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ST-Computer Leser 1998 October
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1998-08-05
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11KB
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276 lines
gemgs 1.0 - Ghostscript für Atari
---------------------------------
Bei gemgs handelt es sich um einen Port des bekannten Postscript-Anschau-
und -druckprogramms von GNU für Atari TOS/MiNT/MagiC.
Ich habe den Port der Version 3.54 von Tim Gallivan als Grundlage genommen
und den gesamten Quelltext aufgeräumt und überholt. Das Programm bekam eine
neue Oberfläche, die dem europäischen GEM-Standard genügt :-)
Während der Entwicklung kamen neue Ghostscript-Versionen heraus, die dann
gleich in gemgs übernommen wurde. So steht mit gemgs ein aktuelles
Ghostscript 5.10 für Atari zur Verfügung, mit dem neben PS und EPS nun auch
PDF-Dateien auf dem Atari angeschaut und ausgedruckt werden können.
Allgemeines:
------------
Da es sich bei Ghostscript eigentlich um ein kommandozeilen-orientiertes
Programm handelt, ist für die Anzeige im Fenster eigentlich ein zweites
Programm erforderlich (unter UNIX z.B. ghostview), da₧ parallel zu dem
eigentlichen Interpreter läuft. Tim Gallivan hat in seinem Port das
gesamte GEM-Frontend mit in den Interpreter integriert. Dies hat den
Vorteil, da₧ keine Kommunikation mit einem zweiten Programm abläuft und
so kein Multitasking-System notwendig ist. Der Nachteil dieser Methode ist
jedoch, da₧ der GEM-Teil nur zu bestimmten Zeitpunkten aktiv ist um z.B.
Fenster neuzuzeichnen. Wird gerade eine Grafik interpretiert, ist der GEM-
Teil nicht aktiv und es scheint so, als ob da etwas hängen geblieben ist.
Dieses Konzept wurde in gemgs beibehalten, da ich selbst gerne ein gs
haben wollte, da₧ auch noch unter single-TOS läuft und ich nicht alles
neu programmieren mu₧te. Eine mit Pipes realisierte Kommunikation wäre
unter MiNT vermutlich kein Problem, da man den UNIX-Treiber für X11 als
Vorbild nehmen könnte. Diese Version würde dann aber wieder nicht mit
MagiC funktionieren, da MagiC immer noch kein fork() unterstützt :-((
Wie bereits erwähnt basiert gemgs auf der aktuellen Ghostscript Version
5.10. In den Interpreter sind folgende Treiber eincompiliert:
Drucker:
bj10e Canon BubbleJet BJ10e
bj200 Canon BubbleJet BJ200
bjc600 Canon Color BubbleJet BJC-600, BJC-4000 and BJC-70
bjc800 Canon Color BubbleJet BJC-800
cdj500 H-P DeskJet 500C (same as cdjcolor)
cdj550 H-P DeskJet 550C/560C/660C/660Cse
deskjet H-P DeskJet and DeskJet Plus
djet500 H-P DeskJet 500; use -r600 for DJ 600 series
epson Epson-compatible dot matrix printers (9- or 24-pin)
laserjet H-P LaserJet
ljetplus H-P LaserJet Plus
ljet2p H-P LaserJet IId/IIp/III* with TIFF compression
ljet3 H-P LaserJet III* with Delta Row compression
ljet4 H-P LaserJet 4 (defaults to 600 dpi)
lq850 Epson LQ850 printer, also good for Canon BJ300 (LQ850 emu)
necp6 NEC P6/P6+/P60 printers at 360 x 360 DPI resolution
st800 Epson Stylus 800 printer
stcolor Epson Stylus Color
slm Atari SLM laser printer
Dateiformate:
epswrite EPS output (like PostScript Distillery)
gemimg Atari GEM image file format
jpeg JPEG format, RGB output
jpeggray JPEG format, gray output
pdfwrite PDF output (like Adobe Acrobat Distiller)
pngmono Monochrome Portable Network Graphics (PNG)
pnggray 8-bit gray Portable Network Graphics (PNG)
png16 4-bit color Portable Network Graphics (PNG)
png256 8-bit color Portable Network Graphics (PNG)
png16m 24-bit color Portable Network Graphics (PNG)
pswrite PostScript output (like PostScript Distillery)
tiff12nc TIFF 12-bit RGB, no compression
tiff24nc TIFF 24-bit RGB, no compression (NeXT standard format)
tifflzw TIFF LZW (tag = 5) (monochrome)
tiffpack TIFF PackBits (tag = 32773) (monochrome)
Zur Installation:
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gemgs besteht aus folgenden Teilen:
gemgs.rsc
gemgs.gtp
gemgs.cfg Der Interpreter im GEM-Gewand
ps/... Die Postscript-Steuerdateien für den Interpreter
sowie die Demo-Bilder.
fonts/... Die offiziellen Zeichensätze 5.10
Das ganze ist auf vier Archive verteilt:
gemgs10-TT.lzh Die Version für TT/Falcon (68030/68881).
gemgs10-ST.lzh Die Version für ST und MagiCMac/PC.
ps-510.lzh Die PS-Dateien
fonts-1.lzh
fonts-2.lzh Die Fonts. Meiner Meinung nach braucht man
nur die *.pfb aus fonts-1.lzh. Wozu die *.afm
und *.pfm da sind (fonts-2.lzh) wei₧ ich nicht.
Installiert werden sollte das ganze mit folgender Verzeichnisstruktur
(auf dem Beispiel-Laufwerk X:)
X:\gemgs\
drwxrwx--- 1 root wheel 0 Jul 1 1997 fonts/
drwxrwx--- 1 root wheel 0 Jan 29 1998 ps/
-rw-rw---- 1 root wheel 303 Mar 1 19:53 gemgs.cfg
-rwxrwx--- 1 root wheel 1039013 Jul 11 19:22 gemgs.gtp
-rw-rw---- 1 root wheel 11810 Jul 11 17:16 gemgs.rsc
X:\gemgs\fonts\
*.pfb
X:\gemgs\ps\
*.ps
Nachdem die Archive ausgepackt sind, sollte man die Datei gemgs.cfg mit
einem Editor öffnen.
In die Datei müssen unbedingt die Pfade zu den Steuerdateien und den
Fonts eingetragen werden:
setenv GS_LIB=X:\gemgs\ps,X:\gemgs\fonts
Zusätzlich können folgende Dinge eingetragen werden:
GDOS-Font für das Console-Fenster (ID und Grö₧e in Punkt)
fontid 64
fontpts 9
Temporärverzeichnis (sehr zu empfehlen!!)
setenv TMPDIR=p:\
Von gemgs aus werden ledeglich die Fensterposition und -grö₧e sowie
die benutzerdefinierte Auflösung in diese Datei gesichert. Alle anderen
Dinge können nur mit dem Editor verändert werden!
Zur Bedienung:
--------------
Wenn gemgs gestartet wird, erscheint das Menü und es öffnet sich das
Console-Fenster. Dann dauert es einige Zeit, bis sich der Interpreter
initialisiert hat (eine der o.g. Situationen, wo der GEM-Teil inaktiv
ist!) gemgs ist bereit, sobal im Console-Fenster die Eingabeaufforderung
erscheint:
GS>
Wer Postscript gerne von Hande programmieren möchte, kann jetzt damit
beginnen, die Befehle einzutippen :-)
Jeder andere, der nur eine Datei ansehen möchte, kann dies nun über den
Menüpunkt 'Datei/Öffnen' tun.
gemgs wertet seine Kommandozeile aus, d.h. man kann es als Applikation für
*.ps, *.eps und *.pdf anmelden. Selbstverständlich wird auch VA_START aus-
gewertet.
Beim Öffnen verhält sich gemgs etwas anders als die alte Version 3.54.
Zunächst versucht gemgs herauszubekommen, wieviele Seiten das Dokument
hat. Gelingt dieses, werden die Seiten einzeln aus dem Dokument heraus-
gezogen (auf das Temp-Verzeichnis) und können einzeln angeschaut werden.
Man erkennt diesen Seiten-Modus an verschiedenen Dingen:
- In der Console taucht nicht der Dokumentdateiname auf sondern zwei
Zeilen der Art 'p:/gs_pro.ps' und 'p:/gs_pg1.ps'
- Im Fenstertitel erscheint eine Seitenangabe, bestehend aus der
aktuellen Seite und der Gesamtanzahl an Seiten.
Im Seiten-Modus kann beiebig durch das Dokument gewandert werden. Dazu
sind im Menü die drei Punkte vorhanden:
Nächste Seite
Vorherige Seite
Gehe zu Seite
Auf der rechten Maustaste liegt ein Popup, da₧ die Einträge aus dem
Datei-Menü enthält. Damit lä₧t sich recht einfach durch ein Dokument
navigieren.
Der Seiten-Modus sollte eigentlich bei allen mehrseitigen Dokumenten
funktionieren.
Sollte er mal nicht funktionieren, kann nur vorwärts durch das Dokument
per Return im Consolefenster geblättert werden. Au₧erdem mu₧ man durch
das gesamte Dokument hindurch, bevor ein neues geöffnet werden kann!!
Wer solch ein Dokument hat, möge es mir bitte zukommen lassen!
Wie drucke ich mit gemgs?
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Annahme: gemgs ist bereits gestartet und wartet auf die Eingabe.
Man öffnet den Dialog 'Ausgabe'. Dort führt man folgende Schritte
aus:
1. Dokument wählen. War schon ein Dokument zur Anzeige geöffnet,
steht der Name bereits in dem entsprechenden Feld.
2. Ausgabegerät wählen. Es erscheint ein Dialog, in dem die Art
der Ausgabe (Drucker oder Dateiformat) aktiviert wird und
ein entsprechender Treiber ausgwählt wird.
Wird der Dialog verlassen, schaltet der Interpreter um und
bringt eine Meldung in dem Console-Fenster.
3. Ausgabekanal wählen. Es stehen der Druckerport (über GEMDOS)
sowie die Umleitung in eine Datei zur Verfügung.
Die getätigte Auswahl wird wieder im Console-Fenster bestätigt.
4. Auflösung einstellen. Es stehen einige Auslösungen zur Verfügung,
ist die benötigte nicht verfügbar, wählt man im Popup 'frei'
und trägt die Auflösung in das Editfeld ein.
5. Endlich, nun darf man den 'start'-Button drücken und nach einiger
Zeit sollte der Drucker angfandgen zu drucken bzw. die Datei
erzeugt werden.
Standardmä₧ig nimmt gemgs DIN A4 als Papierformat an. Das Format lä₧t
sich über den entsprechenden Menüpunkt ändern.
Leider können die getätigten Einstellungen nicht in der CFG gesichert
werden, da sie beim Start von gemgs nicht automatisch eingestellt werden
können. Dies ist ein entscheidender Nachteil, wenn die GEM-Oberfläche in
den Interpreter integriert wird.
Wem dieses ganze GEM-Geklicke zu viel ist und er den schnellen Weg über
die Kommandozeile gehen will, kann folgendes z.B. in der Mupfel tippen
oder sich ein entsprechendes Script bauen:
gemgs.gtp --no-gem -dNOPAUSE -sDEVICE=lq850 -r180
-sOutputFile=PRN: mini.ps quit.ps
Das Kommando gibt die Datei mini.ps auf einem Epson-Drucker am Drucker-
port in 180 DPI aus. Die Parameter sollten eigentlich klar sein:
--no-gem ohne GEM
-dNOPAUSE am Ende eine Seite wird nicht auf Return gewartet
-sDEVICE= Drucker/Dateiformat-Treiber
-rXXX Auflösung
-sOutputFile Ausgabekanal (PRN: für Drucker)
Das quit.ps als letztes führt dazu, das sich gemgs nach dem Ausdruck
beendet.
So, die wesenlichen Dinge sollten eigentlich klar sein.
Wer mehr (allgemeine) Infos zu Ghostscript braucht, möge sich die
ausführliche Anleitung (gs5man_d.pdf) im InterNet besorgen. Fragen zu gemgs
sind an mich zu richten.
Garantiert werden nun auch wieder einige Leuten nörgeln:
"Och man, mein Drucker wird ja gar nicht unterstützt"
Dabei bitte folgendes beachten: ein neuer Treiber bedeutet, da₧ ich das gesamte
Paket neu übersetzen müsste. Das dauert hier auf dem TT ca. 4 Stunden, für
beide Versionen (TT und ST) also zusammen 8 Stunden!
Wenn wirklich wichtige Drucker fehlen, organisiert Euch in Newsgroups oder
sonst irgendwie und macht eine Sammel-Bestellung :-))
Ich kann nicht garantieren, da₧ ich in Zukunft gemgs noch weiter entwickeln
werde, da ich mit dieser Version eigentlich recht glücklich bin.
Wie bei meinen Programmen üblich, benutzt gemgs die frei verfügbaren Libs
CF-Lib, GEM-Lib und MiTN-Lib und die Quellen sind PD. Ich habe die Quellen
aber nicht mit veröffentlich, da es etwas kompliziert ist, gs selbst zu
übersetzen und ich keine Lust hatte, dazu auch noch eine Anleitung zu
schreiben :-)
Wer Lust hat, an meine Quellen etwas zu machen, soll sich ruhig melden. Dann
würde ich auch erkären, wie man das ganze übersetzt.
Eine geniale Erweiterung wäre wohl ein GDOS-Treiber, der sich vielleicht sogar
recht einfach aus dem VDI-Bildschirmtreiber ableiten lä₧t. Ich plane da aber
nichts mehr!
So, das war. Und nun viel Spa₧ mit dem "Ghost for GEM"!
Christian Felsch
felsch@tu-harburg.de
3. August 1998