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Lernen nach neuen Lehrplänen
Seit Sommer 1997 gelten an den schleswig-holsteinischen Schulen neue Lehrpläne. Ihnen liegt ein Konzept von Grundbildung zugrunde, das alle Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, die Aufgaben in Schule, Beruf und Gesellschaft zu bewältigen. Das fachbezogene und das fächerübergreifende Lernen orientiert sich an Kernproblemen wie den Grundwerten des menschlichen Zusammenlebens, den natürlichen Lebensgrundlagen und der Gleichstellung der Geschlechter. Vermittelt werden sollen zudem Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit und Selbständigkeit. Noch nie sind Lehrpläne auf einer so breiten und demokratischen Basis beraten und entwickelt worden. Bei der öffentlichen Anhörung hatten sich auch 143 Schulen zu Wort gemeldet und 530 Stellungnahmen abgegeben. Eine CD-Rom, die alle Lehrpläne sowie Handreichungen und Materialien enthält, soll den Lehrkräften die Umstellung erleichtern. Schleswig-Holstein bietet damit als erstes Land die Möglichkeit, für die Arbeit mit neuen Lehrplänen den Computer zu nutzen. Flexible Berufsschule Rund 90 Prozent der Auszubildenden im ersten Lehrjahr erhalten bereits den vermehrten Berufsschulunterricht mit |
durchschnittlich 480 Wochenstunden pro Jahr, gut 60 Prozent der Auszubildenden im zweiten und dritten Ausbildungsjahr ebenfalls. Damit wurde umgesetzt, was die Kultusminister der Länder 1991 auf ihrer Konferenz beschlossen haben: die Erhöhung des wöchentlichen Unterrichts von bisher acht auf zwölf Stunden. Erforderlich ist der vermehrte Unterricht wegen des verstärkten Einsatzes neuer Technologien sowie erhöhter Arbeits- und Qualifikationsanforderungen der Betriebe. Im Frühjahr 1997 hat das Bildungsministerium mit den Handwerkskammern und den Industrie- und Handelskammern eine Vereinbarung getroffen, die eine flexiblere Handhabung des Berufsschulunterrichts ermöglicht. Das Schleswig-Holstein-Modell sieht vor, daß im ersten Ausbildungsjahr an je zwei Berufsschultagen je neun Stunden Unterricht erteilt werden, so daß in den folgenden beiden Ausbildungsjahren nur jeweils ein Berufsschultag mit acht Unterrichtsstunden pro Woche nötig ist. Dank dieser Vereinbarung konnte die Bereitschaft der Betriebe, Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, deutlich erhöht werden. | |
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