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 Fables & Fiends, Book One: The Legend of Kyrandia

 Nachdem ich letzten Monat keine Zeit für den Test eines
 Amiga-Klassikers hatte, will ich in dieser Ausgabe wieder ein
 absolut empfehlenswertes Adventure vorstellen. Es handelt sich
 dabei wieder um um ein Meisterwerk der Firma Westwood Studios,
 vertrieben vom Mediengiganten Virgin.

 Das Spiel erschien im Jahre 1992 für den PC, im darauffolgenden
 Jahr auch für den Amiga.


 Im Märchenreich Kyrandia leben alle Einwohner in vollster Harmonie
 nebeneinander. Nur der bitterböse Hofnarr Malcolm fügt sich nicht
 in dieses Bild. Er entflieht aus seinem Kerker und beginnt, Unheil
 zu stiften. Eines seiner ersten Opfer ist ein unschuldiges
 Eichhörnchen, das er ganz brutal in die Luft jagt. Nach und nach
 beginnt er, das ganze Märchenreich zu zerstören. Er läßt den
 königlichen Zauberer zu einer Salzsäule erstarren und beginnt, die
 gesamte magische Energie aus dem Land zu quetschen. Nun kommt unser
 Held, Brandon, in das Spiel. Er ist der Enkel vom Zauberer, aber
 leider ziemlich jung und unerfahren (was Magie angeht). Brandon muß
 nun Malcolm aufhalten.


 Die Steuerung funktioniert unglaublich einfach. Das Spiel wird nur
 durch einfaches Anklicken von Orten, Objekten und Personen
 gespielt. Auch bei Gesprächen gibt es keine verschiedenen
 Wahlmöglichkeiten. Obwohl das extrem simpel klingt, dennoch kann
 man dem Spiel eine gewisse Komplexität nicht absprechen. Sooo
 einfach ist es auch nicht. Natürlich gehört es dennoch zu den eher
 einfacheren Adventures. Anfänger werden ihre helle Freude daran
 haben, aber auch alte Adventure-Freaks wird dieses Spiel sicher
 ansprechen. Aber welcher alte Adventure-Freak kennt eigentlich
 Kyrandia nicht? Brandon kann im Spiel nur sehr schwer sterben, aber
 der experementierfreudige Sadist findet doch ein paar recht nette
 Todesarten für ihn.


 Die animierte Grafik im Stile der LucasArts Spiele (Monkey Island,
 Indy) und der Sound sind, wie von Westwood gewöhnt, von sehr hohem
 Niveau. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ich kann das Spiel nur
 jedem Adventure-Freak wärmstens ans Herz legen!

 Die Festplatteninstallation erfolgt problemlos durch ein
 Installations-Programm, das Spiel läuft auch am A1200 ohne
 Probleme. Allerdings sollte man dann das Programm "Kyraa", das u.
 U. vor dem Hauptprogramm aufgerufen wird, einfach abstellen.
 Kyrandia ist auch noch mit 68000-CPU sehr gut spielbar, auf einem
 schnelleren Rechner (68030) sollte man die Geschwindigkeit der
 Spielfigur sogar auf "langsam" einstellen, sonst wird sie zu
 schnell. Ohne Festplatte ist es auch noch spielbar, allerdings muß
 man dann schon mit einigem Diskwechseln der 9 Disketten rechnen.
 Bei Verwendung einer HD braucht Kyrandia mindestens 1,5 MB! 512KB
 Chip-RAM reichen aber auch dann immer noch aus.


 Nachfolger: Kyrandia II, Kyrandia III (Malcolm´s Revenge): beide
 nur für den PC (snief), beides sind super Spiele.

 Pressemeinungen:
 Powerplay 10/92: 86%, besonders empfehlenswert
 Amiga Joker, Sonderheft Adventures: 79%

 andere Systeme: IBM-PC

 benötigt: irgendein Amiga mit 1 MB (1,5 MB mit Festplatte)
 empfohlen: irgendein Amiga mit 2 MB und Festplatte


 Name: The Legend of Kyrandia
 Company: Westwood/Virgin
 Genre: Adventure
 Disks: 9
 Kopierschutz: Sicherheitsabfrage
 Sprache: komplett in Deutsch, gut übersetzt

 
 Wolfgang Unger