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/ PC & Mediji 1997 February / PCM_9702.iso / igre / dagger / arena2 / books / bok10000.txt < prev   
Text File  |  1996-02-01  |  4KB  |  1 lines

  1. Ark`ay The GodMymophonus the ScribeArkayMaraΦ╥)    ⁿƒaú ∙²Ark'ay der Gott∙ So lasset es verkündet sein,daß die Götter einst waren wie wir.  Ark`ay, der Gott des Todes und der Geburt, war einstmalsein gewöhnlicher Kaufmann, und das einzig Ungewöhnliche an ihmwar sein leidenschaftlicher Wissensdurst. Um diesenWissensdurst zu stillen, wurde er zu einem eifrigen Sammlergelehrter Bücher zu fast jedemThema, das es überhaupt wertwar, darüber zu schreiben.  Eines Tages nun stolperte erüber einen Band, der die Geheimnisse des Lebens, des Sterbensund Sinn der Existenz zu offenbaren versprach. NachMonaten intensiven Studiums der verzwickten Logik und derverquasten Sprache sah er endlich einen Hoffnungsschimmer,÷den Gedankengängen des Autors folgen zu können.  Zu dieser Zeit wurde seine Besessenheit mit dem Buch sogroß, daß er begann, alles andere zu vernachlässigen.Sein Geschäft rutschte langsam in den Bankrott, seine wenigenFreunde besuchten ihn schon längst nicht mehr, er bekam nichteinmal etwas von der Pest mit, die zu dieser Zeit in derStadt wütete, und sogar seineFamilie war kurz davor, ihn zu verlassen.  Doch gerade, als er kurz davor stand, aus dem Buch Visionenneuer Welten zu schöpfen, schlug ihn die Pest auf sein Lagernieder. Seine Familie pflegte ihn, mehr aus einemPflichtgefühl denn aus Zuneigung, doch langsam ging es mit ihmzu Ende. Als letzten Ausweg sandte er ein flammendesBittgebet an Mara, die Göttermutter, sie möge ihm noch die Zeitschenken, sein Studium des Buches zu vollenden.  "Warum sollte ich gerade fürDich eine Ausnahme machen, Ark`ay?", fragte Mara.  "Mutter Mara, endlich beginne ich, dieses Buch zu verstehen,den Sinn von Leben und Tod zu begreifen", antwortete er,"und mit ein wenig mehr Zeit zum Lernen und Nachdenken wäre ichin der Lage, andere dies Wissen zu lehren." "Hmm, das mit dem Lehren klingt mir aber sehr danach, alshättest Du es nur für mich schnell÷hinten angefügt.", entgegnetesie. "Was ist denn der Sinn von Geburt und Tod?"  "Es gibt weit mehr Seelen im Universum, als in derphysischen Welt Platz haben. Aber nur in dieser physischenWelt hat eine Seele die Möglichkeit, zu lernen und sichweiterzuentwickeln. Ohne Geburt hätten die Seelen keineGelegenheit, diese Erfahrungen zu machen, und ohne Tod gäbe eskeinen Platz für neueGeburten."  "Nun, keine sehr gute Erklärung, aber es steckt ein KörnchenWahrheit darin. Vielleicht könntest Du sie mit weiterenStudien wirklich verbessern."überlegte Mara. "Doch ich kann Dir nicht 'ein wenig mehr Zeit'gewähren. Ich kann Dich höchstens zu ewiger Knechtschaft auf demFeld des Wissens verdammen, das Du gewählt hast. Was sagst Dudazu?" "Ich verstehe nicht, Mutter", erwiderte Ark`ay. "Du hast die Wahl, entweder den Tod zu akzeptieren, der Dirso nahe ist, oder einer von uns zu werden, ein Gott. Doch dasDasein als Gott ist wederamüsant noch leicht. Als Gott des Todes und der Geburtwirst Du die Ewigkeit damit zubringen,dafür zu sorgen, daß Geburten und Todesfälle in der÷physischen Welt im Gleichgewicht bleiben. Und trotz allem,was Du zu verstehen glaubst, wirst Du Dichfür alle Zeiten mit der Frage martern, ob Deine Handlungenauch richtig sind. Nun, wie entscheidest Du Dich?" Es erschien Ark`ay wie eine Ewigkeit, so langeüberlegte er, bevor er antwortete: "Mutter, wenn nicht all meine Forschungen gänzlich falsch waren, dann habe ich nur dieeine Wahl, nämlich die Aufgabe anzunehmen und zu versuchen,der Menschheit den Sinn von Geburt und Tod zu vermitteln." "So sei es, Ark'ay, Gott des Todes und der Geburt." ÷