Pauken mit dem Pauker Version 4.0 Sicher kommt jeder Computerbesitzer, der hin und wieder mal was pauken muá, frher oder sp„ter auf die Idee, diese Arbeit zusam- men mit seinem Elektronenfreund zu erledigen. Doch ist dieser bekanntlich nicht gerade der gescheiteste, was besonders bei et- was komplexeren Abfragen, wie etwa die von Vokabeln, schnell zur Last werden kann. Es ist daher sicher wnschenswert, daá ein Lernprogramm viele verschiedene Funktionen zum Abfragen bereit- stellt. So etwa eine zum Lernen von Vokabeln und eine zum šben von Grammatik, wobei man hierbei schon wieder unterscheiden k”nnte zwischen Einsetzbungen (Lckentexte) oder Umformbungen. Auch die Allgemeinbildung sollte dabei nicht vergessen werden. Es soll hier ein Programm vorgestellt werden, daá versucht, sich dieser Funktionen anzunehmen um dabei den Frust der Paukerei et- was aufzulockern. Die Rede ist vom Programm Pauker, das mittlerweile in der Versi- on 4.0 vorliegt. Der Pauker ist schon fast drei Jahre alt und hat in dieser Zeit viele F„higkeiten aufgenommen, die von einer Flle von Anwendern immer wieder vorgeschlagen wurden. So ist er untergliedert in eine Funktion zum Abfragen von Vokabeln (mit oder ohne L”sungsvorschl„ge), eine weitere zum šben von Gramma- tik und auáerdem noch in eine Funktion, die sich dem Abfragen von Lckentexten widmet. Alle Fragen werden in Lektionen gespeichert, die je nach Gr”áe des Hauptspeichers ungef„hr bis zu 500 Fragen aufnehmen k”nnen. Der Anzahl dieser Lektionen sind keine Grenzen gesetzt. Der Um- gang damit wird durch einen Dateimanager erleichtert. Dieser kann nicht nur einfach alle Lektionen eines Verzeichnisses an- zeigen, sondern diese auch in ganz bestimmter Reihenfolge sor- tieren: Als erstes sortiert nach dem Bearbeitungsergebnis, d.h. es werden die Lektionen zuerst angezeigt, die man nur schlecht bearbeitet hat und damit nochmal wiederholen sollte. Eine zweite M”glichkeit ist die Sortierung nach Bearbeitungsdatum, d.h. man sieht sofort, welche Lektionen man schon lange nicht mehr bear- beitet hat und kann diese dann wiederholen. Die Bedienung des Paukers wird durch Pulldown-Mens, die auch mit der Maus bedien- bar sind, abgewickelt. Doch nun zum Kern des Programmes: Dem Abfragen: Beim Fragen nach Vokabeln besteht die M”glichkeit, zwei Worte der Muttersprache in vier Worte der Fremdsprache … 77 Zeichen L„nge zu bersetzen, auáerdem steht ein Hinweisfeld mit einer L„nge von 5 Zeilen zur Verfgung. Fr das eigentliche Abfragen stehen zwei Methoden zur Wahl: Die erste fragt die Vokabeln einer Lektion in zuf„lliger Reihenfolge ab und wiederholt diejenigen, die man nicht wuáte, am Ende der Abfrage noch einmal. Dies geht dann solange, bis man alle Fragen richtig beantwortet oder die Abfrage abgebrochen hat. Eine zweite Methode fragt nach dem Karteikastenprinzip: Das heiát, diejenigen Fragen, die man gut beherrscht, kommen selten dran, dafr werden die weniger bekannten ”fter gefragt. Wie schon erw„hnt, kann der Pauker allerdings noch mehr als nur Vokabeln abfragen. So wird das šben von Grammatik dadurch er- leichtert, daá das Programm selbst "lernen" kann. Dies geschieht durch das Anlegen sogenannter Synonymdateien, in denen zum Bei- spiel zu finden ist, daá im Englischen kein Unterschied zwischen "do not" und "don't" besteht. Das bedeutet, daá der Pauker sol- che und „hnliche, vom Benutzer eingebbare Sprachfeinheiten er- kennen und beim Abfragen bercksichtigen kann. So wird es dadurch z.B. auch m”glich, einen vergessenen Punkt am Satzende nicht werten zu lassen, indem man als Synonym fr diesen ein Leerzeichen angibt. Auf diese Weise werden zwar viele richtige Eingaben auch als solche gewertet, jedoch sind dem Spielchen auch Grenzen gesetzt. So kann das Programm natrlich nicht er- kennen, ob das Vertauschen zweier Satzglieder richtig ist oder nicht; es wird diesen Tausch also auch bei Richtigkeit als falsch anmahnen. Fr grundlegende und nicht zu lange šbungss„tze ist diese Synonymbildung aber eine gute Hilfe. Es ist brigens mit dieser Abfragefunktion auch m”glich, Multi- ple-Choice-Lektionen einzugeben. Dabei stehen dann vier m”gliche Antworten zur Wahl, von denen nur die richtige ausgesucht werden muá. Auch das Hinweisfeld steht hier zur Verfgung, wodurch die- se Art der Dateien hervorragend fr das Abfragen von Allgemein- wissen geeignet sein drfte, da man zu jeder Frage noch einen die L”sung erleuternden Hinweistext eingeben kann. Dieser wird entweder direkt bei Ausgabe der Frage oder erst nach Eingabe der L”sung angezeigt. Ein letzter Typ des Abfragens wurde nur kurz erw„hnt: Die Lc- kentexte. Man kann grunds„tzlich jeden Ascii-Text beliebiger L„nge und einer Breite von nicht mehr als 74 Zeichen zum Lcken- text machen. Eingegeben wird ein solcher Text mit dem programm- internen Editor oder mit einer beliebigen Textverarbeitung, die das besagte Format erzeugen kann. Die letztere Methode scheint hier auch die bessere zu sein, da der Editor des Pauker nur sehr mager ausgelegt ist. Er kann eigentlich nur Texte erfassen und speichern, Blockfunktionen oder „hnliches sind leider nicht ent- halten. Hat man also einen Text eingegeben, bestimmt man, welche Worte zu Lcken werden sollen und fertig ist die Lektion. Dabei werden auch solche Fragen bercksichtigt, die nach einer Reihe von Antworten fragen, wie beispielsweise der Frage nach den sechs Staaten, die der EG seit Anfang an angeh”ren. Hier spielt die Reihenfolge der Eingaben keine Rolle, aber jede Antwort darf nur einmal gegeben werden. Es sei allerdings dazu gesagt, daá solche Auswertungen nur bis zu einer Anzahl von 9 Fragen m”glich sind, das heiát, die Frage nach allen zw”lf EG-Staaten máte in zwei Teilfragen untergliedert werden. Im brigen kann man auch ohne den Computer lernen, indem man sich einen Fragebogen mit dazugeh”rigem Antwortblatt ausdrucken l„át. Dabei (und beim normalen Ausdrucken von Lektionen) drfte es mit herk”mmlichen Nadeldruckern keine Probleme geben. Aller- dings ist das Programm leider nicht in der Lage, korrekt mit La- serdruckern umzugehen. Zum Schluá sei noch ein kleines Bonbon erw„hnt, ber das man zwar zuerst l„chelnd hinwegsehen kann, das sich aber doch als groáe Lernhilfe und -motivation gerade bei jngeren Anwendern erwiesen hat: Der Hangman. Wer kennt dieses Spielchen, bei dem es darum geht, ein Wort, von dem nur der Anfangsbuchstabe, die Sprache und L„nge bekannt sind, zu erraten, nicht ? Zum Lernen motivieren kann es deshalb, weil es die Lektionen des Anwenders als Wortdateien verwendet und man nach dem Erraten des Wortes dieses auch noch bersetzen muá, um sich so vielleicht einen Platz in der Rangliste zu sichern. Fr Zwischendurch sicher eine willkommene Abwechslung. Zur Shareversion des Paukers werden nur einige Demo-Lektionen mitgeliefert, die eigentlichen Lektionen kann man nur zur Voll- version erhalten. Es sind dies ein englischer Grund- und Aufbau- wortschatz (ca. 3500 Vokabeln), šbungen zur englischen Grammatik (Grundlagen), ein franz”sischer Grund- und Aufbauwortschatz (ca. 3000 Vokabeln), šbungen zur franz”sischen Grammatik (Grundla- gen), ein spanischer Wortschatz (ca. 5000 Vokabeln), ein latei- nischer Wortschatz (ca. 3000 Vokabeln) und šbungen zur Allge- meinbildung, Rechtschreibung, Verkehrswissen und einiges mehr in deutscher Sprache. Die Grundversion des Paukers drfte mit 40 Mark nicht zu teuer sein, die einzelnen Lektionen und ein ge- drucktes Handbuch k”nnen gegen Aufpreis mitbestellt werden. Vor- aussetzung zum Betrieb des Programmes ist ein Rechner mit Festplatte, 512 kByte Hauptspeicher und MS-DOS ab Version 3.1 oder kompatiblen Systemen.