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README_1.4
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1992-08-19
|
6KB
|
97 lines
Fast Filemover 1.4
==================
Bei Verwendung des originalen Atari Harddisk-Treibers AHDI gab es
erhebliche Probleme mit dem Filemover 1.3, die dessen Verwendung
unmöglich machten. Dies liegt an der 'Unart' von Atari, den
Parameterblock einer Partition bei Anfrage über die
Betriebssystemfunktion 'Getbpb' immer in demselben Speicherbereich zur
Verfügung zu stellen. Normalerweise (d.h. in brauchbaren Treibern) gibt
es einen Zeiger auf den entsprechenden Block, den man aber auch noch nach
einem weiteren 'Getbpb' nutzen kann, d.h. die gültigen Parameterblöcke
werden vom Treiber in verschiedenen Speicherbereichen zur Verfügung
gestellt, wo sie auch verbleiben. Atari überschreibt den zuletzt
gelieferten Block mit dem BPB des aktuell angefragten Laufwerks. Dadurch
arbeitete der Filemover 1.3 quasi mit demselben Parameterblock für
verschiedene Laufwerke - was passieren kann, kann man sich ausmalen. In
der Version 1.4 wird nach jedem 'Getbpb' der Parameterblock in einen
selbst verwalteten Bereich geladen. Damit dürften die Probleme mit dem
Atari-Treiber aus der Welt sein.
Abstürze, wie sie bei gigantischen Ordnern (mit - sagen wir - mehr als
600 Dateien darin) auftraten, kommen auch ins Filemover-Museum. Sollte
der interne Verwaltungsspeicher tatsächlich einmal nicht mehr ausreichen,
wird dies nun auch in diesem Fall korrekt abgefangen und es ergeht eine
Warnung. Der Speicher sollte aufgrund weiterer Optimierungen nun aber eh'
nicht mehr so schnell ausgehen.
Bleiben bei einer automatischen Kopie übergro₧e Dateien zurück, die nicht
kopiert werden konnten, weil sie nicht in den Dateipuffer passten, so
wird man nun mit einer Alertbox darauf hingewiesen. Diese Dateien bleiben
selektiert, so da₧ man im Quellfenster überprüfen kann, wer auf der
Strecke blieb. Diese Dateien müssen dann im Desktop kopiert werden. Dies
sollte jedoch nicht zu oft passieren, da Dateien mit mehr als 500 KB
Grö₧e kaum die Regel sind. Und schlie₧lich geht der Trend zur
Speicherfülle - von derlei Problemen habe ich noch nie von Besitzern
einer 4 MB Maschine, deren Dateipuffergrö₧e in der Regel so bei 3.4 MB
liegt, gehört!
Der interne Verwaltungsspeicher zur Aufnahme der dynamischen
Datenstrukturen, die im Verlaufe einer Filemover-Sitzung anfallen, mu₧
von vorneherein begrenzt werden, da der Dateipuffer aus organisatorischen
Gründen für die Optimierungsvorgänge auf jeden Fall von Anfang an eine
unveränderliche Grö₧e haben mu₧. Ich mu₧te also einen Kompromi₧ finden
zwischen einem möglichst gro₧en Dateipuffer und einem ausreichenden
Verwaltungsspeicher. Der Kompromi₧ sieht so aus, da₧ der
Verwaltungsspeicher 1/10 des zu Programmstart freien Speichers beträgt,
mindestens jedoch 160 KByte. Dies reicht in der Praxis fast immer aus,
insbesondere bei 2 oder 4 MB Maschinen.
Möchte man nun aber seine 32 MB Partition mit 7000 Dateien auf eine
andere kopieren, kann sich aber bei seinem Atari 520 ST nicht von einer
100 KB Ramdisk und diversen residenten Tools trennen, dann wird es halt
knapp und man stö₧t mit Sicherheit auf eine Meldung, da₧ kein
Verwaltungsspeicher mehr frei sei. Dann mu₧ man die Daten stückweise
kopieren, also nur immer so viele Ordner, wie gerade noch geht. Dazu
liest man das Verzeichnis ein und öffnet keine Ordner. Dadurch wird
verhindert, da₧ für die Ordnerinhalte Verwaltungsspeicher zur Verfügung
gestellt werden mu₧. Nun kopiert man einen Teil der Daten und wechselt
anschlie₧end kurz das Quellaufwerk. Dadurch werden die Strukturen der
kopierten Dateien wieder frei gegeben, die nun für weitere
Verwaltungsdaten genutzt werden können. Auf diese Weise kann man auch
gigantische Datenmengen auf kleinen Rechnern problemlos transferieren.
Die häufig gestellte Frage, welche Massenspeicher der Filemover denn
verkraftet, ist leicht beantwortet: Alle, die auch das GEMDOS problemlos
- d.h., ohne da₧ irgendwelche Manipulationen an den Dateioperationen wie
'FOPEN', 'FREAD' etc. vorgenommen werden müssen - bearbeitet. Der
Filemover arbeitet also in derselben Ebene wie GEMDOS, d.h oberhalb dem
BIOS/XBIOS (Basic Input/Output System bzw. eXtendend dito). Alle
Operationen gehen also sauber über die jeweils installierten Treiber,
ohne Tricks und doppelten Boden. Wer allerdings irgendwelche Medien
verwendet, die sich in GEMDOS-Funktionen hängen müssen, um zu
funktionieren, bekommt mit dem Filemover Probleme. Das ist konzeptuell
bedingt und nicht zu ändern (Die Flexdisk ist so ein Kandidat).
CD-Roms beispielsweise werden völlig anders verwaltet als andere
Massenspeicher am Atari, da sich hier ein Standard durchgesetzt hat, der
schon allein wegen der riesigen Datenmengen anders konzipiert ist. Diese
Strukturen bleiben aber leider nicht durch das (X)BIOS hindurch mittels
irgendwelcher Treiber verborgen, so da₧ auch GEMDOS mit einem CD-ROM
nichts anfangen kann. Hier hilft das sog. METADOS, das das GEMDOS
ersetzt. Davon hat der Filemover aber nichts und schaut dumm aus der
Wäsche...
Ansonsten geht's mit Festplatten jeder Art, sauber programmierten
Ramdisks, Disketten in Super- bis Hyperdensity, selbst magneto-optische
Platten sind vor dem Filemover nicht sicher (wie ich allerdings nur vom
Hörensagen wei₧...)! Bei exotischen Medien sollte man erstmal vorsichtige
Tests machen, bevor man Megabytes schaufelt. Was das METADOS angeht,
bleibe ich am Ball. Demnächst in diesem Theater...
Hans Jürgen Richstein,
Kaiserslautern im Oktober 1990