Den Statistiken zufolge ist E-Mail der am meisten benutzte Dienst im Internet. E-Mail wird noch mehr genutzt als das World Wide Web. Firmen, Freiberufliche und auch Privatleute können es sich heute kaum mehr leisten, auf ihren Visitenkarten keine E-Mail vorweisen zu können.
Wir beschäftigen uns in diesem Kapitel mit der Nutzung von E-Mail aus Sicht des Serverbetreibers, der Inhalte im Internet bereitstellen möchte. Davor werden einige Grundlagen der relevanten Protokolle und Standards kurz beschrieben. Wie E-Mail vom Internet aus funktioniert, wird umfassend in Kapitel 10 beschrieben.
Die im Internet benutzten Standards und Spezifikationen sind das Ergebnis koordinierter Bemühungen durch Normungsgremien und die mit diesen Gremien in Verbindung stehenden Arbeitsgruppen. Im allgemeinen genehmigen diese Gremien Änderungen von bestehenden und entwickeln neue Normen und Spezifikationen. Primär entwickeln drei Normungsgruppen Standards und Spezifikationen in Zusammenhang mit dem Internet. Diese Gruppen sind:
Die International Organization for Standardization ist eines der wichtigsten Normungsgremien der Welt. Die ISO entwickelt im allgemeinen nicht spezifisch Normen für das Internet, sondern für Rechnernetze im allgemeinen. Eine der wichtigsten Entwicklungen der Organisation ist das international anerkannte siebenschichtige Netzmodell. Dieses Modell wird Open Systems Interconnection (OSI) Referenzmodell genannt.
Die meisten Internet-Spezifikationen und -Protokolle beinhalten Normen, die von der ISO entwickelt wurden. Beispielsweise wird die ISO-Norm 8859 von allen Web-Browsern verwendet, um den Standardzeichensatz zu definieren. ISO 8859-1 definiert den Standardzeichensatz ISO-Latin-1. Die inzwischen erweiterte Variante dieses Zeichensatzes heißt ISO-Added-Latin-1. Sie haben immer dann mit diesen Zeichensätzen zu tun, wenn Sie ein Sonderzeichen, z. B. &, © oder ®, in Ihr Web-Dokument einfügen.
Die Internet Engineering Task Force ist die primäre Organisation für die Entwicklung von Internet-Standards. Alle Änderungen bestehender Internet-Standards und -Vorschläge für neue Standards werden von der IETF genehmigt. Diese Arbeitsgruppe setzt sich ein paarmal im Jahr zusammen, um Richtlinien für das Internet zu verabschieden.
Änderungen bestehender Spezifikationen und Vorschläge für neue werden von formellen Ausschüssen genehmigt. Die IETF umfaßt Dutzende solcher Arbeitsgruppen. Jede Arbeitsgruppe konzentriert sich im allgemeinen auf ein spezifisches Thema innerhalb eines Entwicklungsbereichs. Zu diesen Entwicklungsbereichen zählen unter anderem:
RFCs (Requests For Comments) werden permanent archiviert und gelten, bis sie durch eine neue RFC überholt werden. RFCs werden der allgemeinen Internet-Gemeinde zur Diskussion und für Verbesserungsvorschläge zur Verfügung gestellt.
Aus vielen RFCs entstehen letztendlich Internet-Normen, was allerdings lange dauern kann. URLs wurden z. B. durch eine globale Initiative im World Wide Web schon 1990 eingeführt. URLs werden seither zwar benutzt, jedoch wurde aus der URL-Spezifikation erst im Dezember 1994 eine RFC, und die Zulassung als Internet-Norm erfolgte erst kürzlich.
In der IETF kann jeder Mitglied werden. Die Direktoren der Arbeitsgruppen sind für die interne Verwaltung der IETF zuständig. Zusammen mit dem Vorsitz der IETF bilden diese Direktoren die Internet Engineering Steering Group (IESG), d. h. den Lenkungsausschuß für Internet-Entwicklungen. Unter der Leitung der Internet Society handhabt der IESG den betrieblichen Ablauf der IETF.
Weitere Informationen über die Internet Society und die Mitgliedschaft in der Internet Society finden Sie an der Web-Site: http://www.isoc.org/ .
Das WWW-Konsortium wird vom Laboratory for Computer Science am Massachusetts Institute of Technology (MIT) verwaltet. Seine Aufgabe ist die Ausarbeitung einheitlicher Normen für die Weiterentwicklung des World Wide Web. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame Initiative von MIT, CERN und INRIA. Das US-amerikanische W3C-Zentrum befindet sich am MIT und wird auch von diesem geführt. Das europäische W3C-Zentrum ist am INRIA, dem französischen Institut für Entwicklungen in Computertechnik und Automation, angesiedelt. CERN und INRIA arbeiten hinsichtlich der Verwaltung des europäischen W3C-Zentrums eng zusammen.
Das W3C wurde gegründet, um die gemeinsame Ausarbeitung von Normen für die Entwicklung von Web-Technologien zu unterstützen. Eines der wichtigsten Ziele des W3C ist es, Web-Entwicklern und -Nutzern eine gemeinsame Informationsablagestelle (Global Information Repository) bereitzustellen. Zu diesem Zweck führt das W3C mehrere Web-Sites, an denen Sie die neuesten Entwürfe in bezug auf Web-Entwicklungen finden.
Ein weiteres Ziel des W3C ist die Bereitstellung von Prototyp-Anwendungen, die auf neuen Technologien basieren, die in Internet-Entwürfen vorgeschlagen wurden. An der Web-Site des W3C finden Sie z. B. den Browser Arena. Arena ist mit HTML 3.0 kompatibel und soll Web-Publishern bereitgestellt werden, um die neuen Funktionen von HTML 3.0 zu testen.
Bei der Ausarbeitung von Spezifikationen und Normen, die der IETF unterbreitet werden, arbeitet W3C eng mit seinen Mitgliedsorganisationen zusammen. Diese Mitgliedsorganisationen zahlen eine Gebühr, die sich nach dem Mitgliedsstatus richtet. Derzeit zählen zum W3C große Unternehmen wie AT&T, Adobe Systems, America Online, Bellcore, CompuServe, Delphi Internet, Digital Equipment Corporation, Eastman Kodak Company, Electricité de France, Hewlett Packard, IBM, Lotus Development Corporation, MCI Telecommunications, Michelin, Microsoft Corporation, Mitsubishi Electric Corporation, NCSA, NEC Corporation, Netscape Communications Corporation, NeXT Computer, Novell, das Open Software Foundation Research Institute, Oracle Corporation, O'Reilly & Associates, Prodigy Services Company, Silicon Graphics, Softquad, Sony Corporation, Spry, Spyglass und Sun Microsystems.
Ein einfaches Protokoll, das E-Mail von einer entfernten Mailbox holt, ist POP3 (Post Office Protocol), das in RFC 1225 definiert ist. Es bietet dem Benutzer Befehle zum An- und Abmelden, Holen und Löschen von Nachrichten. Das Protokoll selbst besteht aus ASCII-Text und weist nichts von den SMTP-Zutaten auf. POP3 holt lediglich E-Mail von der entfernten Mailbox und speichert sie auf dem lokalen System des Benutzers zum späteren Lesen. Das POP3-Protokoll ist in RFC 1460 definiert.
Im Internet wird E-Mail dadurch versendet, daß die Quellmaschine eine TCP-Verbindung zu Port 25 der Zielmaschine aufbaut. Das Abtasten dieses Ports ist ein E-Mail-Daemon, der SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) spricht. Dieser Daemon nimmt ankommende Verbindungen an und kopiert Nachrichten in die entsprechenden Mailboxen. Kann eine Nachricht nicht zugestellt werden, wird ein Fehlerbericht mit dem ersten Teil der unzustellbaren Nachricht ausgegeben und an den Absender zurückgeschickt.
SMTP ist ein einfaches ASCII-Protokoll. Nach dem Aufbau der TCP-Verbindung zu Port 25 wartet die sendende Maschine, die als Client fungiert, bis die empfangende Maschine, die als Server auftritt, zuerst mit der Kommunikation beginnt. Der Server beginnt durch Aussenden einer Textzeile, durch die er sich identifiziert und mitteilt, ob er E-Mail annehmen kann. Andernfalls trennt der Client die Verbindung und versucht es später noch einmal.
Ist der Server bereit, E-Mail entgegenzunehmen, kündigt der Client an, von wem die E-Mail kommt und an wen sie gerichtet ist. Existiert das angegebene Empfängerziel, gibt der Server dem Client das Startzeichen zum Senden. Dann sendet der Client die Nachricht und der Server bestätigt sie. Im allgemeinen sind keine Prüfsummen erforderlich, weil TCP einen zuverlässigen Bytestrom bietet. Sind mehrere Nachrichten zu versenden, werden sie jetzt nacheinander übertragen. Wurden alle Nachrichten in beiden Richtungen ausgetauscht, wird die Verbindung abgebaut.
Um einen effektiven Mail-Server einzurichten, brauchen Sie ein System mit einem SMTP- und einem POP-3-Server. Inzwischen gibt es auf dem Markt zahlreiche Mail-ServerPakete für Windows 3.1, Windows 95 und Windows NT. In den folgenden Abschnitten werden einige dieser Pakete vorgestellt.
Anschließend wird NT Mail stellvertretend für alle vergleichbaren Produkte ausführlich beschrieben.
Für Windows 95 und NT werden ausgezeichnete Mail-Server angeboten. Die Zahl steigt ständig und das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr unterschiedlich, deshalb sollten Sie vorab einen Vergleich anstellen. Der Microsoft Exchange-Server ist ein Beispiel von Produkten, die ursprünglich das Internet scheuten, inzwischen aber zu einem ausgezeichneten Mail-Gateway für das Internet weiterentwickelt wurden. Wir dürfen davon ausgehen, daß sich vor allem auch im Bereich der Intranets in den nächsten Jahren viel ereignet, vor allem, weil sich Windows NT als gute Alternative zu UNIX abzuzeichnen scheint.
Mercur ist Shareware und wurde zuletzt im April 1996 aktualisiert. Die derzeitige Version ist 1.84. Das Paket kostet je nach Anzahl der Lizenzen zwischen $ 50 und $ 640. Die URL-Adresse ist http://www.atrium.de/mercur/mcr_eng.htm .
Mercur ist ein kompletter SMTP/POP3-Server für Windows 95 und Windows NT. Der Server läuft als Systemdienst und ist leicht über die Systemsteuerung zu installieren und zu konfigurieren. Mercur hat übersichtliche Verwaltungsfunktionen und kann mehrere Domänen handhaben.
SL Mail95 & NT ist Shareware und wurde zuletzt im April 1996 aktualisiert. Die derzeitige Version ist 2.0. Das Produkt kann 14 Tage kostenlos getestet werden. Das Paket kostet in der NT-Version $ 325 und für Windows 95 $ 189. Die URL-Adresse ist http://www.seattlelab.com .
Das Produkt ist ein starker SMTP/POP3-Server mit automatischen Respondern, Mailinglisten und vielen weiteren Merkmalen. Hinsichtlich der Anzahl der Benutzer oder Mailinglisten gibt es keine Einschränkungen.
Mail Coach ist Shareware und auf drei Benutzer beschränkt. Es wurde zuletzt im Juni 1996 aktualisiert. Die derzeitige Version ist 1.0. Das Paket kostet für die ersten fünf Benutzer $ 210 und für weitere fünf Benutzer $ 90. Die URL-Adresse ist http://www.multi.se/ymex/mailcoach.htm .
Mail Coach ist ein SMTP/POP3-Server mit UUCP-Mail-Transport. Das bedeutet, daß der Server Mail über LAN von und zu Clients übertragen kann, die mit einem Standard-Mail-Programm für das Internet arbeiten, und ausgehende Mail an den Internet-Provider in Stapeln hochladen kann. Diese Fähigkeit wird aber mit zunehmender Größe des Internet immer weniger geschätzt.
Cmail ist ein kommerzielles Paket. Es wurde zuletzt im April 1996 aktualisiert. Die derzeitige Version ist 1.7. Das Paket kostet für 10 Benutzer $ 325. Die URL-Adresse ist http://www.computalynx.co.uk .
Cmail läuft unter Windows 95 und NT 3.51. Es bedient mehrere Mail-Accounts über einen Provider-Anschluß.
NT Mail und wurde zuletzt im Mai 1996 aktualisiert. Die derzeitige Version ist 3.02d. Das Paket ist auf die Verwendung mit einem Trial Key beschränkt. Die URL-Adresse ist http://www.net-shopper.co.uk .
Post Office ist Shareware und kann für die Dauer von 45 Tagen kostenlos getestet werden. Es wurde zuletzt im Mai 1996 aktualisiert. Die derzeitige Version ist 1.93B. Die URL-Adresse ist http://www.software.com/prod/po/po.html .
Post Office ist ein solider beliebter SMTP/POP3- und Finger-Server, der über eine webgesteuerte Oberfläche konfiguriert und verwaltet wird.
Für Windows 3.1 gibt es eine kleine Reihe von Mail-Servern. Diese Server werden nicht empfohlen, weil sie für eine kommerzielle Umgebung bzw. eine größere Last nicht robust genug sind. Möchten Sie aber mehrere E-Mail-Adressen benutzen oder alle E-Mail einer bestimmten Domäne kontrollieren, eignen sich diese Server sehr gut. Bedenken Sie dabei aber, daß der Betrieb eines E-Mail-Servers kritisch ist, denn diese Server laufen durchgehend rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche.
SLMail ist Shareware und wurde zuletzt im April 1996 aktualisiert. Die derzeitige Version ist 2.0. Das Paket kostet $ 100. Die URL-Adresse ist http://www.seattlelab.com .
SLMail für Windows 3.1 ist ein netter SMTP/POP3-Server mit automatischen Respondern, Mailinglisten und vielen weiteren Merkmalen. Er hat keine Verwaltungswerkzeuge wie seine großen Brüder für Windows 95 und Windows NT und unterstützt maximal zwei virtuelle Domänen.
NT Mail ist eine ausgereifte Implementierung mit Konfigurationsbeispielen und Konzepten, die ein guter Mail-Server aufweisen soll. Der Server ist robust und ausreichend stabil für den Einsatz in Unternehmen, andererseits aber bescheiden in bezug auf Ressourcen.
Die Merkmale von NT Mail sind eindrucksvoll. NT Mail wird von Internet Shopper Ltd. in Großbritannien hergestellt. Die Home-Page ist www.net-shopper.co.uk. Sehen Sie an dieser Site ab und zu nach Updates, Neuheiten usw. nach.
Nachdem Sie NT Mail heruntergeladen haben, brauchen Sie einen Lizenzschlüssel (Test- oder kommerzielle Version). Nach Erhalt des Schlüssels sind Sie bereit, mit der Installation zu beginnen. Während der Installation werden Sie nach folgenden Informationen gefragt:
Kopieren Sie die ZIP-Datei in ein temporäres Verzeichnis und entpacken Sie die Datei. Doppelklicken Sie auf SETUP.EXE, um das Setup-Programm zu starten.
Nach dem Begrüßungsbildschirm werden Sie aufgefordert, ein Verzeichnis für INTERNETMAIL zu wählen. Die Vorgabe ist C:\NTMAIL, falls INTERNETMAIL noch nicht installiert war. Andernfalls wird das vorhandene Verzeichnis gewählt.
Geben Sie bei der entsprechenden Aufforderung Ihren Lizenzschlüssel ein und klicken Sie auf OK. Der Schlüssel wird validiert und Sie erhalten Gelegenheit, die Eingabe zu wiederholen, falls Sie sich vertippen. Danach bricht die Installationsprozedur automatisch ab. Wurde der Schlüssel validiert, zeigt das Installationsprogramm die Anzahl der lizenzierten Benutzer und das Verfallsdatum des Schlüssels an. Drücken Sie die Eingabetaste nur, wenn es sich um die erstmalige Installation handelt. Müssen Sie den Schlüssel erneut eingeben, können Sie das über die Konfigurationsoptionen (siehe Abbildung 45.1).
Abbildung 45.1: Das Register Key Management von NT Mail
Handelt es sich um die erste Installation, versucht das Installationsprogramm, den lokalen Domänennamen aus der NT-Registrierung automatisch zu erkennen. Kann es keinen Domänennamen finden, müssen Sie einen eingeben. Das ist die Vorgabe, d. h. die Adresse, die zu jeder ausgehenden Mail-Adresse hinzugefügt wird, wenn nur ein Benutzername eingegeben wird.
Im Fall der erstmaligen Installation werden Sie gefragt, ob der Anschluß an das Internet über das DFÜ-Netzwerk erfolgt. Trifft das zu, klicken Sie auf OK und geben Sie den Mail-Server Ihres Internet-Providers ein, z. B. mail.provider.com. Die Konfiguration ist so eingerichtet, daß die gesamte Mail zum Mail-Server des Providers gesendet wird. Sie werden nur bei der erstmaligen Installation aufgefordert, den entfernten Servernamen (Remote Server) anzugeben.
Nach der Installation wird unter Programme ein Ordner namens interNeTmail erstellt. Der Ordner enthält alle Utilities von NT Mail sowie die Dokumentation, die Hilfedatei usw.
In der Systemsteuerung von Windows NT werden drei Programmsymbole eingefügt: interNeTmail, interNeTmail users und interNeT list. InterNeTmail wird vom Systemverwalter benutzt, um die systemweiten Aspekte des Programms zu konfigurieren. InterNeTmail users wird von den Inhabern der Accounts benutzt, die der Verwalter eingerichtet hat. InterNeT list bietet eine bequeme Möglichkeit, den Listenserver zu konfigurieren.
Abbildung 45.2: Die Systemsteuerung nach der Installation von NT Mail
Testen Sie die Installation von NT Mail mit folgender Prozedur:
In den folgenden Abschnitten werden verschiedene Aspekte der Verwaltung von Mail-Accounts nach der Installation beschrieben. Alle hier beschriebenen Aktionen werden in der Systemsteuerung (bzw. dem CPL-Utility) ausgeführt. Nach der Installation kann das CPL-Utility gestartet werden, indem Sie auf das Symbol der NT-Systemsteuerung (siehe Abbildung 45.3) oder in der Programmgruppe von NT Mail auf das Symbol Configuration doppelklicken.
Abbildung 45.3: Mit dem CPL Utility können Sie verschiedene Funktionen einrichten
Zusätzlich zu InterNeTmail ist ein CPL-Utility für interNeTmail users vorhanden (siehe Abbildung 45.4). Das ist mit dem oben beschriebenen Utility identisch, ausgenommen, daß nur eine Untermenge von Operationen verfügbar ist, d. h. nur die Funktionen, die für die Account-Inhaber relevant sind. Dieses Utility umfaßt die Register Accounts List, Fax, Forward, Executable, Users und Auto Responder.
Einzelheiten für interNeTmail users können in zwei Stellen gespeichert werden – im NT Registry und in der NT-Benutzerdatenbank. Beide Möglichkeiten haben spezifische Vor- und Nachteile. Sie sollten sich die entsprechenden Erklärungen in der Produktdokumentation genau durchlesen, um festzustellen, welche Option für Sie besser geeignet ist. Beispielsweise ist von Interesse, ob für Benutzer bereits RAS-Accounts eingerichtet wurden, oder ob für Benutzer die Möglichkeit besteht, sich ohne NT-Account am NT-Rechner anzumelden.
Abbildung 45.4: Das CPL-Utility für Optionen in bezug auf Account-Inhaber
Nachdem Sie die Speicherstelle für interNeTmail users gewählt haben, können Sie mit dem eigentlichen Betrieb des Servers beginnen.
Kommt Mail an, prüft NT Mail zuerst die Einträge im NT-Registry und dann in der Datenbank. Das bietet die Auswahl weiterer Optionen und Accounts für Benutzer, die sich nicht an Ihrer Maschine einloggen können.
Das CPL-Utility hat mehrere Register mit den Schaltflächen Exit zum Beenden, Cancel zum Abbrechen, Apply zum Übernehmen von Änderungen, Remote zur Eingabe eines entfernten Rechners und Hilfe zum Öffnen der Online-Hilfe.
Im Register Accounts List wird eine Liste mit allen Maildrops (ausgenommen Einträge in der NT-Benutzerdatenbank) angezeigt. Oben in der Liste sind die Schaltflächen Alias, Type, User und Description vorhanden. Sie können benutzt werden, um die Liste zu sortieren (siehe Abbildung 45.3).
Um ein Account hinzuzufügen, wählen Sie das Register Users und geben Sie einen Benutzernamen für das Account ein. Für jedes Account kann eine unbegrenzte Zahl von Aliasnamen eingegeben werden. Der Account-Name und eventuell eingegebene Aliasnamen werden benutzt, um Mail von anderen Mail-Benutzern im Internet zu empfangen. In Abbildung 45.5 wurde der Benutzername Slappy als Account-Name zum Abrufen von Mail benutzt. Dieses Account nimmt Mail entgegen, die an Slappy und MrHappy adressiert ist.
Abbildung 45.5: In diesem Register werden neue Accounts eingerichtet
Die Option Holiday Message wird gewählt, wenn der betreffende Benutzer auch während seines Urlaubs Mail empfangen und als Antwort eine Abwesenheitsanzeige zurücksenden will.
NT Mail bietet die Möglichkeit, Aktivitäten und Fehler zu protokollieren (siehe Abbildung 45.6).
Abbildung 45.6: Im Register Activity Log Management werden die Logoptionen gewählt
Im obigen Beispiel wurden ausreichend Optionen gewählt, um aussagefähige Protokolle aller Aktivitäten und Fehler aufzuzeichnen. Die Protokolle sind Textdateien, die im Verzeichnis \LOG gespeichert werden.
Die Logs (siehe Abbildung 45.7) werden fortlaufend während des ganzen Tages erzeugt. Jeden Tag um Mitternacht wird ein neues Log erstellt. Logdateien werden mit dem Präfix PO für POP-Server und SM für den SMTP-Server mit dem Datum benannt.
Abbildung 45.7: Logdateien werden im ASCII-Format gespeichert
Logdateien sind sehr nützlich, um Fehler zu diagnostizieren und Aktivitäten auf dem Mailserver zu überwachen. Vergessen Sie nicht, die Logdatei regelmäßig zu leeren, um nicht unnötig Speicherplatz zu belegen.
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