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- DoAllData von vielen und Sven Dickert am 15.3.94 22:43:14
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- Problem:
- Bei der Durchsicht von PD tritt immer wieder das selbe Problem auf:
- Jede Serie benutzt einen eigenen Textanzeiger, eigenen Packer, eigenen
- Picviewer, eigenen Modplayer ....
- Da ein komfortables Arbeiten in vielen Fällen nur möglich ist, wenn man
- alle diese Programme auf einer eigenen Disk oder Platte hat, ist diese
- auch sehr schnell voll mit verschiedenen Programmen die im Prinzip in
- ihrer Sparte alle das Gleiche machen. Auch sind einige "Standartprogramme"
- aus älteren Serien nicht ganz konform zu Kick2.0 oder AGA unter Kick3.0
- und so beginnt das gepfrimel am Default Tool im Info des jeweiligen
- Projekt-Icons. Auch der Aufruf mit der Shift-Taste und einem eigenen
- Programm beschneidet dem Komfort sehr muß man doch die jeweils noch freie
- Hand von irgendwelchen wichtigen Aufgaben lösen und die besagte
- Shi(f)t-Taste drücken. Desweiteren muß man die Anzeige-Programme dauerhaft
- auf die Workbench auslagern, was bei einem 640 * 200 Screen schnell zu
- Platzproblemen führen wird. Wer jetzt einwendet, daß das Spektrum an
- verschiedene Daten doch schon fast von dem Programm Multiview von Commodore
- abgedeckt wird, den kann ich nur daran erinnern wie langsam manche
- Datenformate wie GIF oder gar JPEG von Multiview gehandelt werden, ganz
- zu schweigen vom Fehlen eines Datatypes für die beliebten Mod-Files, welche
- Musikstücke enthalten. Oder haben Sie schon einmal versucht ein Archiv mit
- Multiview zu entpacken ?
- Glücklicherweise gehen aber immer mehr Anwender auch auf dem Amiga dazu
- über ihre Datenfiles mit sog. Suffixen (eine Art Kennung die nachgestellt
- wird) auszustatten. Was sich in manchen Sparten wie Packern oder den
- Quellcodes von Programmen schon durchgesetzt hat, gehört nun auch bei so
- manchen Stiefkind wie Animationen zum guten Ton. Mal ehrlich können Sie sich
- ein C-Source ohne > .c < am Ende vorstellen ? Oder gar ein LHA-File ohne
- > .lha < ?
- Aus diesem Sachverhalt entstand das Programm DoAllData (im folgenden DAD)
- welches nur ein einziges AppIcon auf der Workbench plaziert. DAD untersucht
- bei jedem Piktogramm, das eingeschoben wird (Drag-n-Drop), den Suffix und
- übergibt den Namen des Piktogrammes an ein vom Benutzer eingestelltes
- Programm. Suffix und zu öffnendes Programm sind frei vom Benutzer in den
- Tooltypes von DAD einzustellen. Es gibt die Möglichkeit für Daten-Files ohne
- Suffix ein sog. Default-Programm einzustellen, welches immer dann aufgerufen
- wird, wenn ein solches File vorliegt. Als Bonus kann DAD sogar Icons von
- Devices oder Unterverzeichnissen (Disketten und Schubladen) verarbeiten.
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- Installation:
- Öffnen Sie einfach den Ordner > DAD/Install < und wählen Ihre bevorzugte
- Sprache (Deutsch) mittels Doppelklick an. Den Rest erledigt der Commodore
- Installer. Für Leute, die DAD wieder loswerden wollen befinden sich im
- Ordner DAD/Remove entsprechende Installer-Skripte um DAD wieder von der
- Platte zu löschen. Alle Skripte erwarten natürlich ein installiertes
- Installerprogramm, z.B. in c:. DAD wird so automatisch im > WBStartup <
- Ordner installiert und steht nach dem nächsten Reboot zur Verfügung.
- Falls Sie den Installer nicht mögen sollten empfehle ich die Installation
- von Hand:
- Für die Installation von Hand sollten Sie sich etwas in der
- Diskettenhirarchie des Amigas auskennen (oder jemanden kennen, der ... ):
- Kopieren Sie das Programm > DoAllData < in den WBStartup-Ordner ihrer
- Startdiskette/Platte. Wenn Sie Workbench 2.1/3.0 oder höher besitzen
- kopieren Sie noch das File > doalldata.catalog < in locale:catalogs/deutsch.
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- Bei jedem Neustart des Amiga öffnet nun DAD sein AppIcon auf der Workbench.
- Wenn Sie dies nicht wollen, ziehen Sie das DoAllData-Icon einfach in die
- Tools-Schublade ihres Systems und starten das Programm nur bei Bedarf, was
- aber nicht zu empfehlen ist, da man sich sehr schnell an DAD gewöhnt und es
- nicht mehr missen mag.
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- Arbeitablauf:
- Zur Verdeutlichung der Funktionen von DAD erläutere ich anhand von
- bestimmten Fragestellungen die Arbeit mit DAD. Dabei sei vorrausgesetzt,
- das DAD noch nicht von Ihnen gestartet worden ist, bzw schon wieder aus dem
- Speicher entfernt wurde: Dies geschieht einfach durch erneutes Starten des
- Programms oder vom Commodity > Exchange < aus.
- Kick 2.04 User sollten jedoch einfach das AppIcon anklicken (Doppelklick)
- und können über den nun erscheinenden Requester das Programm verlassen. Nun
- öffnen Sie einfach den Inforequester zu DAD.
- Kick 3.0 User brauchen DAD nicht zu verlassen, da sie den Inforequester von
- DAD direkt über einen Doppelklick auf das AppIcon erreichen können.
- Doch nun die Fragen.
- 1. Frage: Wie stelle ich in DAD ein Programm ein ?
- DAD wird über die Tooltypes (oder heutzutage wohl Merkmale) des
- Inforequesters der Workbench programmiert. Solche Programmzeilen sind von
- folgender einfacher Gestalt:
- Bsp:
- txt=sys:utilities/multiview
- Im Prinzip zerfällt die Zeile in zwei Teile, nämlich vor dem > = < und
- danach. Vor dem > = < steht der Suffix der anzusprechenden Datensparte,
- dahinter eine Befehlszeile wie sie aus dem CLI/Shell bekannt ist. Jetzt
- heißt es eigentlich nur noch diese Zeile in die Tooltypes zu schreiben und
- den Requester mit Speichern/Save zu verlassen.
- Kick 2.04 User starten danach DAD neu.
- Kick 3.0 User, die über den Doppelklick auf das AppIcon reingekommen sind,
- lehnen sich entspannt zurück und warten auf das automatische Erscheinen des
- AppIcons.
- Vorsicht: Jedes Zeichen vor dem > = < zählt als Suffix, d.h. setzen Sie
- keine unnötigen Punkte oder Spaces. Die Befehlszeile wiederum darf wieder
- alle Zeichen außer dem > ? < beinhalten, welches bei einem komplexen Aufruf
- als Platzhalter für den Namen des zu übergebende Daten-File steht. Wird
- kein > ? < gesetzt wird der Name einfach an die bestehende Befehlszeile
- angehängt. Bsp: Sie wollen das alle Dateien mit dem Suffix > device < bei
- entsprechenden Aufruf in die Ram-Disk kopiert werden sollen, dann sieht die
- Zeile im Tooltype so aus:
- device=copy ? to ram:
- Groß/Kleinschreibung der Suffixe wie auch der Befehlszeilen werden
- überlesen.
- 2. Frage: Mich stört die Position des AppIcons auf der Workbench. Kann man
- da nicht vor dem Programmstart etwas einstellen ?
- Besonders bei Verwendung von DAD vom WBStartup-Ordner aus, ist es
- anzuraten, mit den Befehlen CX_XPOS und CX_YPOS die Koordinaten des
- AppIcons beim Programmstart auf die eigenen Bedürfnisse einzustellen.
- Bsp:
- CX_XPOS=18
- CX_YPOS=4
- Diese Befehle werden wie unter 1. beschrieben in die Tooltypes eingetragen.
- Auch die Konventionen sind die selben.
- 3. Frage: Kann man die Befehlszeilen auch mal kurzzeitig, testweise
- ausschalten, sodaß man nicht immer die ganze Zeile neu schreiben muß, wenn
- man sie wieder braucht ?
- Ähnlich wie bei anderen Commodities sind auch bei DAD Optionen, die man
- eben für kurz mal nicht braucht einfach einzuklammern.
- Bsp:
- (gif=sys:utilities/fastgif)
- Wichtig ist nur, das die Zeile mit einer > ( < anfängt. Die Klammer am
- Ende kann man sich sparen, sie ist aber nicht verboten.
- 4. Frage: Ich habe noch viele Bilder/Mod-Files/Animationen ohne ein
- Anhängsel mit dem Datentyp im Namen. Muß ich dann alle Dateien umbenennen
- um mit DAD arbeiten zu können ?
- DAD erlaubt es, für Files, die keinen Suffix haben ein Programm
- einzustellen. Dies geschieht mit dem Befehl > CX_DEFAULT <.
- Bsp:
- CX_DEFAULT=sys:utilities/multiview
- Es ist zu empfehlen Multiview (sofern vorhanden) als dieses
- DEFAULT-Programm einzustellen, da es automatisch auf die verschieden
- Datentypen reagiert.
- 5. Frage: Was passiert, wenn ich einen Ordner oder eine Disk in das AppIcon
- einschiebe ?
- Dafür ist mit einem Befehl > CX_DEVICE < gesorgt. Mit diesem Befehl ist es
- möglich das Verhalten von DAD zu beeinflussen, falls keine Datei übergeben
- wird.
- Bsp:
- CX_DEVICE=c:list >con:10/10/620/236/DoAllData/Auto/Wait
- Es ist wichtig, bei CLI/Shell Befehlen die Ausgabe umzuleiten, da DAD die
- Standart Ein/Ausgabekanäle nicht öffnet !
- 6. Frage: Wenn ich mit einem Packer wie > lha < arbeitet, wie bekomme ich
- dann die entpackten Files in ein bestimmtes Verzeichnis auf Disk/Platte ?
- Für dieses Problem gibt es einen Befehl namens > CX_DESTDIR <. Dieser
- Befehl legt das Verzeichnis fest von dem aus der Arbeitsvorgang gestartet
- wird.
- Bsp:
- CX_DESTDIR=ram:
- lha=c:lha x
- Diese Befehlsfolge sorgt dafür , das jedes Daten-File mit der Endung
- > lha < vom Packer lha auf ihrer Disk/Platte in die Ram-Disk entpackt wird.
- 7. Frage: Ich habe mich jetzt schon so an DAD gewöhnt, das ich kaum noch
- den Doppelklick verwende. Es ist mir sogar schon passiert, das ich ein
- Programm eingeworfen habe. Kann DAD das dann nicht einfach ausführen ?
- Ja, das geht. Man setzt einfach den Befehl > CX_EXE < entsprechend.
- Bsp:
- CX_EXE=?
- DAD erkennt Programme an einer sogenannten Magic-Number, das sind bei
- Programmen einfach die ersten 4 Bytes.
- 8. Frage: Wenn man mit DAD sich Bilder hintereinander anschauen will, kommt
- es oft vor, das man nach gewisser Zeit nicht mehr weiß, welches Bild DAD
- nun eigentlich anzeigt.
- DAD kann dazu veranlaßt werden ein Logfile mitzuführen, indem alle Aktionen
- gespeichert werden. Dies erreicht man über den Befehl > CX_LOGFILE <. Man
- kann nun dieses Logfile direkt auch auf den Bildschirm schreiben lassen.
- Bsp:
- CX_LOGFILE=CON:10/200/620/50/DoAllData Aktions/AUTO/WAIT
- Ganz praktisch ist dieses Logfile auch, wenn man z.B. eine Diashow oder
- sonst ein Skriptprogramm zusammenstellen will: Man klickt einfach der
- Reihenfolge nach alle Icons an und wirft das Ganze in DAD. DAD erzeugt
- über die Logfile Option ein Skript, das unabhängig von DAD einfach mit
- > execute < oder mit gesetztem > s < - Bit gestartet werden kann.
- Bsp:
- CX_LOGFILE=s:diashow
- Das > s < - Bit setzt man übrigens von der Shell aus mit dem Kommando
- > protect <. ( hier einfach > protect srwed s:diashow < ). Achja, wenn man
- dem Skript jetzt noch ein Icon verpasst und Standartprogramm-Feld
- > c:iconx < einträgt, kann das Skript natürlich auch von der Workbench
- gestartet werden.
- 9. Frage: Ich habe neben DAD auch noch andere AppIcon-Programme.
- Eines arbeitet wie ein Mülleimer, der einfach alles löscht was man
- einschiebt. Leider sind diese Programme meißt sehr umfangreich. Kann man
- DAD nicht einfach auch als Mülleimer-Programm misbrauchen ?
- Im Verzeichnis > DAD/Icon < sind verschiedene andere Icons für DAD. So z.B.
- auch ein Mülleimer. Man kopiert nun einfach DAD in die Ram Disk. Nun ändert
- man den Namen diese Files in der Ram Disk auf > DAD_Trash < und kopiert
- einfach > DAD/Icon/DAD_Trash.info < auf die Ram Disk. Voilà nun hat man
- ein DAD AppIcon welches wieder frei programmierbar ist und parallel zum
- eigentlichen DAD laufen kann. Dies ist auch mehrmals möglich und so hat man
- nach einer Zeit ein DAD als Mülleimer, ein DAD als Drucker und und und.
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- Noch ein paar Tricks:
- Wenn Sie DAD im WBStartup-Ordner benutzen, denken Sie daran den Befehl
- > DONOTWAIT < in den Tooltypes von DAD zu verwenden.
- DAD arbeitet auch, wenn mehr als eine Datei übergeben wird. So läßt sich
- z.B. leicht eine kleine Diashow oder ein Programm an Musikstücken
- zusammenstellen, da DAD in der Reihenfolge abarbeitet, in der die
- Daten-Files nacheinander mit Shift angewählt wurden.
- Wird DAD im Zusammenhang mit einem oder mehreren Daten-Files gestartet
- öffnet es kein AppIcon, sondern arbeitet die Daten-Files der Reihe nach ab
- und verschwindet danach wieder aus dem Speicher.
- DAD startet die Programme nicht im Multitasking, d.h. DAD ist während ein
- Programm läuft, das mit DAD gestartet wurde nicht ansprechbar, merkt sich
- aber alle Dateien, inzwischen die eingeworfen wurden. Wenn DAD sofort nach
- Programmstart wieder ansprechbar sein soll, fügen Sie einfach ein > run <
- vor die jeweilige Befehlssequenz ( also nach dem > = < ) wie Sie es aus dem
- CLI/Shell gewohnt sind. Dann sind aber solche Spielereien wie eine Diashow
- nicht mehr möglich.
- DAD läßt sich in Zusammenarbeit mit dem Toolmanager verwenden:
- Dazu eröffnet man als erstes ein Exec-Object und stellt bei Exec-Type die
- Workbench ein. Nun kann man in einem Menü oder Dock das Exec-Object
- einbinden. Lesen Sie dazu bitte in der Dokumentation des Toolmanagers nach.
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- Technische Daten:
- Entwicklungssystem SASC6.5
- entwickelt mit/unter A1200 / Kick 3.0
- getestet auf A1200 / Kick 3.0
- A500 / Kick 2.05 WB 2.04
- Features eigener Startup, Locale, Tooltypes, AppIcon,
- Commodity, WBInfo, EasyRequest
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- Brauchbare Einstellungen:
- Suffix Aufgerufenes Programm
- c c:ed
- h c:ed
- guide sys:utilities/multiview
- readme sys:utilities/multiview
- doc sys:utilities/multiview
- iff sys:utilities/multiview
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- zusätzlich sind zu empfehlen falls entsprechende Programme oder DataTypes
- vorhanden sind:
- pcx sys:utilities/multiview
- jpeg sys:utilities/multiview
- gif sys:utilities/multiview oder besser
- sys:utilities/fastgif
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- lha c:lha x
- lzh c:lha x
- zoo c:zoo x
- arj c:unarj x
- pp c:decrunch ? ram:
- mod sys:utilities/champlay
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- Über den Autor
- Sven Dickert studiert zur Zeit in Karlsruhe an der Universität die hohe
- Kunst der Informatik. Er ist über einen VC-20, C128 zum Amiga 1000
- gekommen, für den er damals noch ganze 2200 DM abdrückte ( ... ). Nach
- einer kurzen Liaison mit einem A500 kam er schließlich zum A1200 in dem er
- den einzig würdigen Nachfolger des A1000 sieht.
- Der Autor ist auch nicht ohne Fehler. Deshalb für Fragen, Vorschläge,
- Liebeserklärungen, und, und, und:
- (Internet) = S_DICKERT@ira.uka.de
- (Post) = Sven Dickert
- Lindenstr. 31
- 74928 Hüffenhardt-Kä
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- Über von vielen:
- Diese Programm ist mit Hilfe vieler Personen entstanden, so das es fast
- verwerflich ist von mir als alleinigem Programmautor zu reden.
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- Dank geht an:
- Meine Mutter die mich trotz schwerer Zeiten studieren läßt,
- Commodore für den Amiga, und für sonst gar nichts !
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- (c) 1994 von Sven Dickert. Alle Rechte vorbehalten.
- Der Autor haftet nicht für Schäden, die aus der Benutzung der Software
- entstanden sind, entstehen, oder entstehen werden.
- Die erwähnten Programm- und Datenfiles sind jeweils durch das Urheberrecht
- der entsprechenden Autoren geschützt.
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