PC Player

Fragen rund um Laufwerke (1/7)


Endlosschleife auf der Festplatte
Wer A sagt...
Manche mögen's gemütlich
Der fast normale Turbo-Wahnsinn
Es spukt im Computer
Datenpacken ohne Reue?
CD ist nicht gleich CD
Lesefehler ohne Datenverluste

Endlosschleife auf der Festplatte
Bei dem Versuch, die "Super Karts"-Demo von PC Player plus 11/94 laufen zu lassen, bin ich auf folgendes Problem gestoßen. Nach der Joystickkalibrierung ist das Programm mehrfach abgestürzt. Als ich danach die Verzeichnisstruktur der Festplatte kontrolliert habe, fand sich ein neuer Baum ("\kart\kart\kart\...", usw.). In jedem Kart-Unterverzeichnis stand die vollständige Verzeichnisstruktur der Festplatte. Es muß sich wohl eine Art von Endlosschleife gebildet haben. Löschung von Daten in "einem Unterverzeichnis" führten zum Verlust der Daten im Stammverzeichnis. Der gesamte Baum ließ sich weder unter DOS (6.0), noch mittels PC Tools löschen. Bleibt einem ohne DOS 6.2 (Scandisk) noch eine andere Möglichkeit, als die Festplatte zu formatieren?
(Stephan Kubitschek, München)

Dieses Phänomen hat uns auch schlaflose Nächte bereitet, da es sporadisch bei einigen wenigen Lesern und jeweils bei anderen Demo-Programmen aufgetaucht ist. Schließlich haben wir des Pudels Kern entdeckt: Im Cache-Programm "SmartDrv" von Microsoft ist ein übler Bug. Wenn auf der Festplatte das "Write Caching" eingeschaltet ist, kann unter bestimmten Umständen bei der Installation eines Programms von CD-ROM diese Struktur entstehen. Der Fehler ist reproduzierbar und konnte von uns schließlich sogar bei einer Reihe von professionellen Spielen entdeckt werden, zum Beispiel bei "Magic Carpet".
Um die Endlosschleife zu vermeiden gibt es zur Zeit nur einen sicheren Weg: Der Aufruf von SmartDrv darf nur mit dem Parameter "/X" erfolgen. Dieser schaltet das Write Caching ab. Ändern Sie also alle Zeilen in der AUTOEXEC.BAT, die SMARTDRV.EXE enthalten so ab, daß die Zeile mit "/X" abschließt. Nach dieser Änderung konnten wir in keiner Konfiguration die Endlosschleifen erzeugen - der Fehler scheint so gebannt zu sein.
Eine Garantie kann man so natürlich nicht geben und deswegen unsere Warnung: Wenn Ihre Festplatte wichtige Daten enthält, sollten Sie immer vor Installation einer neuen Software zumindest diese wichtigen Daten auf einem Backup sichern. Es wäre doch sehr unangenehm, wenn dieser Fehler eine Doktorarbeit oder die komplette Budgetplanung für Ihre Firma schluckt.
Ist das Endlosverzeichnis auf der Platte aufgetaucht, sollten Sie folgende Schritte beherzigen: Formatieren Sie mehrere Disketten und machen Sie eine Diskette mit dem SYS-Kommando zu einer Boot-Diskette. Spielen Sie das Programm SCANDISK.EXE aus dem DOS-Verzeichnis auf diese Diskette. Wahlweise nehmen Sie statt SCANDISK auch NDD (Norton Diskdoktor, enthalten in den Norton Utilities) oder DISKFIX (enthalten in den PC Tools). Auf die anderen Disketten kopieren Sie alle Dateien, die auf keinen Fall verloren gehen dürfen. Booten Sie den Rechner von der angelegten Diskette und lassen Sie SCANDISK alle Fehler reparieren. Prüfen Sie danach, ob noch alle Programme laufen und schalten Sie Smartdrive aus.


Wer A sagt...
Ich besitze einen 386SX mit einem 3,5-Zoll- und einem 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerk. Das erstere ist bei mir Laufwerk A, das andere B. Dazu folgendes Problem:
Wegen eines Shareware-Formatierprogramms möchte ich die Laufwerke wechseln. Ich habe das CMOS-Setup aufgerufen und die Laufwerke andersherum gestellt (A = 1,2 MByte, B = 1,44 MByte). Wenn ich jetzt Laufwerk A anspreche, reagiert trotzdem das 3,5-Zoll-Drive. Wenn ich aber eine Diskette in dieses Laufwerk schiebe, meldet es einen Lesefehler. Was soll ich nur tun?
(Christian Auel, Lohfelden)

Leider funktioniert das Floppy-wechsel-Dich so einfach nicht. Das Kabel, das vom Floppycontroller zu den beiden Laufwerken führt, weist nämlich zwischen dem ersten und zweiten Drive ein paar umgedrehte Steuerleitungen auf. Das heißt: das Laufwerk an dem einen Anschluß ist anders mit der Controllersteckkarte verbunden als das Zweite. Das Diskettenlaufwerk am äußersten Anschluß ist fürs BIOS immer "A" das dem Controller am nächsten liegende immer "B" Mit einem Tausch der CMOS-Werte im Setup geben Sie daher nur die falschen Laufwerkstypen an (ändern aber an der physikalischen Anordnung nichts). Dies führt zwangsläufig zu Lesefehlern auf beiden Floppies - also Hände weg davon. Viel einfacher geht's meist per Software, sofern Ihr Utility nicht zu tief ins DOS eindringt. Der Befehl
SUBST A: B:\
lenkt zum Beispiel alle Zugriffe auf Laufwerk A: zum Laufwerk B:, während
SUBST B: A:\
das Umgekehrte bewirkt. Beide Befehle zugleich (also A und B komplett vertauschen) funktioniert damit aber leider nicht.


Manche mögen's gemütlich
Seit kurzem tritt bei mir ein seltsames Problem auf, und zwar ab dem Zeitpunkt, an dem der PC in ein geräumiges Tower-Gehäuse umgezogen ist. Die Festplatte habe ich dabei neu formatiert und DOS 5.02 installiert. Wenn ich nach dem Einschalten direkt die Taktfrequenz hochschraube (12 MHz), dann stürzt der PC nach zirka 30 Sekunden ab mit der Meldung:
PARITY ERROR - SYSTEM HALTED
Wenn ich allerdings erst nach zirka 15-20 Minuten die Taktfrequenz erhöhe, dann läuft alles normal. Können Sie mir erklären, warum der PC einfach so abstürzt? Was kann ich dagegen tun?
(Roman Brosowski, Ormesheim)

Der Haupttakt Ihres Computers beeinflußt allem Anschein nach unmittelbar den sogenannten Bustakt. Das ist die Taktfrequenz, die an allen Steckkarten anliegt. Eine Ihrer Steckkarten ist (unter anderem) für die Steuerung der Festplatte zuständig. ISA-Steckkarten (XT/AT-Bus) sind aber nur ausgelegt auf eine maximale Taktfrequenz von 8,33 Megahertz. Manche verkraften mehr, doch gerade Festplattencontroller reagieren sehr allergisch auf Taktfrequenzerhöhungen in Regionen von 10 bis 16 MHz.
Ihre Controller/Festplatten-Kombination läuft höchstwahrscheinlich bei 12 MHz im absoluten Grenzbereich und hat im alten Gehäuse zufällig noch reibungslos funktioniert. War die Platte waagerecht statt senkrecht eingebaut (und umgekehrt)? Vielleicht war es da auch etwas wärmer, denn offensichtlich stabilisiert sich die labile Festplatten-Funktion, sobald sich Controller und/oder Harddisk erwärmt haben.
Das ist aber natürlich keine befriedigende Dauerlösung. Versuchen Sie im CMOS-BIOS-Setup Ihres Rechners den Bustakt zu korrigieren. Bei Computern mit 25 MHz Taktfrequenz müssen Sie bei dem Parameter "AT-Bus Clock" zum Beispiel einen Teilfaktor von 3 einstellen. Das heißt, daß der Takt an den Steckplätzen ein Drittel des Prozessor/Systemtakts (25 MHz/3 = 8,33 MHz) sein soll.
"Eine andere Ursache für das seltsame Verhalten Ihres Rechners kann aber auch die Neuformatierung der Festplatte sein. Kontrollieren Sie mal, ob im CMOS-Setup tatsächlich die richtigen Zylinder/Kopf/Sektor-Werte Ihrer Harddisk eingetragen sind. Partitionieren (mit FDISK) und formatieren Sie anschließend die Platte in jedem Fall nochmal neu. Dazu müssen Sie MS-DOS von Diskette booten, FDISK ausführen und anschließend den Befehl
FORMAT C: /S
eingeben. Natürlich sollten Sie vorher alle wichtigen Daten sichern, die sich auf der Platte befinden - nachher ist garantiert nichts mehr drauf. Schließlich installieren Sie wie gewohnt MS-DOS und testen, ob der seltsame Absturz immer noch auftritt.


Der fast normale Turbo-Wahnsinn
Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines 486DX-33 mit VESA Local Bus. Mein Rechenwerk wurde zwar von kundiger Hand (Escom) zusammengeschraubt, enthält aber nun leider kein allzu detailliertes Handbuch zum Lösen des folgenden Problems.
Beim Booten meines Rechners werde ich urplötzlich gefragt, ob ich Turbo-Mode, Fast-Mode oder Normal-Mode einstellen möchte. Jeder will natürlich einen möglihst schnellen Rechner, also habe ich den Turbo-Mode aktiviert. Doch Tücke: "Turbo"entpuppte sich als der behäbigste der drei Modi. Im Gesamtleistungsindex von PC Tool's
"SysInfo" (SI) schneidet der Fast-Mode am besten und besagter Turbo-Mode am schlechtesten ab.
Escom murmelte etwas von "Local Bus"und "externem BIOS" Was ist das, und wie beeinflussen diese drei Einstellmöglichkeiten die Computer-Geschwindigkeit?
(Thilo Berner)

Des Rätsels Lösung ist recht einfach. Die drei Einstellungs-Varianten (Fast, Normal, Turbo) beziehen sich nicht auf die Prozessorleistung, sondern allein auf die Betriebsart des Festplatten-Controllers. Da dieser bei Ihrem PC in Local-Bus-Technik gefertigt ist, kann er die Daten vom Computer schneller zur Festplatte und zurück schaufeln wie ein "normaler"
AT-Bus-Controller. Kann, wohlgemerkt - muß aber nicht. Die Daten können in gewohnter 16-Bit-Technik übertragen werden (Normal Mode), im flotteren 32-Bit-Verfahren (Fast Mode) oder im noch schnelleren 32-Bit/Multi-Command-Modus (Turbo Mode). Der Turbo Mode ist aber nur dann wirklich der rasanteste, wenn auch die Festplatte mitspielt. Sprich, wenn sie den Multi-Command-Modus beherrscht (die Platte empfängt mehrere Befehle hintereinander und führt diese in der optimalen Reihenfolge aus). Kann sie das nicht, dann ist der Turbo-Mode mitunter (wie in Ihrem Fall) sogar noch langsamer als der Normal-Mode. Sie müssen also tatsächlich alle drei Modi ausprobieren und jedes mal die Festplattengeschwindigkeit messen, um die für Ihr System optimale Einstellung zu ermitteln.
Die Einstellung erfolgt entweder direkt interaktiv beim Booten (das ist das einfachste), oder muß von Ihnen manuell als Parameter an den Controller-Treiber-Aufruf in die CONFIG.SYS eingetragen werden. Wie das geht, steht entweder im Controller-Handbuch oder in einer README-Datei, die sich auf der Treiberdiskette befinden sollte.


Es spukt im Computer
Als meine alte Festplatte aus allen Nähten zu platzen drohte, habe ich sie kurzerhand eigenhändig durch eine neue ersetzt, die doppelt so viele Bytes faßt. Obwohl sie einwandfrei zu laufen scheint, muß sie aber doch einen Defekt haben. Alle paar Minuten gibt sie ein deutlich zu hörendes "Grrrrrd" von sich - auch wenn ich gar nicht auf die Platte zugreife und weder Windows noch Smartdrive geladen sind. Was kann das sein? Soll ich die Platte umtauschen (noch ist Garantie drauf)?
(Peter Lindner, Augsburg)

Lassen Sie das gute Stück ruhig eingebaut. Das Geheimnis dieses (rund eine Sekunde dauernden) Surrens liegt darin, daß sich vor allem Festplatten mit großer Kapazität im Betrieb recht heftig erwärmen und sich Gehäuse, Platten und Kopfarme unterschiedlich stark ausdehnen. Deshalb muß sich jede Festplatte nach einer gewissen Zeit neu justieren, um jede Spur exakt und schnell anfahren zu können. Diese Automatik-Justage heißt "Rekalibrierung"und ist bei manchen Festplatten deutlich, bei anderen weniger deutlich vernehmbar. Deshalb ist Ihnen dieser Vorgang bei Ihrer alten Harddisk vermutlich nie aufgefallen.
(ts)

Noch mehr Kürzel
Was ist der Unterschied zwischen IDE und E-IDE, SCSI, SCSI-2 und Wide-SCSI? Um wieviel ist SCSI schneller?
(Georg Steinlein, München)

E-IDE, "Enhanced IDE" ist der verbesserte IDE- ("Integrated Drive Electronics"), also AT-Bus-Standard für Festplatten. Er ermöglicht höhere Datenraten. Neuere Controller besitzen meistens beide Anschlüsse, so daß Sie insgesamt vier Harddisks anschließen können - zwei am alten IDE, zwei am neuen E-IDE.
Neue CD-ROM-Laufwerken haben meistens ein E-IDE-Interface und können zusammen mit einer alten IDE-Platte betrieben werden; nur wenn Sie auch E-IDE-Platten besitzen, können zwei Festplatten und zwei CD-ROMs an einen Controller gesteckt werden.
SCSI-2 ist der abwärtskompatible Nachfolger von SCSI ("Small Computer System Interface") mit erweitertem Befehlssatz und 16 anstatt 8 Datenleitungen. Wide-SCSI ist der neueste, schnellste Standard, der aber einen neuen Miniaturstecker benötigt und zur Zeit nur von wenigen Festplatten und Controllern unterstützt wird. SCSI ist im Echtbetrieb nicht unbedingt schneller als IDE, schon gar nicht als E-IDE. Durch den höheren Protokoll-Overhead kann SCSI bei vielen kleinen Dateien und häufigen Dateizugriffen sogar merklich langsamer erscheinen. Seine Vorteile kann SCSI aber ausspielen, wenn mehrere (bis zu 7) Festplatten, CD-ROM-Drives, Streamer oder Scanner angeschlossen werden müssen oder große Datenmengen übertragen werden, wie zum Beispiel bei Serveranwendungen.


Datenpacken ohne Reue?
Ich habe bei einem Freund gesehen, wie er Programme und Daten mit dem Programm "PKZIP" auf immens kleinen Raum zusammengepackt hat. Gibt es irgendwelche Nachteile, wenn man solche Packprogramme verwendet und kann man mehrere Disketten damit bespielen?
(Marcel Messner, A-Linz)

Natürlich verwenden derartige Packer verlustfreie Komprimierungsalgorithmen und verändern nichts an den Daten. Sie können also komplett wiederhergestellt werden. Die bekanntesten Vertreter aus dieser Sparte sind die Shareware-Programme "ARJ" und "PKZIP"/"PKUNZIP", die Daten über mehrere Disketten verteilen. Ein Beispiel: Mit dem Befehl "ARJ A -v1440 A:PACKFILE *.*" werden alle Daten im aktuellen Verzeichnis bei Bedarf über mehrere HD-Disketten verteilt; mit "ARJ E -V A:PACKFILE" kopieren Sie die Daten zurück.


CD ist nicht gleich CD
Ich besitze eine Spea Showtime Plus, die ja angeblich CD-I und CD-Videos abspielen kann. Lege ich jedoch eine CD-Video ins Laufwerk und gebe "DIR" ein, kommt die Fehlermeldung: "CDR103: CDROM ist kein High-Sierra- o. ISO-9600-Format". Ist die Karte kaputt?
(Beat Brücklmayer, Thun/Schweiz)

CD-I und CD-Video verwenden ein eigenes CD-ROM-Format, das mit MS-DOS-Befehlen natürlich nicht lesbar ist. Es befinden sich ja auch keine Dateien auf den CDs. Mit der Showtime oder auch anderen MPEG-Karten wird deswegen ein spezielles Programm mitgeliefert, mit dem Sie derartige CDs abspielen können.


Lesefehler ohne Datenverluste
Ich habe mit dem Shareware-Programm CDT meine neue "Magic Carpet"-CD geSCANed und dabei auf den letzten beiden Sektoren "Read faults" bekommen. Das Spiel läuft einwandfrei. Wie kann ich jetzt rausbekommen, welche Dateien in den beiden Sektoren liegen, denn vielleicht sind es ja nur unwichtige Sachen (wie die Theme Park-Demo). Und reicht ein CDT SCAN als Umtauschgrund aus?
(Oliver Springhorn, per CompuServe)

Wenn CDT auf mehreren Laufwerken und ein und der selben CD Lesefehler findet, ist das sicherlich Grund für einen Umtausch. Handelt es sich aber nur um die letzten beiden Sektoren, ist das kein Grund zur Panik. Manchmal verrechnet sich die Mastering-Software eines CD-Herstellers und gibt beispielsweise im Directory 100 Sektoren an, obwohl nur 98 Sektoren belegt sind. Faustregel: Sind nur einige wenige Sektoren genau am Ende einer CD kaputt, ist der Inhalt der Scheibe meistens völlig fehlerfrei.


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