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Text File  |  1990-03-04  |  8KB  |  113 lines

  1. Hausordnung für den Wohnpark "Sonnenschein" 
  2.  
  3. Wie können Menschen friedlich und vertrauensvoll zusammenleben, manchmal auf engem Raum? Jeder muß sich darum bemühen, die Freiheit des anderen nicht zu beeinträchtigen. So ist das auch in einer Hausgemeinschaft. Natürlich, alle sind im allgemeinen bereit
  4. , Rücksicht zu nehmen. Natürlich, alle werden sich bemühen, die Mietsache, das Eigentum des Vermieters, sorgfältig und pflegend zu behandeln. Aber Grundsätze haben nun einmal ihre Schwierigkeiten im Detail, und deshalb kann es doch sehr leicht zu Unklarhe
  5. iten kommen, die dann zu Mißverständnissen, Verärgerungen und Schlimmerem führen. Unsere Hausordnung soll solchen Unklarheiten entgegenwirken. Sie schränkt nicht ein, was recht und billig ist. Vielmehr trägt sie dazu bei, daß alle gut miteinander zurechtk
  6. ommen, daß sowohl die Wohnungen als auch die Gemeinschaftsanlagen in gebrauchsfähigem Zustand erhalten bleiben. 
  7.  
  8. Bitte nehmen Sie Rücksicht! 
  9.  
  10. Wer beansprucht, daß andere ihm rücksichtsvoll begegnen, muß auch selbst Rücksicht nehmen. In unserer Hausgemeinschaft sind daraus konkrete Ansprüche abzuleiten: 
  11.  
  12. Lärm vermeiden! 
  13.  
  14. Das gilt ganz besonders zwischen 13 und 15 Uhr, zwischen 22 und 7 Uhr, an Sonntagen und Feiertagen. Wir haben alltäglich genug Lärm auszuhalten. Da ist es nur zu verständlich, daß jeder wenigstens zu Hause weitgehend geschützt sein möchte. 
  15.  
  16. Keine "Dreckschleudern" einsetzen! 
  17.  
  18. Nichts gegen, sondern alles für Sauberkeit! Aber der Staub aus unseren Staubtüchern gehört nicht vor die Nase der tiefer Wohnenden und auch nicht ins Treppenhaus. Daß auch Putz- und Spülwasser solche Wege nicht finden sollten - eigentlich selbstverständli
  19. ch, nicht wahr? 
  20.  
  21. Weg mit Stoffen die belästigen oder schädigen! 
  22.  
  23. Was schlecht riecht, leicht brennt oder sonstwie gefährlich ist - weg damit! Das gehört weder ins Haus noch dahinter oder davor. 
  24.  
  25. Achtung: Drohende Schäden abwenden oder mildern! 
  26.  
  27. Wenn sich Schwamm bildet, wenn Ratten, Mäuse und andere blinde Passagiere ihr heimliches Unwesen treiben: das kann teuer werden. Wer's merkt, ist verpflichtet, sofort zu handeln. Als erstes natürlich: den Vermieter verständigen! 
  28.  
  29. Sorgfalt verhütet Sorgen 
  30.  
  31. Türen schließen! 
  32.  
  33. Wer keine ungebetenen Gäste im Haus haben will, muß darauf achten, daß Haus- und Hoftüren zu bestimmten Zeiten geschlossen sind: im Sommerhalbjahr von 22 bis 7 Uhr, im Winterhalbjahr von 21 bis 7 Uhr. Die Mieter im Erdgeschoß sorgen dafür. Aber wer außerh
  34. alb dieser Zeiten aus- oder eingeht, muß stets selbst wieder abschließen. 
  35.  
  36. Außerdem: Die Haus- und Wohnungsschlüssel dürfen in der Regel nicht an Personen ausgehändigt werden, die nicht zum Haushalt des Mieters gehören. 
  37.  
  38. Gerümpel raus! 
  39.  
  40. Kästen, Kisten, alte Möbelstücke, Kinderkarren, Fahrräder und manches mehr, das alles hat nichts in Kellergängen, Treppenhäusern und auf dem Hof zu suchen; es behindert andere und wir hin und wieder geradezu gefährlich. Keller und Bodenräume sind auch kei
  41. ne Garagen für Krafträder und Moped. 
  42.  
  43. Alles, bitte, an seinen Platz! Dann braucht sich keiner aufzuregen. 
  44.  
  45. Bauliche Veränderungen 
  46.  
  47. Wer seine gemieteten Räume verändern will (Wände raus, Wände rein, Schiebetüren, andere Fenster usw.), muß rechtzeitig vorher die schriftliche Zustimmung des Vermieters einholen. Bitte keine Alleingänge auf eigene Faust, die später zu Meinungsverschiedenh
  48. eiten zu führen pflegen! 
  49.  
  50. Die leidigen Rohrverstopfungen 
  51.  
  52. Am besten: Gar nicht erst entstehen lassen! Keine schädlichen Flüssigkeiten in Spülsteine, Ausgußbecken, Badewannen und Klosetts schütten, keine Abfälle, keine Asche, keine sonstigen "Verstopfer"! Wer sich nicht daran hält, hat später den Ärger und die Ko
  53. sten obendrein. 
  54.  
  55. Feuer, Kälte, Wind und Regen 
  56.  
  57. Die Flammen schlagen schneller hoch, als man denkt. Deshalb: Keine leicht entzündlichen Gegenstände auf dem Speicher lagern, nicht mit offen brennendem Licht in Keller, Speicher und ähnliche Räume gehen! Vorsicht bei Holzwänden! Unbenutzte Kaminlöcher luf
  58. tdicht und feuersicher verschließen. 
  59.  
  60. Dachfenster und Dachluken sollen bei Sturm und Regen keine Angriffsflächen bieten. Also immer festgehakt und nachts verschlossen halten! Das gilt auch für Kellerfenster. 
  61.  
  62. Wenn Frost droht, ist Aufmerksamkeit und Umsicht geboten. Wasserleitungsanlagen, Badeöfen, Zentralheizungskörper sind gefährdet. Manchmal muß die Hauptleitung abgesperrt werden. Haupthahn schließen, Ablaufhähne öffnen, so daß sich Leitung entleert. Wer de
  63. n Absperrhahn in seinem Keller hat, ist dafür verantwortlich. Auch in diesem Fall: Bitte sofort dem Vermieter benachrichtigen! Ebensoviel Sorgfalt verlangt es, die Leitungen aufzutauen. Besser einen Fachmann fragen als Falsches tun! 
  64.  
  65. Reinigen tut not. Aber - wer, was, wie oft? 
  66.  
  67. Jeder ist verpflichtet, den zu seiner Wohnung führenden Teil des Flurs und der Treppe sowie die Treppenhausfenster sauberzuhalten. Zweimal in der Woche gründlich reinigen! Wenn mehrere Mietparteien im selben Geschoß wohnen, wechseln sie einander ab. 
  68.  
  69. Aber bitte: Im Treppenhaus nicht bohnern! Ausrutscher sind gefährlich. 
  70.  
  71. Jeder hat außerdem seinen Keller, die Lichtschächte und die dazugehörenden Fenster zu reinigen. 
  72.  
  73. Die Erdgeschoßmieter haben ferner Haus- und Hoftür sauberzuhalten, die Treppe vor dem Hauseingang, den Zugangsweg, die Hofräume und Vorgärten. Ist einem anderen Mieter die Benutzung von Hof- und Gartenteilen überlassen, so trifft ihn natürlich diese Pflic
  74. ht. Auch Bürgersteig und Straße sind von den Erdgeschoßmietern reinzuhalten. Hier ist vor allem an die Beseitigung von Schnee und Glatteis zu denken. 
  75.  
  76. Bei starkem Schneefall sind alle anderen Mieter zur Hilfeleistung verpflichtet. Selbstverständlich, nicht wahr? 
  77.  
  78. Teppiche, Decken usw. dürfen nur auf dem Hof geklopft werden, nur werktags zwischen 8 und 22 Uhr. Bitte den entstehenden Schmutz sofort beseitigen! 
  79.  
  80. Schmutz gibt es unvermeidlich auch, wenn Kohlen, Holz, Kartoffeln usw. geliefert werden. Wer gleich kehrt oder aufwischt, vergißt es nicht. Müllschluckanlagen sind angenehme Einrichtungen - solange sie keine sperrigen Gegenstände, Verpackungsmaterialien u
  81. sw. aufnehmen müssen. Gefährliche Stoffe darin abzulagern - verboten! Was die Müllabfuhr nicht wegtransportiert, muß der Mieter selbst fortschaffen. 
  82.  
  83. Aufzugfahren - auf eigene Gefahr 
  84.  
  85. Bitte beachten Sie die Aufzugordnung genau. 
  86.  
  87. Aufzüge sind keine Kinderspielplätze! 
  88.  
  89. Waschen muß sein 
  90.  
  91. Wo eine Waschküche verfügbar ist, darf die Wäsche in der Wohnung nur in einem Waschautomaten gereinigt werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind: Säuglingswäsche und Kleinwäsche aus Kunstfasern. Bitte Waschautomaten in der Wohnung nur werktags von 7 bi
  92. s 13 und von 15 bis 20 Uhr benutzen! 
  93.  
  94. Die gemeinschaftliche Waschküche steht den Mietern abwechselnd zu. Bitte Waschordnung im Treppenhaus beachten! 
  95.  
  96. Zu trocknen ist die Wäsche auf dem Trockenspeicher, im Trockenkeller oder auf der Bleiche, nicht in den Wohnungen (außer Säuglingswäsche und Kleinwäsche). Auf Balkonen zur Straße hin möchten wir keine bestückten Wäscheleinen sehen. 
  97.  
  98. Um Schäden an der Waschanlage zu vermeiden: Bitte ein Enthärtungsmittel benutzen! 
  99.  
  100. Nach einer Wäsche sind alle Wascheinrichtungen, einschließlich der Zugänge, zu reinigen. Keine aggressiven Materialien verwenden! 
  101.  
  102. Vergessen Sie bitte auch nicht, den Waschküchenschlüssel und den Schlüssel für den Trockenspeicher rechtzeitig weiterzugeben, Ihr Mitbewohner wartet darauf. 
  103.  
  104. Abwesenheit ist kein Freibrief 
  105.  
  106. "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht", sagt man. Dasselbe gilt für Abwesenheit. Ein Problem, wenn Sie in den Urlaub fahren? Hoffentlich nicht. Wer mit seinen Mitbewohnern ohne Streit zusammenlebt und Meinungsverschiedenheiten vernünftig schlichtet, wird
  107.  immer darauf rechnen können, daß ihn ein anderer in seinen Pflichten vertritt. 
  108.  
  109. Hausordnung - Mietvertrag 
  110.  
  111. Hausordnung und Mietvertrag sind eine Einheit. Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß manche Regeln hier wie dort ein wenig hart erscheinen. Nur wenn Rechte und Pflichten eindeutig geklärt sind, können sie richtig wahrgenommen werden. Klarheit beugt Verär
  112. gerungen und Verlusten vor. 
  113.