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Chaos Computer Club 1997 February
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1997-02-28
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7KB
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209 lines
Seite 28
Ausgabe 54
Jim Knopf und die
BlM-Lokomotive
Es war einmal vor langer Zeit, als in der
Stuttgarter Puppenkiste einiger BIM-Manager
die Marionette Jim Knopf geboren wurde. Jim
Knopf kies deswegen so, weil er fortan in der
endlosen Online-Geschichte auf "Knöpfe" mit
der Aufschrift "Kauf ich" klicken und allen
Kindern als Vorbild dienen sollte. Doch Jim
mochte seine halbe BIM-Rolle nicht, kaufte
sich eine eigene Bitlokomotive von Blödelsoft
und machte sich als Chaos-geprtlfter Datenlok-
führer auf den Weg ins globale Nimmerland,
um eigene Abenteuer zu erleben, ein
Knopfdruck reichte aus. Doch wer entlang der
Datenschienen von BIM oder Blödelsoft mit
bunten Knöpfen spielt und auch noch die
Datenaufsicht ärgert, muß mit Hausverbot rech-
nen. So erwischte es am 26. Februar auch Jim
Knopf, nachdem er ein Jahr durchs BIM-
Kindemet gereist war.
Jim war im im globalen Datendschungel
umgezogen und suchte mit seinem Dampftopf
eine Lösung beim BlM-Hauptquartier, das auch
verirrte Mädchen im Datenurwald nie irn Stich
läßt. Viele schöne Knöpfe fand der wissensdur-
stige Datenlokomotivführer auf der bunten Ein-
gangstlire vor. Einer der Knöpfe sprach mit
freundlicher Stimme: ,prücken Sie mich und
Sie können alle E-Mails an eine beliebige Inter-
net-Adresse weiterleiten. Geben Sie einfach
eine E-Mail-Adresse an und klicken Sie auf
"Anfordern". Geklickt, getan, dachte sich Jim
Knopf und legte die Weiche um. Fortan, dachte
er sich, wird seine Bitpost nun an die neue
Adresse geleitet. Seltsamerweise bekam Jim
Knopf von diesem Tag keine Post mehr. Stutzig
geworden, setzte er sich in seine Lokomotive,
um im globalen BINI-Gleisnetz nach einem
hilfsbereiten Menschen zu suchen. Doch ein
böser Schrankenwerter ließ Jim Knopf nicht ins
Netz und stellte sich ihm in den Weg: "You are
currently inactive"! Da liegt ein Fehler vor,
dachte sich Jim, und wollte die Weiche wieder
umstellen, doch der Schrankenwächter blieb
stur: "You are currently inaktive!". Jim verließ
sein Führerhäuschen und rief den gebührenfrei-
en BIM-Service für Datenlokfahrer an: 0130-
821141. Doch ohne, daß Jim nur ein Wort her-
ausbrachte, entschuldigte sich eine freundliche
Roboterstimme für die Gleisbauarbeiten und
legte auf. Jim schickte dann schließlich eine
Karte aber den benelux-deutschen
Datentrampelpfad in das Konigreich Holland.
Von dort antwortete ihm am 5. März eine gute
Fee:
"Guten Tag Hein Knopf,
Ihr Konto wurde am 26.02.96 gekur~igt.
Als Grund wusle folgender angegeben:
"Bad Mail-Delnrery for European Customers~
Mit freur~l~hen Gruessen
BIM Intemet Helpdes~
Nun wurde Jim Knopf furchtbar traurig. BIM
hatte ihn mit seiner Lokomotive aus dem Gleis-
netz geworfen, nur warum' ';j&r es vielleicht
ein "Datengnom", der ihn ärgern wollte? Seine
EuroFahrCard wurde aber immer regelmäßig
mit der Begründung: "BIM Global Network
Ballerup Charge" belastet. Tim setzte sich hin
und grübelte, was er wohl falsch gemacht habe.
Dabei hatte der Stuttgarter auch immer den
Mund gehalten, sogar die Je latsche
Märchensteuer an den I`1utterkonzern in India-
nerland bezahlt, obwohl BISSEI die Leistungen
doch im A Jaland erbrachte und dies nicht mit
den deutschen Märchensteuergesetzen vereinbar
ist.
Waren es die vielen Beschwerden bei den
BIM-Bahnnofswär~ern, weil deren einarmige
Banditen seine Bitpost nicht zustellen, ihm aber
das Geld fürs Datenticket regelmäßig abknöpf-
ten ? Da erinnerte sich Jim an die anderen bun-
ten Knöpfe, die er in BIM-Land gedrückt hatte.
Sogar die strengen Sicherheitsvorkehrungen
hatte er eingehalten und immer brav seinen
Schlüssel vorbei an den Datenbanditen und
!!ic 2~tes~c4k~er - Das wissenschaftliche Fachblatt
Ausgabe 54
Seite 29
ohne Geleitschutz durch den Datenwood Forest
nach Indianerland gebracht. Ja, sicherlich. Ein
paar andere Knöpfe hatte er mehrmals gedrückt
Auf einem stand "mailto:", ein sehr
freundlicher Knopf, erinnert sich Jim. Er
versprach ihm auf Knopfdnuck Hilfe, wenn man
sich mal verfahren hat und mit der Lokomotive
aus Versehen auf der Datenautobahnbaustelle
gelandet ist. Jim drückte den Knopf und
schickte einen Brief, weil er sich über die alten
Holzgleise ärgerte. Doch der
Datendampfmaschinenhersteller zeigte sich
hart
You have reachod Customer Support for BIM
Internet Access.
Please use 1he folbwing number to refer to this
request and for all communication with us regarding
this question or Problem.
(hllp:/Jwww.bim.net~help~esk.html for helpdesk
phone numbers...)
CSS==> Irresident number 0003823 for account:
DEBIMNET .
A repräsentative will get back to you soon.
Niemals meldete sich ein Mensch bei Jim
und er wurde noch trauriger. Manche dieser
Knöpfe verhielten sich in der Tat seltsam. Sie
schickten Jim immer wieder diese komischen
Briefe, die er nicht verstand. Eines Tages traf
dann ein Brief ein, er solle wieder bei der guten
Fee in den königlichen Niederlanden anrufen,
die neben Spanisch auch Datenbahnhof
versteht:
This is the latest Status on your incident...
If you have any concerns, please call one of the
numbers in the Web Page:
(http://www.bim.net/helpdesk.html)... with the follo-
wing inforrnat~on...
CSS==> IncWent number 0003568 for account:
DEBIMNET
Nun, erinnerte sich Jim, da war noch ein
anderer dicker Knopf: "Sie können bis zu drei
verschiedene E-Malladressen bekommen!". Oh,
wie hübsch, dachte sich Jim, eine neue Identität
auf Knopfdruck, sogar kostenlos. Vielleicht
konnte er damit sogar Datenraumfahrer werden.
Ob er nicht doch was falsch gemacht hatte?
Denn statt Datenraumfahrer, erhielt er wieder
neue Briefe vom BIM-Bahnhof:
The original rnessage was recelved at
Tue, 30 Jan 1996 11:52:26 GEIT
from uucpf~bcalhost
- The folbwing aWresses had delively problems-
<raurrlahrer. bim.net> (unrecoverable error)
- Transcript of Session folbws -
while talhing to rr~O1 .ny.us.bim.net.:
>>> RCPT To:<raumfahrer~ bimstot>
ccc 550 craumfahrerObim.net>
. Not a local address
550 craumfahrerlObim.net>, User unknown
Und eines Tages passierte das IJnfaßbare: lim
erleidete den Datentod. Die Stuttgarter Motten-
kiste zog ihn aus dem Verkehr, um ihre neue
Telekomiker-Truppe im BIM-Kindernet zu prä-
sentieren. Also, so lautet die Moral von der
Geschicht': Fahre auf den globalen Datenschie-
nen nicht.
Jim Knopf zahlte im vergangenen Jahr für
Gleisbauarbeiter. ins Bimsfletz satte 913,07
Mark. Eltern rann daher Ihren Rindern: Finger
weg von schlechten Internet-Seiten - und:
Spiele ja nicht mit den bösen Brüdern BIM
und Blödelsoft !
bishop~coc.de
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J für Datenreisende
roh
Jak ~ntra~c~lcnler - Das wissenschaftliche Fachblatt für Datenreisende.
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