home
***
CD-ROM
|
disk
|
FTP
|
other
***
search
/
Inside Multimedia 1995 August
/
IMM0895.ISO01.iso
/
magazin
/
optix
/
disk2
/
optxfpac.set
/
EINFUEHR.INF
< prev
next >
Wrap
Text File
|
1995-03-29
|
5KB
|
83 lines
* O P T I X 2 . 8 * Einführung
Auch wenn es manchem als kompliziert erscheinen mag, Multimedia 'programmieren'
zu müssen, haben wir uns doch entschlossen, zuerst eine Programmiersprache zu
entwickeln, da nur eine solche Plattform die Möglichkeit beinhaltet, seiner
Intuition quasi 'grenzenlos' freien Lauf zu lassen. So komplex und komfortabel
ein mausorientiertes 'Drag and Drop'- Autorensystem auch sein mag, die
Möglichkeit, beliebige Funktionen und Befehlserweiterungen nach eigenem Bedarf
zu entwickeln, bietet ausschließlich ein rekursiv-prozedurales Programmier-
system mit lokalen Variablen und strukturierter Syntax. Dieses schließt nicht
aus, daß auf Basis eines solchen Systems Tools zu entwickeln sind, die auch den
Komfort eines mausgesteuerten Recource-Editors zusätzlich bieten. Unser Autoren-
system 'TOPIX' wird vollständig mit OPTIX entwickelt und die wichtigsten Media-
Resourcen auch unter DOS per Maus verfügbar machen. Dabei wird 100% OPTIX-
kompatibler Code erzeugt, der dann - wie auch in anderen grafisch orientierten
Systemen - programmtechnisch weiterverwendet oder als Include-Modul eingebunden
werden kann.
Nur ein System, das auf der grundlegenden Hard- und Softwaretechnik direkt
aufsetzt und durch das Angebot von entsprechend mächtigen Befehlen den
Progammierer in die Lage versetzt, mit wenigen Zeilen effektvolle, zuver-
lässige und 'intelligente' Multimedia-Anwendungen und -Shows zu kreieren,
erlaubt den zeit- und ablaufoptimierten Einsatz der wertvollen Resourcen.
Es ist daher kein Zufall, daß auf allen Rechnersystemen alle wirklich wichtigen
und zeitkritischen Programmteile eines Betriebssystems in der untersten Ebene
der Softwarelogik - der A s s e m b l e r programmierung - entwickelt werden.
Keine noch so raffinierte Hochsprache kann die nötige Effizienz bieten, die
erforderlich ist, um einem Rechner größtmögliche Leistung abzuverlangen. Meist
verhält es sich dann wie mit der Lichtgeschwindigkeit: je näher man ihr kommt,
umso schwerer ist sie zu erreichen. Der möglichen Kreativität von Multimedia-
Designern sollten sowenig Einschränkungen wie möglich auferlegt werden - wobei
dann natürlich dieses hohe Maß an Freiheit auch ein höheres Maß an Eigenverant-
wortung fordert.
In diesem Sinne verstehen wir OPTIX als Basis-Entwicklungssystem für
multimediale Anwendungen in den unterschiedlichsten Bereichen und haben es
daher so konzipiert, daß der größte Teil an multimedialem Anwendungsbedarf
damit mit möglichst hohem Entwicklungskomfort und geringen Hardwarekosten
abgedeckt werden kann.
Sie werden erkennen, daß es unvergleichlich einfach möglich ist, schon mit ein
paar unscheinbaren Zeilen aufsehenerregende Werbe-Effekte, vertonte Diashows,
Joystick-gesteuerte Spiele, Bild- und Tondatenbanken oder raffinierte
Animationsclips mit Trickfilm- und Videoeinbindung - ja sogar komplexe
Bildverarbeitungstechnik in 256 Farben - zu produzieren. Zudem die intuitive
Logik der OPTIX-Syntax es speziell allen halbwegs versierten BASIC-, C- oder
PASCAL-Programmierern (mehr als 2 Mio. allein in der BRD) leicht macht, sich
spontan 'heimisch' zu fühlen. Wir waren darauf bedacht, trotz der Nähe zur
'intuitiven Syntax' eine strukturelle Komplexität zu verwirklichen, die auch
- und vor allem - dem professionellen Multimedia-Entwickler ein ausgereiftes
und mächtiges Werkzeug an die Hand gibt.
Wenn in den vorliegenden Texten zu einem nicht unbedeutenden Teil auch auf
OPTIX-Anwender eingegangen wird, die noch keine Routine in einer der gängigen
Programmiersprachen sowie der digitalen Bild- und Tonverarbeitung besitzen,
so liegt das - mit der Bitte an versierte Programmierer um Verständnis - daran,
daß ein Großteil der im Multimediabereich tätigen Anwender eher aus der
grafisch und publizistisch orientierten 'Ecke' kommt und hier die Kenntnis
über die soft- und hardwaretechnischen Grundbegriffe nicht unbedingt im vollen
Umfang vorausgesetzt werden kann.
Zum anderen bitten wir die eher künstlerisch orientierten OPTIX-Kunden um
Verständnis dafür, daß die Erläuterungen kein Lehrbuch für die Multimedia-
Gestaltung und -Programmierung sein will und kann, sodaß Sie wohl nicht darum
herumkommen werden, sich in einem gewissen Maß auch mit der rein technischen
Seite der Multimediaprogrammierung unter DOS zu befassen. Zum Trost sei hier
nochmals erwähnt, daß unser Entwickler-Team mit der Konzeption des mausorien-
tierten Autorensystems 'TOPIX' auf OPTIX-Basis beschäftigt ist, das dann ab
Mai '95 die Möglichkeit eröffnen wird, die wichtigsten OPTIX-Features durch
Mausauswahl und -klick zu initiieren, zu positionieren und anschließend das
so entstandene Rahmenprogramm ggfls. mittels der OPTIX-Syntax durch weitere
gezielte Effektprogrammierung mit dem Programmeditor zeilen- und pixelgenau
verfeinern zu können. TOPIX wird nach Fertigstellung umgehend kostenlos an alle
OPTIX-Kunden ausgeliefert.
So werden alle Ansprüche berücksichtigt und die wesentlichen Stärken eines
Autorensystems (komfortable Generation intuitiver Struktur- und Effektabläufe)
können auf diese Art mit den Vorteilen einer Programmiersprache - gezielte,
zeilenorientierte und assoziativ freie Programmgestaltung bis hin zur echten
Programmierung multimedialer Profi-Anwendungen - verbunden werden.