HTTPD, einschließlich Authentifizierung (Einlog-Namen und Paßwörter), Server-Includes, Imagemaps und CGI.
CGI ist unter WinHTTPD besonders interessant. WinHTTPD unterstützt zwei Arten von CGI: DOS-CGI, das DOS-Batch-Dateien benutzt, und Windows-CGI, bei dem Sie CGI-Programme in Visual Basic schreiben können. Es gibt auch eine Anzahl von VB-CGI-Programmen für WinHTTPD, mit denen Sie viele gewöhnliche Web-Aufgaben, wie Formulare, Imagemaps, Zugriffszähler usw., ausführen können. WinHTTPD kann auch Perl-Skripten ausführen. Es unterstützt jedoch keine Server-Includes oder erweiterte Sicherheitsoptionen, wie z.B. Verschlüsselung.
Der Autor von WinHTTPD, Robert Denny, beschäftigt sich inzwischen mit dem 32-Bit-Web-Server namens WebSite (siehe den folgenden Abschnitt) und wird deshalb nur wenig Zeit haben, ein Update für WinHTTPD herauszubringen. Für die gewöhnliche Anwendung auf Windows-3.1-Servern sollte die aktuelle Version jedoch ausreichen. Wenn Ihr Server jedoch außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt ist oder Sie eine professionellere Site herausgeben wollen, sollten Sie ein Upgrade Ihres Servers auf Windows NT oder Windows 95 in Betracht ziehen, damit Sie die anderen in diesem Abschnitt erwähnten Server verwenden können.
WinHTTPD ist für die persönliche und ausbildungsmäßige Verwendung kostenlos, wenn Sie es jedoch kommerziell verwenden, wird von Ihnen erwartet, daß Sie nach einer 30tägigen Probezeit dafür bezahlen ($ 99). Sie können auch für $ 275 einen Upgrade von WinHTTPD zu O'Reillys WebSite erhalten. Wenn Sie mehr über WinHTTPD herausfinden oder eine Kopie herunterladen möchten, besuchen Sie http://www.city.net/win-httpd/.
WebSite von O'Reilly
WebSite, das von O'Reilly and Associates erhältlich ist, ist ein 32-Bit-Web-Server, der auf WinHTTPD aufbaute, inzwischen aber in seiner Leistungsfähigkeit und Bedienungsfreundlichkeit erheblich erweitert worden ist. WebSite unterstützt alle Features von WinHTTPD. Es unterstützt auch Server-Includes, Zugriff auf Windows-Datenbanken wie FoxPro und Access und kann auch »virtuelle Server« simulieren. Letztere erlauben es Ihnen, verschiedene Domain-Namen, die auf verschiedene Orte ausgerichtet sind, auf einem einzigen Server unterzubringen. Sie können mehr über WebSite unter http://website.ora.com/ herausfinden.
Genauso wie WinHTTPD unterstützt auch WebSite CGI durch einen DOS-Modus und durch Visual Basic. CGI wird außerdem durch Perl- und Unix-Shell-Skripten unterstützt.
Die Administration von WebSite ist besonders gut ausgeführt, indem alle Installationen und Konfigurationen durch das WebSite-Server-Admin-Tool ausgeführt werden, das in Abbildung 16.1 gezeigt wird. Dieses Werkzeug erlaubt es Ihnen, so gut wie jeden Aspekt von WebSite zu konfigurieren, einschließlich Authentifizierung durch Namen und Paßwort, neue Inhaltstypen, Zugriffs-Kontrolle, CGI-Einrichtung und Protokolle. WebSite erlaubt es Ihnen auch, den Web-Server durch »Fernbedienung« zu administrieren, von jedem Site auf dem Netz, einschließlich des Internet.
Abbildung 16.1: |
WebSite wird mit den folgenden Tools für Web Site-Verwaltung geliefert: dem HTML-Editor HotDog, dem Browser Spyglass Mosaic, einer leicht konfigurierbaren Suchmaschine, einem Tool für Imagemaps und p, einem Werkzeug, das Ihnen alle Links zeigt, die auf jeder Seite Ihres Sites eingebettet sind, sie alle automatisch überprüft und, wenn nötig, wieder herstellt. Abbildung 16.2 zeigt ein Beispiel des WebView-Fensters.
Abbildung 16.2: |
Die Standardversion von WebSite liefert grundlegende Authentifizierung und Zugriffskontrolle und ist nun als Teil eines Buch-CD-Pakets von O'Reilly, mit dem Namen Build Your Own Website, erhältlich. Ein Paket namens WebSite Professional liefert Verschlüsselung und Sicherheit durch SSL und S-HTTP. Zusätzlich bietet es die Integration von Datenbanken, Server-seitiges Java und die Unterstützung von Microsoft FrontPage. WebSite Professional kostet 499 US-Dollar.
Sie können WebSite 1.1 mit jedem 386, 486 oder Pentium unter Windows 95 oder Windows NT laufen lassen, obwohl schnellere Maschinen empfohlen werden. Die Mindestanforderung für den Speicher beträgt 16 Mbyte.
Es gibt eine Drei-Tage-Demo-Version, die von O'Reillys Web Site heruntergeladen werden kann; die volle Version kostet $ 499. Besuchen Sie http://website.ora.com/ für weitere Einzelheiten.
Der Microsoft Personal Web Server
Microsoft bietet den Personal Web Server als Teil seines Site-Entwicklungspakets FrontPage für den Macintosh und Windows an. Dieser Server wurde als Server für kleine Datenaufkommen entwickelt, um kleine Sites zu realisieren bzw. zur Offline-Entwicklung einer Web Site, bevor man diese auf einen robusteren Server überträgt.
Der Personal Web-Server ist, wie gesagt, Bestandteil des FrontPage-Pakets. Er kann aber auch einzeln von der Microsoft Web Site unter http://www.microsoft.com/ie/download heruntergeladen werden.
Der Microsoft Internet Information Server
Microsoft bietet den Microsoft Internet Information Server (IIS) ausschließlich für Windows NT an. IIS besteht aus drei Servern in einem (Web, FTP und Gopher) und ist für jedermann völlig kostenlos (persönlich, Ausbildung oder Handel) und kann von Microsofts Web Site unter http://www.microsoft.com/iis/ heruntergeladen werden.
IIS unterstützt CGI durch Perl und liefert auch ein Interface für andere Arten von Server-Interaktion mit Datenbanken und anderen Programmen. Dieses Interface, das ISAPI (Internet Server Application Programmer Interface) genannt wird, ist das Herzstück der momentan entstehenden Microsoft-Internet-Produkte. Zu diesen gehört das ActiveX-Server-Framework, das erweitertes Programmieren, Multimeda, Datenbanken und Kontrolle über eingebettete Objekte ermöglicht.
Das Herz des IIS ist eine Technologie, die unter dem Namen Active Server Pages bekannt ist. Diese erlaubt es, Seiten mit Skripten in VBSkript oder JSkript (Microsofts Version von JavaScript) zu versehen. Diese Skripten werden vom Server ausgeführt, bevor die Seiten an den Client gesendet werden. Die Funktionalität ist jener ähnlich, die von LiveWire, Netscape's Server-seitiger Skript-Umgebung, geboten wird.
Abbildung 16.3: |
IIS wird durch den Internet Service Manager verwaltet, der von jedem Site mit Netzwerk-Zugang zum Server verwendet werden kann. (Abbildung 16.3 zeigt die Merkmale von IIS für die Anwendung im WWW.) Das Service-Manager-Werkzeug kann dazu benutzt werden, alle drei Arten von Servern, also FTP, Gopher und WWW, zu verwalten. Die Protokollführung wird auf allen Servern gut ausgeführt; Protokolldateien können in verschiedenen Formaten (einschließlich des Standardformats für Protokolldateien auf dem Web) und entweder als Datei oder direkt in einer Datenbank gespeichert werden.
Was die Sicherheitsmerkmale betrifft, ist IIS in das Sicherheitsmodell von Windows NT integriert, das die Authentifizierung und Zugriffskontrolle auf Basis von Usern und Gruppen oder auch auf Basis von IP-Nummern und Domain-Namen erlaubt. IIS unterstützt außerdem noch die SSL-Verschlüsselung von Netscape.
Andere interessante Merkmale von Windows NT beinhalten »Abdrosseln«, einen Mechanismus, der es verhindert, daß zu viele Hits auf einen bestimmten Server das restliche Netzwerk überschwemmen, und Leistungsüberwachung, welche ein Auge darauf hält, wann der Server am meisten beschäftigt ist.
Die aktuellste Version des IIS ist 3.0, die sich vieler neuer Möglichkeiten rühmt, darunter Active Server Pages, die schon weiter oben angesprochen wurden. Andere neue Features sind der Microsoft Index Server, eine integrierte Erweiterung des IIS, die eine Volltext-Indizierung und Suche in HTML-, Text- und Microsoft-Winword-Dokumenten über den Web-Browser ermöglicht. Zusätzlich ist eine spezielle Version von Crystal Reports für den IIS enthalten, welche Berichte von Web-Protokollen, Access- und Microsoft-SQL-Datenbanken in Präsentationsqualität bietet.
Netscape-Server für Windows
Beide Netscape-Web-Server laufen unter Windows NT. Vergleichen Sie die Informationen über Netscape's Server in der Sektion über Unix-Server weiter vorne in diesem Kapitel, oder rufen Sie die Netscape-Webseiten (http://www.netscape.com/) auf. Zusätzlich läuft FastTrack auch unter Windows 95. Allerdings ist dies nur für kleine, eigene Seiten bzw. für Entwicklungszwecke geeignet.
Server für den Mac
Der mit Abstand beliebteste Server für Macintosh ist WebStar.
WebStar entstand aus einem Shareware-Server namens MacHTTP, der ursprünglich von Chuck Shotton stammt. MacHTTP war einer der ersten Web-Server für den Macintosh.
WebStar ist die kommerzielle Version von MacHTTP. Der Support wird von StarNine (http://www.starnine.com) geleistet und verkauft wird der Server von Quaterdeck (http://www.quarterdeck.com). Diese Version läuft viel schneller und kann viel mehr Verbindungen aufrechterhalten, hat mehr Features und kostet mehr. WebStar ist für professionelle Verbindungen gedacht und ist der Server, der mit Apples eigener Web-Server-Hardware gebündelt wird. Es ist voll kompatibel mit AppleSkript und ausbaufähig und kann von anderen Orten innerhalb des Internet aus verwaltet werden.
WebStar, aktuelle Version 2.0, bietet viele Merkmale, die mit den führenden Web-Servern für Windows und Unix vergleichbar sind. Diese beinhalten Server-seitige Unterstützung von Java-Applets, gebündelte SSL-Fähigkeiten für den verschlüsselten Datentransfer, Server-Administration aus der Ferne über das Web, Möglichkeiten für den Datei-Upload und integrierte Unterstützung für Server-Imagemaps. Das Paket wird mit einer zusätzlich CD-ROM mit Web-Tools ausgeliefert. Diese enthält den Microsoft Internet Explorer, Tools zur Erstellung von CGI-Skripten und diverse Demo-Plug-Ins.
MacHTTP
Um WebStar auszuführen, benötigen Sie einen Mac, auf dem das System 7.0.1 oder höher läuft, MacTCP bzw. OpenTransport und AppleSkript. Mindestens 8 Mbyte RAM werden empfohlen.
WebStar ist im QuaterDeck OnlineStore für 499 US-Dollar erhältlich. MacHTTP kostet dort 95 US-Dollar. Sie können ein Upgrade von MacHTTP auf WebStar für 404 US-Dollar beziehen. Mehr zu WebStar erfahren Sie unter http://www.starnine.com.
Microsoft Personal Web Server
Wie bereits im Abschnitt der Windows-Web-Server gesagt, ist Microsoft's Personal Web Server auf der Web Site von Microsoft kostenlos verfügbar. Dieser Server wurde als Server für kleine Datenaufkommen entwickelt, um kleine Sites zu realisieren bzw. zur Offline-Entwicklung einer Web Site, bevor man diese auf einen robusteren Server überträgt.
Der Personal Web-Server ist, wie gesagt, Bestandteil des FrontPage-Pakets. Er kann aber auch einzeln von der Microsoft Web Site unter http://www.microsoft.com/ie/download heruntergeladen werden.
Apple's Personal Web Sharing
Personal Web Sharing ist Apple's direkteste Antwort auf Microsoft's Personal Web Server. Die Personal-Web-Sharing-Web-Site (http://pws.hhg.apple.com/) preist die Software als das ideale Tool für Einzelpersonen an, um Informationen von ihrem Mac aus im Internet zu veröffentlichen.
Dateien aus Textverarbeitungen oder Tabellenkalkulationen können im Web angeboten werden, indem diese in bestimmte Ordner auf der Festplatte gezogen werden. Den Angaben von Apple zufolge kann der Server bis zu 16 Verbindungen gleichzeitig bearbeiten, ohne deutliche Einbußen bei der Systemperformance hervorzurufen. Der Server unterstützt CGI-Skripten für Zählerdienste oder zur Datenbankintegration. Zugangskontrolle kann über die Benutzer und Gruppen-Funktion des Mac-OS realisiert werden. Mit der Software wird auch Claris Homepage Lite für die Erstellung von Webseiten ausgeliefert.
Personal Web Sharing kostet 19.95 US-Dollar und ist per Download erhältlich. Die Software benötigt Open Transport 1.1.1 oder MacTCP 2.0.6 unter System 7.5.3 oder höher.
InterServer Publisher
InterServer Publisher von InterCon ist ein weiterer kommerzieller Web-Server für die Mac-Plattform. Dieses Produkt unterstützt WWW-, FTP- und Gopher-Dienste und läuft als Erweiterung des Systemordners, die nur wenig zusätzlichen Speicher benötigt und die Verarbeitung im Hintergrund ermöglicht.
Unter den Highlights der aktuellen Version 1.2.2 ist die Unterstützung von Open Transport, die Möglichkeit, CGI-Applikationen zur Steigerung der Performance geöffnet zu lassen, Web-Ordner für verschiedene Benutzer und Zugangskontroll-möglichkeiten.
InterServer Publisher läuft auf 68030- und 68040-Macs unter System 6.0 oder höher mit mindestens 4 Mbyte RAM und MacTCP oder Open Transport. Informationen sind unter http://www.intercon.com/products/interserverp.html erhältlich.
Tips für gute Server-Administration
Wenn Sie bereits Ihren eigenen Web-Server eingerichtet haben, können Sie verschiedene einfache Dinge tun, um diesen Server für das Web und Ihre Leser nützlich zu machen.
Erstellen Sie einen Aliasnamen vom Host-Namen mit »www«
Es gibt eine allgemein übliche Konvention im Web, daß der Name eines Systems, auf dem sich ein Web-Server befindet, mit www beginnt, z.B. www.sun.com oder www.tlg.org. Typischerweise wird der Netzwerk-Administrator oder Netzwerk-Anbieter einen Alias für den Host-Namen erzeugen, der CNAME genannt wird und der auf die tatsächliche Maschine hinweist, die die Web-Dateien auf dem Netzwerk erstellt. Sie brauchen dieser Konvention natürlich nicht zu folgen, es ist aber dennoch aus folgenden Gründen hilfreich:
Erzeugen Sie einen Web-Master-Mail-Alias
Wenn Ihr System Mail senden und empfangen kann, sollten Sie einen global verfügbaren Alias für »Web-Master« aufstellen, der zu Ihrer E-Mail-Adresse hinführt, so daß alle Mail, die an Web-Master@meinsite.com gesendet wird, zu Ihnen weitergeleitet wird. So wie andere administrative Mail-Aliase wie root (allgemeine Probleme), postmaster (E-Mail-Probleme) und usenet (betreffs News) ist Web-Master ein Alias, der als Standard-Kontaktadresse für Probleme oder Beschwerden über Ihren Web-Server fungiert. (Obwohl Sie sich die Probleme oder Beschwerden vielleicht nicht gerne anhören, ist dies doch ein höfliches Entgegenkommen.)
Erstellen Sie eine Server-Homepage
Ihr Server kann verschiedene Web-Präsentationen enthalten, vor allem dann, wenn Sie viele verschiedene User bedienen (wenn Sie z.B. eine Web-»Ladenstraße« eingerichtet haben). In solchen Fällen sollten Sie eine Homepage für den gesamten Site einrichten, typischerweise mit der Adresse http://www.ihrsite.com/index.html, die einige allgemeine Informationen über Ihre Site, rechtliche Bemerkungen und vielleicht eine Inhaltsübersicht über Ihre Site beinhaltet - natürlich mit Links zu den einzelnen Homepages.
Die Konfigurationsdatei für Ihre Server-Software sollte einen Eintrag für eine Sitespezifische Homepage haben.
Stellen Sie Site-spezifische administrative und Design-Richtlinien auf
Wenn Sie der Web-Master für eine große Organisation sind, ist es für beide Seiten hilfreich, wenn definiert wird, wer für den Web-Server verantwortlilch ist: wer die Kontaktperson für alltägliche Beschwerden oder Probleme sein, wer die Zugriffskontrolle für User einrichten und wer Fragen über Richtlinien beantworten soll, die den zulässigen Inhalt der öffentlichen Webseiten auf diesem Site betreffen.
Außerdem möchte Ihre Organsation vielleicht eine Art von kreativer Kontrolle über die auf dem Web publizierten Seiten ausüben. Sie können viele der Hinweise und Richtlinien aus diesem Buch dazu verwenden, Vorschläge für Webseiten-Stil zu geben und Musterseiten zu erstellen, die Ihre Anwender als Basis für ihre eigenen Webseiten benutzen können.
Zusammenfassung
Wenn Sie Seiten auf dem Netz publizieren, haben Sie verschiedene Wahlmöglichkeiten, wo Sie diese Seiten unterbringen können. Für Individuen mit begrenzten Budgets kann das Mieten von Platz auf einem Server eine gute Lösung darstellen. Für andere Organisationen oder größere Präsentationen kann es sich jedoch lohnen, wenn Sie Ihren eigenen Web-Server installieren und betreiben. Dieses Kapitel gab Ihnen einen Überblick darüber, was Sie brauchen, um Ihren eigenen Server einzurichten und zu pflegen, außerdem einen allgemeinen Überblick über die Software, die für Web Sites verfügbar ist, und einige grundlegende Hinweise zum Betreiben eines Web-Servers.
Tabelle 16.1 zeigt eine Zusammenfassung der Server, die Sie in diesem Kapitel kennengelernt haben, einschließlich der Angaben, auf welchen Plattformen sie laufen, wer sie erstellt, was sie kosten und unter welchem URL Sie zusätzliche Informationen bekommen.
Tabelle 16.1: Server-Software
Name |
Plattform |
Hersteller |
Kosten |
URL |
NCSA |
Unix |
NCSA |
Kostenlos |
|
Apache |
Unix |
Apache |
Kostenlos |
|
CERN HTTPD |
Unix |
W3 Consortium |
Kostenlos |
http//www.w3.org/pub/www/Deamon/ |
Netscape FastTrack |
Unix, Win NT |
Netscape |
$ 295 |
|
Netscape Enterprise Server |
Unix, Win NT |
Netscape |
$ 995 |
|
Netscape SuiteSpot |
Unix, Win NT |
Netscape |
$ 3995 |
|
WinHTTPD |
Windows 3.1 |
Robert Denny |
Kostenlos für nicht kommerzielle Anwendungen; sonst $ 99 |
|
WebSite |
Win 95, Win NT |
O'Reilly |
$ 199 |
|
Microsoft Personal Web Server |
Win 95, Win NT, Mac |
Microsoft |
Kostenlos |
|
Microsoft Internet Information Server |
Win NT |
Microsoft |
Kostenlos |
|
InterServer Publisher |
Mac |
InterCon |
||
Personal Web Sharing |
Mac |
Apple |
$ 19.95 |
|
MacHTTPD |
Mac |
StarNine |
$ 99 |
|
WebStar |
Mac |
StarNine |
$ 499 |
Fragen und Antworten
Frage:
Ich fange gerade mit dem Web-Publizieren an, indem ich ein Online-Magazin kreiere. Ich habe keine Ahnung, wie beliebt es sein wird; ich weiß noch nicht mal so richtig, was für Features ich wirklich brauchen werde. Es ist für mich alles ziemlich verwirrend, zu entscheiden, was ich brauche und was ich will. Die Hälfte von dem Zeug, das die Server nach Ihrer Aussage unterstützen, verstehe ich nicht und weiß auch nicht, welche Bedeutung es für mich haben könnte. Ich bin total verwirrt. Was soll ich tun?
Antwort:
Keine Panik. Wenn Sie neu in der Web-Industrie sind, ist dieses Kapitel höchstwahrscheinlich nichts für Sie. Der beste Weg, mit dem Web-Publizieren zu beginnen, besteht darin, Platz auf einem Server zu mieten, wie ich bereits im vorigen Kapitel beschrieben habe. Dies gilt vor allem, wenn Sie ein knappes Budget haben. Fangen Sie dort an, und bekommen Sie ein Gefühl dafür, was Sie vollbringen können und was nicht und was für Features Sie auf Ihrer Webseite anbieten wollen. Wenn Sie herausfinden, daß Sie mehr brauchen, als Ihr Web-Anbieter Ihnen bieten kann, können Sie immer noch Ihren ISP wechseln oder schließlich doch einen eigenen Server betreiben.
Frage:
Wie kann ich einen Server so einrichten, daß ich eine Zugangskontrolle habe (um nur einige Systeme hereinzulassen) oder daß er als »Proxy« hinter einem »Firewall« arbeitet?
Antwort:
Wenn dies ein Buch wäre mit dem Titel Alles über Web-Server, so hätte ich ganze Kapitel über diese Fragen geschrieben. Doch wie's nun einmal ist, sollte die Dokumentation Ihres Servers Ihnen verraten, wie diese Dinge gemacht werden (und die Dokumentation für alle Server, die ich in diesem Kapitel erwähnte, ist ausgezeichnet, so daß Sie mit einem bißchen Herumschnüffeln alles herausfinden können, was Sie brauchen).
Frage:
Ich würde wirklich gerne einen Unix-Web-Server betreiben, da ich gewöhnt bin, mit UNIX zu arbeiten und da diese Server die meisten Features und die größte Flexibilität besitzen. Unix-Workstations sind aber so unglaublich teuer. Was kann ich tun?
Antwort:
Sie können sich einen billigen PC besorgen (einen 486 der Oberklasse oder einen Pentium der Mittelklasse) und dann Unix darauf installieren. Dann können Sie viele der Unix-basierten Web-Server benutzen. Es gibt verschiedene Versionen von Unix für PCs, einschließlich Linux, BSDI und netBSD. Ich mag Linux, da es Freeware ist und Sie es normalerweise auf einer CD für unter $ 20 bekommen können. Sowohl NCSAs HTTPD als auch Apache funktionieren problemlos damit (übrigens läuft auch mein Web-Server mit Linux), und alle Skripte, die Sie in den nächsten paar Kapiteln kennenlernen werden, wurden in Linux geschrieben.
Oder betreiben Sie einfach einen Server auf Ihrem jetzigen PC oder Macintosh. Obwohl Unix-Server den Vorteil haben, daß ein großer Teil neuer Technologie dort zuerst erscheint und daß sie im allgemeinen am flexibelsten sind, holen PC- und Macintosh-basierte Server doch auf und beweisen, daß sie genauso stabil wie Unix-basierte Server laufen können. Es gibt keine Vorschrift auf dem Web, die besagt, daß Sie Unix anwenden müssen.
Frage:
Meine Unix-Freunde hören nicht auf, mir zu erzählen, daß ich wirklich blöde sei, wenn ich einen Web-Server auf einem Macintosh betreiben will, daß es Engpässe im Betriebssystem des Macs gibt, die ihn daran hindern, mit dem Web-Verkehr gut fertig zu werden. Ich habe den Verdacht, daß das wieder mal die typischen Nörgeleien meiner Unix-Freunde sind. Oder ist da was dran?
Antwort:
Bei einem durchschnittlichen Web-Server ist es fast immer die Netzwerk-Verbindung, die den Engpaß verursacht, bevor der Web-Server selbst überlastet wird. Wenn Sie eine Leitung installiert haben, welche Geschwindigkeiten von 56 kBaud oder 128 kBaud zuläßt oder wenn Sie eine ISDN-Leitung mit einem sehr beliebten Web-Server haben (1000 oder mehr Zugriffe pro Stunde), kann Ihr Web-Server immer noch leicht mit den Nachfragen fertig werden, die es tatsächlich durch die Verbindung schaffen. Es wird aber noch viel mehr geben, die im Netzwerk selbst steckenbleiben.
Wenn Sie eine unbegrenzte Bandbreite annehmen und ungefähr gleichwertige Systeme (die gleiche Geschwindigkeit der CPU, gleichen Speicherausbau, ungefähr gleichwertige Server-Software), dann gibt es tatsächlich Begrenzungen im Mac-Betriebssystem, die bei Unix oder Windows NT nicht vorhanden sind (wohl aber bei Windows 3.1). Es gibt aber nur sehr wenige Sites, die diese Art von superfortgeschrittenen Fähigkeiten benötigen. Wenn Sie also bei Ihrem Macintosh bleiben wollen, können Sie dies tun und dabei wahrscheinlich immer noch gut mit dem Verkehr, den Sie bekommen werden, fertig werden.
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