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NARA UND HEIAN PERIODE
710 - 1185


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Geschichtsüberblick

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Buddhismus
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Nara
Kyoto

Im Jahre 710 wurde die erste permanente Hauptstadt Japans in Nara eingerichtet. Die Stadt wurde nach chinesischem Modell erbaut.

Grosse, buddhistische Klöster wurden in der neuen Hauptstadt erbaut. Deren politischer Einfluss wuchs bald dermassen an, dass die Hauptstadt 784 nach Nagaoka und 794 schliesslich nach Kyoto (Heian) verlegt wurde, wo sie für über tausend Jahre bleiben sollte.

Nach vielen Jahrzehnten intensivster Einfuhr chinesischer Ideen in Politik, Religion und Kunst, setzte in der Heianperiode ein Trend in Richtung "Japanisierung" ein. In der Regierung wurden z.B. neue Ämter geschaffen, um speziell japanische Bedürfnisse zu decken. Gleichzeitig blieb der Einfluss vom Festland aber stark.
In der Kunst wurde durch die Entwicklung des Kana-Silbensystems das Erschaffen eigentlich japanischer Literatur möglich.
Mehrere, neue buddhistische Sekten entstanden während der Heianperiode. Alle diese Sekten wurden zwar aus China importiert, erhielten in Japan aber stark japanisierte Züge.

Eine der grössten Misserfolge der Taiwareformen war das Land- und Steuersystem: Hohe Steuern bewirkten die Verarmung vieler kleinerer Bauern, die daraufhin ihr Eigentum an grosse Landesbesitzer verpachten mussten. Ausserdem waren viele Adlige und buddhistische Klöster von der Steuerpflicht ausgeschlossen. So nahmen die Staatseinnahmen über die Jahrhunderte stark ab, und die Macht verschob sich von der zentralen Regierung auf die grossen, unabhängigen Landbesitzer.

Die Fujiwarafamilie kontrollierte das politische Geschehen während mehrerern Jahrhunderten der Heianperiode durch geschickte Heiratspolitik und dem Besetzen sämtlich wichtiger Ämter in Kyoto und in den wichtigen Provinzen. Die Macht der Fujiwara erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 1016, als Fujiwara Michinaga kampaku (Regent) wurde.
Nach Michinaga nahm die Macht der Familie aber ab, da inkompetente Herren an die Macht kamen und nicht fähig waren, Ordnung im Lande zu halten. Viele Landbesitzer stellten Samurai für die Sicherung ihrer Eigentümer ein. Auf diese Weise gewann die militärische Klasse immer mehr an Einfluss, besonders im Osten Japans.

Die Vorherrschaft der Fujiwara ging 1068 zu Ende, als der neue Kaiser Go-Sanjo das Land unbedibgt selbst regieren wollte und die Fujiwara nicht fähig waren, ihn unter Kontrolle zu behalten. Im Jahr 1086 dankte Go-Sanjo ab, aber er kontrollierte das Geschehen weiterhin von hinter der Bühne. Diese neue Form von Regierung wird Insei-Regierung genannt. Insei-Kaiser übten die politische Macht von 1086 bis 1156 aus, als Taira Kiyomori die Macht ergriff.

Im 12.Jahrhundert gewannen zwei aristokratisch-militärische Familien an Macht: die Minamoto (oder Genji) und Taira (oder Heike) Familien. Die Tairafamilie übernahm langsam die Stellung der Fujiwara in den wichtigen politischen Ämter. Die Minamoto, andererseits, sammelten wertvolle Kriegserfahrungen, indem sie im Norden Honshus neue Gebiete unter japanische Kontrolle brachten.

Nach dem Heiji-Aufstand (1159), der ein Kampf um Vorherrschaft zwischen den beiden Familien war, stellte sich Taira Kiyomori als neuer Herrscher Japans heraus. Er regierte das Land von 1168 bis 1178 durch den Kaiser. Die grössten Gefahren, denen er sich gegenübergestellt sah, waren nicht nur die Minamoto, sondern vor allem auch militante, buddhistische Klöster, die sich gegenseitig bekriegten.

Nach Kiyomori's Tod führten die Taira und Minamoto einen entscheidenen Krieg, den Gempei Krieg (1180 - 1185), in dem die Minamoto zuletzt fähig waren, der Vorherrschaft der Taira ein Ende zu setzen. Minamoto Yoritomo wurde der neue Führer Japans. Nachdem er alle potentiellen und akuten Gegner (inkl. enge Familienmitglieder) beseitigt hatte, wurde er Shogun (höchster Militärsoffizier) ernannt und richtete eine neue Regierung in seiner Heimatsstadt Kamakura ein.


NARA UND HEIAN JAPAN



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17. Februar 1998
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