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Chaos Computer Club 1997 February
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1997-02-28
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7KB
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214 lines
Seite 2
Ausgabe ~ 1
Editorial
von Wau Holland
Mangelnde Klarheit bei Unterscheidung zwi-
schen Meinungsfreiheit und Gewerbefreiheit
fühltea`.u, daß DS 50 "geschwarz;t" verbreitet
werden muß. Dies schlug als "günstigste Vari-
ante" für den CCC e.V. der Ersteller des nun-
mehr "schwarzen Blocks" vor. Also: Aktendek-
kel zu.
Die "ungünstigeren Varianten" werden auf der
nächsten Mitgliederversammlung des CCC e.V.
vorgestellt, zu der gesondert geladen wird; Be-
richte dazu bringt EIS 52. Das Versäumnis, im
"Kontextil" der DS 50 über einen Zusammen-
hang von Betrug undTelekom zu berichten, wird
in dieser Ausgabe nachgeholt.
Die "Pressemitteilung des CCC" ist ein ,~hi-
storisches Dokument", das ohne vorherige Ab-
sprache im CCC an die Medien ging und keine
`.itierfähige CCC-Stellungnahme ist. DerAnwalt
hat die Sache im Kern getroffen und gute eh-
renamtliche Arbeit geleistet. Daß die Beauftra-
gung des nicht unumstrittenen Anwaltes vorher
nicht im CCC abgesprochen wurde, ist ein
"CCC- Innenverwaltu ngsproblem".
Nicht nur "zur Abwechslung" bin ich dies-
mal uam ViSdP. Die juristische Konstruktion,
einen "e.V." anstatt einer "natürlichen Person"
zu verwenden, um "Hackeraktivitäten" und "kri-
tische Informationen" vor Zensur zu bewahren,
hat sich bei DS 50 als schädlich erwiesen.
Wegen des "teuren Warnschusses werden
zukünftig DS-Verantwortliche" nicht mehr nach
dem Motto "na wer will denn heute ins Impres
zum" ausgewählt. Produktion in Etappen und
halte "Artikelkritik" im Vorfeld ist angesagt,
damit die DS nicht Lachblatt für Wiesenschafe
und Datenscheiße, sondern ihrem Untertitel ge-
recht wird.
Aus haftungsrechtlichen Gründen haben alle
E~fa-Kreise u.a. den gewerblichenTextilbereich
zu meiden. Möglich ist Produktion von Mützen,
Kaffeetassen oder Mausuntersetzern privat oder
durch ausländische Freunde. Wer mehr als
"Bahnhot~' versteht, kennt die Gelegenheiten zur
Textilselbstproduktion mittels l:)iskette an jedem
größeren Platz. Das auf der CeBit'95 beschlag-
nahmte Bettwäsche-Motiv könnte bei der DS-
Schwesterzeitschrift 2600 in den USA zur Her-
stellung von Kaffeetassen benutzt werden. Viel-
leicht zieren sogar zwei polizeilich unberechen-
bare Gleichungen mit vielen Tuns Bekannten"
die Tassen:
Alt - F4 2600+ CCC
Für deutsche Kaffeetassenproduktion bietet
sich der Porzellanstandort Ilmenau an.
Das Redaktionsgrüppchen wünscht allen Be-
kannten und Unbekannten viel Spaß beim Le-
sen zwischen gelüfteten Schleiern, Cola und
Koma, Scientology, Satan und anderem mehr.
Lasterbriefe sind erwünscht.
VIVA la Trance et a dientot!
(Some texts of this edition also available in
englieh; peut-etre francais)
lDtes ist mal wieder eine völlig Fix-O-Gun'
freie ~S. Langsam doch stetig setzt sich auch
bei uns der Trend zum Stress-Top~Publishing
rlarch, wenngleich das Ozon des Laserdruckers
nicht mit den Dämpfen von Fix-O-Gum zu ver-
gleichen ist. /
. .
.
. .
. . .
-Bö!' i~'~,
Du.
Die ~nten~c~leuber - Das wissenschaftliche Fachblatt für Datenreisende ~
r
Ausgabe 5 1
.
Seite 3
Telekom-Satire und Folgen
So begab es sich also im Frühjahr 1995, daß
an einem Dienstag-Treff des Berliner Erfa-Krei-
ses des CCC's die Cesprächsthemenkarten aus-
gingen und nach Inspiration geforscht wurde.
Es war die Zeit, wenige Wochen vor der Cebit,
die jüngste Ausgabe des "Telekom-Monitor" -
der Mitarbeiterzeitung der Telekom -, in dem
ihr neues Corporate Identity haargenau besch~ie-
ben war just verdaut, die Hirne dementsprechend
wirr und die Stimmung gut und laut. Nach so-
viel gelese über ~,PerspekTive", "lnnovaTion"
und überhaupt"Tolle Telekom" und einige Ki-
lobyte sTuss, war der Hang zur Satire nicht weit:
so ward die Idee geboren, mit ITC-Century und
den entsprechenden Farben doch die eigne Sicht
der Dinge von die Telekom-Geringe unters Volk
zu bringen' so seltsam das auch klingen mag.
Der "Telekom-Skandal" lag nicht weit zurück,
die letzte Telefonrechnung auch nicht, so war
man schnell bei ,,Betrug" und "Teuer" und
"Null-Tarif" als Forderung wohl eh'klar, als
Bestandsaufnahme reichte "KapuTt".
Die Liste der potentiellen Motive war sehr
viel länger, schließlich hat die "Ti' jede Menge
Unterfirmen wie die DeTeDebil und sogar eine
eigene Versicherungsgesellschaft - die
DeTeArroganz. So entschloß man sich denn an
Ort und Stelle, T-Shirts zu Ducken so es denn
die bescheidene Erfa-Kreis-Kasse erlaube.
Diese erlaubte - nach dem Einholen von An-
geboten bei etlichen Druckereien - nur den
Druck vorn 3 Motiven und einer eher beschei-
denen Anzahl von T-Shirts' ausreichend jedoch
um die Familie auf der Cebit damit halbwegs zu
beglücken. Um die T-Sltirts auch exten Anbie-
ten zu kUnnen, wurtöle eine Wetbean;~.eige in clie
Datenschleuder gesenkt um zunächst von der
Anzahl der eingehenölen Bestellungen abhängig
zu machen, wieviel produziert werden sollten.
Daher auch der Zusatz. von der 4 wöchigen Lie-
fer;~.eit.
Zur Cebit lagen clann also "Teuer", "Null-Ta-
rit~' und "BeTrug" vor und auf dem legendären
Dienstilgstreff am größten Telekom-Stand WUt--
3e (Jann auch der Standleiter Heft Sollich mit
einem "Null-Tarif' und der Datenschleuder be-
glückt - bedient er uns doch brav seit Jahren
mit Orangen-S aft und Werbegeschenken zwecks
Aufrechterhaltung der diplomatischen Bezie-
hungen ("und wenn Sie so nett wären, dieses
Jahr den Stand nicht auseinanderzu-
schrauben ").
Ob's das Exemplar von Herrn Sollich oder
ein anderes war:Wenige Wochen nach der Cebit
ging per Fax ein Schreiben einer Anwaltskan`-
lei ein, deren Liste der Kanzlei' Standotte und
Mithubeiterkaum aufs Briefpapierpaßte und uns
schriftlich den Erhalt der Datenschleuder bei der
Generaldirektion der Telekom in Bonn bestä-
tigte.
._
~ ~'
Die T-Shirts erfreuten sich dort offenbar ei-
niger Beliebtheit, so daß die Generalditektion
sich entschlossen hatte bei einem Streitwert von
500.000 DM (fünfhunderttausend) den CCC e.V.
aufzufordern, den Vett~ieb und die Bewerbung
zu unterlassen und dies schisittlich zu bestäti-
gen. Die bescheidenen Kosten dieser Untetlas-
sung nach Bragis von rund 4()()().- DM hätten
wir natürlich auch zu tragen.
C)iese Unterlassungs-Erklärungs-AufLurde-
~ung erreichte uns am Mittwoch dem 5. April
per Telefax und führte - vorsichtig ausgedrückt
- /.u einigen internen Querelen.
[)er Leset meide an diesei Stelle beachten, dalS
diesei Artikel eine Darstellung des Ptodu'.en-
ten und keine Außerund des CCC e V. oder cles-
sen Vorstandes ist.
Die Vorstandsmitgliedel des CCC e.V. WUI'-
den vom Problem in Kenntnis gesetzt und ih-
nen - soweit möglich - auch die Unterlassungs-
aufforderung '.ugefaxt. Klär schien für den Prn-
du~.enten, dal] eine rechtliche Variante gefun-
den werden sollte. die einen Vertrieb clerT-Shirts
ie ~nten~chleuber - Las wissenschaftliche Fachblatt für [)atenreisende
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