I N H A L T
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Zusammensetzung der Kilometerkosten
Diesel oder Benziner - was lohnt sich für wen?
Kostengünstige Alternativen für Wenigfahrer
Laufende Kosten eines Autos

Preiswerte Sondermodelle, attraktive Angebote zur Finanzierung eines neuen Wagens und verlockende Versprechungen für die Inzahlungnahme alter Autos machen den Autokauf immer leichter und günstiger, während die laufenden monatlichen Aufwendungen für die Kraftfahrzeughaltung stetig steigen. Ursache hierfür ist nicht nur die Verteuerung des Kraftstoffes und dessen hohe Besteuerung. Auch alle übrigen Kosten sind erheblich gestiegen. Das gilt insbesondere für die Kraftfahrzeugsteuer und die Versicherung, die sich seit Anfang der neunziger Jahre merklich verteuert haben. Während sich diese Verteuerung vor allem im Bereich der großen Wagenklassen stark bemerkbar machte, bringt die ab Juli 1997 geltende Besteuerung den Besitzern nicht schadstoffarmer Autos eine erhebliche Mehrbelastung. Weitere, z. T. deutlich gestiegene Kostenfaktoren sind - trotz der in der Regel größer gewordenen Wartungsintervalle - die Kosten für die Inspektion und Wartung mit Reparaturen und Ersatzteilen, die Garagenmieten und nicht zuletzt das Parken, das hauptsächlich im städtischen Bereich immer mehr kostet.
So paradox es klingen mag, aber je mehr man mit dem eigenen Fahrzeug fährt, umso günstiger wird das Preis-Leistungs-Verhältnis, da sich hierbei die laufenden Kosten auf eine höhere Kilometerleistung verteilen. Das bedeutet, jeder zusätzlich gefahrene Kilometer wird immer billiger, solange die damit verbundenen ökologischen Folgen wie beispielsweise Luftverschmutzung, Flächenbedarf, Lärm und Treibhauseffekt außer Acht gelassen bzw. von der Allgemeinheit getragen werden.

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G L O S S A R
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TÜV

Zusammensetzung der Kilometerkosten
Die mit einem eigenen Fahrzeug verursachten Kilometerkosten errechnen sich selbstverständlich nicht nur aus dem jeweiligen Verbrauch des Kraftstoffes und den sonstigen mit einer Fahrt verbundenen Aufwendungen. Neben den konkreten kilometerabhängigen Verbrauchskosten sind auch die zeitabhängigen Fix- oder Standkosten wie TÜV-Gebühren, Garagenmiete, Steuer und Versicherung sowie die Anschaffungskosten zu berücksichtigen, die sich auf eine bestimmte Laufleistung und eine vorgegebene Laufzeit verteilen und dementsprechend anteilig zu Buche schlagen. Aber auch alle übrigen Kosten, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der Benutzung des Fahrzeuges stehen, schlagen sich in den realen Kilometerkosten nieder. Hierzu gehören beispielsweise Parkgebühren ebenso wie Verwarnungs- oder Bußgelder. Insgesamt sind zur Ermittlung der laufenden Aufwendungen also Anschaffungskosten, Standkosten und Verbrauchskosten des Wagens zu berücksichtigen, die auf die real gefahrenen Kilometer oder - bei einer Kalkulation - auf die voraussichtliche Kilometerleistung einer fiktiven Laufzeit umgerechnet werden.

Anschaffungskosten eines Autos
Wenn man die finanzielle Belastung durch die Haltung eines Kraftfahrzeugs ermitteln will, muss man neben den tatsächlichen laufenden Kosten auch die Aufwendungen für die Anschaffung des Wagens berücksichtigen. Diese umfassen neben dem normalen Wagenpreis auch die zusätzlichen Kosten, z. B. für eine besondere Ausstattung oder Sonderlackierung. Auch die Gebühren für die Anmeldung des Fahrzeuges und die Autokennzeichen sollten bei den Anschaffungskosten nicht vergessen werden.
Für vorsteuerabzugsberechtigte Personen, beispielsweise Selbständige oder Freiberufler, verringert sich der Kaufpreis um die darin enthaltene Mehrwertsteuer, sofern sie den Wagen im Rahmen der Betriebsausgaben anschaffen. Wird der Wagen über einen Kredit finanziert, sind die damit verbundenen Finanzierungskosten dem Kaufpreis hinzuzurechnen. Bei Barzahlung könnte man zu den Anschaffungskosten im Grund genommen noch einen jährlichen Ertragsverlust des verwendeten Barkapitals in Höhe der Zinsen hinzurechnen, die bei einer vermögenswirksamen Anlage dieses Kapitals zu erzielen gewesen wären.
Die gesamten Anschaffungskosten werden - eventuell abzüglich des erwarteten Wiederverkaufswerts - auf eine bestimmte Laufleistung und vorgegebene Laufzeit anteilig umgelegt. Der Anschaffungsaufwand liegt beispielsweise nach Berücksichtigung der möglichen Abzüge und Erhöhungen bei 40.000 DM, und man will das Auto vier Jahre lang fahren. Aufgrund der absehbaren Kilometerleistung rechnet man mit einem Wiederverkaufswert von 18.000 DM nach vier Jahren, so dass sich die zu berücksichtigenden Anschaffungskosten auf 22.000 DM reduzieren. Anteilig umgerechnet auf die Laufzeit von vier Jahren ergibt sich daraus ein jährlich zu berücksichtigender Kostenanteil von 5.500 DM. Bei einer angenommenen Laufleistung von 10.000 Kilometern pro Jahr machen demnach die Anschaffungskosten pro gefahrenem Kilometer 0,55 DM aus.

Standkosten eines Autos
Auch wenn das Auto keinen Zentimeter von der Stelle bewegt wird, kostet es über die Anschaffungskosten hinaus Geld. Diese Fix- oder Standkosten errechnen sich aus den Aufwendungen, die in bestimmten Zeitintervallen anfallen, unabhängig davon, ob das Auto gefahren wird. Hierzu zählen die Kraftfahrzeugsteuer und Kraftfahrzeugversicherung sowie die Gebühren für TÜV (Technischer Überwachungs-Verein) und ASU (Abgas-Sonderuntersuchung), die alle zwei Jahre bzw. jährlich anfallen. Die Miete für Garage oder Stellplatz oder die vielerorts eingeführten Gebühren für einen städtischen Anwohnerparkplatz sind ebenfalls bei den Standkosten zu berücksichtigen. Aber auch die Mitgliedsbeiträge zu einem Automobilclub, Kosten für Schutzbriefe und besondere Versicherungen, wie beispielsweise eine Verkehrsrechtsschutzversicherung, sind zu den Standkosten eines Fahrzeuges zu zählen.

Verbrauchskosten eines Autos
Die Verbrauchskosten sind die einzigen Aufwendungen für ein Fahrzeug, die direkt von den gefahrenen Kilometern bzw. von der Bewegung des Autos abhängig sind. Dazu gehören zunächst einmal die Ausgaben für Verbrauchsstoffe wie Kraftstoff und Motoröl, Kühlflüssigkeit, Zusatz für die Scheibenwischanlage und Ähnliches. Abhängig von der Kilometerleistung sind auch die Kosten für die Wartung des Wagens. Hierzu zählen die in bestimmten Intervallen durchzuführenden Inspektionen, anfallende Reparaturen und die hierzu benötigten Ersatzteile, die Erneuerung von Abnutzungsteilen, wie beispielsweise die Reifen, sowie die Maßnahmen zur Werterhaltung des Fahrzeuges. Diese umfassen alle Ausgaben für die Wagenpflege von Autowäsche über Politur bis hin zum Unterbodenschutz. Nicht vergessen sollte man bei den Verbrauchskosten die Parkgebühren, die in Parkhäusern, an Parkuhren oder auf sonstigen öffentlichen Parkplätzen vor allem in Städten einen erheblichen Umfang annehmen können. In diesem Zusammenhang sind auch die gebührenpflichtigen Verwarnungen und Bußgelder als Verbrauchskosten zu nennen. Auch wenn diese Ausgaben zu den eigentlich vermeidbaren Kosten gehören, können sie, aufgrund der immer stärker reglementierten öffentlichen Parkmöglichkeiten, das Budget merklich belasten. Schließlich gehören auch noch die vielerorts erhobenen Straßenbenutzungsgebühren, die in Form einer Autobahnvignette oder als Mautgebühren zu entrichten sind, zu den Verbrauchskosten.

Sparen bei der Anschaffung
Da trotz aller günstigen Angebote der Automobilhändler die Anschaffung eines Neuwagens immer noch der größte Kostenfaktor ist, sind damit in der Regel auch die schwerwiegendsten finanziellen Belastungen verbunden. Der einfachste und zugleich vielleicht auch der schwerste Schritt im Hinblick auf das Sparen wäre, auf sein Traumauto zu verzichten und sich auf das Notwendige zu beschränken. Allerdings gibt es durchaus Möglichkeiten, einen guten Kompromiss zu finden, indem man das gewünschte Auto als Gebrauchtwagen ersteht oder beim Kauf eines Neuwagens durch Handeln und Preisvergleiche einen für sich akzeptablen Kaufpreis realisiert. Ein passendes Konzept zur Finanzierung der Neuanschaffung kann ebenfalls dienlich sein, um die Ausgaben über einen absehbaren Zeitraum zu verteilen und dadurch erträglicher zu gestalten, wobei die Finanzierungskosten jedoch zu den Anschaffungskosten hinzugerechnet werden müssen.

Sparen bei den Standkosten
Bei den Fix- oder Standkosten lässt sich im Hinblick auf Steuern und Versicherungen einiges einsparen. Nach den ab 1. Juli 1997 geltenden neuen Regelungen zur Besteuerung von Kraftfahrzeugen nach ihrem Schadstoffausstoß sind schadstoffarme Autos im Sinn der Euro-Normen zwei bis vier besonders steuerbegünstigt. Da sich gleichzeitig die Steuern für Autos, die als nicht schadstoffarm anerkannt sind, drastisch erhöhen, kann die Nachrüstung eines älteren Wagens mit einem Katalysator u. U. auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnenswert sein.
Hinsichtlich der Kraftfahrzeugversicherung sollte man die Angebote der einzelnen Versicherungsunternehmen sorgfältig prüfen und vergleichen, da die 1994 erfolgte Öffnung des Binnenmarktes der Europäischen Union auch für das Versicherungswesen zu einem verstärkten Wettbewerb der Unternehmen geführt hat, der sich durchaus kostengünstig auswirken kann. Die größte Ersparnis bringt allerdings nach wie vor ein umsichtiges und damit unfallfreies Fahren, durch das man in den Genuss von Schadenfreiheitsrabatten kommt. Besitzer älterer Wagen können durch die Kündigung der Kaskoversicherung oder durch einen Wechsel von Vollkasko in Teilkasko sparen, wobei aber zu berücksichtigen ist, dass für Letztere kein Schadenfreiheitsrabatt gewährt wird. Viele Versicherungsgesellschaften gewähren zudem mittlerweile bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen Rabatte auf die Versicherungsprämien, beispielsweise für Garagenfahrzeuge oder Wenigfahrer. Allerdings sollte man sich die Inanspruchnahme eines solchen Rabattes gut überlegen, da Verstöße gegen diese Rabattauflagen andererseits sehr teuer werden können.

Sparmöglichkeiten bei den Verbrauchskosten
Da Abnutzungs- und Verbrauchskosten in direktem Zusammenhang zu den Fahrleistungen stehen, gehört das Vermeiden unnötiger Fahrten zu den ersten Einsparmöglichkeiten. Darüber hinaus können der persönliche Umgang mit dem Wagen und der Fahrstil die verbrauchsbedingten Kosten merklich beeinflussen. So sollten Kurzstreckenfahrten beispielsweise eingeschränkt, wenn nicht ganz vermieden werden. Ein frühzeitiges Hochschalten vor allem im Stadtverkehr kann ebenso Kraftstoff sparen wie der richtige Reifendruck und die Befreiung von unnötigem Ballast. Auch eine regelmäßige Wartung hilft sparen, da falsche Einstellungen an Vergaser und Zündanlage sowie alte Zündkerzen einen merklich erhöhten Kraftstoffverbrauch zur Folge haben.
Wer sich bereits bei der Anschaffung eines Wagens Gedanken über Einsparungen macht, wird vielleicht von vornherein auf einen großvolumigen Motor verzichten oder sich für ein im Verbrauch günstigeres Dieselfahrzeug entscheiden.

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Diesel oder Benziner - was lohnt sich für wen?
Auch wenn dem Dieselfahrzeug im Vergleich mit einem Benziner hier und da immer noch das Image eines eher behäbigen Wagens anhaftet, steht es diesem in der Motorleistung schon längst in nichts mehr nach und ist ihm dank der technischen Weiterentwicklungen durchaus ebenbürtig.
Die Entscheidung für oder gegen ein Dieselfahrzeug sollte jedoch nicht nur als Geschmacksfrage betrachtet werden, sondern auf der Grundlage einer vernünftigen Kalkulation erfolgen. Hier stehen die in der Regel höheren Anschaffungskosten und Steuersätze für Dieselfahrzeuge dem geringeren Kraftstoffverbrauch und dem erheblich günstigeren Preis für den Dieselkraftstoff gegenüber. Während also Anschaffungs- und Fixkosten eines Dieselfahrzeugs stärker als bei einem Benziner zu Buch schlagen, sind die kilometerabhängigen Verbrauchskosten deutlich günstiger. Daraus ergibt sich bereits, dass ein Diesel vor allem dann empfehlenswert sein kann, wenn man häufig lange Strecken zurückzulegen hat. Der Entscheidung liegt also letztendlich eine einfache Rechenaufgabe zugrunde: Wie viele Kilometer muss der Diesel fahren, um mit billigerem Kraftstoff und geringerem Verbrauch die höheren Anschaffungskosten und Steuern wieder einzufahren?
Als Beispielfahrzeuge sollen ein Benziner mit 1.800 Kubikzentimetern und einem Verbrauch von zehn Litern Normalbenzin auf hundert Kilometer und ein Dieselfahrzeug mit 1.900 Kubikzentimetern und einem Kraftstoffverbrauch von 7,5 Litern auf hundert Kilometer dienen. Der Benziner kostet 35.000 DM, der Diesel ist zum Preis von 37.000 DM zu haben. Geht man bei den Kraftstoffpreisen davon aus, dass ein Liter Benzin 1,60 DM und ein Liter Diesel 1,30 DM kosten, braucht der Benziner auf hundert Kilometer für 16,00 DM Kraftstoff und der Diesel nur für 9,75 DM. Das bedeutet eine Einsparung von 6,25 DM auf hundert gefahrene Kilometer. Zusätzlich zu berücksichtigen sind jedoch die steuerlichen Unterschiede. Wenn beide Fahrzeuge die Euro-2-Norm erfüllen, kostet der in dem Beispiel angeführte Benziner jährlich etwa 220,00 DM an Steuern, während für den Diesel etwa 550,00 DM, also 330,00 DM mehr, an Kraftfahrzeugsteuer zu zahlen sind. Rechnet man bei beiden Fahrzeugen den Anschaffungspreis auf eine geplante Laufzeit von vier Jahren um, so ergibt sich daraus einschließlich der Steuern ein jährlicher Kostenfaktor von 8.970 DM für den Benziner und 9.800 DM für den Diesel. Unter Berücksichtigung der günstigeren Verbrauchskosten des Diesels werden dessen jährliche Mehrkosten bei einer Jahreskilometerleistung von 13.280 Kilometern gegenüber dem Benziner ausgeglichen. Bei jedem Kilometer darunter ist der Diesel noch teurer, bei jedem Kilometer darüber fährt er preiswerter. Nach vier Jahren, wenn der Anschaffungspreis nicht mehr zu Buch schlägt, wird ein Kostengleichstand bereits bei einer jährlichen Kilometerleistung von 5.280 Kilometern erreicht. Bei jedem Kilometer darüber fährt der Diesel dann also günstiger als der Benziner.
Wenn man den Kostenvergleich allerdings ganz präzise machen möchte, sind neben den exakten Anschaffungskosten, Steuern und Verbrauchskosten beider Fahrzeuge auch die sonstigen Standkosten wie auch der zu erwartende Wiederverkaufswert zugrunde zu legen, der bei einem Dieselfahrzeug infolge der höheren Kilometerleistung des Motors in der Regel etwas günstiger anzusetzen ist. Die anteilige Umlage dieser Kosten auf die geplante Laufleistung bietet die rechnerische Entscheidungshilfe, ob sich die Anschaffung eines Dieselfahrzeugs lohnt oder ob nicht doch ein Benziner die sparsamere Lösung ist.

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Kostengünstige Alternativen für Wenigfahrer
Angesichts der beträchtlichen Kosten, die sich allein schon aus der Anschaffung und den Standkosten eines Autos ergeben, empfiehlt es sich für Wenigfahrer, über mögliche Alternativen zu einem eigenen Auto nachzudenken. Für den, der sich dabei nicht auf den öffentlichen Personenverkehr verlassen möchte, bieten sich beispielsweise durch Mietautos oder das so genannte Car-Sharing u. U. kostengünstige Möglichkeiten. Hierbei kann bei tatsächlichem Bedarf auf ein Fahrzeug zurückgegriffen werden, dessen Fixkosten auf die Kilometer- oder Stundenkosten umgelegt sind und somit bei jedem Benutzer nur für die tatsächlich damit zurückgelegte Kilometerleistung zum Tragen kommen. Und wer ganz selten einmal mit dem Auto fahren muss, für den rechnet sich u. U. auch ganz einfach die Benutzung eines Taxis.

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