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Chaos Computer Club 1997 February
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1997-02-28
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6KB
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162 lines
DefinitionsRagen
, Neu Themen aufgreifen Y
| [Auch wenn der Autor meinte, dieser 'Test
| seihe nur im Kontext mit anderer Testers
| zu verstehen, ho.ben wit diesen Reff Geiebne
| verwendet, wir mesrzen, er sei auch ohne
| Kontext zu lesen, die Red.]
| Selten hat eine '2-Stunden-Veransta~tung in
| den letzten Jahren auf einen Chaos Com-
| munic~tion Congress soviel Wirbel im ~Jor-
~ feld erzeugt. Die ersten Fälle über den ge-
| zielten Einsatz von Uriren oder Hacks gegen
| die Technik zur Durchsetzung politischer
| und wirtschaftlicher Ziele bringt eine neue
| Qualität in die Diskussion über Technik-
| lidollen und die Abhängigkeit einer (gesell
| Schaft.
| Nun ist es eine nicht selten verwendete Me"
| thode, erstmal Nachrichten (die erst durch
| eine Interpretation zur Information wird,
| wie die Informationswissenschaft lehrt) in
Zweifel zu ziehen. Der Spiegel ist ein be-
| eindruckendes und einflußreiches hIedium
| in diesem unseren Lande. Er hat viel auf-
| gedeckt und gilt als Medium, welches gut
| recherchiert. Aber anscheinend wird hier ge-
| glaubt eine Nachricht aus alledien mit der
| Nachricht eines anderen Mediums widerle-
| gen zu können. Dabei ~v~rrl ignoriert; dal3
| die Meldungen auf deren ()rundlage viele
| Arbeiten, eben Quellenir~formationen sind.
| Die Meldungen die wir anfuhren beziehen
| sich auf Meldungen und Stellungnahmen im
| Zuge von Diskussion der NAStt und Jap
| Ministerien oder GMB-Meldungen. Aussa.-
gen über Viren gegen die Space Shuttle
und das Umfeld sind berichtet worden, die
NASA hat dazu Stellung genommen, und
die ursprüngliche Meldung korrigiert oder
versucht aus ihrer Sicht Richtigzustellen.
Es muß begriffen werden, da] ein we]t-
weites Kommunik~tionsmeclium stark von
der Selbstregulierung lebt. Im Gegensatz zu
"Zeitungsenten", wo die korrigierende Mel-
dung einer Zeitung in der letzten Ecke steht,
hat die Stcllunguahme und die Diskussion
in den Kommunikationsnetzen den selben
Stellenwert. lIier korrigieren nicht ,~na~chre-
cherchierende" Journalisten, sondern die be-
tr`Jffenen Leute' die ihre Meinungen und In-
formationen gegenüberstellen. Daher sollte
eine Aussage: "Techno-Terrorismus gibt es
nicht" mit vorsichtig genossen werden.
!:)ie lIacLer-Ethik spricht davon' das ü~c-
ker nach ihren Handlungen beurteilt wer-
den sollen. Da wir im CCC bekanntlich das
"hacken" als kritischen-spielerischen Urn-
gang mit Technik liegreifeng rnüßen wir uns
Überlegen, was diese Aussage für uns heißt.
Wir müdere uns sogar fragen, ob diese Aus-
sage so stehen bleiben kann Löß nicht,
die Intention eines Handels auch - zielleicht
sogar der wichtigere - Rolle bei der Beurtei-
lung eines Menschen Spielens ?
, . . .
; Seite 20 l. Das wL~sonschafülcho löschglatt £üT Datenreisendo -chic Nico I
Es wurde angesprochen, daß der CCC sich
selbst bestimmte Aufgaben gestellt hat,
wie z.B. Informationsfreiheit. Es besteht
kein Zweifel, dass wir unsere Daseinsberech-
tigung nicht zuletzt aus diesem Begriff zie-
hen. Aber inhaltliche ArbeiL ist zentral Vortri
Umfeld der Arbeitsmöglichkeiten im CCC
und von seinem inneren Zustand abhängig.
Diese Erfahrung mußte der CCC vor eini-
gen Jahren Nachen. Der sogenannte EIam-
burger Klüngel Unöl die Kritik am Stil ein-
zelner Personen haben damals ihre Wirkung
gehabt. Die Arbeit des CCC4s wurde behin-
dert. Die anfängliche Medienarbeit hat ein
..
Bild der Offentlichkeit über den ~CC er-
zeu~t, mit den wir heute Leben muhen Es
ist vielleicht sinnvoll' sich Über Fehler und
Verantwortung in der Vergangenheit zu un-
terhalten. Aber für unsere heutige Arbeit
hat zu gelten, daß wir erstmal mit diesem
Status/Zustand leben Büßen untl demnach
agieren sollten.
Bis heute steht die Aussage: Wenn in der
Welt ein Bit umkippt, klingeln beim CCC
die Telefone". Häufig genug merken wir das.
Es ist für die interessierten Kreise heute
kaum noch zu bezweifeln, daß es zum 13e-
zielten Einsatz von Viren' Würmern? eiektr.
Bomben, Systemeinbrüchen, etc gegen Tech-
nik zur Durchsetzung von Gruppenzielen
kommen wird. Themen wie Viren, W;irmer,
Hacker, etc führen auch heute zum Griff
in die Schublade ,~CCC". Wenn wir damit
rechnen müßen, daß der Techno-Terrorismus
kommt, dann müiSen wir darüber reden und
das Thema nicht totschweigen oder durch
Begriffsänderungen verwassern, Und wenn
`~er Ruhrriff ..Techno-Terrorismus" aus der
S-Ecke kommt' dann ist das zwar ein
Problem aber kann auch ignoriert werden.
Die - ebenfalls anscheinend ohne Probleme
- verwendeten Begriffe wie Widerstands-
wissen oder Technologief~lgenahschatzung
kommen aus anderen Ecken und sind da-
durch nicht minder vorbelastet. Trotzden
sollten wir uns trauen die Begriffe zu ~7er-
wenden, weil sie in C;egendwart und Zukunft
verwendet werden. Eine offene Diskussion,
die klare Stellungnahme, ist eine Vorrausset-
z~ng dafür, daß wir bei diesem Thema nicht
schon wieder nur reagieren mäßen und da-
durch nie jemand geholfen haben, sondern
das wir im Vorfeld agieren - und wenn es nur
dadurch geschieht, daß wir darüber reden
und die verschiedenen möglichen Argumente
und Sichtweisen zu Foren.
Ein "~erbot" dieses Thema gab es nicht.
Aber Aussagen wie: "llei dem Thema sitze
ich nicht auf dem Podium" oder Kurz-
beiträge in der Vorbereitung der letzten bei-
den Congresse haben durch die Person' die
sie bringt einen gewissen Einfluß, die einer
sachliche Diskussion zuwiderläuft. Da muß
sich auch jede(r) seine(r) Persönlichen Ver-
antwortung bewußt sein.
Wie auch gesagt wurde: Emir ratüben durch
das Thema Techno-Terrorismus durch". Wir
sollten nur selbst entscheiden, wann wir
durch mäßen und das nicht von außen
aufdrücken lassen. Auch wenn viele die D;~-
kussion auf dem Congress nur mittelmäßig
fanden und am Thema teilweise vorbeilief:
Es ist ein Erfolg, daß wir angerengen haben.
terra
~ _ .
|~*t sie molmö~lr~lbtrl Das wissenschaftlleho Fat~}itt Ilit Datestreitende | Seite 71 |