Das eigene LAN
(Autor: Michael Appelt)
Eine Guide zur Einrichtung eines eigenen Netzes unter Windows 98
In vielen Haushalten befinden sich mittlerweile mehr als ein PC. Was liegt da nΣher, als diese zu vernetzen ? Ein eigenes Netzwerk bringt mehrere Vorteile. Zum Beispiel kann man die vorhandenen GerΣte wie Drucker, Wechsellaufwerk etc. von beiden Rechnern aus nutzen, was eine Neuanschaffung spart. Selbst ein Internetzugang ⁿber Modem oder ISDN lΣsst sich in einem Netzwerk fⁿr alle Rechner realisieren. Zuletzt bringt gerade das Spielen im Netz gegen einen menschlichen Gegenpart ein ganz neues Spielerlebnis.
Die Errichtung eines eigenen Netzwerkes auf kleiner Basis bedarf heute keiner Netzwerk-Profis mir. Alles was man bei der Einrichtung beachten muss, wird im folgenden erklΣrt und sollte fⁿr die ersten Schritte ausreichen.
Ben÷tigte Hardware
Als Anschaffung fⁿr das eigene Netzwerk werden Netzwerkkarten fⁿr jeden Rechner ben÷tigt, welche heute bereits weniger als 30 DM kosten. Es muss dabei keine "Marken-Karte" sein. Sie sollte nur NE-2000 kompatibel sein. Allerdings sollte man nur noch Karten fⁿr den PCI-Steckplatz kaufen, welche mit 100 MBit als Datenⁿbertragungsrate arbeiten. Diese 10/100 MBit-Karten k÷nnen auch mit langsamen 10MBit-Karten kommunizieren, allerdings dann nur mit dieser Geschwindigkeit.
Die Verkabelung bereitet den AnfΣngern noch immer die gr÷▀ten Probleme. Die frⁿher ⁿblichen BNC-Verkabelungen werden heute immer mehr durch Twisted-Pair-Kabel ersetzt. Da diese, im Gegensatz zu BNC-Kabel, nicht in Reihe geschaltet werden k÷nnen, ist normalerweise ein Hub n÷tig, welcher als "Kreuzung" zwischen allen Rechnern fungiert. Jeder Rechner wird am Hub angeschlossen. Sollte ein Rechner ausfallen, ist davon jedoch nicht das gesamte Netzwerk betroffen. Hubs mit 5 Ports (Anschlⁿsse fⁿr Rechner) gibt es bereits ab 100 DM in der 100 MBit-Ausfⁿhrung. Wer nur 2 Rechner vernetzen m÷chte, kann auf einen Hub verzichten und dafⁿr ein Cross-Connect-Kabel einsetzen, welches im Handel ab 20 DM angeboten wird. Ab dem dritten Rechner wird aber ein Hub notwendig. Die Kosten belaufen sich damit fⁿr 2 Rechner auf ca. 80 DM. Ein 100 MBit-Hub kann allerdings nur dann auch Kontakt zu langsamen 10MBit-Karten aufnehmen, wenn der Hub fⁿr jeden Port die Geschwindigkeit separat einstellen kann.
Einrichtung des Betriebssystems
Fⁿr den normalen Hausgebrauch oder zum Spielen braucht es keinen eigenen Server auf Windows NT-Basis. Hier reicht Windows 9x als Betriebssystem v÷llig aus.
Nach dem Einbau der Netzwerkarten installiert Windows in der Regel einige Komponenten nach. Die Schaltzentrale fⁿr das Netzwerk verbirgt sich dann in der Systemsteuerung unter Netzwerk. Hier sollten als Netzwerkkomponenten mindestens eingetragen sein: "Client fⁿr Microsoft Netzwerke", die Netzwerkkarte sowie "TCP/IP->Netzwerkkarte". Letzteres wird als Bindung bezeichnet und beschreibt, welches Protokoll fⁿr welches GerΣt benutzt wird. Sollte die Bindung "TCP/IP->Netzwerkkarte" nicht vorhanden sein, kann man diese unter den Eigenschaften der Netzwerkkarte aktivieren. Andere Netzwerkprotokolle wie NetBEUI oder IPX/SPX werden in der Regel nicht ben÷tigt. Solche Bindungen k÷nnen daher gel÷scht werden.
Damit die Rechner wechselseitig auch auf Dateien und Drucker des anderen zugreifen k÷nnen, muss der Dienst "Datei- und Druckerfreigabe" installiert sein. Sollte dieser fehlen, kann er ⁿber "Hinzufⁿgen", "Dienst" installiert werden. Fⁿr den Zugriff auf Dateien und Drucker des jeweiligen Rechners muss dies unter dem Button "Datei- und Druckerfreigabe" ausdrⁿcklich aktiviert werden.
Die meisten der EintrΣge unter "Netzwerk" bieten noch weitere Optionen und Einstellungen, welche sich unter dem Button "Eigenschaften" verbergen, wenn man einen Eintrag selektiert hat. Hier mⁿssen hier noch einige ─nderungen vorgenommen werden, damit das Netz optimal lΣuft.
Die Bindung "TCP/IP->Netzwerkkarte" zeigt unter ihren Eigenschaften eine Fⁿlle von Registerkarten. Von besonderer Bedeutung ist hier die Registerkarte IP-Adresse. Da kein NT-Server im Netz vorhanden ist, muss jeder Rechner eine eigene IP-Adresse bekommen. Fⁿr private C-Netzwerke sind folgende IP Adressen zulΣssig: 192.168.0.1 bis 192.168.255.254. Die dritter Ziffer kann frei gewΣhlt werden, muss aber fⁿr alle Rechner im Netz gleich sein, z.B. 192.168.100.100 fⁿr Rechner 1, 192.168.100.101 fⁿr Rechner 2, SubnetMask 255.255.255.0.
Sofern der Rechner fⁿrs Internet benutzt wird, ist auch eine Bindung "TCP/IP->DF▄-Adapter" vorhanden. Bei dieser "Bindungen" muss darauf achten, dass unter den Eigenschaften bei "Client fⁿr Microsoft Netzwerke" und "Datei- und Druckerfreigabe" keine Auswahl vorhanden ist. Diese Sicherheitslⁿcke wⁿrde es einem Hacker erlauben, auf das Dateisystem des Rechners zuzugreifen, wenn dieser gerade im Internet ist.
Zuletzt muss bei "Netzwerk" unter der Registerkarte "Identifikation" der jeweilige Rechnername und die Arbeitsgruppe angepasst werden. Wichtig ist hierbei, dass die Arbeitsgruppe beider Rechner ⁿbereinstimmt, damit diese sich im Netz gegenseitig finden.
Hat man die beschriebenen Einstellungen auf beiden Rechnern vorgenommen, ist das Netzwerk einsatzbereit. Unter dem Symbol "Netzwerkumgebung" auf dem Desktop sollte nach einem Neustart beider Rechner der jeweils andere Rechner angezeigt werden. Ist dies nicht der Fall, sollte man nochmals die Vergabe der IP-Adressen und Arbeitsgruppe ⁿberprⁿfen. M÷glich wΣre auch ein Problem bei der Aushandlung der Verbindungsgeschwindigkeit. Diese kann man ggf. auch manuell unter den Eigenschaften der Netzwerkkarte bei "Erweitert" festlegen. Die automatische Aushandlung scheitert oft, wenn ein Hub eingesetzt wird. Optional sollte man daher die Verbindungsgeschwindigkeit auf 100 Half-Duplex schalten.
Damit man die Ressourcen des anderen Rechners auch nutzen kann, mⁿssen hierfⁿr Freigaben erfolgen. Im Kontextmenⁿ eines jeden Ordners, Laufwerks oder Druckers erscheint hier das Menⁿ "Freigabe". Neben dem Freigabe-Name, legt man hierⁿber auch die ZugriffsbeschrΣnkung durch Kennw÷rter fest. Greift ein anderer Rechner auf diese Ressource zu, verlangt Windows das entsprechende Kennwort, welches gespeichert werden kann. Eine BeschrΣnkung auf Benutzerebene wie Windows NT / 2000 kennt Windows 9x nicht. Aus diesem Grund kann man auf Freigaben eines NT-Rechners nur zugreifen, wenn der Benutzername des Win9x-Rechners in der Benutzerdatenbank des NT-Rechners eingetragen ist. Das abgefragte Kennwort ist dann das vergebene Login-Kennwort auf dem NT-Rechner.
Freigegebene Ordner und Laufwerke k÷nnen ⁿber das Kontextmenⁿ auch verbunden werden, d.h. sie bekommen einen Laufwerksbuchstaben und erscheinen als Netzwerk-Laufwerk im Explorer und Arbeitsplatz und damit auch in den Dialogboxen "╓ffnen" und "Speichern" aller Applikationen. Sind nicht beide Rechner gleichzeitig angeschaltet, werden verbundene Laufwerke beim Start als nicht vorhanden moniert. Dieses Verhalten kann man unter "Eigenschaften" des "Clients fⁿr Microsoft Netzwerke" abschalten, indem man bei Netzwerkanmeldeoptionen "Schnelle Anmeldung" selektiert. Verbundene Laufwerke werden dann erst bei deren Zugriff auf Verfⁿgbarkeit hin ⁿberprⁿft.
![]() |
Copyright ⌐ 1996/2000 by Frank Ullrich