22 Scanner im Test

Klappe auf, Bild rein
Die Billigen sind oft am besten

Der beste Scanner taugt nichts, wenn er mit mieser Software ausgestattet ist. CHIP zeigt in einem aufwändigen
Vergleichstest, ob Scanner bis 500 Mark ihr Geld wert sind und ob Sie mit den beigepackten Programmen
praxisgerecht arbeiten können.
Hier geht es zur Tabelle mit der Gesamtübersicht.
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“So haben wir getestet.”
Von Loys Nachtmann

Flachbettscanner sind im Profi- wie im Hobbybereich gleichermaßen beliebt. Sie werden nicht nur preiswerter sondern
auch immer besser. Dabei ist das Funktionsprinzip immer dasselbe geblieben: Beleuchten der Vorlage mit einer
Lichtquelle sowie Umlenken des reflektierten Lichts über ein Spiegel-, Prisma- und Linsensystem auf den Sensor.

Bei den hier getesteten Geräten kommen zwei Sensortechnologien zum Einsatz: CCD (Charge Coupled Device) und CIS
(compact image sensor). Beide bringen eine gute bis sehr gute Bildqualität, funktionieren aber grundverschieden. Zunächst
zum CCD-Sensor: Als Lichtquelle verwenden CCD-Scanner eine Kaltlichtlampe, welche die Scanvorlage beleuchtet. Das
reflektierte Licht gelangt über einen Spiegel und Linsensystem auf den CCD-Sensor. Dieses Linsensystem sorgt dafür
dass CCD-Scanner eine Tiefenschärfe bis zu zwei Zentimeter hat. Liegt sie Vorlage nicht plan auf der Glasscheibe (zum
Beispiel ein Buchrücken) kann man trotzdem noch etwas erkennen.

Ein Prisma zerlegt das von der Vorlage reflektierte Licht in die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Für jede Farbe enthält
der CCD je eine Sensorzeile, die aus vielen lichtempfindlichen und elektrisch geladenen Kondensatoren besteht.
Bei Lichteinfall geben diese Minikondensatoren (ca. 0,04 mm Durchmesser bei 600 dpi) einen Teil der Ladung wieder ab.
Dabei ist die Entladung der Kondensatoren proportional zur Stärke des eingefallenen Lichts. Diese Ladungsänderungen
setzen Analog-/Digitalwandler in Binärzahlen um, die ein Computer weiterverarbeiten kann. Es kommen A/D-Wandler mit
einer Auflösung von 8 Bit (256 Stufen), 12 Bit (4096 Stufen) oder 16 Bit (65536 Stufen) zum Einsatz. Weil der CCD drei
Zeilen hat, entsteht so eine Farbtiefe von 24 Bit (3 x 8), 36 Bit (3 x 12) bzw. 48 Bit (3 x 16).

Eine noch recht neue Entwicklung sind die CIS-Scanner mit einem CMOS-Sensor. Wie der CCD- so erstreckt sich auch
die CIS-Sensor über die volle Breite der Scanfläche. Zur Beleuchtung kommt hier keine Kaltlichtlampe zum Einsatz,
sondern rote, grüne und blaue LEDs belichten die Vorlage. Über ein stabförmiges Linsensystem gelangt das Licht zum
Compact Image Sensor manchmal fehlt das Linsensystem ganz. Diese Konstruktionsweise hat Vorteile und Nachteile:
Weil CIS-Scanner kaum Energie benötigen, brauchen sie kein Netzteil und können über das USB-Kabel versorgt werden.
Sie sind zudem kompakter und lassen sich preiswerter herstellen als CCD-Scanner. Leider haben CIS-Geräte keine
Tiefenschärfe, liegt die Vorlage nicht absolut plan auf der Glasscheibe, ist auf dem gescannten Bild nichts zu erkennen.