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READ.DEU
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Text File
|
1994-10-17
|
25KB
|
521 lines
READ - Ein Textdatei-Leseprogramm
=================================
( See READ.ENG for English documentation)
0. Warum READ?
--------------
Oft genug (und zum Glück) enthalten viele Programm-Archive wie Public Domain-
Disketten Anleitungen, die man nur noch auszudrucken braucht, und schon hat
man ein Handbuch in der Hand... und 100 Blatt Papier weniger im Drucker, abge-
sehen davon, daß Farbbänder auch Geld kosten. Es empfiehlt sich also, solche
Dateien erst einmal durchzusehen; vielleicht braucht man sie gar nicht ausge-
druckt. Also: TYPE HANDBUCH.DOC <┘, und schon flutschts. Wenn der Schirm voll
ist, drückt man Ctrl-S. Aber wie war das? Was stand da zwei Seiten vorher?
"$%&$&%$#!" (Asterix-Leser kennen das), "nochmal alles bis dorthin". Also,
das ist wirklich nicht die komfortabelste Art, einen Text zu lesen.
Nun werden Sie sagen: "Aber dafür habe ich doch mein README, LIST o.ä."
Schön. Haben Sie damit mal versucht, Texte zu lesen, die mehr als 80 Zeichen
pro Zeile verlangten? Gut, man kann den Text horizontal scrollen, aber viel-
leicht haben Sie eine Grafikkarte, die erweiterte Textmodi kennt? Das wär
doch was... Und wenn wir schon beim Scrollen sind: merkt Ihr Lister selbst,
wie weit er noch scrollen muß, damit auch das letzte Zeichen in der längsten
Zeile noch dargestellt wird?
Oft enthalten diese Texte Steuercodes für den Drucker, vor allem FormFeed (0Ch).
Dieses Zeichen wird von anderen Listern als weiblich-Zeichen ausgegeben...
wie nervig. Stattdessen sollte das Programm anzeigen, daß hier eine neue
Seite beginnt! Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn man von Seitenanfang zu
Seitenanfang springen könnte, und nicht nur bildschirmweise...
Erkennt Ihr Lister auch die typischen Textfiles, wenn Sie kein File angeben?
Oder nervt er Sie mit "Missing file name Error" etc., obwohl da ein eindeutig
als Text zu erkennendes File ist (README.TXT, PROGRAM.MAN etc.)?
Kann Ihr Lister als MORE-Ersatz dienen?
Versteht Ihr Lister UNIX-Texte (ohne CR)?
Kommt Ihr Lister mit mehreren gebräuchlichen Zeichensätzen (z.B. ISO-8859-1)
klar?
Kann man Ihren Lister allein mit der Maus bedienen?
Kennt Ihr Lister bookmarks, d.h. eine Möglichkeit, Textstellen zu merken und
dann zwischen ihnen hin- und herzuspringen?
Kann man bei Ihrem Lister auch so ziemlich alles (Horizontales Stepping,
Tab Spacing etc.) nach eigenem Geschmack einstellen? Und mittendrin ändern?
Kann Ihr Lister drucken, Files zerschneiden und wieder zusammenfügen?
Schafft ihrer 1000 Zeichen pro Zeile und mehr? Dateilängen von 4 Gb? Sicher
nicht!
Na also. Sie sind jetzt hoffentlich überzeugt, daß Ihnen READ gerade noch ge-
fehlt hat.
1. Voraussetzungen
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READ ist ziemlich genügsam. Es kommt bei voller Funktionalität mit etwa 122k
Speicher zurande (wenn genügend EMS-Speicher vorhanden ist, reichen auch 58k;
bei kleiner Filetabelle genügen 95k bzw. 31k), und auf einem XT läuft es bereits
zufriedenstellend schnell. READ kommt so ziemlich mit jeder Grafikkarte klar.
Benötigt wird DOS 3.xx oder höher; 5.xx oder 6.xx ist empfehlenswert. Eine
Festplatte ist nicht erforderlich, aber wer hat schon keine? In DesqView(tm)
genügt ein 128k-Fenster, daß Sie allerdings zoomen sollten; READ verbrät, wenn
es idle ist, übrigens (fast) keine Rechenzeit in Multitaskern wie DesqView oder
Windows!
[DesqView ist ein eingetragenes Warenzeichen von Quarterdeck Office Systems.
Windows ist ein eingetragenes Warenzeichen von Microsoft Corp.]
2. Wie rufe ich READ auf?
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Auf der Kommandozeile geben Sie hinter dem Programmnamen einen oder mehrere
Textnamen an.
Beispiel: READ *.TXT *.DOC
Einer der drei erlaubten Schalter ist /S; er sorgt dafür, daß statt eines
oder mehrerer Texte Zeichen von der Standardeingabe gelesen werden. So können
Sie z.B. Text in READ 'pipen'.
Beispiel: DIR | READ /S
READ /S <text
Wenn Ihre Namensangabe nicht eindeutig war (Sie haben z.B. die Jokerzeichen
* und ? benutzt), bietet Ihnen READ eine Liste möglicher Files an (max. 128,
kann bei entsprechender Konfiguration weniger sein), aus der Sie mit den
Cursortasten, PgUp, PgDn, Home, End und Enter eines auswählen können; mit Del
können Sie Files aus der Liste entfernen und mit Ins andere aufnehmen, wobei
Sie dabei natürlich die gleichen Freiheiten haben wie auf der Kommandozeile.
Mit Q oder Esc verlassen Sie READ.
Wenn Sie möchten, können Sie die Fileliste alphabetisch oder nach Dateigröße
sortieren; drücken Sie A, Shift-A, S oder Shift-S.
Alternativ können Sie mit der Maus ein File auswählen: Halten Sie den linken
Knopf und schieben Sie die Maus. Dann lassen Sie den linken Knopf los (was
die Maus wieder verriegelt) und wählen Sie das markierte File mit dem rech-
ten Knopf aus. Wenn Sie beide Tasten gleichzeitig drücken (erst den linken,
dann den rechten dazu), verlassen Sie READ.
Mit W können Sie die momentanen Filedaten speichern, mit R gespeicherte File-
daten wieder lesen. Das erlaubt es Ihnen, READ zu verlassen und nachher dort
in den Files weiterzulesen, wo Sie waren! Mittels der Konfigurationsoption
'A' kann READ die Informationen auch automatisch abspeichern, und mit dem
Kommandozeilenschalter '/R' liest READ diese Tabelle automatisch ein.
Es gibt noch den Kommandozeilenschalter '/M'; er bewirkt, daß READ versucht,
mit möglichst wenig Speicher auszukommen (das tut es sowieso, aber bei Aufruf
mit diesem Schalter ist die Filetabelle nie größer als 16 Einträge, egal,
was in der Konfigurationsdatei steht). Nützlich ist das, wenn Sie READ aus
einem anderen Programm aufrufen.
3. Wie bewege ich mich im Text?
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Mit den Pfeiltasten scrollen Sie den Text eine Zeile nach oben oder unten
bzw. um einige Zeichen nach links oder rechts. Mit Ctrl-Links und Ctrl-Rechts
scrollen Sie den Text horizontal mit einer alternativen Schrittweite (siehe
Konfiguration). Mit PgUp und PgDn springen Sie einen Bildschirm nach oben
oder unten; Ctrl-PgUp bzw. Ctrl-PgDn springt um jeweils eine Druckseite, wenn
der Text FormFeed-Zeichen enthält; ansonsten tun sie das gleiche wie Ctrl-Home
und Ctrl-End, nämlich zum Textanfang bzw. zum Textende springen. Drücken Sie
Home oder End, so passiert etwas ähnliches wie in einem Editor: Der Bildschirm
wird so ausgerichtet, daß das am weitesten rechts bzw. links stehende Zeichen
gerade noch zu sehen ist. Mit Q verlassen Sie READ sofort, mit Esc gelangen
Sie wieder zur File-Auswahl.
Eine Besonderheit stellt die Space-Taste dar: sie springt zur nächsten Druck-
seite, sofern diese nicht weiter als ein Bildschirm entfernt ist; ansonsten
verhält sie sich wie PgDn.
Alternativ können Sie auch die Maus benutzen. Wie, das bestimmen Sie. Siehe
Kapitel 8.
Jederzeit können Sie zu DOS springen. Drücken Sie einfach Alt-Z. Sie können
dann andere Programme aufrufen etc., aber keine speicherresidenten Programme
installieren! Wenn Sie fertig sind, geben Sie einfach EXIT ein. READ belegt
dabei übrigens nur etwa 58k Speicher (31k bei kleiner Filetabelle), und wenn
Sie XMS oder EMS haben (z.B. HIMEM.SYS, EMM386.SYS oder QEMM386.SYS in Ihrer
CONFIG.SYS als Treiber drin steht) sogar nur etwa 29k.
Suchen Sie ein Stichwort? Mit F wählen Sie einen Suchbegriff aus, mit N suchen
Sie weiter. Das Ganze unterscheidet nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung,
außer Sie drücken Shift-F zur Eingabe des Suchbegriffs.
Möchten Sie einen Finger in den Text legen? Sie haben 10 Stück zur Verfügung!
Mit Alt-1 bis Alt-0 setzen Sie Markierungen und springen mit 1-0 wieder
hin.
Selbstverständlich merkt sich READ für Sie, wo Sie im Text waren, wenn Sie
zwischendurch mal in einen anderen springen wollen... auch die 10 Markierungen
sind text-spezifisch (Sie haben sozusagen 256 Hände)!
Wenn Sie in eine bestimmte Zeile springen möchten: Obwohl READ intern mit
Zeilennummern nix anzufangen weiß, können Sie mit G, dann Zahl eingeben, in
die angegebene Zeile springen (aber das kann etwas dauern).
Drücken Sie Shift-G, berechnet READ die Nummer der obersten Bildschirmzeile
und zählt die Zeilen im Text; das kann allerdings schon mal ein paar Sekunden
dauern in langen Texten.
Selbstverständlich können Sie aus Versehen ausgelöste Funktionen, die ein
Weilchen brauchen, mit Esc abbrechen. Sie können sogar dann mit Q jederzeit
READ verlassen!
4. Wie beeinflusse ich die Textdarstellung?
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Nun, zunächst einmal kennt READ bis zu 48 Bildschirmmodi, die Sie mit F1
bis F12, Shift-F1 bis Shift-12, Ctrl-F1 bis Ctrl-12 und Alt-F1 bis Alt-F12
anwählen können. Doch vor das Vergnügen haben die Götter den Schweiß
gestellt: die müssen Sie zunächst einmal konfigurieren (aber dazu später).
Dann steht Ihnen natürlich frei, wie Sie die Farben für Vordergrund und
Hintergrund einstellen möchten: benutzen Sie < und > für den Vordergrund und
( und ) für den Hintergrund.
Vielleicht kommen in dem Text Tab-Zeichen vor, die sich nicht auf Margins
von 8 Zeichen beziehen: ändern Sie's mit T und Shift-T.
Handelt es sich um einen Text mit Umlauten nach ISO-8859-1? Mit C wählen Sie
einen anderen Zeichensatz aus.
Stammt der Text vielleicht aus dem Usenet und ist ROT13-codiert? Kein
Problem: mit R wird decodiert.
Stört Sie die Textpositionsanzeige (Elevator)? Schalten Sie sie mit E ein
oder aus.
Möchten Sie den Text etwas einrücken, weil er schmäler ist als der Bildschirm?
Können Sie: mit I und Shift-I.
Möchten Sie lieber immer alles auf dem Schirm haben, statt horizontal zu
scrollen? Dann schalten Sie mit W in den wrap-around-Modus. Was jetzt wegen
zu schmalem Bildschirm in mehrere Zeilen zerlegt wird, ist intern aber immer
noch eine einzige! Sie merken das beim Scrollen, Zeilenzählen etc. Allerdings
können Sie im Config-File eine Zeile "W 0 1" hineinschreiben: Sie beginnen in
READ dann nicht im wrap-around Modus, aber wenn Sie ihn nachträglich einschal-
ten, versucht READ beim Zurückscrollen die Anfänge der Bildschirmzeilen im
File zu finden und in Bildschirmzeilen rückwärtszuscrollen.
Wenn Sie '@' eingeben, speichert READ die aktuelle Konfiguration in sein
Konfigfile ab.
5. Und? Kann READ noch mehr?
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Aber ja doch. READ kann Dateien zerschneiden, aneinanderfügen und drucken;
dabei werden Zeichensatzkonvertierung und ROT13 auf Wunsch berücksichtigt.
Mit P wählen Sie Drucken. Dann suchen Sie sich einen Anfang und ein Ende
aus (READ schlägt alles vor, was irgendwie markant und geeignet ist) und
entscheiden, ob Sie das ganze an eine Druckerschnittstelle senden wollen
oder lieber in ein File schreiben möchten. Existiert ein angegebenes File
schon, können Sie sich entscheiden, ob das File ersetzt werden soll oder
der neue Text angehängt wird. Natürlich können Sie jederzeit mit Esc ab-
brechen. Falls Sie den Text in eine Datei geschrieben haben und die noch
nicht in der Fileauswahl drinsteht, fragt READ, ob sie dort landen soll...
Service über alles! Auch Konvertierungen werden berücksichtigt; Sie können
sogar CRs entfernen bzw. ergänzen.
6. Und wie soll ich mir das alles merken?
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Gar nicht. Dazu gibt es die Taste H. Richtig: Hilfe.
7. Also READ ist ganz nett, aber XXXXX gefällt mir überhaupt nicht.
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Falls XXXXX irgendwas von READ ist, können Sie's wahrscheinlich ändern. Dazu
hat READ ein Config-File. Es heißt normalerweise READ.CFG und steht normaler-
weise im gleichen Verzeichnis wie READ. Alternativ können Sie mit der Environ-
ment-Variable READPATH=... einen anderen Pfad angeben, wo READ seine Support-
Dateien suchen soll (sinnvoll, wennn mehrere Benutzer verschiedene Konfigu-
rationen benutzen, beispielsweise in einem Netzwerk). Wenn Sie READ.EXE umbe-
nannt haben, müssen Sie READ.CFG auch umbenennen (z.B. LIES.EXE -> LIES.CFG).
Und so sieht das .CFG-File aus:
Jede Zeile beginnt mit einem der folgenden Zeichen:
; Kommentarzeile (wird überlesen)
F x Vordergrundfarbe (0-F)
B x Hintergrundfarbe (0-7/0-F)
Z xx Farbe in der Dateiauswahl (zwei Hexziffern;
die erste bestimmt die Hintergrundfarbe, die
zweite die Vordergrundfarbe)
M dd Anfangs-Videomodus (z.B. 1=F1, 10=F10 etc.)
V dd xxxx xx dd dd Videomodus-Definition. Siehe unten.
O xx xx xx Maus-Einstellungen (siehe unten)
K d d d d Keyboard-Orientierung: 1=normal, 2=invers
erstes Zeichen betrifft die Cursor-Up/Down
Tasten, zweites Zeichen PgUp und PgDn, drittes
Zeichen bestimmt den Hilfemodus (0=normal,
1=QuickHelp, d.h. ein Tastendruck auf der
Hilfeseite ist auf den Text wirksam), viertes
Zeichen: 0: Esc geht von Textanzeige ins File-
menue; 1: wenn nur ein File in der Fileliste,
dann wirkt Esc wie Q.
E d x=0: Positionsanzeige (elevator) aus, 1=ein
H dd dd Schrittweite in horizontaler Richtung; zweiter
Wert ist die alternative Schrittweite, wenn
Ctrl gedrückt ist. Vorgabe ist jeweils 32.
T dd Tab spacing (0-16, Vorgabe 8)
I dd Indent (einrücken) um dd Zeichen (0-255, V. 0)
X dd X-Teiler bei Mausbewegungen (0-15, Vorgabe 5)
Y dd Y-Teiler bei Mausbewegungen (0-15, Vorgabe 0)
C dd Zeichensatz (1=IBM usw., wie im Menue)
N cccccc... Default-Namen (z.B. '*.txt *.doc')
W d d Wrap-around (0 0=aus (Vorgabe), 1 0=ein, 1 1=
mit "line estimation" beim Zurückscrollen)
R d Restart. Wenn 1: Suche wird über das Dateiende
hinaus fortgesetzt. Wenn 0: der Benutzer wird
gefragt, ob er das wünscht.
P d Blattende (page boundray, form feed) als durch-
gezogene Doppellinie (1, Vorgabe), als weib-
lich-Zeichen (2) oder gar nicht nicht (0)
anzeigen
A d Automatisch Filedaten beim Verlassen speichern
(1) (so, als würden Sie in der Dateiübersicht
'W' drücken) oder nicht (0)
U dd Anzahl der Dateien, die gleichzeitig bearbeitet
werden können (min. 1, max. 128 = default). Je
Datei werden etwa 240 Bytes Hauptspeicher
benötigt
xx ist übrigens eine Hexzahl, dd eine Dezimalzahl und c ein Zeichen. Führende
Nullen vor Zahlen können weggelassen werden oder nach Belieben ergänzt werden.
Als Trennzeichen (und Einrückzeichen) sind Space und TAB erlaubt. Zwischen
Groß-/Kleinschreibung wird nicht unterschieden, und Leerzeilen sind erlaubt.
Beachten Sie bitte, daß bei H, T, X und Y auch 0 angegeben werden kann. Bei T0
werden Tabs ignoriert, bei X0 bzw. Y0 erreicht die Maus maximale Geschwindig-
keit (je kleiner, desto schneller). H0 schaltet horizontale Bewegungen ganz
ab.
8. Wie man die Mausfunktion einstellt
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Ob und wie Mausbewegungen Scrollen des Textes bewirken, kann recht flexibel
eingestellt werden. Dabei können an das Scrollen in bestimmte Richtungen
auch Bedingungen (wie einer der Mausknöpfe gedrückt oder nicht gedrückt, oder
Shift bzw. Ctrl gedrückt oder nicht gedrückt) gestellt werden, die nicht
notwendigerweise für alle Richtungen dieselben sein müssen.
Die "O"-Zeile in der Konfigurationsdatei bestimmt die Mausfunktionen; sie hat
dieses Format:
O <vmode> <hmode> <bmode>
<vmode>: Vertikaler Modus, 00-FF hex
<hmode>: Horizontaler Modus, 00-FF hex
<bmode>: zusätzliche Einstellungen
<vmode> und <hmode> sind Hexadezimalzahlen; die einzelnen Bits haben folgende
Bedeutungen:
Bit 0: 1=Richtung einschalten, 0=Richtung ausschalten
Bit 1: 1=umgekehrtes Scrollen, 0=normales Scrollen
Bit 2-4: Bedingungen für normale Geschwindigkeit
Bit 5-7: Bedingungen für hohe Geschwindigkeit
Bit 2/5: 0=linker Mausknopf nicht gedrückt, 1=linker Mausknopf gedrückt
Bit 3/4: 0=rechter Mausknopf nicht gedrückt, 1=rechter Mausknopf gedrückt
Bit 4/7: 0=Shift oder Ctrl nicht gedrückt, 1=Shift oder Ctrl gedrückt
(Ctrl kann auf Ihrer Tastatur Strg heißen).
Die kleinere Geschwindigkeit hat die höhere Priorität, wenn die Einstellungen
für niedrige und hohe Geschwindigkeit identisch sind. Bit 1 von <bmode>
überstimmt andere Bedingungen.
<bmode> ist auch eine Hexzahl:
Bit 0: schnelle vertikale Geschwindigkeit; 0=halbe, 1=ganze Seiten scrollen
Bit 1: 1=beide Maustasten zusammen funktionieren wie Esc, 0=keine Sonder-
funktion, wenn beide Tasten gedrückt sind. Dabei ist es egal, wie die
Scrollbedingungen sind.
Bit 2-7: keine Funktion; aus Kompatibilitätsgründen auf 0 setzen.
Weil wohl nicht jeder weiß, wie man Binärzahlen in Hexzahlen umwandelt, hier
ein kleines Beispiel. Schreiben Sie Ihre Wunscheinstellung bitweise von
Bit 7 nach Bit 0 hin, z.B. "01000111". Dann zerteilen Sie das ganze in zwei
Hälften, also "0100 0111". Jede der Hälften wird dann durch eine Hexziffer
ersetzt:
0000 = 0 0001 = 1 0010 = 2 0011 = 3 0100 = 4
0101 = 5 0110 = 6 0111 = 7 1000 = 8 1001 = 9
1010 = A 1011 = B 1100 = C 1101 = D 1110 = E
1111 = F
Unser Beispiel ist also "47" hex.
Einige Beispiele:
O 47 D7 2 Das ist die Standardeinstellung. Die linke Taste bewirkt
lansames Scrollen, die rechte Taste schaltet auf schnelles
Scrollen, und beide Tasten zusammen wirken wie Esc. Wenn
dabei weder Shift noch Ctrl gedrückt ist, bewegt sich der
Text nur in vertikaler Richtung, während er sich nur in
horizontaler Richtung bewegt, wenn Shift oder Ctrl gedrückt
ist. Die Scrollrichtungen sind umgekehrt denen, wie sie
vielleicht in Ihrem Editor auftreten.
O A5 C9 1 Die linke Taste erlaubt vertikale Bewegungen, die rechte
Taste entriegelt horizontale Bewegungen, beide Tasten können
auch gleichzeitig gedrückt werden. Wenn Shift oder Ctrl
zusätzlich gedrückt wird, werden die Bewegungen schneller.
Die Scrollrichtungen sind nicht umgedreht.
O 47 47 2 Das ist die Standardeinstellung alter READ-Versionen.
9. Wie geht das jetzt mit den Videomodi?
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Sie können insgesamt 48 verschiedene Modi festlegen, die dann mit den Tasten
F1 bis F12, kombiniert mit Shift, Ctrl und Alt aufgerufen werden. Interessant
ist das allerdings nur, wenn Sie eine Grafikkarte haben, die erweiterte
Textmodi anbietet (was allerdings die meisten VGA-Karten tun). Werfen Sie mal
einen Blick ins Handbuch Ihrer Grafikkarte, da sollte was dazu drinstehen.
Beispieldefinitionen für verschiedene Grafikkarten finden Sie in READ.MOD.
Außerdem liegt READ ein Programm namens MODES.EXE bei, das für Sie die
Modi Ihrer Grafikkarte ermittelt (siehe MODES.DEU).
Die Definitionszeile ist wiefolgt aufgebaut:
V F-Tasten-Nummer Basisadresse Modusnummer Horizontal Vertikal
z.B. V 5 b800 3 80 25
V1-V12 entspricht F1 bis F12, V13-V24 entspricht Shift-F1 bis Shift-F12,
V25-V36 entspricht Ctrl-F1 bis Ctrl-F12 und V37-V48 entspricht Alt-F1
bis Alt-F12. Reicht das? :)
Basisadresse und Modusnummer sind Hexzahlen! Als Basisadresse sollte fast
immer b800 zutreffen (z.B. bei Hercules oder MDA: b000), aber das sollte
eigentlich alles tabellarisch in Ihrem Grafikkarten-Handbuch stehen.
Was wahrscheinlich nicht in Ihrem EGA/VGA-Handbuch steht, ist, daß auch Ihre
EGA 80x43 bzw. Ihre VGA 80x28 und 80x50 Zeichen kann! READ stellt diese
Textmodi über eine Manipulation der Zeichensatzgröße ein. Probieren Sie
folgende Modi einfach mal aus; wenn kein sinnvolles Bild mit der richtigen
Zeilenzahl erscheint, haben Sie Pech gehabt, aber das ist nicht sehr
wahrscheinlich.
EGA:
V ?? b800 80 80 43
VGA:
V ?? b800 80 80 50
V ?? b800 81 80 28
Die ?? müssen Sie natürlich durch eine Zahl zwischen 1 und 48 ersetzen.
Wenn Sie einen Monochrom-Monitor haben, kann es sein, daß Sie diese Modi
mit b000 statt b800 benutzen müssen (z.B. PS2, ausprobieren!).
Wenn irgendein Textmodus mit Ihrem Rechner nicht funktioniert, obwohl
Ihre Grafikkarte den betreffenden Modus kennt, kann das an Ihrem Monitor
liegen. Nur MultiSync bzw. MultiScan Monitore schaffen alle Modi.
Falls Sie irgendeine Grafikkarte haben, die über Modi verfügt, die nicht
in READ.MOD aufgelistet sind, würde ich mich freuen, wenn Sie mir diese
mitteilen könnten, damit ich sie mit READ mitliefern kann.
10. Böh, die eine Funktion ist aber laaaaahm....
------------------------------------------------
Wahrscheinlich liegt das daran, daß Sie eine Funktion benutzt haben, die
ein anderer Lister gar nicht anbietet, und das in einem Text, den andere
Lister nicht verdauen können! Beispielsweise kann es mitunter bis zu einer
Sekunde dauern, bis READ in einem hochauflösenden Bildschirmmodus in einem
Text mit jeweils 1000 Zeichen pro Zeile die längste Zeile aufgespürt hat.
Aber das sollte eigentlich nur auf Billigrechnern passieren; auf meinem
alten XT (10 MHz) ist READ jedenfalls schnell genug.
Doch, eins kann nerven: Wenn Sie keinen Plattencache installiert haben,
macht READ in Texten mit extrem langen Zeilen viele Plattenzugriffe. Das
liegt aber am Prinzip der PC-Speicherverwaltung (64k-Segmente) und wäre
nur auf Kosten von Geschwindigkeit und mit höherem Speicherplatzbedarf zu
ändern gewesen.
READ ist übrigens nicht lahm! READ ist komplett in Assembler geschrieben,
der an den entscheidenden Stellen ordentlich aufgebohrt wurde.
11. Und was kostet der Spaß?
----------------------------
READ ist Shareware. Das heißt: Sie können das Programm kopieren, sooft und
wem sie wollen (aber vollständig und unverändert muß es sein; das gilt ins-
besondere auch für diesen Text!), solange dafür kein Entgeld verlangt wird,
das die eigenen Kosten übersteigt (Porto, Wert der Diskette und sonstige
Auslagen ist OK, Gewinn nicht!). Auch darf READ nicht ohne mein Einverständ-
nis mit kommerziellen Produkten ausgeliefert werden. Sie können READ gerne
auf Herz und Nieren testen und Ihrem Archiv einverleiben; ich bin auch damit
einverstanden, daß Sie READ irgendwo uploaden, sei's eine Mailbox oder eine
FTP-site. ABER NICHT, WENN MIT EINER SOLCHEN EINRICHTUNG GEWINN ERZIELT
WERDEN SOLL. (Siehe Hinweise für SysOps in SYSOP.DOC).
Nur: nach vier Wochen sollten Sie sich entschieden haben, ob READ ein Pro-
gramm ist, daß Sie auf Dauer verwenden wollen. Wenn ja, müssen Sie sich als
Benutzer registrieren. Wie, das steht in REGISTER.DEU. Ein Betrag von 5,--
DM sollte kein Budget sprengen; er ermuntert mich aber, an READ weiterzu-
arbeiten, neue Funktionen einzubauen etc.pp., außerdem beruhigt das Ihr
Gewissen und verschafft Ihnen die Möglichkeit, den weiteren Werdegang von
READ zu beeinflussen, denn für Vorschläge bin ich jederzeit dankbar.
12. Das Übliche: der Haftungsausschluß
--------------------------------------
READ wurde von mir sorgfältig programmiert und sollte von seiner Struktur her
eigentlich nicht in der Lage sein, irgendeinen Schaden anzurichten. Aber wie
dem auch sei: SIE BENUTZEN READ AUF EIGENE GEFAHR. Ich übernehme keinerlei
Haftung für irgendwelche Schäden an Leib und Leben, an Hard- und Software. Ich
garantiere auch nicht, daß READ für irgendeinen Einsatz geeignet ist; Sie
haben schließlich vier Wochen Zeit, das selbst herauszufinden. Wenn Ihnen das
nicht gefällt, sollten Sie nicht zögern, READ zu löschen.
13. Wie erreiche ich den Autor?
-------------------------------
Oh, da gibt es der Möglichkeiten reichlich. Wählen Sie sich eine aus.
Christian Blum, Friedrich-Ebert-Str. 50, 66578 Heiligenwald, Germany
Telefon (+49) (0)6821 67476 (mit menschlichem Anrufbeantworter :) oder
(+49) (0)6821 632589 (das Telefon neben meinem Computer) (bevorzugt
abends; ich rufe ungern weit zurück)
Internet: chris@phil15.uni-sb.de oder chbl@stud.uni-sb.de
Ich rede übrigens auch mit nicht-lizensierten Benutzern... schließlich gilt
es ja, Sie zu überzeugen!
Wem (wie mir) das deutsche Wort "Sie" unbehaglich ist, mag stattdessen "Du"
als Macro benutzen. Ich wollte bloß keinem auf den Schlips treten.