Sie können Ihr Netzwerk so konfigurieren, dass Internet Explorer beim ersten Ausführen automatisch konfiguriert wird. Auf diese Weise können der Verwaltungsaufwand und unter Umständen die Anfragen beim Help Desk bezüglich der Browsereinstellungen reduziert werden.
Die automatische Konfiguration von Browsereinstellungen, die auf WPAD (Web Proxy AutoDiscovery) basiert, wird sowohl von DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) als auch von DNS (Domain Name System) unterstützt. Mit den entsprechenden Einstellungen können DHCP- und DNS-Server die Browsereinstellungen automatisch erkennen und konfigurieren.
Dieses Feature beruht auf bestehenden Technologien zur automatischen Konfiguration, mit deren Hilfe ein Browser von einem zentralen Standort aus über einen URL zur automatischen Konfiguration (.ins-Datei) oder eine Javascript Proxy-Komfigurationsdatei (.js-, .jvs- oder .pac-Datei) konfiguriert werden kann.
Mit der automatischen Erkennung kann ein Browser nun beim Starten automatisch konfiguriert werden, sogar dann, wenn der Browser nicht zuerst durch den Administrator konfiguriert wurde. Sollte beispielsweise ein Benutzer eine nicht angepasste Version des Browsers aus dem Internet downloaden statt eine angepasste Version, die auf dem Server der Firma zur Verfügung steht, zu installieren, so kann die automatische Erkennung den Browser dieses Benutzers automatisch konfigurieren und anpassen.
Wenn Sie im IEAK festlegen möchten, dass die automatische Erkennung der Browsereinstellungen verwendet wird, aktivieren Sie im Bildschirm Automatische Konfiguration des Assistenten zur automatischen Anpassung von Internet Explorer die Option Automatische Suche der Einstellungen.
DHCP-Servern ermöglichen es dem Administrator, globale und subnet-spezifische TCP/IP-Parameter zentral festzulegen und Parameter für Clients zu definieren, die reservierte Adressen verwenden. Wird ein Clientcomputer zwischen Subnets verschoben, so wird er beim Start automatisch für TCP/IP neu konfiguriert.
Bei DNS (Domain Name Service) handelt es sich um einen Satz von Protokollen und Diensten in einem TCP/IP-Netzwerk, der es Benutzern erlaubt, unter Verwendung hierarchischer benutzerfreundlicher Namen nach anderen Computern (häufig als "Hosts" bezeichnet) zu suchen, anstatt numerische IP-Adressen verwenden zu müssen.
Die Verwendung von DHCP mit der automatischen Erkennung bietet sich vor allem für LAN (Local Area Network)-basierte Clients an, wohingegen DNS sowohl LAN-basierten als auch DFÜ-Benutzern die Möglichkeit bietet, ihre Einstellungen ausfindig zu machen. Im Vergleich zu DNS, auf das Netzwerk- und DFÜ-Benutzer zurückgreifen können, bietet DHCP schnelleren Zugriff für LAN-Benutzer sowie größere Flexibilität bei der Angabe der Konfigurationsdateien.
Um die automatische Erkennung von Browsereinstellungen zu ermöglichen, müssen Sie auf DNS-Servern und/oder DHCP-Servern bestimmte Einstellungen konfigurieren.
Um die automatische Erkennung von Browsereinstellungen auf einem DHCP-Server einzurichten, müssen Sie einen neuen Optionstyp mit der Kodenummer 252 erstellen.
Im folgenden Verfahren wird erläutert, wie Sie mit Hilfe des Microsoft DHCP-Managers unter Windows NT 4.0 eine neue DHCP-Option erstellen können, die entweder global sein kann oder sich auf einen bestimmten Bereich bezieht. Falls der Microsoft DHCP-Manager nicht installiert ist, lesen Sie in der Dokumentation zu Microsoft NT 4.0 nach, wie der Manager installiert wird.
Klicken Sie in der Liste Optionsklasse auf die Klasse, für die Sie einen neuen Optionstyp hinzufügen möchten, und klicken Sie dann auf Neu.
Beispiele:
http://www.microsoft.com/webproxy.pac
http://marketing/config.ins
http://###.#.###.#/account.pac
Geben Sie im Feld Bezeichner die Codenummer 252 ein, die Sie mit diesem Optionstyp verknüpfen möchten.
Um die automatische Erkennung von Browsereinstellungen für DNS zu aktivieren, müssen Sie entweder den Hosteintrag oder den CNAME-"Alias"-Eintrag in der DNS-Datenbankdatei konfigurieren.
Ein Hosteintrag wird für die statische Zuordnung von Host (Computer)-Namen zu IP-Adressen innerhalb einer Zone verwendet. Ein Hosteintrag enthält Einträge für alle Hosts, die statische Zuordnungen erfordern, wie z. B. Arbeitsstationen, Namensserver und Mailserver.
Die Syntax lautet: <Hostname> IN A <IP-Adresse von Host>
Zum Beispiel:
corserv | IN | A | 192.55.200.143 |
Namensserver2 | IN | A | 192.55.200.2 |
Mailserver1 | IN | A | 192.55.200.51 |
Diese Einträge werden gelegentlich auch als "Aliasse" bezeichnet; im technischen Bereich dagegen ist die Bezeichnung CNAME-Eintrag ("Kanonischer Name") geläufig. Diese Einträge ermöglichen es, mit mehr als einem Namen auf einen einzelnen Host zu verweisen. Beispielsweise erleichtert die Verwendung kanonischer Namen die Verwaltung sowohl eines FTP-Servers als auch eines Webservers auf demselben Computer.
Geben Sie in der DNS-Datenbankdatei einen Hosteintrag namens wpad ein, der auf die IP-Adresse des Webservers verweist, der die Datei für die automatische Konfiguration mit der Erweiterung .pac, .jvs, .js oder .ins enthält.
Oder geben Sie einen CNAME-Alias namens wpad ein, der auf den Namen (den aufgelösten Namen, nicht die IP-Adresse) des Servers verweist, der die Datei für die automatische Konfiguration mit der Erweiterung .pac, .jvs, .js oder .ins enthält.
Anmerkungen
Bei der Verwendung von DNS erstellt Internet Explorer eine Standard-URL-Vorlage auf der Grundlage des Hostnamens wpad.
Zum Beispiel:
http://wpad.domain.com/wpad.dat
Folglich müssen Sie auf dem Webserver wpad eine Datei oder einen Umleitungspunkt namens wpad.dat einrichten, der den Inhalt der Datei für die automatische Konfiguration übermittelt.