Zusammensetzung der Kilometerkosten
Die mit einem eigenen Fahrzeug verursachten Kilometerkosten errechnen
sich selbstverständlich nicht nur aus dem jeweiligen Verbrauch
des Kraftstoffes und den sonstigen mit einer Fahrt verbundenen
Aufwendungen. Neben den konkreten kilometerabhängigen Verbrauchskosten
sind auch die zeitabhängigen Fix- oder Standkosten wie TÜV-Gebühren,
Garagenmiete, Steuer und Versicherung
sowie die Anschaffungskosten zu berücksichtigen, die sich
auf eine bestimmte Laufleistung und eine vorgegebene Laufzeit
verteilen und dementsprechend anteilig zu Buche schlagen. Aber
auch alle übrigen Kosten, die in direktem oder indirektem
Zusammenhang mit der Benutzung des Fahrzeuges stehen, schlagen
sich in den realen Kilometerkosten nieder. Hierzu gehören
beispielsweise Parkgebühren ebenso wie Verwarnungs- oder
Bußgelder. Insgesamt sind zur Ermittlung der laufenden Aufwendungen
also Anschaffungskosten, Standkosten und Verbrauchskosten des
Wagens zu berücksichtigen, die auf die real gefahrenen Kilometer
oder - bei einer Kalkulation - auf die voraussichtliche Kilometerleistung
einer fiktiven Laufzeit umgerechnet werden.
Anschaffungskosten eines Autos
Wenn man die finanzielle Belastung durch die Haltung eines Kraftfahrzeugs
ermitteln will, muss man neben den tatsächlichen laufenden
Kosten auch die Aufwendungen für die Anschaffung des Wagens
berücksichtigen. Diese umfassen neben dem normalen Wagenpreis
auch die zusätzlichen Kosten, z. B. für eine
besondere Ausstattung oder Sonderlackierung. Auch die Gebühren
für die Anmeldung des Fahrzeuges und die Autokennzeichen
sollten bei den Anschaffungskosten nicht vergessen werden.
Für vorsteuerabzugsberechtigte Personen,
beispielsweise Selbständige oder Freiberufler, verringert
sich der Kaufpreis um die darin enthaltene Mehrwertsteuer, sofern
sie den Wagen im Rahmen der Betriebsausgaben anschaffen. Wird
der Wagen über einen Kredit finanziert, sind die damit verbundenen
Finanzierungskosten dem Kaufpreis hinzuzurechnen.
Bei Barzahlung könnte man zu den Anschaffungskosten im Grund
genommen noch einen jährlichen Ertragsverlust des verwendeten
Barkapitals in Höhe der Zinsen hinzurechnen, die bei einer
vermögenswirksamen Anlage dieses Kapitals zu erzielen gewesen
wären.
Die gesamten Anschaffungskosten werden - eventuell abzüglich
des erwarteten Wiederverkaufswerts - auf eine bestimmte Laufleistung
und vorgegebene Laufzeit anteilig umgelegt. Der Anschaffungsaufwand
liegt beispielsweise nach Berücksichtigung der möglichen
Abzüge und Erhöhungen bei 40.000 DM, und man will
das Auto vier Jahre lang fahren. Aufgrund der absehbaren Kilometerleistung
rechnet man mit einem Wiederverkaufswert von 18.000 DM nach
vier Jahren, so dass sich die zu berücksichtigenden
Anschaffungskosten auf 22.000 DM reduzieren. Anteilig umgerechnet
auf die Laufzeit von vier Jahren ergibt sich daraus ein jährlich
zu berücksichtigender Kostenanteil von 5.500 DM. Bei
einer angenommenen Laufleistung von 10.000 Kilometern pro
Jahr machen demnach die Anschaffungskosten pro gefahrenem Kilometer
0,55 DM aus.
Standkosten eines Autos
Auch wenn das Auto keinen Zentimeter von der Stelle bewegt wird,
kostet es über die Anschaffungskosten hinaus Geld. Diese
Fix- oder Standkosten errechnen sich aus den Aufwendungen, die
in bestimmten Zeitintervallen anfallen, unabhängig davon,
ob das Auto gefahren wird. Hierzu zählen die Kraftfahrzeugsteuer
und Kraftfahrzeugversicherung sowie die Gebühren für
TÜV (Technischer Überwachungs-Verein) und ASU (Abgas-Sonderuntersuchung),
die alle zwei Jahre bzw. jährlich anfallen.
Die Miete für Garage oder Stellplatz oder die vielerorts
eingeführten Gebühren für einen städtischen
Anwohnerparkplatz sind ebenfalls bei den Standkosten zu berücksichtigen.
Aber auch die Mitgliedsbeiträge zu einem Automobilclub, Kosten
für Schutzbriefe und besondere Versicherungen, wie beispielsweise
eine Verkehrsrechtsschutzversicherung, sind zu den Standkosten
eines Fahrzeuges zu zählen.
Verbrauchskosten eines Autos
Die Verbrauchskosten sind die einzigen Aufwendungen für ein
Fahrzeug, die direkt von den gefahrenen Kilometern bzw. von der
Bewegung des Autos abhängig sind. Dazu gehören zunächst
einmal die Ausgaben für Verbrauchsstoffe wie Kraftstoff und
Motoröl, Kühlflüssigkeit, Zusatz für die Scheibenwischanlage
und Ähnliches. Abhängig von der Kilometerleistung sind
auch die Kosten für die Wartung des Wagens. Hierzu zählen
die in bestimmten Intervallen durchzuführenden Inspektionen,
anfallende Reparaturen und die hierzu benötigten Ersatzteile,
die Erneuerung von Abnutzungsteilen, wie beispielsweise die Reifen,
sowie die Maßnahmen zur Werterhaltung des Fahrzeuges. Diese
umfassen alle Ausgaben für die Wagenpflege von Autowäsche
über Politur bis hin zum Unterbodenschutz. Nicht vergessen
sollte man bei den Verbrauchskosten die Parkgebühren, die
in Parkhäusern, an Parkuhren oder auf sonstigen öffentlichen
Parkplätzen vor allem in Städten einen erheblichen Umfang
annehmen können. In diesem Zusammenhang sind auch die gebührenpflichtigen
Verwarnungen und Bußgelder als Verbrauchskosten zu nennen.
Auch wenn diese Ausgaben zu den eigentlich vermeidbaren Kosten
gehören, können sie, aufgrund der immer stärker
reglementierten öffentlichen Parkmöglichkeiten, das
Budget merklich belasten. Schließlich gehören auch
noch die vielerorts erhobenen Straßenbenutzungsgebühren,
die in Form einer Autobahnvignette oder als Mautgebühren
zu entrichten sind, zu den Verbrauchskosten.
Sparen bei der Anschaffung
Da trotz aller günstigen Angebote der Automobilhändler
die Anschaffung eines Neuwagens immer noch der größte
Kostenfaktor ist, sind damit in der Regel auch die schwerwiegendsten
finanziellen Belastungen verbunden. Der einfachste und zugleich
vielleicht auch der schwerste Schritt im Hinblick auf das Sparen
wäre, auf sein Traumauto zu verzichten und sich auf das Notwendige
zu beschränken. Allerdings gibt es durchaus Möglichkeiten,
einen guten Kompromiss zu finden, indem man das gewünschte
Auto als Gebrauchtwagen ersteht oder
beim Kauf eines Neuwagens durch Handeln und Preisvergleiche einen
für sich akzeptablen Kaufpreis realisiert. Ein passendes
Konzept zur Finanzierung der Neuanschaffung kann ebenfalls dienlich
sein, um die Ausgaben über einen absehbaren Zeitraum zu verteilen
und dadurch erträglicher zu gestalten, wobei die Finanzierungskosten
jedoch zu den Anschaffungskosten hinzugerechnet werden müssen.
Sparen bei den Standkosten
Bei den Fix- oder Standkosten lässt sich im Hinblick auf
Steuern und Versicherungen einiges einsparen. Nach den ab 1. Juli 1997
geltenden neuen Regelungen zur Besteuerung von Kraftfahrzeugen
nach ihrem Schadstoffausstoß sind schadstoffarme Autos im Sinn
der Euro-Normen zwei bis vier besonders steuerbegünstigt.
Da sich gleichzeitig die Steuern für Autos, die als nicht
schadstoffarm anerkannt sind, drastisch erhöhen, kann die
Nachrüstung eines älteren Wagens mit einem Katalysator
u. U. auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnenswert
sein.
Hinsichtlich der Kraftfahrzeugversicherung sollte man die Angebote
der einzelnen Versicherungsunternehmen sorgfältig prüfen
und vergleichen, da die 1994 erfolgte Öffnung des Binnenmarktes
der Europäischen Union auch für das Versicherungswesen
zu einem verstärkten Wettbewerb der Unternehmen geführt
hat, der sich durchaus kostengünstig auswirken kann. Die
größte Ersparnis bringt allerdings nach wie vor ein
umsichtiges und damit unfallfreies Fahren, durch das man in den
Genuss von Schadenfreiheitsrabatten kommt. Besitzer älterer
Wagen können durch die Kündigung der Kaskoversicherung
oder durch einen Wechsel von Vollkasko in Teilkasko sparen, wobei
aber zu berücksichtigen ist, dass für Letztere kein
Schadenfreiheitsrabatt gewährt wird. Viele Versicherungsgesellschaften
gewähren zudem mittlerweile bei Erfüllung bestimmter
Voraussetzungen Rabatte auf die Versicherungsprämien, beispielsweise
für Garagenfahrzeuge oder Wenigfahrer. Allerdings sollte
man sich die Inanspruchnahme eines solchen Rabattes gut überlegen,
da Verstöße gegen diese Rabattauflagen andererseits
sehr teuer werden können.
Sparmöglichkeiten bei den Verbrauchskosten
Da Abnutzungs- und Verbrauchskosten in direktem Zusammenhang zu
den Fahrleistungen stehen, gehört das Vermeiden unnötiger
Fahrten zu den ersten Einsparmöglichkeiten. Darüber
hinaus können der persönliche Umgang mit dem Wagen und
der Fahrstil die verbrauchsbedingten Kosten merklich beeinflussen.
So sollten Kurzstreckenfahrten beispielsweise eingeschränkt,
wenn nicht ganz vermieden werden. Ein frühzeitiges Hochschalten
vor allem im Stadtverkehr kann ebenso Kraftstoff sparen wie der
richtige Reifendruck und die Befreiung von unnötigem Ballast.
Auch eine regelmäßige Wartung hilft sparen, da falsche
Einstellungen an Vergaser und Zündanlage sowie alte Zündkerzen
einen merklich erhöhten Kraftstoffverbrauch zur Folge haben.
Wer sich bereits bei der Anschaffung eines Wagens Gedanken über
Einsparungen macht, wird vielleicht von vornherein auf einen großvolumigen
Motor verzichten oder sich für ein im Verbrauch günstigeres
Dieselfahrzeug entscheiden.