Der englische Amiga-Markt ist - wie in vielen europ�ischen L�ndern - nach dem Konkurs von Commodore und der anschlie�enden �bernahme von AMIGA Technologies zusammengebrochen. Wir sprachen auf der CeBIT mit John Smith, der die Aufgabe hat, den englischen Markt wiederzubeleben.
Mr. Smith, wie steht's um den englischen Amiga-Markt?
Nun, man kann sagen, da� er immer noch sehr stark ist. Die Wiedereinf�hrung des Amiga begann nach einer Pause von 18 Monaten, in der es keine Amigas zu kaufen gab. Egal welches Produkt und welche Firma man als Beispiel nimmt, es gibt definitiv nur sehr wenige Produkte, die 18 Monate komplett vom Markt sind und dann ein Comeback schaffen. Der Grund, warum es gerade der Amiga schaffen wird, ist, da� wir eine Basis von immerhin 2,5 Mio. Amigas in England haben. Ich wei� nicht, wie viele noch tats�chlich in Gebrauch sind und ob nicht einige Benutzer auf andere Plattformen umgestiegen sind. Sicher ist jedoch, da� es noch immer einen Markt f�r Amigas gibt. Nach der langen Zwangspause dauert es eben ein wenig l�nger als zun�chst erwartet, ihn wieder in den Griff zu bekommen.
Der Mark ist aber da und ich bin derzeit auch dabei, neue wichtige Absatzkan�le aufzutun. Dazu geh�rt auch die Nummer eins des englischen Versandhandels �G.U.S.� (Great Universal Stores), der mit Quelle hier in Deutschland vergleichbar ist. Ihr j�hrlicher Gesamtumsatz bel�uft sich auf ungef�hr 1,8 Milliarden Pfund. Sie werden den Amiga 1200, den 14-Zoll-Monitor und das �Q-Drive� in den Herbst/Winter-Katalog 1996 aufnehmen. Als f�hrendes Haus ist G.U.S. bei den Briten sehr angesehen und ich bin zuversichtlich, da� ich die, in den alten Commodore-Tagen sehr erfolgreiche Partnerschaft erneuern kann.
Wie viele Amigas konnten Sie in letzter Zeit absetzen?
Dazu mu� ich etwas ausholen: Engl�nder geben gr��ere Summen nicht am Anfang, sondern eher gegen Ende des Jahres aus. Nun habe ich ein Problem, da die ersten Amigas in England im Oktober ankamen. Ich bin aufrichtig: Es sind leider nicht so viele, wie ich Weihnachten '95 noch erwartet habe, aber es dauert eben etwas l�nger, den Markt wieder richtig aufzubauen. Mitverantwortlich f�r das schlechte Weihnachtsgesch�ft ist zudem, da� der englische Distributor ungl�cklicherweise mitten im Weihnachtsgesch�ft bankrott ging - das traf uns schwer. Ich bin jedoch zuversichtlich, da� er bis in sechs bis acht Wochen refinanziert ist und weiter macht. Es sind immer noch Amigas auf Lager und die w�chentlichen Verk�ufe steigen dann wieder stark an. Ich habe jetzt zwar keine konkreten Zahlen genannt, aber ich war zumindest ehrlich.
Wie wird es mit dem Amiga in England weitergehen? Wie sieht seine Zukunft aus?
Was die Engl�nder brauchen, sind leistungsf�higere Amigas. Ich mu� meinen Hut vor Escom ziehen. Was sie in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben, ist beachtlich. Vom Kauf einer toten Firma im April '95 bis zur Markteinf�hrung des Amiga im Oktober '95 ist es ein gro�er Schritt. Aber wir kamen mit einer 18 Monate alten Technologie zur�ck. Wir mu�ten so handeln, denn es war klar, da� wir das Weihnachtsgesch�ft '95 um keinen Preis verpassen durften. Ansonsten w�re die erneute Markteinf�hrung auf keinen Fall erfolgreich gewesen.
So kamen wir mit einem Amiga 1200 mit AA-Grafik und einem 68020 zur�ck, w�hrend die Spielekonsolen und auch MS-DOS-Produkte besser wurden. Aber als Einsteigercomputer ist der Amiga 1200 immer noch unschlagbar. In der ganzen Zeit, in der es keine Amigas zu kaufen gab, konnte niemand ein Produkt auf den Markt bringen, das ihn ersetzt h�tte. Nach dem Amiga 1200 brachten wir auch den Amiga 4000 Tower wieder auf den Markt.
Die Briten warten auf leistungsf�higere Computer und, wie man auf unserem Stand sehen kann, haben wir auch einen - den �Walker�. Das Design ist vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache, aber er leistet mehr als der Amiga 1200 und ist zum vollwertigen PowerPC-Amiga aufr�stbar.
Es gibt einen anderen bekannten Computer in England - den Acorn. Beeintr�chtigt er nicht das Amiga-Gesch�ft?
Nein. Es ist aber trotzdem eine interessante Frage. Ich hatte immer schon viel mit dem Einzelhandel zu tun, auch fr�her, in der Zeit bei Commodore. Ich konnte nie verstehen, da� der Acorn, selbst w�hrend der gro�en Probleme bei Commodore, nie besonders stark im Einzelhandel vertreten war. Ehrlich gesagt: Der Acorn lag in den Regalen der H�ndler, doch gekauft wurde der Amiga. Das hat sich auch bis heute nicht ger�ndert - die Leute wollen Amigas und das ist eine gute Ausgangsposition f�r uns.
Wie sieht's mit dem Spiele-Markt aus? Der ist in England bekannterma�en besonders stark.
Der Spiele-Markt schwenkte definitiv an Weihnachten in Richtung Sony-Playstation um; sie ist inzwischen Marktf�hrer. Trotzdem habem wir im Spiele-Markt auch unsere St�rken. Der Amiga ist sehr bekannt f�r seine F�higkeiten und die guten Spiele. Ein weiterer Vorteil f�r uns ist jedoch, da� es Spiele bereits sehr g�nstig f�r nur zehn Pfund (ca. 25 Mark) zu kaufen gibt und schon massenweise gute Spiele im Handel sind.
Haben Sie auch Amiga-Spiele-Pakete?
Ja. Derzeit haben wir das Amiga-Magic-Pack, �hnlich zu dem in Deutschland. Au�erdem werden wir in K�rze auch das Internet-Surfer-Pack haben. Passend zum Walker werden wir ebenfalls einige interessante Pakete zusmmenstellen.
John Smith ist Vertriebsmanager von AMIGA Technologies in England. Er ist dabei, auf der Insel wieder ein schlagkr�ftiges Vertriebsnetz aufzubauen. Wir trafen ihn auf der CeBIT'96.
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