Kleiner Helfer für den Webmaster:

FTP-Watchdog 1.5: 
Bei Änderung Upload

Nichts ist nervenaufreibender, als die vielen kleinen lokalen Dateiänderungen auch auf dem Web-Server immer aktuell zu halten. Mit dem LAB1.DE-Utility FTP-Watchdog können Sie aber genau dies komplett automatisieren. 

von Wolfgang Wirth

Webmasters Alptraum
Ganz gleich ob es um Änderungen an HTML-Seiten geht, die Fehlersuche in Skripten oder etwa auch den Upload von Webcam-Bilder und Digitalfotos: Immer wieder folgt das entnervende Geklicke im FTP-Client, um die neuesten Dateiversionen auch auf der Homepage aktuell zu halten. Zwar bieten viele FTP-Clients heute bereits recht ausgereifte Publishing-Funktionen. Doch diese sind oft recht kompliziert und zudem nicht immer wirklich geeignet.

Besser automatisch
Hier setzt das LAB1.DE-Utility FTP-Watchdog an: Einmal für den FTP-Upload eingestellt, wartet das praktische Tool im Hintergrund auf Änderungen in dem vereinbarten lokalen Verzeichnis auf Ihrer Festplatte. Wird eine solche entdeckt, öffnet der FTP-Watchdog automatisch eine Verbindung zum Server und lädt alle geänderten Dateien an die betreffende Stelle. Bei der täglichen Arbeit gestaltet sich das ganze so, als würde man tatsächlich direkt auf dem Server arbeiten – mit dem enormen Vorteil, aber alle Dateien zugleich lokal zur Verfügung und gesichert zu haben.

Den FTP-Watchdog konfigurieren
Bevor das Utility seine Arbeit aufnehmen kann, muss es noch mit verschiedenen Angaben im Frame Konfiguration ausgestattet werden: 

  • Name des FTP-Servers: Hier ist der Name oder die IP-Adresse des Servers zu nennen, den man per FTP ansteuern möchte. Wichtig: Das Protokollpräfix ftp:// muss hier nicht mit eingegeben werden.
     

  • Passives FTP: Markieren Sie diese Option, falls Sie über einen Proxy oder Firewall mit dem Internet verbunden sind. Ist dieser Punkt deaktiviert, so wird aktives FTP verwendet.
     

  • FTP-Benutzername: In dieses Feld ist der Benutzername für den Zugriff auf den oben genannte FTP-Server einzutragen. T-Online-Benutzer, die den providereigenen Web-Space nutzen wollen, sind bereits durch die Einwahl authentifiziert und können dieses Feld frei lassen.
     

  • FTP-Passwort: Damit Ihnen der Server per FTP auch Zutritt gewährt, müssen Sie an diesem Punkt das zum Benutzernamen passende Passwort angeben. Auch hier gilt wieder: T-Online-Benutzer, die den providereigenen Web-Space nutzen wollen, sind bereits durch die Einwahl authentifiziert und können dieses Feld frei lassen.

Was liegt wo?
Damit sind die Angaben für den FTP-Zugang zum Server abgeschlossen. Als nächstes ist das zu überwachende lokale Verzeichnis und dessen Pendant auf dem Server festzulegen:

  • Lokales Verzeichnis: Hier stellt man ein, welches Verzeichnis auf dem lokalen PC vom FTP-Watchdog auf Änderungen hin überwacht werden soll. Sie können den Pfad manuell eingeben oder über den nebenstehenden Taster aus dem lokalen Verzeichnisbaum auswählen.
     

  • Nur 1 Ebene: Markieren Sie diesen Punkt, falls Dateien in eventuell vorhandenen Unterverzeichnissen ignoriert werden sollen. Es werden dann also nur Änderungen an Dateien innerhalb des unter "Lokales Verzeichnis" angegebenen Ordners berücksichtigt.
     

  • FTP-Verzeichnis: Tragen Sie hier das Basisverzeichnis ein, ab dem Uploads ausgeführt werden sollen. Zwei Beispiele:

    (a) Soll eine gesamte Web-Site lokal überwacht werden (lokal beispielsweise auf e:\web\site1\) so ist als FTP-Verzeichnis das Heimverzeichnis des zugehörigen Domainnamens einzutragen. In der Regel ist das /.

    (b) Soll nur ein Unterverzeichnis lokal überwacht werden (etwa e:\web\site1\php\), so ist entsprechend dem vorigen Beispiel als FTP-Pfad /php/ anzugeben. 

Welche Dateien sind zu berücksichtigen?
Im Gegensatz zum ersten Release bietet Ihnen der FTP-Watchdog jetzt die Möglichkeit, genau festzulegen, welche Dateien beim FTP zu berücksichtigen sind und welche nicht:

  • Textdateitypen: Tragen Sie hier die Dateitypen ein, die im Text-Modus (ASCII) hochgeladen werden sollen (Text-Modus: Dabei wird ein ggf. enthaltenes Zeilenendezeichen <CR> entfernt, denn hierbei ist nur Zeilenvorschub <LF> erlaubt) . Textdateien in diesem Sinne sind z.B. alle HTML-Typen und natürlich die Skripte. Sollen etwa alle Dateien beachtet werden, die mit .html enden, so geben sie auch genau dies ein: .html . Weitere Typen wie etwa .htm und .shtml schreiben sie einfach durch ein Leerzeichen getrennt hintereinander. Datetypen, die nicht hochgeladen werden sollen, wie etwa Backups (.bak), lassen Sie einfach weg. Hier ein komplettes Beispiel:

    .htm .html .shtml .pl .php .php3 .php4 .txt .inc .htt

    Wichtig: Alle Dateitypen, die hier nicht genannt werden, beachtet der FTP-Watchdog auch nicht beim Text-Upload
     

  • Binärdateitypen: Tragen Sie hier die Dateitypen ein, die im Binär-Modus (BIN) hochgeladen werden sollen (Binär-Modus: An den hochzuladenden Daten wird nichts geändert). Das sind z.B. alle Bilder, Sounds, Applets und natürlich Programm und Archivdateien. Sollen etwa alle Dateien beachtet werden, die mit .jpg enden, so geben sie auch genau dies ein: .jpg . Weitere Typen wie etwa .jpe und .gif schreiben sie einfach durch ein Leerzeichen getrennt hintereinander. Ein komplettes Beispiel:

    .jpe .jpg .png .gif .com .exe .zip .rar .class .wav

    Wichtig:
    Alle Dateitypen, die hier nicht genannt werden, beachtet der FTP-Watchdog auch nicht beim Binär-Upload
     

  • Zu ignorierende Muster: In diese Zeile schreiben Sie Textfragmente, die in den Pfad- und Dateinamen enthalten sind, die nicht hochgeladen werden sollen. Diese Einschränkung ist ein Zusatz zu den beiden zuvor genannten Kriterien, bezieht sich also nur auf die Pfad- und Dateinamen die sich bereits aus dem Text- und Binär-Filter ergeben.

    Falls Sie z.B. mit Frontpage arbeiten, aber auf die Frontpage-Erweiterungen keine Wert legen, so tragen sie in das Feld _vti_ ein. Dadurch werden alle Dateien und Verzeichnisse mit diesen Zusatzinfos beim Upload ignoriert. Ähnlich liegt der Fall, wenn Sie in Ihrer lokalen Web-Struktur temporäre Ordner oder Backup-Verzeichnisse haben, die Sie nicht im Web selbst haben wollen. Tragen Sie einfach z.B. \temp und \backup ein und schon werden diese Daten beim FTP-Abgleich ignoriert. Mehrere Einträge sind wiederum durch Leerzeichen von einander zu trennen. Das komplette Beispiel:

    _vti_ \temp \backup

Letzte Einstellungen
Somit ist der FTP-Watchdog bereits einsatzbereit. Jetzt fehlen nur noch ein paar Details:

  • Watchdog aktiv: Markieren Sie die Option, um den FTP-Watchdog scharf zu machen und die permanente Überwachung zu starten. Ein Deaktivierung der Option stoppt das Tool.
     

  • Fehler ignorieren: Kommt es im Betrieb zu einem FTP-Fehler (z.B. Beim Upload oder Löschen kommt es zu einem Time out), so wir das Tool deaktiviert und eine entsprechende Dialog-Box erscheint. Falls das Tool trotz eventueller FTP-Fehler weiterarbeiten soll (z.B. im autonomen Server-Betrieb), so müssen Sie diesen Punkt aktivieren. Fehler werden dann zwar noch im Protokoll vermerkt, halten das Tool aber nicht mehr an.
     

  • Upload-Intervall: Hiermit stellen Sie ein, wann der Watchdog auf Dateiänderungen reagieren soll. Wer per Flatrate im Internet unterwegs ist, der kann hier getrost sofort einstellen. Andere, insbesondere wer sich per Modem einwählen muss, können einen Zeitraum von einigen Sekunden bis hin zu Tagen wählen.
     

  • Sounds abspielen: Über diese Option können Sie zu den verschiedenen FTP-Aktionen entsprechende Sounds abspielen lassen. Das weit mehr als nur ein "Gimmick", es ist eine hervorragende Hilfe beim Austesten von Skripten auf dem Web-Server: Sobald eine Datei für den Upload oder zur Löschung entdeckt wird, hört man ein Knacken (Start der Aktion). Ist der Upload abgeschlossen ertönt dann ein kurzer Ton und beim Ende einer Löschung ein ähnliches Geräusch wie beim Mülleimer auf dem Desktop. Eventuelle Fehler werden überdeutlich mit einem entsprechenden Sound angezeigt. Sobald die entsprechenden Sound abgespielt sind, wissen Sie auch ohne Blick auf die Statuszeile des FTP-Watchdogs, welche Aktion gerade abgelaufen ist - und können z.B. das soeben hochgeladene Skript im Browser testen. Probieren Sie es - Sie werden es bald nicht mehr missen wollen.
     

  • Löschen ... bestätigen: Wenn Sie lokal eine Datei löschen oder umbenennen, so wird der FTP-Watchdog diese auch auf dem Server löschen. Falls Sie (um sicher zu gehen) hierüber zuvor informiert werden möchten, so markieren Sie diese Option. In diesem Fall wird vor dem Löschen ein entsprechender Dialog angezeigt, über den Sie entscheiden können ob tatsächlich gelöscht werden soll, oder ob nicht.
     

  • Autostart aktiv: Um eine möglichst transparente Anwendung des FTP-Watchdog sicher zu stellen, sollten man das Utility gleich zusammen mit Windows starten lassen. Setzen Sie hierfür ein Häkchen an dieser Stelle. Das Tool verankert sich dann in der Taskleiste neben der Windows-Uhr. Bitte beachten Sie: Bei sofortigem Start mit Windows wird auch automatisch die Option Watchdog aktiv gesetzt.

    Wichtig:
    Seit Version 1.3 ist diese Funktion nicht mehr auf eine einzelne FTP-Einstellung begrenzt. Sie können ab V1.3 beliebig viele verschiedene Verzeichnisse für beliebig viele FTP-Ziele überwachen lassen - und zwar auch per Autostart.
     

  • Dateinamen wandeln: Hier können Sie festlegen, ob die Schreibweise der Dateinamen beim Upload beibehalten werden soll, oder ob die Namen zuvor alle in Klein- oder Großschrift zu wandeln sind.

Noch ein paar Hinweise:

  • Die aktuelle Version des FTP-Watchdog legt selbst noch keine Verzeichnisse auf dem FTP-Server an (Das hat historische Gründe, denn das Tool war zunächst gar nicht für so komplexe Aufgaben gedacht). Die Struktur muss also zuvor bereits mit einer anderen FTP-Software übertragen werden. Die Watchdog-Funktion bezieht sich zurzeit also nur auf das Anlegen, Ändern und Löschen von Dateien im zu überwachenden Verzeichnis.
     

  • Bitte beachten Sie die unterschiedliche Verwendung der Pfadtrennzeichen "\" (Windows) beim lokalen Ordner und  "/" (Unix) dem FTP-Verzeichnis. Das Tool passt eventuelle Falscheingaben Ihrerseits automatisch an, dieser Punkt ist also ein "Feature, not a bug" ;-)