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Chaos Computer Club 1997 February
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ds38
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ds38_07.txt
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1997-02-28
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6KB
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162 lines
Nun zum Thema Viren bzw. Program-
manoma]ien, also Progammcode, der die
Fähigkeit zur Reprodal~tion hat und eine
Funktionalität (das kann auch die Repro-
cluktion seinie die in rechtswidriger Weise
etwas ausführt, das der berechtigte Benut-
zer nicht wunscht. Gutartige Viren sind
danach zwar theortisch möglich, aber kaum
praktisch. (Welche Funktionalität wünschen
schon alle Benutzer eines Programms, die
dieses nicht selbst erfüllt?) [Softwarefeit
ler beheben, ein ,~User"l (Nebenbei: Man
darf Viren nicht nach unbeteiligten Dritten
Sennen, solange auch eine andere Bennung
möglich ist. Der Entwickler des Virus ist da-
bei natürlich nicht unbeteiligt.)
Eine VirenYerseuchung stellt natürlich einen
Mangel dar. Es ist aber von der Beweis-
fuhrung her sehr problematisch und teuer'
nachzuweisen, daß das Virus beim Hersteller
I auf die logiskette gelangt ist.
Die Praxis, zeitlich befristete Lizenzen zu
Vergeber und das Programm nach Ablauf
der Zeit sich selbst zerstören zu lassen,
ist nur dann zulässig, jarenn der Benutzer
darüber informiert wird und wirklich nur
das Programm und nicht Irgendurelche an-
deren Dateien zerstört werden.
Die Veränderung eines Programms ist im al-
lgen~einen nicht zulassig, außer zur Besei-
tigung von Fehlern oder viel]eieht zur Druc-
keranpassung. (Aber auch ein Virus' das
I l Fehler beseitigt, muß nicht gutartig sein.
Vielleicht will der Benutzer es ja gar nicht.)
~Ingo
Pl~eaking
In letzter Zeit machen sich immer mehr tech-
nikinteressierte Telefonbenutzer zu Nutze,
daß die Vermittlungsstel]en verschiedener
Staaten und Telefongesellschaften ihre inter-
nen Daten zur Vermittlung von Telefonge-
sprächen durch Tone im normalen Sprach-
l~and übertragen. So ist es ihnen möglich'
kostenlos zu Teleunierens indem sie der Ver-
mittlungsstelle im Ausland reit Frequenzen
nach der international anerkannten und be-
nutzen C5-Norm vorgaukeln, daß das ko-
stenlose Telefongesprach zu einer Firma
im Ausland (z.B. über 0130er-Nummern)
schon beendet ist, während die nationale
Vermittlungsstelle wegen der Kurze des
Beendungssignals davon ausgeht, daß das
Gespräch noch lauft. Mittels eines welie
ren Signals kann man dann eine neue Num-
mer auwahlen: Gleich nach dem Befakten
CIesprächsendesignai folgt das Kommando
mit der gewünschten Rufnummer, so daß
die Kosten von der ausländischen zuerst
angewahlten Firma getragen werden. Man
karre sich dann über Transitleitungen von
einem Land zum nächsten schaltcn, wo-
bei einige Lander aber offensichtlich sin-
nlose Ruc};schaltungen (z.B. Deutschland-
USA-Deutschland) schon technisch verhin-
dem (z.B. in den USA und Japan), weil die
Anzahl (ler Auslandsleitungen nur begrenzt
ist und z.B. in Frankreich bereits erhebliche
Kapazitätsprobleme auhraten.
Als vorausschauender Phreak sollte man
daraus seine Konsequenzen ziehen und diese
Überlasteten Strecken nur mäßig benut-
zen, um die Telefon- Gesellschaften nicht
zu verärgern und so technische Sperren
, · - _ ..
| Seite 6 | Das ~s3eT`schaf~che Fachblatt Iler Datenrolas~ l
zu provozieren. Welchen Leitungsweg die
0130er-Vermittlungsstelle bei der Anwahl ei-
ner ausländischen Nummer nimmt, ist von
Vermittlungsstelle zu Vermittlungsstelle un-
terschiedlich aber für den Phreak recht in-
teressant zu wissen. Ein einhäher Weg um
das zu erfahren Ist, die Nummer Di;30/0000
anzurufen, dann sagt einem die freundliche
Stimme, wohin man verbunden wird7 wenn
man ()130 wählt. In Frankfurt ~iht-es z.B. für
die Phreaks ein paar Probleme? weil dort die
Digitalisierung bereits weiter fortgeschritten
ist als bei den anderen Vermittlungsrech-
nern.
Als Gerate benutzen die Phreaks selbstge-
baute Beeper, ähnlich den gebräuchlichen
Geraten zur Abfrage von Anru~beant-
wortern, aber viel leistungsfähiger. Neu-
erdings gibt es auch fertige Computer-
programme für populäre Computer Z.B.
Amiga, Macintosh), die aber teilweise recht
stümperhaft programmiert sind oder es g;ht
Probleme durch Störfreinennen Renn meh-
rere Interrupts Öleichzeitig laufend Besser ist
ein gerade entwickelter Bausatz [iir einen
D/A Wandler' der direkt an einem gängigen
parallelen Druckeranschlus, (~'B. be, einem
PC) angeschlossen wird und die benötigten
überlagerten Zweifrequenztöne in Form ei
~ `~«r ~~/ssr Du OB wie Reling ,4~B`AJ ~ "
"~Ö,K(/~f ZU - ~6.~ 1~'~ URI ~ ~
Der Bauplan sowie zwei einfache Software-
programme zur Programmierung des Geräts
unter MS-DOS sind Über den Chaos Com-
puter Club zu beziehen. Die Bauteilekosten
liegen unter 20 D1l und die ganze Schai-
tung inklusive Verstärker findet in einem
Schnittstellenstecker Platz. Software für an-
dere Rechner ist in Planung, die Sourcen hel-
f~n bei der Entwicklung eigener Programme.
Man kann die Töne auch Zuhause auf Band
aufzeichnen und dann mit dem Recorder
in die Telefonzelle gehen. Dabei sollte man
aber auf sehr gute Ton{~urLlitat achten (z.B.
DAT-R~corder) und die Ra~ndlaufgeschwin-
digkeit muß exalit gleich sein, weil es sonst
Timingtrouble gibt.
Das Problem dabei ist, daß irrguter mehr
Menschen kostenlos telefonieren wollen,
aber von der eigentlichen Vermittlungstech-
nik keine Ahnung haben. Wenn man nicht
wochenlang trainiert und sich mit der Mate-
rie befaßt, kann es zu fatalen Fehlbedie-
nuagen krummeng so dai] die Post und die
geschädigten Firmen auf diese Praktiken
aufmerksam werden. Bisher hat es jedoch
lediglich eine postinterne Untersuchung der
Sporfälle gegeben, nachdem einige "Exper-
ten" unbedingt in diversen Zeitschriften
Über ihre Hacks prahlen mußten und die
betrogenen Firmen die Bundespost l~ele-
kom unter Druck setzten. Besonders zu ver-
urteilen sind die Softwaretrader, die für
enorme Geldsummen Bluebox-Computer-
programme an technikuner~hrene Benut-
zer verkauften und gleichzeitig Panik in der
PhreaLszene über angebliche Yerhaflungen
und Rückverfolgungen von Gesprächen ver-
breiteten, um nichtzahlende Experimentie-
~c m.nr~8rt.lieub~rl D~ wissensc~:~Uic~w ~ac~.X := Jatorjaäsende | Seim 7 1