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Text File  |  1995-04-05  |  18KB  |  371 lines

  1.  
  2. Grafische Grundlagen
  3. ----------------------------------
  4.  
  5. Die grundlegende Anforderungen an ein Multimedia-System beziehen sich im 
  6. wesentlichen auf die Bild- und Tonverarbeitung. Da wir uns in einem DOS-
  7. System befinden und daher prinzipiell nicht über einen linearen, sondern 
  8. einen segmentierten Arbeits- und Grafikspeicher verfügen - die unerfreulichen 
  9. Nebenwirkungen sind jedem Kenner vertraut - ist die Umsetzung einer reibungs-
  10. losen und komfortablen Grafikverwaltung alles andere als eine Leichtigkeit.
  11.  
  12. OPTIX ist eines der ersten grafikorientierten Entwicklungssysteme, die in der 
  13. SVGA-Auflösung ab 640x480 Punkten bei Verwendung von 256 gleichzeitig dar-
  14. stellbaren Farben über eine komplett entwickelte Grafikverwaltung incl. 
  15. Maussteuerung unter DOS verfügen und dabei dem Anwender jegliche Arbeit 
  16. im Umgang mit den Segmentseiten der VGA abnimmt. Ein Großteil der Operationen 
  17. erfolgt intern - für den OPTIX-Anwender unsichtbar - über ein raffiniertes 
  18. Transfersystem zwischen DOS-RAM, EMS und VGA mit jeweils unterschiedlich zu 
  19. handhabenden Speicher-strukturen, sodaß - ohne daß Sie sich darum zu kümmern 
  20. hätten - der äußere Eindruck einer auf Ganzseiten beruhenden, linearen 
  21. Grafikorganisation entsteht. 
  22.  
  23. Daß 'ganz nebenbei' auch noch über das XMS-RAM eine völlig reibungslose 
  24. Synchronvertonung im Multitasking per DMA (Insider wissen, was gemeint ist) 
  25. vonstatten geht, die sich auch durch Grafik- und Festspeicherzugriffe nicht 
  26. beirren läßt, ist doch eigentlich selbstverständlich - oder??
  27.  
  28.  
  29.  
  30. Grafik-Organisation
  31. -----------------------------
  32.  
  33. In OPTIX-'FREE' werden drei wesentliche Grafikbereiche unterschieden.
  34.  
  35.     o    der Hintergrundspeicher
  36.     o    der VGA-Bildschirmspeicher
  37.     o    der WIN-Puffer
  38.  
  39. Aus dem raffinierten Transfer zwischen diesen drei Bereichen ergibt sich bei 
  40. näherem Hinsehen eine unüberschaubare Fülle an Grafikeffekten, deren 
  41. Anwendungsbereiche und Wirkungsweisen erst nach einiger Übung mit OPTIX 
  42. andeutungsweise erkennbar werden.
  43.  
  44.  
  45. ... der Hintergrundspeicher
  46. ----------------------------------
  47.  
  48. Der Hintergrundspeicher hat die Aufgabe, Vollbilder, die durch READPIC geladen 
  49. und von OPTIX als solche erkannt wurden, aufzunehmen, ehe diese z.B. durch 
  50. LOADPIC oder RESTOREBOX - ggfls. nach vorbereitenden Palettenaktionen - 
  51. in den (sichtbaren) Bildschirmspeicher der VGA kopiert werden. Die Befehle 
  52. LOADPIC, RESTOREBOX und RESTORLINE korrespondieren dabei immer mit dem 
  53. aktuell aktiven Bildschirmspeicherbereich der VGA (s.ACTIVEPAGE). Der Inhalt 
  54. des Hintergrundspeichers bleibt bei diesen Prozessen unverändert.
  55.  
  56. Dem Hintergrundspeicher bzw. dem WIN-Puffer ist ein Palettenpuffer zugeordnet, 
  57. der - ähnlich  dem Hintergrundspeicher - die mit dem Bild geladene Farbpalette 
  58. aufzunehmen hat. Auch diese Farbpalette kann - bevor das Bild installiert 
  59. wird - ggfls. durch GETPAL oder SETGAMMA vorbereitet werden, ehe sie durch  
  60. SETALLPAL, SETSUBPAL, FADEIN (Sonderfall: LOADPIC(0,0); s. dort), in den 
  61. Digital-Analog-Converter der VGA ('DAC': die 'Vordergrundpalette')  kopiert 
  62. wird.
  63.  
  64. Wurde im Vordergrund-Bildschirmspeicher ein Bild bzw. im DAC seine Palette 
  65. verändert, kann durch SCRTOBUF diese Änderung wieder in den Hintergrundspeicher
  66. zurückkopiert und ggfls. durch SAVEBUF als BMP-Bitmap auf dem Speichermedium
  67. gesichert werden. Diese Bitmap kann anschließend durch jedes gängige Grafik-
  68. programm geladen und weiterverarbeitet werden.
  69.  
  70.  
  71.  
  72. .... der VGA-Bildschirmspeicher
  73. -----------------------------------
  74.  
  75. Jede VGA (VideoGraphicAdapter) verfügt über einen eigenen Grafikspeicher, der 
  76. die Aufgabe hat, Bilder, die auf dem Monitor sichtbar werden sollen, aufzu-
  77. nehmen. Seit Einführung des Super-VGA-Modus in 256 Farben (SVGA ab 640x480 in 
  78. 256 Farben) verfügen die Grafik-Adapter über eine Speichergröße von mind. 
  79. 512 Kilobyte, da der nötige Speicherbedarf einer solchen Auflösung mit 
  80. 640x480=307.200 Byte die Kapazität der älteren 256 KB-VGA's überschreitet. 
  81. Je nach  Typ und Hersteller und Ausstattung kann diese Größe jedoch auch 
  82. auf 1024 KB (für 1024x768 in 256 Farben) oder noch mehr erweitert sein (z.B. 
  83. 4096 KB für bis zu 1280x960 in 24Bit-Farbauflösung=TRUECOLOR = 1280x960x3 = 
  84. 3.686.400 Byte).
  85.  
  86. Im Fall, daß ein größeres VGA-RAM als 512 KB vorhanden ist, ist OPTIX-'FREE'
  87. in der Lage, zwei separate Bildschirmseiten zu verwalten, die dann - sofern die
  88. VGA bzw. der entsprechende VESA-SVGA-Treiber (gfls. ab VESA-Version 1.2) es
  89. zulassen - auch unsichtbar beschrieben und gelesen werden können.
  90.  
  91. Diese Double-Buffer-Technik ermöglicht eine Fülle von Arbeitsweisen, die eine 
  92. professionelle Bildschirmdarstellung überhaupt erst erst ermöglichen. So ist 
  93. gerade bei bewegten Bildteilen mit einer 512KB-VGA ein gewisser 'Flimmer-
  94. Effekt' nicht zu vermeiden, da durch den Wechsel zwischen der Darstellung des 
  95. Bildteiles und seiner Restauration eine Zeitdifferenz liegt, die vom 
  96. menschlichen Auge als unangenehmes Flackern empfunden wird. 
  97.  
  98. Dieser Effekt läßt sich nur dadurch beheben, indem ein Bildaufbau mitsamt der 
  99. ggfls. vorher nötigen Bildrestauration vollständig im nicht sichtbaren Speicher
  100. - also auf der 2. Bildschirmseite -  durchgeführt wird und erst dann in den 
  101. sichtbaren Bereich der VGA eingeblendet wird, wenn das Bild steht. Für diese 
  102. unabhängige Umschaltung der jeweils aktiven und der jeweils sichtbaren 
  103. Bildschirmseite der VGA sind die Befehle ACTIVEPAGE und VISIBLEPAGE konzipiert.
  104.  
  105. Verfügt Ihre VGA 'nur' über 512KB Video-RAM, so spielen sich also alle Zugriffe
  106. auf den Bildschirmspeicher im permanent sichtbaren Bereich ab. Sämtliche OPTIX-
  107. Befehle, die auf das Video-RAM zugreifen, beziehen sich ausschließlich auf die 
  108. momentan aktive Seite. Bei einer 512KB-VGA ist also jeder LOADWIN-, RESTOREBOX-,
  109. PLOT- oder LINE-Befehl sofort sichtbar, die beiden Seitenumschaltungsbefehle 
  110. haben in diesem Fall keine Wirkung. Dagegen ist bei größeren VGA's durch die 
  111. Umschaltung der jeweils sichtbaren und aktiven Seiten ein regelrechter 
  112. 'Kreisverkehr' zwischen den verschiedensten Grafikspeichern möglich,ohne das 
  113. der Betrachter davon etwas merkt.
  114.  
  115. Die effektiven Vorteile dieser Technik werden erst für den routinierten 
  116. 'Animationstechniker' voll erkennbar: in Kombination mit den Befehlen 
  117. SCRTOBUF, SAVEBUF, COPYWIN und SAVEWIN wird so eine vollständige Grafik-
  118. verwaltung (Fensterverwaltung, Restoretechnik, Rechtecklisten) auch in 
  119. Zusammenarbeit mit dem externen Speichermedium (temporäre Dateien) möglich.
  120.  
  121.  
  122.  
  123. .... der WIN-Puffer
  124. ----------------------------------
  125.  
  126. Der dritte im Bunde - und auch für die Animationstechnik der wichtigste - ist 
  127. der im EMS liegende WIN-Puffer. 
  128.  
  129. Dieser nur OPTIX-intern vorhandene Bildspeicher ist ein wahres Multitalent. 
  130. OPTIX erkennt automatisch, ob durch READPIC ein Bild geladen wurde, daß der
  131. aktuellen Bildschirmauflösung (640x480) entspricht. Weicht es von diesem
  132. Format ab, wird es ohne Umwege direkt in den WIN-Puffer geschrieben, von wo
  133. es dann mit Befehlen wie LOADWIN, LOADSPRITE, SAVEWIN etc. weiterverarbeitet
  134. werden kann. Soll ein Bild generell - unabhängig von der aktuellen Bildschirm-
  135. auflösung - in den WIN-Puffer geladen werden, ist statt READPIC der Befehl 
  136. READWIN zu verwenden.
  137.  
  138. Die besondere Raffinesse besteht darin, daß der WIN-Puffer auch Bilder
  139. aufnehmen kann, die wesentlich größer sind als die aktuelle Auflösung. Die 
  140. Größe dieses Puffers ist im wesentlichen nur von der Größe des aktuell zur 
  141. Verfügung stehenden EMS abhängig. In Verbindung mit dem LOADSPRITE-Befehl 
  142. sind Ihnen animationstechnisch fast keine Grenzen mehr gesetzt. Gerade bei 
  143. schnellen Rechnern mit LocalBus und Double-Buffer sind so Effekte denkbar, 
  144. die sich kaum noch von den  TV-Animationen der teuren Graphic-Workstations 
  145. unterscheiden (spiegeln, verzerren, stretchen, Collagen etc.). 
  146.  
  147. So können auch auf einfachste Art und Weise Trick-Clips produziert werden, 
  148. indem in einem beliebigen Grafikprogramm ein Clip mit  z.B. 64 Bildern (8x8er 
  149. Raster a' 100x80 Pixel = 800x640)  vorbereitet  und dann per LOADSPRITE bei 
  150. einer Wechselfrequenz von 16 Bildern dargestellt wird, woraus sich ein 
  151. Trickfilm von ca. 4 Sekunden Länge ergäbe. Diese  Länge entspricht zwar 
  152. nicht den Ansprüchen an einen Videoclip (s. READFILM, SHOWFILM, STARTAVI),
  153. ermöglicht aber für einen Großteil des Animationsbedarfs eine unkomplizierte
  154. und schnelle Produktionsweise, die mit jedem gängigen Grafikprogramm relativ
  155. leicht bewerkstelligt werden kann.
  156.  
  157.  
  158.  
  159. Bildformate
  160. --------------------------------
  161.  
  162. Von OPTIX-'FREE' werden folgende Bildformate verarbeitet:
  163.  
  164.    WINDOWS Bitmap (.BMP)
  165.  
  166.     1, 4 und 8 Bit entsprechend 2, 16 und 256 Farben. Es werden keine 
  167.     Truecolor (32 Bit) Bilder gelesen. Wenn eine Palette vorhanden ist, 
  168.     wird sie mit eingelesen. Komprimierte Bitmaps (.RLE , .DIB) werden
  169.     von OPTIX-'FREE' verarbeitet.
  170.  
  171.  
  172.    OS/2 Bitmap (.BMP)
  173.  
  174.     4 und 8 Bit entsprechend 16 und 256 Farben. Es werden keine  Hi- und
  175.     Truecolor (16/32 Bit) Bilder gelesen - auch dann, wenn die Datei
  176.     mehrere Farbauflösungen enthält. Wenn eine Palette vorhanden ist, 
  177.     wird sie mit eingelesen.
  178.  
  179.  
  180.    Truevision TARGA  (.TGA)
  181.  
  182.     8 Bit entsprechend 256 Farben.  (TARGA Typ 1 und 9). Es werden 
  183.     keine Truecolor (16, 24 und 32 Bit) gelesen. Wenn eine Palette 
  184.     vorhanden ist, wird sie mit gelesen. Es werden sowohl 768-Byte 
  185.     als auch 1024-Byte Paletten gelesen. Eine eventuell vorhandene 
  186.     Information-Map wird ignoriert. Der Ursprung des Bildes (oben
  187.     oder unten links) wird automatisch erkannt und berücksichtigt.
  188.     Komprimierte Bilder werden ebenfalls gelesen, der Ursprung muß
  189.     dann jedoch links oben sein.
  190.  
  191.  
  192.    Zsoft-PCX (.PCX)
  193.  
  194.     8 Bit entsprechend 256 Farben. Es werden nur die Bilder mit 
  195.     folgenden Eigenschaften verarbeitet:
  196.  
  197.         Versionsbyte:    5
  198.         Kompression:    Ja
  199.         Farbebenen:    1
  200.         Bit pro Pixel:    8
  201.  
  202.     Die Palette wird vom Ende der Datei gelesen.
  203.  
  204.  
  205.    CompuServe-GIF (.GIF)
  206.  
  207.     4 oder 8 Bit entsprechend 16 oder 256 Farben im Interlaced- oder 
  208.     Noninterlaced-Modus.
  209.  
  210.  
  211. Empfehlenswert ist die Verwendung des TGA-Formates, da sie sich im kompri-
  212. mierten Format ohne nennenswerten Zeitverlust direkt in den jeweiligen OPTIX-
  213. Grafikspeicher dekomprimieren lassen. Unkomprimierte TGA-Bilder haben bis 
  214. auf den Header den gleichen Aufbau wie BMP-Bilder. Im Gegensatz zu BMP läßt 
  215. sich das TGA-Format jedoch komprimiert abspeichern, was insbesondere bei 
  216. Linien- und Flächengrafiken erheblich Speicherplatz sparen kann. Gegenüber 
  217. dem PCX-Format ist die Kompression des TGA-Formates etwas besser. Vor allem 
  218. erkennt die TGA-Kompression,  ob eine Kompression überhaupt sinnvoll ist. 
  219. Bei der PCX-Kompression von komplexen Realbildern kann es sein, daß das 
  220. komprimierte Format größer als die Quelldatei wird. Aus 308 Kb können nach 
  221. der Kompression so z.B. 340 Kb werden.
  222.  
  223. Viele Grafikprogramme erlauben das Speichern von Bildern im TGA-Format. Es 
  224. gibt jedoch einige Grafikprogramme mit dem Fehler, beim Einlesen eines TGA-
  225. Bildes das Bildursprungs-Bit nicht zu berücksichtigen. Ein Bild mit dem 
  226. Ursprung links oben würde dann auf dem Kopf stehend dargestellt. Manche 
  227. Programme können das komprimierte TGA-Format nicht verarbeiten.
  228.  
  229. Bei dem hochkomprimierten GIF-Fomat ist zu bedenken, daß die Kompression 
  230. zwar sehr effektiv ist (wesentlich höher noch als TGA), jedoch die Komplexität 
  231. des Kompressionsverfahrens  dazu führt, daß dieses Format aufgrund der Geschwin-
  232. digkeitseinbuße für Direktdarstellung innerhalb einer Animation kaum brauchbar 
  233. ist. Dafür ist es gerade dort, wo es auf hohe Kompression ohne Qualitätsverlust
  234. ankommt - z.B. bei der Datenfernübertragung, der Telekommunikation oder für 
  235. aufwendige Bilddatenbanken - sehr empfehlenswert.
  236.  
  237. HiColor und True-Color Bilder (16, 24 und 32 Bit) werden von OPTIX-'FREE' nicht
  238. verarbeitet.
  239.  
  240. Dem OPTIX-'FREE'-Programmpaket liegen drei Hilfsprogramme bei, mit denen Bilder
  241. in die entsprechende Formate konvertiert werden können.
  242.  
  243. BMP2TGA
  244.         konvertiert 4- und 8-Bit BMP in das
  245.          komprimierte TGA-Format.
  246. COMPRIME
  247.         komprimiert TGA 8, 16, 24 und 32-
  248.         Bit Bilder.
  249. EXPAND
  250.         expandiert TGA 8, 16, 24 und 32-Bit 
  251.         Bilder.
  252.  
  253.  
  254.  SVGA's
  255. ------------------------
  256.  
  257. Das größte Problem bei der Programmierung einer grafikverarbeitenden Anwendung 
  258. sind die unterschiedlichen Super-VGA's. Nachdem IBM die erste (Standard-) VGA 
  259. auf den Markt gebracht hatte, machte sich die Konkurrenz daran, diese zu 
  260. verbessern. Der einzige 256-Farben-Modus der Standard-VGA beschränkt sich auf 
  261. eine Bildauflösung von 320 Pixeln und 200 Zeilen, da die VGA nur mit 256K 
  262. Speicher ausgerüstet wurde. 
  263.  
  264. Nur durch eine Erweiterung des Bildspeichers sind höhere Auflösungen möglich. 
  265. Für 640x480 und 800x600 sind z.B. mindestens 512Kb, für 1024x786 schon 1024  
  266. Kb (1MByte) und für 1280x1024 sogar ganze 2048 Kb (2 MByte) Speicher notwendig 
  267. (jeweils im 256-Farben-Modus). Bei der Entwicklung von SVGA-Chips, die diese 
  268. erweiterten Modi beherrschen, hat jedoch jeder Hersteller sein eigenes Süppchen
  269. gekocht, was fast einer babylonischen Sprachverwirrung gleichkommt.
  270.  
  271. Während alle VGA's zur Standard-IBM-VGA praktisch 100% kompatibel sind, sind 
  272. alle darüber hinausgehenden Super-VGA's (=SVGA) praktisch 100% nicht-kompatibel.
  273. Das beginnt beim Index des Video-Modus' und hört bei den Codes der zusätzlich 
  274. zur Steuerung vorgesehenen Register auf. Zum Beispiel sind zur Umschaltung der 
  275. VGA in die 640x480-Darstellung in 256 Farben folgende Codes für den Modus 
  276. zuständig:
  277.  
  278.     TSENG        :    2Eh
  279.     PARADISE    :    5Fh
  280.     GENOA        :    73h
  281.     ATI        :    62h
  282.     OAK        :    53h
  283.     VIDEO7        :    67h
  284.     TRIDENT        :    5Dh
  285.     CHIPS&TECH.    :    79h
  286.     etc..
  287.  
  288. Ähnlich chaotisch verhält es sich mit allen anderen Registerzugriffen, die nun 
  289. einmal für eine geschwindigkeitsoptimierte Performance bzw. Grafikprogrammie-
  290. rung unerläßlich sind.
  291.  
  292. Ein später Versuch, die Unterschiede unter einen Hut zu bringen, hatte die 
  293. Einführung des VESA-Standards zur Folge. Dieser Standard bietet zwar eine für 
  294. alle SVGA's gültige Schnittstelle zu deren Steuerung - ändert dagegen aber 
  295. nichts an deren völlig  unterschiedlicher Hardware. 
  296.  
  297. OPTIX verfügt deshalb über einen speziellen SVGA-Treiber 'OPTDRVVS.COM', der 
  298. es ermöglicht, eine OPTIX-Animation auf jeder Grafikkarte zu starten, die den 
  299. VESA-Standard - hard- oder softwaretechnisch - zur Verfügung stellt. Dieser 
  300. VESA-Modus muß jedoch vor Aufruf von OPTDRVVS.COM - unabhängig von OPTIX - 
  301. bereits korrekt installiert worden sein. Die Ablaufgeschwindigkeit von OPTIX
  302. wird dadurch zwar unmerklich gebremst, aber die allgemeine SVGA-Kompatibilität 
  303. rechtfertigt diese winzige Einschränkung. Die Tendenz der Grafikboard-
  304. Hersteller geht daher auch erkennbar in eine optimistisch stimmende Richtung. 
  305. Viele der modernen Grafikkarten liefern einen VESA-Treiber mit, der gleich in 
  306. das Hardware-BIOS der Karte integriert ist.
  307.  
  308. Trotzdem der VESA-Standard einige Probleme beseitigen hilft, ist es 
  309. andererseits nicht möglich, innerhalb eines so komplexen Programms wie OPTIX 
  310. die Steuerung aller auf dem Markt befindlichen SVGAs (sowie aller demnächst 
  311. erscheinenden..) zu implementieren. Wir haben uns deshalb entschlossen, 
  312. alternativ zum VESA-Betrieb für geschwindigkeitsabhängige Anwendungen 
  313. zusätzlich einen speziell auf die Anforderungen von OPTIX zugeschnittenen 
  314. SVGA-Treiber zu entwickeln. 
  315.  
  316. Dieser Treiber 'OPTDRV12.COM' ist speziell an den ET4000-SVGA-Chip (z.B. 
  317. Diamond, Miro Movi, Hercules Dynamit, W32 etc.) optimal angepaßt, um besonders 
  318. für die Produktion von POI/POS-Terminals sowie von Präsentations- und CBT-
  319. Systemen einen hochoptimierten Garfikbetrieb zu ermöglichen.
  320.  
  321. Auch im VESA-Modus muß allgemein bedacht werden, daß nicht jede als 'Super-VGA'
  322. bezeichnete Grafikkarte den 640x480-Modus in 256 Farben beherrscht(!). Eine 
  323. 256-Farben-Darstellung ist nur unter folgenden Auflösungen und Speichergrößen 
  324. möglich:
  325.  
  326.  
  327.     256K    :  320  x 200   (Standard-VGA)
  328.     512K    :  640  x 480      800 x 600
  329.     1 MB    :  640  x 480      800 x 600      1024 x 768
  330.            (640 x 480  und 800 x 600 dann 
  331.            auch in 32768 bzw. 65536 Farb.)
  332.     2 MB    :  640  x 480      800 x 600  
  333.            1024 x 768     1280 x 1024
  334.            (640 x 480,     800 x 600 und 
  335.            1024 x 768 dann auch in 
  336.            32768 bzw. 65536 Farb.)
  337.  
  338. Dazu noch ein Hinweis:
  339.  
  340. Wie gesagt, ist OPTIX'FREE' grundsätzlich für den Betrieb mit VGAs vorgesehen, 
  341. welche die Auflösung von 640 x 480 Punkten in 256 Farben beherrschen, d.h. die 
  342. mindestens 512K Speicher haben. 
  343.  
  344. Es gibt jedoch - um das < c H a O s > komplett zu machen - auch ältere VGA-
  345. Chips,die trotz ausreichendem Speicher die 640x480-Auflösung nicht unterstützen!
  346.  
  347. Für Standard-VGAs gibt es deshalb zusätzlich die Möglichkeit, mit einer 
  348. speziellen VGA-OPTIX-Treiberversion (OPTDRV02.COM statt OPTDRVVS.COM laden,
  349. dann OPTIX-'FREE' mit dem Parameter /320 starten) die Auflösung von 320x200
  350. Punkten in 256 Farben zu betreiben. Die hierfür vorgesehenen Animationen müssen
  351. dann jedoch in dieser Auflösung produziert worden sein. Es ist nicht möglich,
  352. 640x480-Animationen in der niedrigen Auflösung  zu starten. Dagegen wird eine
  353. 320x200-Animation im OPTIX-SVGA-Modus anstandslos in einem 320x200-Fenster
  354. verarbeitet. (Wie unser Chef-Entwickler vor einigen Tagen durchsickern ließ,
  355. gibt es neuerdings den noch undokumentierten Befehl FULLSCREEN(on), der auch
  356. aus der SVGA-Auflösung heraus direkt in den VGA-Modus 320x200 umschalten kann.
  357. FULLSCREEN(off) schaltet wieder zurück. Aber, Vorsicht ... is cool, man!  Und
  358. außerdem noch ohne Gewähr!)
  359.  
  360. 32768 bzw. 65536 Farben werden nur von bestimmten Chips und Herstellern 
  361. unterstützt; so beherrscht z.B. die SpeedStar 2.0 mit  dem ET4000 nur die 
  362. 256 Farben-Modi, während die Speedstar 2.4 (auch ET4000) zusätzlich die 
  363. 32768 Farben-Modi bietet.
  364.  
  365. Die Page-Swapping Befehle (Double-Buffering: s. ACTIVEPAGE  und VISIBLEPAGE) 
  366. sind nur auf VGA's verfügbar, die über mindestens ein Megabyte Videospeicher 
  367. verfügen. Wird OPTIX über den VESA-Treiber (bei neueren Karten meist im ROM 
  368. 'on Board') betrieben, dann wird in einigen Fällen die VISIBLEPAGE-Umschaltung 
  369. ohne Wirkung bleiben. Verfügt Ihre Garfikkarte jedoch über einen Treiber der 
  370. VESA 1.2-Version, so sollte die Page-Umschaltung funktionieren.
  371.