I N H A L T
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Die Vergütung im öffentlichen Dienst
Der Vergleich ausgewählter Einkommen
Branchenunterschiede und regionale Besonderheiten
Weitere Einflussfaktoren
Führungskräfte

G L O S S A R
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Geldwerte Vorteile

Vergleichsgehälter

Über Gehälter redet man nicht. Diese Regel gilt auch heute noch in den meisten Firmen unter Kollegen. Es gibt Ausnahmen, doch häufig ist die Nennung des eigenen Einkommens in der Bundesrepublik ein Tabuthema, das von vielen Menschen respektiert wird. Trotzdem gibt es natürlich Situationen, in denen das Wissen über bestimmte Gehaltshöhen wichtig ist. Das gilt z. B. für die Vorbereitung auf Gehaltsverhandlungen und die entsprechenden Gehaltsstrategien, für Bewerbungen generell oder auch für die berufliche Karriereplanung. Denn wer plant, wo er irgendwann beruflich stehen will, muss natürlich auch wissen, ob das dort erreichbare Gehalt ihn überhaupt zufriedenstellen kann. Bei einem Vergleich der Gehälter ist aber zu berücksichtigen, dass es sich bei den Angaben nur um grobe Richtwerte handeln kann, die im Wesentlichen eine subjektive Markteinschätzung widerspiegeln. Das liegt zum einen daran, dass Gehälter in den meisten Fällen letztlich Verhandlungssache sind. Zum anderen schwanken sie häufig nicht nur von Branche zu Branche, sondern auch von Region zu Region und schließlich von Firma zu Firma, da sich über die Auszahlung unterschiedlicher Jahresgehälter, Gratifikationen oder geldwerter Vorteile erhebliche Differenzen ergeben können, was auch für die Bezüge im öffentlichen Dienst gilt, die durch mannigfaltige Zuschläge teilweise so kompliziert geworden sind, dass die Berechnung selbst für so manchen Betroffenen eine Herausforderung darstellt.
Die genannten Gehälter sind nur Durchschnittswerte und werden im Einzelfall sicherlich auch übertroffen. Die Werte sollen vielmehr die Relationen zwischen einzelnen Branchen, Regionen und Positionen ausdrücken.

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G L O S S A R
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Vermögenswirksame Leistungen

Die Vergütung im öffentlichen Dienst
Als sinnvoller Eckpfeiler von Gehaltsvergleichen haben sich die Einkommen der Angestellten im öffentlichen Dienst erwiesen. In der Regel setzt sich deren Einkommen aus dem Grundgehalt nach Dienstaltersstufe mit zweijährigem Erhöhungsrhythmus und einem Ortszuschlag zusammen. Dieser variiert u. a. nach Familienstand und Kinderzahl. Dazu kommen Zulagen, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und vermögenswirksame Leistungen. So bekommt z. B. ein 25-jähriger Angestellter im öffentlichen Dienst in der Vergütungsgruppe Ia - er ist dann u. U. als Pressereferent tätig - eine Grundvergütung von 4.972,68 DM. Als 35-jähriger erhält derselbe Mitarbeiter in der Gruppe Ia 6.059,46 DM. Noch einmal zehn Jahre weiter, steht dem Mitarbeiter, sofern er nicht längst aufgestiegen ist, eine Grundvergütung von 7.146,18 DM zu. Dazu kommt in allen Fällen ein Ortszuschlag. Bei dem 25-jährigen - er ist ledig und kinderlos - sind das noch einmal rund 968,32 DM. Beim 35-jährigen Mitarbeiter - nun verheiratet und Vater von zwei Kindern - macht das 1.461,74 DM aus.

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Der Vergleich ausgewählter Einkommen
Eine gute Ausbildung macht sich auch beim Gehaltsniveau bezahlt, wie folgende Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit beweisen. Der durchschnittliche Bruttoverdienst eines ungelernten männlichen Arbeiters liegt bei rund 1.988 DM. Sein Kollege mit abgeschlossener Lehre bringt es dagegen schon auf immerhin 2.159 DM. Einen finanziellen Sprung bringt der Besuch einer Fach-, Techniker- oder Meisterschule. Nach dem Abschluss ist ein Gehalt von durchschnittlich 3.363 DM möglich. Fachhochschulabsolventen verdienen sogar 3.676 DM. Nach dem erfolgreichen Abschluss an einer Universität liegt das durchschnittliche Einkommen der männlichen Arbeitnehmer bei 4.181 DM.
Wer über besondere Qualifikationen verfügt, kann diese in der Regel im Berufsleben auch in eine höhere Vergütung umsetzen. Das gilt nicht nur für die gesamte Berufsausbildung, sondern auch für Fort- und Weiterbildungen. Diese lassen sich häufig im kleineren Rahmen innerhalb eines Unternehmens bei Gehaltsverhandlungen in eine Gehaltssteigerung umsetzen

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Branchenunterschiede und regionale Besonderheiten
Aussagen über ein Gehaltsgefälle zwischen einzelnen Branchen sind nur schwer zu treffen. Zudem können sie konjunkturabhängig schwanken und von regionalen Besonderheiten überdeckt werden. Trotzdem lassen sich einige Trends beobachten. In der chemischen Industrie lag das Gehalt von Sekretärinnen bei durchschnittlich 3.200 DM monatlich. In Verlagen und Druckereien gab es hingegen für die gleiche Tätigkeit nur 2.600 DM. Als traditionell eher schlecht zahlende Branchen gelten in der Bundesrepublik die Verkehrswirtschaft und die Textilindustrie. Sehr viel bessere Verdienstaussichten werden Mitarbeitern der Pharmaindustrie oder chemischen Unternehmen attestiert. In einer Untersuchung der durchschnittlichen Verdienste von männlichen Arbeitern in einzelnen Branchen zeigte es sich, dass in der Mineralölindustrie die höchsten Löhne gezahlt werden. Danach folgen die chemische Industrie, der Maschinenbau und die Elektroindustrie. Branchenspezifische Unterschiede lassen sich nicht nur auf unteren Gehaltsstufen, sondern auch im Managementbereich erkennen. So beträgt das durchschnittliche Jahresbruttogehalt eines Abteilungsleiters der Druckindustrie 157.000 DM. Sein Kollege in der Versicherungswirtschaft verdient 141.000 DM, im Handel 131.000 DM, in einer Bank 129.000 DM und in der Spedition 110.000 DM. Ähnliche Tendenzen gibt es innerhalb einer Branche auch funktionsbezogen. Die Bereiche Verkauf und Vertrieb gelten als gut verdienende Ressorts, die Werbung oder allgemeine Verwaltung eher als weniger gut ausgestattet. Das durchschnittliche Jahresbruttogehalt einer Führungskraft, der die kaufmännische Leitung eines Unternehmens obliegt, liegt bei 215.000 DM. Ein Vertriebs- oder Verkaufsleiter kann mit 182.000 DM rechnen. Für den Leiter des Rechnungswesens sind 155.000 DM zu erzielen, für den Chef der Werbeabteilung 138.000 DM, während der Leiter der allgemeinen Verwaltung eines Betriebes 125.000 DM bekommt.
Ganz eindeutig lässt sich aufzeigen, dass in Großstädten mehr Gehalt als in ländlichen Regionen gezahlt wird. So hat eine Umfrage ergeben, dass Stenotypistinnen in Dörfern und Kleinstädten monatlich durchschnittlich 2.000 DM verdienen. Währenddessen wurde für Frankfurt ein Gehalt von 2.450 DM, für München gar eines von 2.700 DM ermittelt.
Generell lassen sich Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern feststellen. Schwierig zu vergleichen sind Unterschiede in der Verdienstmöglichkeit in den neuen und alten Bundesländern. Hier sind sowohl Gehälter als auch Abgaben verschieden hoch angesetzt. Eine Einkommensermittlung der Durchschnittsgehälter von Angestellen in den alten Bundesländern hat ergeben, dass mit über 3.300 DM in Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen besonders hohe Einkommen zu erzielen sind. Mit unter 3.000 DM Durchschnittseinkommen gehörten das Saarland und Schleswig-Holstein aus dieser Sicht zu den weniger attraktiven Bundesländern. Aufgesplittet nach Männern und Frauen fiel auf, dass Männer grundsätzlich mehr als Frauen verdienen. Spitzenreiter beim männlichen Durchschnittseinkommen waren mit über 3.700 DM Baden-Württemberg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Berlin-West. Unter 3.500 DM wurden in Bremen und Schleswig-Holstein verdient. Die Frauen lagen weit unter diesen Werten. Durchschnittliche Spitzengehälter von über 2.600 DM erreichten sie in Hamburg und Hessen. Mit unter 2.200 DM bildeten Rheinland-Pfalz und Niedersachsen das Schlusslicht.

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Weitere Einflussfaktoren
Einfluss auf die Höhe des Gehaltes hat auch die Größe der Firma. Großunternehmen können zumeist mit besseren Sozial- und Nebenleistungen als kleinere Firmen aufwarten. Das Gehaltsgefüge ist in größeren Firmen relativ starr. Währenddessen bieten kleinere und mittlere Unternehmen mehr Verhandlungsspielraum. Gerade mittlere Firmen zahlen außerdem oft höhere Einstiegsgehälter, besonders dann, wenn es darum geht, Mitarbeiter mit besonderer Qualifikation anzuwerben. Durchschnittlich betrachtet sind in Großunternehmen aber höhere Gehälter zu erwarten. Firmen mit einer sehr guten Ertragslage zahlen in aller Regel mehr als Unternehmen in krisengeschüttelten Branchen. Die Beobachtung des Konjunkturbarometers kann sich also bei der Karriereplanung lohnen. Keinen erkennbaren Einfluss auf die Gehaltshöhe scheint übrigens die Rechtsform der Firma zu haben. Es läßt sich kein Unterschied zwischen den Einkommen von Führungskräften einer GmbH und einer Aktiengesellschaft erkennen. Letztlich werden die Gehälter natürlich auch von Marktgegebenheiten - vom Angebot und der Nachfrage - beeinflusst. So gibt es Teilarbeitsmärkte, wo sich die Unternehmen auf der Suche nach hoch spezialisierten Fachkräften die Gehälter gegenseitig in die Höhe treiben.

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Führungskräfte
Die höchsten Gehälter werden erwartungsgemäß an Führungskräfte gezahlt. Bei der genaueren Betrachtung zeigt sich einmal mehr, dass sich ein Studium im späteren Berufsleben auszahlt. Nur rund 25 Prozent der deutschen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder haben keinen Hochschulabschluss. Eine Übersicht über die Gehälter ist gerade in diesem Bereich sehr schwierig, da fast alles frei verhandelt wird. Studien zeigen, dass rund 70 Prozent der Einstiegsgehälter für den Managementnachwuchs bereits zwischen 61.000 und 75.000 DM pro Jahr liegen. Jahresgehälter von über 100.000 DM werden für erfahrene Führungskräfte dann zur Selbstverständlichkeit. Einige Beispiele: Ein Assistent eines Vorstandschefs in einem Großunternehmen des Handels kann jährlich einen Verdienst von über 80.000 DM erwarten. Ein 42-jähriger Diplomkaufmann darf nach langjähriger Führungserfahrung in einem Filialunternehmen mit einem Jahresgehalt von über 120.000 DM pro Jahr rechnen. Ein 47-jähriger Berufskollege in leitender Position mit langjähriger Praxis im Rechnungswesen kommt auf über 130.000 DM. Ein Diplomingenieur der Elektrotechnik kann als Entwicklungschef in einem Unternehmen für elektronische Geräte über 120.000 DM jährlich erzielen. Sein Kollege als Chefingenieur in einem Betrieb des Bereichs für Heizung und Sanitärinstallation verdient dagegen mit rund 110.000 DM etwas weniger. Die Beförderung in die Position des technischen Geschäftsführers würde dieses Gehalt verdoppeln.
Weit darüber können die Bezüge von Vorstandsmitgliedern großer Firmen liegen. Mindestens 300.000 DM jährlich werden für diese Posten in der Mineralölwirtschaft und im Bergbau gezahlt. In der Fahrzeugindustrie sind Vorstandgehälter von mehr als 450.000 DM pro Jahr üblich, in der Eisen- und Stahlindustrie liegt dieser Betrag bei ca. 400.000 DM. In einzelnen, besonders renommierten Firmen sind selbst Gehälter von über ein oder zwei Millionen DM keine Seltenheit.

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