Inhaltsverzeichnis

Kapitel 12

Schnellkurs: in 30 Minuten zur eigenen Internet-Präsenz

Sie sind zwischen 9 und 99 und beherrschen schon oder noch die deutsche Rechtschreibung? Sie haben erste Erfahrungen mit dem Internet gemacht und würden jetzt selbst gerne durch eine eigene Seite im WWW vertreten sein, wissen aber nicht so recht, wie Sie dies bewerkstelligen können?
Dann sind Sie in unserem Schnellkurs: »in 30 Minuten zur eigenen Internet-Präsenz« bestens aufgehoben.
Ob Sie mehr der ehrgeizige, dynamische und erfolgreiche Typ sind, der fühlt, daß es Zeit wird für den ersten eigenen Internet-Auftritt, ob Sie faul, mufflig und allem Neuen gegenüber verschlossen sind, aber sich unter Druck fühlen, weil alle Ihre Bekannten schon im Internet präsent sind, ob Sie ein eher kleines Licht sind, daß seinen bescheidenen Teil zum World Wide Web beitragen will, oder ob Sie eine gewichtige, historische Persönlichkeit darstellen, die ihren mächtigen Schatten über das WWW wirft, oder ob Sie einfach Ihr Chef drängt, endlich eine eigene Homepage aufzusetzen - die Erfüllung Ihrer Träume und die Lösung Ihrer Probleme finden Sie auf den folgenden Seiten.

Wie ist dieser Schnellkursus aufgebaut?

12.1 Der typische Aufbau persönlicher Homepages

Eine der Gründe für die Faszination des Internet ist seine anarchische Struktur und Zusammensetzung, die - bestenfalls - durch gewisse Höflichkeitsregeln eingeschränkt wird. Für Sie als Autor einer persönlichen Homepage bedeutet dies, daß Sie in der Wahl des Designs und des Inhalts Ihrer Web-Seiten völlig frei sind. Dies ist erfreulich und begrüßenswert, aber nicht unbedingt besonders hilfreich.

Stöbern Sie im Internet

Sofern Sie nicht schon eine klare Vorstellung vom Aufbau Ihrer persönlichen Homepage haben, nehmen Sie sich doch einfach ein wenig Zeit, um sich ins Internet einzuloggen und im WWW nach persönlichen Homepages zu stöbern (Adressen finden Sie in den Mitglieder-Verzeichnissen Ihrer Internet-Provider, über Such-Maschinen oder Freunde und Bekannte).
Notieren Sie sich, welche Elemente häufig in Homepages verwendet werden und wie die verschiedenen Webs und deren Seiten aufgebaut sind. Versuchen Sie Mode-Trends auszumachen und lassen Sie sich von den Ideen anderer inspirieren. Merken Sie sich, was Ihnen im einzelnen gefallen und was Ihnen mißfallen hat.

Die FrontPage-Explorer-Vorlage »Persönliches Web«

Sie werden verstehen, daß wir an dieser Stelle keine Homepages von Privatleuten veröffentlichen oder gar analysieren und kritisieren möchten.
Profitieren wir statt dessen davon, daß sich die Leute bei Microsoft bereits jede Menge Gedanken über Aussehen und Zusammensetzung einer typischen persönlichen Homepage gemacht haben. Die Rede ist von der Explorer-Vorlage »Persönliches Web«.
  1. Rufen Sie also den FrontPage Explorer auf.
  2. Rufen Sie den Befehl DATEI/NEU/FRONTPAGE-WEB auf.
  3. Markieren Sie im Dialogfeld NEUES FRONTPAGE-WEB den Eintrag PERSÖNLICHES WEB.
  4. Geben Sie im gleichen Dialogfeld noch einen Titel für das neue Web ein und drücken Sie dann auf OK.
Nachdem der Explorer Ihr neues Web auf der Grundlage der Vorlage eingerichtet hat, können Sie mit der Analyse beginnen.

Analyse von Web-Vorlagen

Als erstes sehen Sie die Navigationsansicht des »persönlichen Webs«.

Die Navigationsstruktur

Wie sich leicht erkennen läßt, besteht das Web aus einer Homepage und drei untergeordneten Seiten namens: Interessen, Fotoalbum und Favoriten. Der Sinn dieser Seiten dürfte nicht schwer zu erraten sein. Die Namen der zugehörigen HTML-Dokumente können Sie der darunter angezeigten Verzeichnisliste entnehmen.

 [ Screenshot ]

Abbildung 12.1:
Die Navigationsstruktur des Webs



Der Besucher der Web Site wird also auf der Homepage begrüßt und kann dann über Hyperlinks zu den untergeordneten Seiten springen.
Stellt sich die Frage, ob der Besucher auch wieder mittels Hyperlinks von den untergeordneten Seiten zur Homepage zurückspringen kann? Zur Beantwortung dieser Frage, klicken Sie in der Navigationsansicht einmal auf die Homepage-Seite und wechseln dann zur Ansicht Hyperlinks.

Die Verbindung zwischen den Seiten und Dateien des Webs

In der Hyperlink-Ansicht für die Homepage-Seite sehen Sie, daß nicht nur von der Homepage ausgehende Hyperlinks gibt, sondern auch Hyperlinks, die von den untergeordneten Seiten (Interessen, Fotoalbum, Favoriten) zur Homepage führen.
Wenn Sie die Anzeige für die Web-Seite FOTOALBUM erweitern (indem Sie auf das Pluszeichen in der Seite klicken), können Sie sehen, daß es auch Hyperlinks gibt, die von den anderen untergeordneten Seiten (Interessen und Favoriten) direkt zur Seite Fotoalbum führen. Offenbar sind die untergeordneten Seiten also auch untereinander vernetzt.

Abbildung 12.2:
Die Hyperlinks


 [ Screenshot ]


Die Grundvoraussetzung für ein gutes Web - daß sich der Besucher in der Hierarchie des Webs schnell und ohne die Orientierung zu verlieren bewegen kann - ist also gegeben.
Die Struktur des Webs ist also durchdacht und in sich stimmig. Wie sieht es nun mit dem Inhalt aus.

Der Aufbau der Seiten

Doppelklicken Sie auf das Symbol der Homepage-Seite.

Abbildung 12.3:
Die vorgegebene Homepage


 [ Screenshot ]


Zwei Dinge springen sofort ins Auge:

Vermutlich gilt das Design nicht nur für die Homepage, sondern für das ganze Web. Kontrollieren Sie dies, indem Sie im Explorer zur Ansicht Designs wechseln.
Vermutlich sind auch die Ränder als gemeinsame Randbereiche für alle Seiten des Webs eingerichtet. Kontrollieren Sie dies, indem Sie im Editor den Befehl EXTRAS/GEMEINSAME RANDBEREICHE aufrufen.

Welchen Verbindungen dienen die Navigationsleisten?

Markieren Sie die Navigationsleisten und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Schaltflächen. Im Kontextmenü müßten Sie jetzt den Befehl EIGENSCHAFTEN: FRONTPAGE-KOMPONENTE sehen, den Sie aufrufen. In dem erscheinenden Dialogfeld wird Ihnen angezeigt, mit welchen Ebenen die Schalter der Navigationsleisten eine Verbindung herstellen:

Die Inhalte der Seiten

Abgesehen von den Randbereichen mit den Navigationsleisten enthält die Homepage

Die Seite INTERESSEN enthält eine Aufzählung Ihrer Hobbys. Hier könnte man auch

Die Seite FOTOALBUM enthält eine erweiterbare Bildergalerie. Hier können Sie

Die Seite FAVORITEN enthält einfach eine Liste von Hyperlinks, die Sie anderen weiterempfehlen möchten.

Ein Beispiel: die virtuelle Helmut-Kohl-Seite

Die folgende Web-Seite entstammt dem ebenso persönlichen wie fiktiven Web eines zufällig ausgewählten Zeitgenossen und wurde mit der FrontPage-Vorlage »Persönliches Web« erstellt. Wir betrachten hier nur die Homepage, die Sie - wäre sie nicht von uns zu Lehrzwecken erdacht - unter http://www.helmutkohl.com finden würden.

Abbildung 12.4:
Eine Beispiel-Homepage


 [ Screenshot ]


Was fällt uns an dieser Web-Seite auf?

Positives

Negatives

12.2 Die eigene Homepage

Schauen Sie auf die Uhr? Der Countdown beginnt. In ungefähr 30 Minuten ist das WWW um eine persönliche Web Site reicher.

 [ Screenshot ]

Abbildung 12.5:
Ihre erste Homepage



Web planen

Der erste Schritt sollte stets darin bestehen, daß Sie Ihre Vorstellungen vom Aufbau und Inhalt des Webs konkretisieren.

Zum Aufbau

Den Aufbau des Webs übernehmen wir direkt von der Vorlage »Persönliches Web«.
Wir haben also eine Homepage und darunter drei untergeordnete Seiten, auf denen wir unsere Interessen, Bilder und liebsten Web-Seiten vorstellen.
Zudem werden wir ein gemeinsames Design und gemeinsame Randbereiche verwenden.

Zum Inhalt

Legen Sie für jede Seite Ihres Webs eine kleine Stichwortsammlung an. Notieren Sie auch schon, mit welchen Elementen Sie die einzelnen Seiten ausschmücken wollen. Machen Sie sich vielleicht Skizzen zum Layout der einzelnen Seiten.
Die Homepage

Web-Seiten aufsetzen

Ändern Sie zuerst das Design für das gesamte Web.

  1. Wechseln Sie im FrontPage Explorer zur Designs-Ansicht und wählen Sie das Design EXPEDITION aus. Klicken Sie auf ÜBERNEHMEN. Nun bearbeiten wir die Homepage.
  2. Laden Sie die Homepage in den FrontPage Editor. Doppelklicken Sie dazu in der Navigationsansicht auf das Symbol der Homepage.
  3. Löschen Sie den Text der Seite. Klicken Sie mit der Maus irgendwo in den Text, rufen Sie den Befehl BEARBEITEN/ALLES MARKIEREN auf und drücken Sie die <ENTF>-Taste.
  4. Löschen Sie oberen und linken Rand. Rufen Sie den Befehl EXTRAS/GEMEINSAME RANDBEREICHE auf, aktivieren Sie die Option NUR FÜR DIESE SEITE FESTLEGEN und deaktivieren Sie die Schalter OBEN und LINKS.
  5. Legen Sie eine Tabelle mit zwei Zeilen und einer Spalte an. Setzen Sie für die Tabelle 100%ige Breite und Höhe und eine Rahmenstärke von 0 fest.
  6. Die erste Zeile wird zu unserem Titel (gegenüber der Verwendung eines Banners hat dies den Vorteil, daß der Titel immer der Breite der Tabelle angepaßt wird. Geben Sie in die erste Zeile des Titel ein - beispielsweise »Wahre Worte sind nicht schön«. Die Klammern müssen Sie als Sonderzeichen eingeben. Markieren Sie den Text. Setzen Sie den Schriftgrad auf 3, den Schriftschnitt auf FETT und die Farbe auf WEISS. Rufen Sie den Befehl TABELLE/ZELLENEIGENSCHAFTEN auf und wählen Sie als Hintergrundfarbe DUNKELROT. Wählen Sie ZENTRIERT als Absatzformat.
  7. Fügen Sie in die untere Zeile ein zweite Tabelle mit 2 Zeilen und 2 Spalten ein. Setzen Sie die Rahmenstärke dieser inneren Tabelle auf 1, die Breite auf 100 Prozent.
  8. In die rechte obere Zelle geben Sie Ihren Begrüßungstext ein. Klicken Sie danach mit der rechten Maustaste in die Zelle und rufen Sie den Befehl ZELLENEIGENSCHAFTEN auf. Wählen Sie als VERTIKALE AUSRICHTUNG OBEN und als HINTERGRUNDFARBE WEISS.
  9. In der linken unteren Zelle legen Sie eine Aufzählung der untergeordneten Web-Seiten an. Richten Sie die entsprechenden Hyperlinks ein, indem Sie den Text des Hyperlinks markieren, den Befehl EINFÜGEN/HYPERLINK aufrufen und im Dialogfeld HYPERLINK ERSTELLEN jeweils die zugehörige Web-Seite (INTERESSEN, FOTOALBUM, FAVORITEN) auswählen. Klicken Sie danach mit der rechten Maustaste in die Zelle und rufen Sie den Befehl Zelleneigenschaften auf. Wählen Sie als VERTIKALE AUSRICHTUNG OBEN und als HINTERGRUNDFARBE WEISS.
  10. In die linke obere Zelle fügen Sie mit Hilfe des Befehls EINFÜGEN/BILD ein Bild von sich ein. Das Bild sollte Ihren Namen enthalten und, wenn Sie möchten, auch bereits einen mailto-Hyperlink.
  11. In die rechte untere Zelle fügen Sie mit Hilfe des Befehls EINFÜGEN/BILD ein von Ihnen geschossenes Foto ein, das auch auf der Seite Fotoalbum abgebildet werden sollte.
  12. Stimmen Sie noch die Größe der Zellen aufeinander ab. Vermutlich müssen Sie dazu auch die Abmaße der Bilder verändern. Klicken Sie die Bilder dazu an, nehmen Sie einen der Markierungspunkte auf und legen Sie die Abmaße neu fest, wobei Sie allzu große Verzerrungen vermeiden sollten.
  13. Speichern Sie die Seite. Die untergeordneten Seiten:
    1. Für die untergeordneten Seiten behalten wir das ausgewählte Web-Design bei. Sie brauchen die Seiten nur mit Ihren persönlichen Inhalten zu füllen.

Seiten verbinden

Die Hyperlinks von der Homepage zu den untergeordneten Seiten haben wir bereits in Schritt 13 eingerichtet. Für die wechselseitigen Verbindungen zwischen den untergeordneten Seiten und zur Homepage sorgt die von der Vorlage eingerichteten Navigationsleisten.
Kontrollieren Sie das Netz Ihrer Hyperlinks noch einmal in der Hyperlinks-Ansicht des FrontPage Explorer.

  1. Lassen Sie dann alle Hyperlinks überprüfen. Stellen Sie eine Internet-Verbindung her (loggen Sie sich beispielsweise über Ihr Modem ein). Rufen Sie den Befehl EXTRAS/HYPERLINKS ÜBERPRÜFEN auf, wählen Sie die Option ALLE HYPERLINKS ÜBERPRÜFEN und drücken Sie auf BEGINNEN.
  2. Korrigieren Sie wenn nötig fehlerhafte Hyperlinks.

Web veröffentlichen

Mittlerweile ist Ihr Web so weit gediegen, daß es der breiten öffentlichkeit vorgestellt werden kann.

  1. Rufen Sie den Befehl DATEI/FRONTPAGE-WEB PUBLIZIEREN auf. Die weitere Vorgehensweise hängt von der Ausstattung Ihres Internet-Provider ab. Verfügt dieser über den FrontPage Server Extension Kit genügt die Eingabe der Ziel-Adresse auf dem Server. Ansonsten müssen Ihr Web per FTP hochladen (siehe Kapitel 2). Zu guter Letzt müssen Sie Ihre Web Site im World Wide Web bekanntmachen, denn was nützt die schönste Web Site, wenn sie von niemandem gefunden wird.
  2. Schicken Sie E-Mails an Ihre Freunde, Bekannte und Kollegen.
  3. Setzen Sie sich mit Web-Autoren in Verbindung, die über die gleichen Interessengebiete publizieren und fragen Sie an, ob diese Links auf Ihre Homepage einrichten möchten.
  4. Melden Sie sich bei verschiedenen Suchmaschinen an, beispielsweise

(c) 1998 Markt&Technik Buch- und Software- Verlag GmbH
Elektronische Fassung des Titels: Kompendium: FrontPage 98, ISBN: 3-8272-5356-X

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