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1994-06-01
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30KB
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620 lines
Erklärungen, Hilfe und Problemlösungen für die ARI-Data CD
Lieber ARI-Data-Kunde!
Auch wenn Sie bereits "CD-Profi" sind sollten Sie sich ruhig ein paar
Minuten Zeit nehmen, diesen Text durchzulesen. Natürlich wissen Sie
bereits, wie man eine CD einschiebt. Darüber wollen wir Ihnen hier
nichts erzählen. Aber die eine oder andere Neuigkeit erfahren sie hier
bestimmt.
Beispielsweise wollen wir Ihnen einige Tips zur Speicherverwaltung
geben, da diese verflixten CD-Treiber doch ganz schön groß sein
können. Wir wollen Ihnen etwas über die Besonderheiten von CDs -
insbesondere über den ISO-Standard und was daraus resultiert -
erzählen. Oft finden Sie auf CDs auch komprimierte Daten. Wir erklären
Ihnen wie man damit am besten umgeht. Wir werden Ihnen einige
Informationen über Dateiformate geben und Ihnen einige Tricks im
Umgang mit Ihnen verraten. Wenn Sie all das schon wissen können Sie
jetzt getrost aufhören zu lesen. Alle anderen ARI-Data-Kunden
möchten wir an dieser Stelle nochmal begrüßen und wir hoffen, daß
Ihnen dieser kleine Text eine Hilfe sein wird.
Auf dieser CD finden Sie eine Unmenge von Dateien. Neben den
bekannten kommerziellen Softwarehäusern gibt es nämlich noch eine
Legion von nahezu unbekannten Programmierern, die Tausende von
sehr interessanten Programmen geschaffen hat. Diese Szene kann
natürlich nicht auf den Werbeetat und die Vermarktungswege der
Riesenfirmen zurückgreifen. Deshalb hat sich eine andere Art von
Programmdistribution etabliert, die sich Shareware nennt. Das kommt
vom englischen Begriff share und bedeutet soviel wie teilen. Teilen hat
in diesem Fall gleich mehrere Bedeutungen. Zum einen geht es um das
Verteilen. Diese Programme sollen soweit wie möglich verteilt werden,
damit ihr Bekanntheitsgrad steigt. Außerdem will der Programmautor
mit seinen Kunden einem Markt teilen. Und schließlich sollen sich die
Mengen potentieller Kunden die Kosten teilen. Dadurch soll nicht der
Gewinn des Autors in schwindelnde Höhen steigen, sondern diese Art
von Software soll bezahlbar bleiben.
Die Softwareriesen können sich auf ihre Werbung und ihren Ruf
verlassen. Oft genug scheren sie sich auch nicht besonders um ihren
Ruf und bringen ein Programm nur deshalb so früh heraus, weil sie
etwas schneller als die Konkurrenz sein wollen. Oder weil gerade mal
wieder eine Messe ansteht. Dabei kommen dann fehlerbehaftete
Programme heraus, die daraufhin noch nachgebessert werden. Für
diese Nachbesserung dürfen Sie oft genug auch nochmal Geld auf den
Tisch legen. Haben Sie sich noch nie gefragt, warum sie eigentlich
jedes Jahr eine neue Textverarbeitung kaufen sollen?
Shareware-Autoren arbeiten anders. Der größte Vorteil der Shareware
ist der, daß man die Programme vor dem Kauf gründlich ausprobieren
darf. Man kann diese Programme bei Shareware-Händlern, in
Mailboxen oder auf CDs wie dieser für einen günstigen Preis erstehen.
Sie bieten fast immer den vollen Umfang der sogenannten Vollversion.
Natürlich riskiert der Autor dabei, daß einige schwarze Schafe das
ausnutzen und solche Programme ohne Bezahlung ewig benutzen. Sie
setzen dabei auf die Fairneß der Kunden - Ihre Fairneß. Der Erfolg gibt
ihnen recht. Ergebnis dieser Bewegung ist ein voller Topf der tollsten
Programme, die ohne diese Leute niemals denkbar gewesen wäre.
Eines der bekanntesten Beispiele dieser Szene sind die
Komprimierprogramme. Heute findet man sie überall. Alle
Softwarefirmen packen ihre riesigen Programme komprimiert auf
Disketten. Aber ursprünglich stammen diese Programme von ein paar
Shareware-Freaks, die ihre Telefonkosten bei der Datenübertragung
reduzieren wollten. In der Shareware gibt es einfach alles. Egal was Sie
suchen, hier finden Sie es. Spiele, Treiber, umfangreiche
Tabellenkalkulationen und Textprogramme, die tollsten
Graphikprogramme... einfach alles. Ob Sie's glauben oder nicht: In der
Shareware gibt es sogar Multitasking-Oberflächen, die den
bekannteren Produkten in nichts nachstehen.
Sehen Sie sich also ruhig einmal auf diesem Markt der
Überraschungen um. Diese CD soll Ihnen dabei eine Hilfe sein.
Erläuterung der Begriffe Shareware, Freeware, Public Domain
Shareware, Freeware, Public Domain Im Umgang mit den Programmen
werden Sie auf unterschiedliche, zum Teil recht verwirrende, Begriffe
stoßen. Auf den ersten Blick bedeuten diese drei Begriffe, Shareware,
Freeware und Public Domain (kurz:
PD) scheinbar dasselbe: Billige Software zum ausprobieren. Das
stimmt so natürlich nicht - sonst würde ich hier ja gar nicht darüber
reden.
Kurz gesagt bedeuten diese drei Bezeichnungen nur die Definition der
Rechte, die man an dieser Software haben kann. Shareware ist letztlich
nichts anderes, als jede Software die man im Laden kaufen kann. Nur
ist hier der Verteilungsweg anders und zusätzlich kommt die
Möglichkeit hinzu, die Programme vor dem Kauf ausprobieren zu
können. Nach der Testphase erwartet man von Ihnen, daß Sie das
Programm auch kaufen, wenn es Ihnen gefällt. Andernfalls benutzen
Sie es widerrechtlich und können theoretisch auch dafür belangt
werden.
Bei dem Begriff Freeware sieht das schon etwas anders aus. Hier
haben sie das recht, das Programm kostenlos zu nutzen. Allerdings
dürfen sie an dem Programm selbst nichts ändern und Sie dürfen es
auch nicht verkaufen, als wäre es Ihre Schöpfung, oder als hätten Sie
irgendwelche Rechte an dem Programm. Die Rechte bleiben weiterhin
bei dem Autor. Er verzichtet lediglich auf ein Entgelt.
Die dritte Kategorie heißt Public Domain. Diese Programme hat der
Autor quasi verschenkt. Meist handelt es sich dabei um Programme, die
nur kleine softwaretechnische Probleme lösen. Der Autor möchte dafür
kein Geld und häufig gibt er sogar noch den Source-Code des
Programmes frei. Dieser Source-Code ist das Programm in seiner
Rohform und er kann von anderen Programmierern analysiert,
verändert und in eigene Programme integriert werden. All das ist bei
Public Domain erlaubt. Der Autor verzichtet ausdrücklich auf seine
Rechte am Programm.
Bei all dem gibt es natürlich noch Überlappungen, Manchmal ist es
nicht so einfach, ein Programm richtig zuzuordnen. So gibt es
Programme, die nicht ausdrücklich als Freeware gekennzeichnet sind,
aber von jedem privaten Anwender kostenlos benutzt werden dürfen.
Ist man hingegen kommerzieller Anwender, muß man eine Gebühr
bezahlen. Manche Autoren schränken die Benutzung Ihrer Software
auch für bestimmte Personengruppen ein. So gibt es nicht selten
Programme, die nicht von militärischen Organisationen benutzt werden
dürfen. Wie die rechtliche Seite solcher Einschränkungen aussieht, ist
noch ungeklärt. Im Zweifelsfall versuchen Sie bitte einfach
festzustellen, zu welcher Anwendergruppe Sie wirklich gehören und
entnehmen Sie dann der Dokumentation die Registrierungsbedingungen.
Wie Sie am meisten aus einer CD herausholen
Systemvoraussetzungen:
Um eine CD-ROM einzusetzen benötigt man geeignete Hard- und
Software. Sie brauchen natürlich vor allem für diese CD einen
Computer und ein CD-Laufwerk. Weiter sind die richtigen Treiber
wichtig, die in Ihre Startdateien AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS
eingebunden werden müssen.
Einige Programme setzen voraus, daß Sie ein neueres Betriebssystem
benutzen. Das können beispielsweise MS-DOS 5.0 oder DR-DOS 6.0
sein. Alle Programme dieser CD wurden sowohl unter MS-DOS 5.0 als
auch unter MS-DOS 6.2 getestet und konnten mit diesem
Betriebssystemen problemlos betrieben werden. Zu DR-DOS kann ich
keine konkreten Aussagen machen. Ich gehe aber von einer
weitgehenden Kompatibilität aus. Um mit CD-ROMs wirklich effektiv
arbeiten zu können empfehle ich in etwa folgende Konfiguration:
Einen Rechner mit einer 80386 DX-CPU und etwa 4 MB freiem RAM.
Möglichst viel dieses Speichers sollte als Hauptspeicher unterhalb der
640 KB-Grenze zur Verfügung stehen. Das kann manchmal kompliziert
sein, gerade beim Betrieb eines CD-Laufwerkes. Wie es trotzdem
machbar ist, verrate ich weiter unten. Auf jeden Fall sollten Sie eine
Festplatte und einen guten VGA-Monitor mit passender Graphikkarte
besitzen. Viele Programme laufen zwar im Textmodus, aber die weitaus
meisten eben nicht mehr. Für viele CD-ROMs ist auch die Installation
einer Soundkarte angeraten.
Tips bei Speicherproblemen
Wenn ich eine Mindestkonfiguration eines 386er-Rechners empfohlen
habe, hatte ich damit vor allem auch Speicherprobleme im Auge.
Gerade ab dieser Rechnerklasse kann man Speicher oberhalb der
berüchtigten Grenze von 640 KB sehr gut nutzen.
Nun benötigen aber die Treiber für ein CD-Laufwerk relativ viel
Speicher. Da ist es doch nützlich, daß man solche Treiber auch
»hochladen« kann. Darunter versteht man die Verlagerung dieser
Treiber in einen anderen Speicherbereich, um dadurch Arbeitsspeicher
freizuräumen.
Einer der beiden Haupttreiber bei der CD-Laufwerks-Installation ist der
Treiber MSCDEX.EXE. Es ist durchaus möglich - ja wahrscheinlich -
daß bei Ihrem CD-Laufwerk eine ältere Version davon mitgeliefert
wurde. Diese Version kann nicht in den oberen Speicher geladen
werden. Die richtige Version dieses Treibers - bei MS-DOS 6.2 gehört
sie zum Lieferumfang - hat die Versionsnummer 2.23. Welche Version
Ihr Treiber hat, wird ihnen beim Aufruf des Treibers angezeigt. Dieser
Treiber darf frei weitergegeben werden. Wenn Sie ihn also nicht
besitzen, besorgen Sie ihn sich von einem Freund mit MS-DOS 6.2,
aus einer Mailbox oder im Datennetz Compuserve. Prinzipiell rate ich
Ihnen bei solch einem Rechner zur Verwendung eines kommerziellen
Speichermanagers wie etwa QEMM oder 386MAX. Dadurch können
Sie auch mit vielen geladenen Treibern noch weit über 600 KB freien
Hauptspeicher nutzen. Um die Speichermanager von DOS selbst zu
nutzen, sollten sie sich Ihr Handbuch genau durchlesen.
Abhilfe bei Speicherproblemen
Manchmal starten Programme nicht, wenn zuwenig Speicherplatz zur
Verfügung steht. Wenn Sie beispielsweise den Befehl CHKDSK
eingeben und dann in der letzten Meldungszeile steht 380.000 Byte frei
dann haben Sie ganz offensichtlich ein Problem. Manchmal kann man
dieses Problem auf die speicherintensiven Treiber schieben, aber
selbst dann ist in der Regel noch mehr Speicherplatz vorhanden. Ab
einem 386er-Rechner können Sie mit den Dateien HIMEM.SYS und
EMM386.EXE auch Erweiterungsspeicher oberhalb von 640 KB mit
Programmen belegen. Dazu sollten dann die Treiber in der
CONFIG.SYS allerdings nicht mehr mit dem Befehl DEVICE=XYZ,
sondern mit dem Befehl DEVICEHIGH=XYZ geladen werden. In der
AUTOEXEC.BAT sollten alle Befehle mit einem vorangestellten LH
aufgerufen werden. Dadurch werden diese Dateien dann nämlich in
den hohen Speicherbereich geladen (wo das möglich ist). Also
beispielsweise LH MOUSE statt MOUSE.
Zusätzlich muß in die erste Zeile der CONFIG.SYS folgender Befehl
eingetragen werden:
DOS=HIGH, UMB
Dadurch können Sie nämlich die Treiber und Programme überhaupt
erst in den erweiterten Speicher geladen werden. Auf jeden Fall sollten
auch in den ersten Zeilen der CONFIG.SYS die Treiber HIMEM.SYS
und EMM386.EXE aufgerufen werden. Dabei muß HIMEM.SYS vor
EMM386.EXE aufgerufen werden, weil dieses Programm der
eigentliche »Verwalter« des oberen Speicherbereiches ist.
EMM386.EXE teilt den Speicher dann nur zu. Als Beispiel für den
korrekten Anfang einer CONFIG.SYS können Ihnen die gleich
folgenden Zeilen dienen. Bei diesem Beispiel gehe ich einfach mal
davon aus, daß sich die beiden Dateien HIMEM.SYS und
EMM386.EXE auf Ihrer Festplatte im Verzeichnis C:\DOS befinden. Die
Dateien können genausogut in Ihrem Windows-Verzeichnis sein. Dann
müssen Sie die Zeilen natürlich dementsprechend abändern. Also hier
die Beispielzeilen:
DOS=HIGH, UMB
DEVICE=C:\DOS\HIMEM.SYS
DEVICE=C:\DOS\EMM386.EXE NOEMS
Manchmal macht man bei solchen Zeilen Schreibfehler und dann hängt
sich der ganze Rechner auf. Hat man dann keine bootfähige Diskette
bei der Hand kann das ein großes Problem werden. Zumindest für MS-
DOS 6.0 beziehungsweise MS-DOS 6.2 kann ich Ihnen hierzu einen
kleinen Tip geben. Mit dem Befehl DEVICE=... werden Treiber geladen.
Um nun mal einen neuen Treiber auszuprobieren, sich dabei aber nicht
durch »Aufhänger« arbeitsunfähig zu machen, sollte man bei solchen
Experimenten zu Anfang zwischen das Wort DEVICE und das
Gleichheitszeichen ein Fragezeichen setzen. Also etwa so:
DEVICE?=C:\DOS\HIMEM.SYS
Dadurch wird vor jedem Ausführen dieser Befehlszeile zuerst
nachgefragt, ob die Zeile wirklich ausgeführt werden soll. Hängt sich
danach der Rechner auf, weiß man daß diese Zeile schuld ist. Dann
kann man immer noch die Zeile solange ändern, bis sie stimmt. Erst
wenn alles in Ordnung ist, löschen Sie das Fragezeichen wieder. Ich
weiß, daß es eine solche Möglichkeit auch bei DR-DOS gibt, kann
Ihnen aber in Ermangelung dieses Betriebssystem dazu keine Angaben
machen. Bitte lesen Sie den entsprechenden Absatz Ihres
Betriebssystem-Handbuches zu dieser Thematik.
Über den Umgang mit komprimierten Dateien
ISO-Standard? Was ist das?
Oft finden Sie auf CDs die Programme sowohl in einer komprimierten,
als auch in einer unkomprimierten Version vor. Wie hat man sich eine
solche Komprimierung vorzustellen? Eigentlich ganz einfach:
Programme bestehen doch in erster Linie aus Nullen und Einsen.
Nichts anderes ist doch der binäre Code, die Sprache der Computer.
Wenn also ständig Nullen und Einsen aufeinanderfolgen, dann ist auch
klar, daß in großen Teilen einer Datei immer wieder lange Ketten der
gleichen Zahl erscheinen.
Ein kleines Beispiel: In einer Datei steht plötzlich irgendwo
00000000100100010000000000000000000111111110000000000000
Da kann man doch diese Information auch anders lesen:
9x0 1 00 1 000 1 19x0 8x1 14x0
Schon jetzt ist die Zeile viel kürzer. Im Laufe einer großen Datei kann
so deutlich Platz eingespart werden. Stellen sie sich doch einfach vor,
wie lange eine Zeile im Original wäre, die ich hier mal eben mit
1200x1 10000x0 4000x1
wiedergeben kann.
So ungefähr funktioniert eine Datenkompression. Für diese Aufgabe
benötigt man bestimmte Programme. Drei Programme haben sich
mittlerweile als weltweiter Standard herauskristallisiert. Diese - Archive
genannten - Dateien erkennt man in der Regel an Ihrer Endung. Sie
lautet meist ZIP, LZH oder ARJ. In diesen Archiven können große
Mengen von Dateien platzsparend zusammengefaßt werden. Um an
die Inhalte dieser Archive heranzukommen benötigt man die
entsprechenden Programme, die diese Dateien entpacken können.
Warum - so werden Sie sich vielleicht fragen - packt man Dateien auf
CDs überhaupt in Archive? Platz ist doch bestimmt kein Problem. Auch
diese Frage ist schnell beantwortet: Bei der Produktion von CDs muß
man sich an bestimmte Regeln halten. Eine dieser Regeln trägt die
Bezeichnung ISO 9660. Die Kernausage dieser Regel läßt sich in
einem Satz zusammenfassen:
Auf einer CD dürfen keine Dateien vorkommen, die andere Zeichen als
die englische Sprache, Zahlen oder den Unterstrich ( _ ) enthalten. Also
keine Umlaute, keine Bindestriche oder Zeichen wie #&%$. Den
Herstellern von CDs ist diese Regel bekannt - den Programmautoren
leider meistens nicht. Weil aber verantwortungsvolle CD-Hersteller
nichts so sehr verabscheuen, wie an den Dateien anderer Leute
rumzupfuschen, werden Dateinamen wie FIND-DBF.EXE oder
MENÜE.EXE nicht angefaßt. Um sie trotzdem auf einer CD
transportieren zu können greift man zu einem anderen Weg: Man packt
sie ein!
Es gibt auch noch andere Gründe. Beispielsweise benötigen manchen
Programme Ihre Dateien in bestimmten Unterverzeichnissen. Die
Programmierer selbst packen dazu all diese Unterverzeichnisse
geordnet in ein Archiv. Beim Entpacken des Archivs ist so
gewährleistet, daß sich danach jede Datei wieder im richtigen
Unterverzeichnis befindet.
Außerdem kann man solche Archive auch mit einer Art von
Sicherheitsstempel versehen. Beim Entpacken der Datei kann dann
festgestellt werden, ob darin enthaltene Daten eventuell verändert
wurden. Diese Veränderung muß ja nicht unbedingt von irgendwelchen
geistig zurückgebliebenen Hackern stammen. Es können ja durchaus
Viren im Spiel gewesen sein. Nur wenn das Archiv nach dem
Entpacken die Meldung ausgibt: "OK, alle Dateien sind sauber" kann
man zumindest etwas mehr auf ihre Unversehrtheit vertrauen.
Wie aber kommen Sie an die Inhalte dieser Dateien? Dafür gibt es mal
wieder mehrere Möglichkeiten. Beispielsweise kann man aus solchen
Archiven auch sogenannte SFX-Dateien machen. SFX ist in diesem
Fall die Abkürzung für self extracting, was wiederum selbst-
extrahierend bedeutet. Diese Dateien liegen in einer Form vor, wie Sie
sie von anderen Programmen kennen, nämlich als EXE-Datei. Diese
Datei können Sie wie andere Programmen auch aufrufen und sie
entpackt sich daraufhin von selbst. Diese Dateien bergen natürlich
auch wieder eine gewisse Problematik in sich. So kann man etwa auf
einer CD natürlich keine Dateien entpacken. Ein CD ist schließlich nicht
beschreibbar, also kann das Programm auch keine Informationen auf
die CD schreiben. Das zweite Problem ist für eine CD deswegen
irrelevant, aber für Disketten von Interesse: Da in solchen Archiven
ungeheure Mengen an Daten enthalten sein können, würden diese
Daten das Fassungsvermögen einer Diskette oft sprengen. Solche
Archive sollten also immer auf einer Festplatte entpackt werden.
Wie aber kommen Sie an Daten in Archiven, die nicht in einer
selbstentpackenden Form vorliegen? Hier gilt das Verursacherprinzip.
Wer die Daten gepackt hat, kann sie in der Regel wieder entpacken.
Sie benötigen also dafür die Programme, die diese Archive erzeugt
haben. Es wäre kurzsichtig von einem CD-Hersteller, wenn er zwar
Archive, nicht aber die Archivprogramme, auf eine CD packen würde.
Deshalb werden Sie natürlich auf jeder ARI Data-CD, die Archive
enthält, auch die passenden Programme zum Entpacken finden. Wie
aber werden diese Programme genutzt? Das will ich Ihnen in den
folgenden Abschnitten erläutern.
ZIP-Dateien - Umgang mit PKZIP
Das Programm PKZIP stammt von der Firma PKWare. Es zeichnet sich
durch eine hohe Kompression und eine gute Geschwindigkeit aus. Als
einziges der drei genannten Programme besteht es aus zwei Teilen. Mit
einem Teil stellt man die Archive her, der andere Teil entpackt diese
Archive.
Der erzeugende Teil heißt PKZIP.EXE. Mit dem Programm
PKUNZIP.EXE werden die Archive dann entpackt. Momentan (Anfang
1994) ist die Programmversion 2.04g aktuell. PKZIP ist zwar
abwärtskompatibel, nicht aber aufwärts. Das bedeutet, daß Sie zwar
mit der Version 2 Archive der Version 1 entpacken können, nicht aber
umgekehrt. Wenn Sie die beiden Programme einfach nur aufrufen wird
Ihnen die Befehls-Syntax aufgelistet. Für die meisten Arbeiten mit den
Programmen müssen Sie sich nicht viel merken. PKUNZIP und den
Dateinamen einzugeben reicht aus, um die Archive zu entpacken.
Eingebettete Unterverzeichnisse mit entpacken
Sicherheitshalber sollten Sie aber doch einen weiteren Parameter
anfügen. Wie bereits erwähnt können nämlich in solchen Archiven die
Dateien in verschiedenen Unterverzeichnissen vorliegen. Damit die
Archive richtig entpackt werden bedarf es des Parameters -D. Alle
Parameter werden bei PKZIP und PKUNZIP am besten am Ende der
Kommandozeile eingegeben. Das Minuszeichen teilt dem Programm
mit, daß es sich um einen Parameter handelt.
Nützliche Parameter von PKZIP und PKUNZIP
PKZIP:
-A Dateien zum Archiv addieren
-M Dateien in das Archiv umbewegen
-EX höchste Kompressionsrate
-EN normale Kompressionsrate
-EF schnelle (aber weniger gute) Kompression
-ES superschnelle (aber schlechte) Kompression
-E0 keine Kompression
-! Sicherheitsverpackung (nur bei der Vollversion)
-A Dateien zum Archiv addieren
-U Archiv updaten
Beispiel-Befehlszeilen:
PKZIP TEST *.TXT -M -EX
- bewegt alle Dateien mit der Endung TXT in das Archiv TEST.ZIP um
und benutzt dazu die höchste Kompressionsrate
PKZIP TEST
- erstellt aus allen Dateien des aktuellen Verzeichnisses das Archiv
TEST.ZIP
PKZIP TEST -U
- fügt dem Archiv TEST.ZIP nur Dateien hinzu, die in ihm entweder gar
nicht, oder in anderen Ausführungen enthalten sind.
PKUNZIP:
-D enthaltene Unterverzeichnisse entpacken
-N nur neuere Dateien entpacken
-V ZIP-Datei-Inhalt auflisten
Beispiel-Befehlszeilen:
PKUNZIP TEST -D
- entpackt aus dem Archiv TEST.ZIP alle Dateien gleich mit der
eventuell eingepackten Unterverzeichnisstruktur.
PKUNZIP TEST
- entpackt alle Dateien des Archives TEST.ZIP in das aktuelle
Verzeichnis, egal ob sie dort in Unterverzeichnissen abgelegt sind.
LZH-Dateien - Umgang mit LHA
LHA stammt vom Japaner Haruyasu Yoshizaki. Es ist die einzige
Freeware dieser drei Programme. Im Gegensatz zu den beiden
anderen müssen Sie sich hier also bei längerer Benutzung nicht
registrieren lassen. LHA erzeugt die Archive mit der Endung LZH. Die
Befehls-Syntax ist auch hier relativ einfach.
LHA Parameter Archivname Dateiname(n)
Es reicht auch aus, nur LHA, den Parameter und den Archivnamen
einzugeben, um alles einzupacken. LHA gefolgt vom richtigen
Parameter und dem Archivnamen entpackt dieses Archiv.
Parameter von LHA
A Dateien zum Archiv addieren
M Dateien in das Archiv umbewegen
E Dateien entpacken
X Dateien mit Unterverzeichnissen entpacken
L Archivinhalt auflisten
Beispiel-Befehlszeilen:
LHA A TEST *.TXT
- packt alle Dateien mit der Endung TXT in das Archiv TEST.LZH
LHA M TEST
- packt alle Dateien des aktuellen Verzeichnisses in das Archiv
TEST.LZH und löscht sie dann dort
LHA X TEST
- entpackt alle Dateien des Archivs TEST.LZH, egal ob in
Unterverzeichnissen oder nicht.
LHA X TEST *.TXT
- entpackt nur Dateien mit der Endung TXT aus dem Archiv TEST.LZH
ARJ-Dateien- Umgang mit ARJ
Das Programm ARJ stammt vom Amerikaner Robert K. Jung. Im Prinzip
sind die Befehle denen von LHA sehr ähnlich. Die Archive von ARJ
enden auch auf ARJ. Wie bei LHA reicht auch bei AR ein Programm
zum Packen und Entpacken der Archive.
ARJ Parameter Archivname Dateiname(n)
Beispiel-Befehlszeilen:
ARJ A TEST
- addiert alle Dateien des aktuellen Verzeichnisses in das Archiv
TEST.ARJ.
ARJ X TEST *.TXT
- entpackt alle Dateien mit der Endung TXT aus dem Archiv TEST.ARJ
und berücksichtigt dabei eventuell enthaltene Unterverzeichnis-
Strukturen.
Kleine Tricks beim Umgang mit Komprimierern
Mit jedem der drei genannten Programme kann man ja auch
selbstextrahierende Archive erzeugen. Diese Möglichkeit kann man
beispielsweise nutzen, um sich die Eingabe der Parameter zu ersparen.
Wichtig kann das auch dann sein, wenn man ein Archiv jemandem
schicken will, der die nötigen Programme eventuell nicht hat. Mit den
folgenden Parametern macht man aus den verschiedenen Archivtypen
selbstextrahierende Programme:
Bei PKZIP:
Bei PKZIP gibt es ein drittes Programm, das nur für die Erzeugung
solcher SFX-Archive zuständig ist. Es heißt ZIP2EXE.EXE. Der
Vorgang ist einfach.
ZIP2EXE TEST.ZIP macht aus dem Archiv TEST.ZIP die Datei
TEST.EXE. Beim Aufruf von TEST.EXE werden jetzt automatisch auch
eventuell eingepackte Unterverzeichnisstrukturen berücksichtigt.
Bei LHA:
Bei LHA gibt es für diesen Zweck den Parameter S.
LHA S TEST.LZH erzeugt die Datei TEST.EXE.
Bei ARJ:
ARJ A -JE TEST.ARJ
- Diese Zeile erzeugt aus dem Archiv TEST.ARJ die Datei TEST.EXE.
Sie sollten die entsprechenden Programme unbedingt in ein
Verzeichnis kopieren, das auch in Ihrer Pfadangabe berücksichtigt ist.
Dieses Verzeichnis muß in der PATH-Anweisung Ihrer
AUTOEXEC.BAT enthalten sein. Nur dann können Sie die Programme
nämlich jederzeit aufrufen, ohne vorher endlos lange Befehlszeilen
schreiben zu müssen. Vielleicht haben Sie momentan in Ihrer
AUTOEXEC.BAT eine Zeile, die ungefähr so aussieht:
PATH=C:\;C:\DOS;C:\TOOLS;C:\WINDOWS
Jetzt können Sie die Programme entweder in eines der Verzeichnisse
kopieren, oder Sie fügen dieser Zeile ein weiteres Verzeichnis hinzu.
Wenn also die Programme beispielsweise im Verzeichnis ARCHIV
liegen sollen, so müssen Sie diese Zeile um den Eintrag C:\ARCHIV
erweitern. Die einzelnen Einträge des PATH-Befehls müssen immer
durch ein Semikolon vom anderen getrennt sein. Schreiben Sie also
einfach ;C:\ARCHIV an das Ende dieser Zeile. Benutzen Sie dazu
einen Editor, der reinen ASCII-Code abspeichern kann. Sie können
dazu nicht einfach WORD nehmen und die Datei dann mit allen
Formatierungsanweisungen dieses Programmes abspeichern. Nutzen
Sie bei Ihrem Textprogramm den Befehl Speichern unter und dann die
Option Nur Text. Nur so ist gewährleistet, daß DOS diese Datei auch
weiterhin problemlos lesen kann.
HIIILFÄÄÄÄÄ
Wenn Sie gar nicht mehr weiterwissen...
Trotz all dieser Ausführungen kann es ja immer noch passieren, daß
Sie nicht weiterkommen. Das Programm weigert sich zu laufen. Das
Archiv will sich nicht entpacken. Jede Menge Probleme verleiden Ihnen
den Spaß an dieser CD. Für all solche Probleme gibt es natürlich
Ursachen. Oft sind Sie eigentlich logisch schnell erfassbar. Ich will
Ihnen einige Beispiel für häufig vorkommende Probleme geben. Doch
lassen Sie mich Ihnen zuerst einmal einige Erklärungen zur Produktion
einer CD geben. Dann werden Ihnen einige Probleme deutlicher.
Wenn jemand eine CD erzeugt, dann macht er das in der Regel auf
einer großen Festplatte. Er legt die ganzen Verzeichnisse und
Unterverzeichnisse an und dann tut er etwas, das zumindest
einigermaßen gewährleisten soll, daß die Programme auch auf einer
CD funktionieren. Er versieht alle Dateien dieser Festplatte mit dem
DOS-Attribut schreibgeschützt. Auf einer CD kann man ja nichts
schreiben. Wenn also Programme unbedingt auch schreibend auf ihre
Daten zugreifen wollen, so werden Sie sich aufhängen. Mit dieser
Methode kann man wenigsten ungefähr feststellen, ob sie auf der CD
laufen würden. Meist funktioniert das ja auch ganz gut.
Aber manchmal greift der Zufall böse ein. Dann befinden sich im
aktuellen Verzeichnis schon hundert Dateien und man hat da gar nicht
so den Überblick. Das Programm funktioniert auch trotz Schreibschutz
ganz prächtig.
"Toll", denkt sich der Hersteller, "dieses Programm können wir auf der
CD installieren". Leider hat er dabei übersehen, daß das Programm
gerade noch drei neue Dateien angelegt hatte, auf die es eigentlich
ankommt. Da er sowieso schon wieder zehn Stunden vor dem Rechner
sitzt, und bei der Menge von hundert Dateien die drei neuen gar nicht
auffallen, rutschen die natürlich durch. Leider waren das genau die
Dateien, auf die das Programm immer auch schreibend zugreifen will.
Auf der CD geht das natürlich nicht. Und obwohl man vorher alles so
schön getestet hatte bekommt der Anwender nun eine Fehlermeldung
wie: ERROR 000001:41681.
Tolle Sache! Der Anwender ist zuerst einmal böse. Der Hersteller ist
der Bösewicht. Nun gut, niemand hat uns bei der Geburt versprochen,
daß es leicht werden würde. Es gibt natürlich ein Hilfsmittel gegen
dieses Problem. Kopieren Sie doch einfach alle Dateien auf einen
Datenträger, der auch beschreiben werden kann. Am besten auf Ihre
Festplatte. Dort entfernen Sie sicherheitshalber - obwohl das eigentlich
während des Kopiervorganges schon erledigt wird - das Schreibschutz-
Attribut. Dazu benutzt man den DOS-Befehl ATTRIB. Kopieren Sie also
alle Dateien in ein eigenes Verzeichnis. Dann wechseln sie in dieses
Verzeichnis und geben ein:
ATTRIB *.* -R
Das war's. Jetzt starten Sie das Programm nochmal. Wenn es nun
nicht funktioniert können Sie die Schuld getrost dem Autoren geben.
Und dafür gibt es ja den Befehl DEL *.*.
In den Top-Ten der Fehlermeldungen sind gerade bei CDs auch die
Speicherprobleme ganz oben. Wenn Sie also ein Problem starten
wollen und bekommen plötzlich eine Meldung, daß dafür der Speicher
nicht ausreicht, dann sollten Sie mal ein paar Seiten nach oben
blättern. Dort habe ich diesem Problem ein eigenes Kapitel gewidmet.
Einfache zu lösen sind da schon Geschwindigkeitsprobleme. Meist ist
ein CD-Laufwerk nicht annähernd so schnell wie Ihre Festplatte. Vor
allem wenn Sie für die Festplatte ein Cache-Programm verwenden, das
ein CD-Laufwerk nicht unterstützt. Seit MS-DOS 6.2 unterstützt
SMARTDRIVE ja wenigstens schon CD-Laufwerke. Generell ist aber
doch zu empfehlen, so ein Programm einfach auf die Festplatte zu
kopieren. Sie werden sehen, wie es da plötzlich abgeht.
Wenn Sie nach all dem immer noch Probleme haben sollten können Sie noch
verschiedene Schritte unternehmen. Zuerst sollten Sie sich vielleicht mal
bei dem Händler erkundigen, von dem Sie die CD erworben haben. Vielleicht
weiß der Rat. Falls der auch nicht weitr weiß und wenn eventuell sogar ein
richtiger Fehler bei der CD-Produktion gemacht wurde, dann können Sie immer
noch bei ARI Data anrufen (oder ein Fax senden). Wenn Sie einen wirklichen
Fehler gefunden haben wird Ihnen da natürlich Hilfe zuteil. Unter folgenden
Nummer können Sie dort - zu den üblichen Geschäftszeiten - jemanden erreichen:
Telefon: 02154 - 429 085
Fax: 02154 - 429 087
Bitte versuchen Sie den Fehler so genau wie möglich zu beschreiben.
Notieren Sie sich genau den Namen des Programmes, die
ausgegebene Fehlermeldung und den kompletten Verzeichnispfad des
Programmes.
Jetzt wünschen wir Ihnen mit dieser ARI Data CD viel Spaß...
Marco Kratzenberg
Berlin, Februar 1994