MagnaMedia · AMIGA-Magazin · Interview mit Rudi Konjevic

Amiga-Logo Interview mit Rudi Konjevic

Die Beute des Adlers

Eagle Computer Products, bisher bekannt f�r Tower-Umbaus�tze f�r den Amiga, haben etwas erreicht, was bisher kein Hersteller geschafft hat: Es ist ihnen gelungen, mit AMIGA Technologies einen Lizenzvertrag abzuschlie�en, der es ihnen erlaubt, Tower anzubieten, die als Herz ein Amiga-4000-T-Motherboard haben.

Zu diesem Thema interviewten wir Rudi Konjevic, Gesch�ftsf�hrer von Eagle Computer Products.

� Welche Gr�nde haben Sie bewogen, diesen Deal mit AMIGA Technologies in Angriff zu nehmen?

Eagle hat bereits seit l�ngerem sein Zorro-III-Shuttleboard f�r den Amiga 1200 angek�ndigt. Es ist uns zum Zeitpunkt, als wir die Verhandlungen gestartet haben, gelungen, das Board stabil und kompatibel f�r die meisten existierenden Karten zu machen.

Doch leider konnten wir keine Aussagen dar�ber treffen, wie kompatibel das Shuttle zu k�nftigen Karten wie der PowerPC-Karte sein w�rde. Darum haben wir das Pferd von der anderen Seite aufgez�umt und versucht, gleich einen preiswerten 4000-Tower anzubieten. So haben wir bei AMIGA Technologies angeklopft, unser Shuttle vorgef�hrt und unsere Vorstellungen unterbreitet. Mit einiger �berredungs- und �berzeugungskunst ist es uns gelungen, AMIGA Technologies zum Einlenken zu bewegen.

� Welche Erwartungen kn�pfen Sie an dieses Gesch�ft? F�r Ihre Firma und f�r den Amiga?

Wir erwarten uns aus diesen Vertrag einerseits ein gutes Gesch�ft und andererseits einen Aufschwung f�r den Amiga und auch auf dem Amiga-Markt. Gerade angesichts der kundenspezifischen Ausr�stung der Eagle �4000 TE� sind wir stark auf die Hersteller von Zubeh�r angewiesen.

� Wie lange haben Sie mit AMIGA Technologies verhandelt?

Die Verhandlungen liefen etwa acht Wochen. Die gr��te Schwierigkeit lag darin, AMIGA Technologies davon zu �berzeugen, da� der Eagle 4000 TE kein Konkurrenzprodukt zum Amiga 4000 T ist, sondern einen anderen Kundenkreis anspricht und zudem die Verbreitung von Amigas unterst�tzt.

Nachdem uns dies gelungen war, ging es dann nur noch um die Feinheiten des Vertrags. So etwa, da� der Eagle 4000 TE nicht �Amiga 4000 TE� hei�en durfte und da� ein Schriftzug �AMIGA based� die direkte Verbindung zum Amiga schaffen soll.

� Was sind die Schwerpunkte im Vertrag mit AMIGA Technologies?

Da ist einmal die Klausel, da� wir keinen Tower anbieten d�rfen, der in direkter Konkurrenz zum Amiga 4000 T steht. Daher bieten wir unsere Tower z.B. mit Turbokarten von Drittanbietern.

Wichtig war uns auch, da� der Name Amiga in irgendeiner Weise auf unseren Ger�ten steht. Au�erdem werden die Eagle 4000 TE mit Original Handb�chern, Disketten, Tastatur und Maus ausgeliefert. Diese erhalten wir direkt von AMIGA Technologies.

� Welche Aktionen planen Sie f�r die n�chsten Wochen (Presse, R�cknahmeaktionen)?

Unser Ziel ist es, den Amiga 4000 im europ�ischen Markt besser zu plazieren. Daher bieten wir Kunden, die einen Amiga 1200 haben, die M�glichkeit, diesen f�r 2200 Mark zu einem Eagle 4000 TE aufzur�sten (Gutschrift bis zu 500 Mark auf den Amiga 1200). �ber einen speziellen Prozessor-Adapter kann der Kunde dann sogar seine Amiga-1200-Turbokarte im Eagle 4000 TE einsetzen. F�r Kunden, die bereits Zorro-III-Shuttleboards bestellt und einen Eagle Tower haben, bieten wir zus�tzliche Vorteile an.

Die Amiga 1200 werden dann nach Osteuropa weiterverkauft, um dort den Markt f�r zuk�nftige Amiga-Produkte vorzubereiten.

Auch versuchen wir, Informationen �ber den Amiga nicht nur in den Fachzeitschriften zu plazieren, sondern auch Massenbl�tter wie Focus, Spiegel, Tageszeitungen und auch im Rundfunk Publik zu machen.

� In welcher Form wird der Eagle-Amiga-4000-Tower angeboten? Gibt es den Eagle 4000 TE in verschiedenen Ausbaustufen?

Neben einer Grundversion ber�cksichtigen wir auch Kundenw�nsche. Somit kann der Kunde aus einem Baukastensystem seinen Amiga ausw�hlen. Er hat damit auch die Sicherheit, da� die Komponenten miteinander funktionieren und es kommt ihn auf jeden Fall g�nstiger, als wenn er die Teile einzeln kauft. Die Rechner werden vor der Auslieferung von uns getestet.

� Wer produziert derzeit Amiga-4000-Tower-Motherboards? ESCOM angeblich nicht mehr! Wie sieht es mit der Versorgung in der Zukunft aus?

Die Motherboards des Amiga 4000 Tower wurden bisher in den Vereinigten Staaten hergestellt. Dort werden auch in Zukunft die Boards gefertigt. Wir haben eine Option auf 2000 Motherboards und k�nnen dieses Kontingent jederzeit abrufen oder aufstocken.

� K�nnen Sie auch bei gr��erer Nachfrage die entsprechenden St�ckzahlen produzieren?

Wir rechnen derzeit mit monatlich 300 bis 500 St�ck. Hierzu stehen uns neben unseren eigenen R�umen in unmittelbarer Umgebung gro�e Hallen zur Verf�gung, die mit Produktionsstra�en eingerichtet sind. Kurzfristig k�nnen diese inkl. Arbeitskr�ften gemietet werden, um somit Engp�sse zu �berbr�cken.

� Wieviele Mitarbeiter hat Ihre Firma?

Derzeit sind es 15.

� Sind weitere Deals mit AMIGA Technologies geplant?

Wir stehen bereits in Verhandlungen mit AMIGA Technologies, um im Bereich Amiga 1200 und auch noch CD32 etwas zu bewegen. Hier sind einige Aktionen geplant, die den Amiga wieder ins rechte Licht r�cken sollen. Mehr hierzu erfahren Sie, sobald die Vertr�ge unterschrieben und die Vorbereitungen abgeschlossen sind.

� Ist der Vertrag auch nach einer evtl. �bernahme von VisCorp g�ltig?

Da die Vertr�ge auch unter Federf�hrung von VisCorp entstanden sind, sie haben sich w�hrend der Verhandlungen eingeschaltet, werden sie auch von VisCorp unterst�tzt.


Das Interview f�hrte Achim Berndt Christian Karpf
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Zuletzt aktualisiert von David G�hler am 4. Juni 1996