I N H A L T
_____________
Edelmetalle
Antiquitäten und Briefmarken als Sachwertanlage von Liebhabern
Anlagen im Ausland
Andere Anlageformen

Eine goldene Regel für Geldanleger heißt, nie ihren ganzen Besitz in nur einer Form anzulegen. Vor allem aus Sicherheitsgründen heraus sollten sie nie ausschließlich in gedrucktes Papier, Sparguthaben und Wertpapiere investieren, sondern auch in reales Sachvermögen, in Immobilien, Beteiligungen an Unternehmungen und in Edelmetall.

Edelmetalle
Edelmetalle - in früher Zeit waren auch Eisen, Kupfer, Bronze seltene Kostbarkeiten mit hohem Wert - haben seit mehreren tausend Jahren durch alle Wirrnisse und Kriege irrational magischen Glanz behalten. Sie waren und sind Indikator von Reichtum und Macht und hatten mystischen Glanz und magische Anziehungskraft.
Auch heute wird noch regelmäßig in Edelmetalle investiert. Dabei spielt bei den meisten nicht unbedingt der Aspekt der Wertsteigerung eine Rolle, sondern hauptsächlich der der Sicherheit. Gerade die Generation, die die Kriegswirren und die Währungsreform mitgemacht haben, wissen um die Kaufkraft von Edelmetallen, vor allem von Goldmünzen und Schmuck in Notzeiten.

Gold
Der Preis des Goldes steigt immer dann an, wenn der US-Dollar - Zweitwährung in fast allen Ländern der Welt - in eine Vertrauenskrise kommt oder wenn anerkannte Ökonomen nachweisen, dass die Weltwirtschaft in einer tiefen Krise steckt, weil die jährlichen Zinsmilliarden von den Schuldnern weltweit nicht mehr aufzubringen sind und ein bereinigender Zusammenbruch unmittelbar bevorsteht. Soziale Katastrophen, Inflation, Krieg und politische Panik sind die Auslöser für einen regelrechten Boom auf dem Goldmarkt. So war es in den 15 Jahren von 1967 bis 1982, als die Zentralbanken den Goldstandard ihrer Währungen abschafften und die OPEC-Länder den Ölpreis vervielfachten und die Weltwirtschaft infolgedessen in eine Anpassungs- und Wachstumskrise geriet. Der Preis für Gold, einer der besten Inflationsindikatoren, stieg von etwa 40 US-Dollar für eine Feinunze (31,10 Gramm) auf letztlich 850 US-Dollar, um dann binnen Jahresfrist wieder auf 350 US-Dollar, dem Niveau der heutigen Produktionskosten, zurückzufallen. Dort befindet er sich, in einer Schwankungsbreite von rund 20 Prozent in beide Richtungen, noch heute.
Die Bundesbank hält in ihren Währungsreserven 3.000 Tonnen Gold, ähnlich wie alle renommierten Zentralbanken, allen voran die Schweiz. Als einziges Land der Welt hat sie mit dem Franken eine goldgedeckte Währung. Das wird sich bei der weiter weltweit ansteigenden Menge von Banknoten dann auszahlen, wenn sich die Inflationsraten wieder nach oben entwickeln, bei gleichzeitig stagnierender oder rückläufiger Wirtschaft.
Gold ist die Risikoversicherung in unsicheren Zeiten. Mit der Goldanlage sind aber Zinsverluste und Aufbewahrungskosten verbunden und eventuell bei ungünstigem Kaufpreis Kursverluste.
Gold kauft man in ruhigen Zeiten, wenn es nicht im Mittelpunkt aktueller Empfehlungen steht und dann knapp und damit teurer wird. Gold befindet sich derzeit mit 350 US-Dollar charttechnisch am unteren Rand eines breiten, sehr langfristigen Aufwärtskanals und ist damit für langfristig sicherheitsorientierte Anleger interessant.

Welche Anlagen in Edelmetallen gibt es?
Gold, Platin und Silber als Anlageobjekt sollte man stets nur in möglichst reiner Form ohne Beimischung von Fremdmetallen erwerben. Für den Privatanleger gibt es grundsätzlich die Alternativen in Barren von 12,6 über 1 Kilogramm bis zu Plättchen von 100 und 10 Gramm.

Anlagemünzen
Dies sind neu geprägte Münzen als gesetzliches Zahlungsmittel in reinem Edelmetall, meist einer, einer halben, einer viertel oder einer zehntel Feinunze (31,10 Gramm). Die bekanntesten Goldmünzen sind der südafrikanische Krüger-Rand, der russische Tscherwonjez, der kanadische Maple Leaf und der US-amerikanische American Eagle. Sie werden wie der australische Koala aus Platin und der kanadische Silver Maple Leaf aus Silber weltweit von Banken verkauft und täglich zum Tagespreis zurückgenommen. Neben Barren und Anlagemünzen erhält man bei Banken die gängigsten Sammlermünzen, alte Goldmünzen, die nicht mehr geprägt werden und deren Preis sich nach numismatischer Nachfrage und Angebot richtet. Hier sind zu nennen: Gold-Dollar, -Pfund (Sovereign), Franken (Vreneli) - oder Goldmark u. a.
Medaillen aus Edelmetall sind reine Liebhaberobjekte und für Anlagezwecke nicht geeignet. Sie sind, gemessen am Metallwert, in der Regel drastisch überteuert und haben keinen Markt.

Goldzertifikate und Goldkonten
Hier besteht seitens des Anlegers nur ein schuldrechtlicher Anspruch gegen die Bank auf Lieferung einer bestimmten Goldmenge. Vorzuziehen sind Edelmetalldepots. Die Bank verwahrt treuhänderisch abgegrenztes Sondervermögen des Kunden. Der Kunde erhält regelmäßig Depotauszüge mit Mengenabgabe. Großanleger erzielen hier aus dem Verkauf von Optionen interessante Stillhalteprämien bei gleichzeitiger Verpfändung der entsprechenden Goldmenge. In dieser Form ist es möglich, mit Gold Einkünfte zu erzielen, wie bei Goldfonds und Goldminen-Aktien. Sie eignen sich für sehr risikofreudige Anleger.
Nachdem deutsche Kunden bei Ihrer Edelmetallanlage massenhaft in die Schweiz und nach Luxemburg ausgewichen sind, wurde der Goldhandel in Deutschland von der Mehrwertsteuer befreit. Platin und Silber sind weiterhin mehrwertsteuerpflichtig.
Australische und südafrikanische Goldminen sind mitunter Monate vor massiven Veränderung der Goldnotiz äußerst temperamentvolle Frühindikatoren. Die Aktienkurse von Goldminengesellschaften finden sich in allen großen Tageszeitungen, die regelmäßig über Börsenkurse berichten.
Schmuck ist nur in extrem hochkarätiger Form als Notgroschen geeignet.

Diamanten
Anlagediamanten mit international anerkanntem Zertifikat (z. B. HRD, Antwerpen) sollten an Gewicht (1 Karat = 0,2 Gramm und darüber), in der Reinheit (lupenrein), in der Farbe (River E oder Top Wesselton) und im Schliff (Brillantschliff mit 57 Facetten) nur allerhöchsten Ansprüchen genügen. Die Preise unterliegen mitunter extremen Schwankungen. Diamanten waren auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise und der Inflationsängste 1980 um ein Mehrfaches teurer als heute. Als Sachwertanlage und leichtes Fluchtkapital haben sie ebenfalls eine lange Tradition.

á  Z U R Ü C K
___________
zum Anfang

Antiquitäten und Briefmarken als Sachwertanlage von Liebhabern
Alte und neue Gemälde und Graphiken, alte Möbel, seltenes, altes Porzellan und Gläser, Schmuck, Uhren, Silberwaren, alte Teppiche, Ikonen, Bücher, archäologische Fundstücke usw. sind Sachwerte, die beim Vermögensaufbau eine nur untergeordnete Rolle spielen. Nur erstklassige, seltene Stücke werden auch in Rezessionszeiten immer wieder Käufer finden. Im Vordergrund sollte die Liebe zu den erworbenen Raritäten und Kostbarkeiten und die Freude am Besitz stehen, nicht eine erwartete Wertsteigerung. Diese Hoffnung geht trotz exzellenter Fach- und Marktkenntnisse oft nicht oder erst viel später auf als gedacht. Zu achten ist auf einen Erwerb im renommierten Fachhandel und bei führenden Aktionshäusern. Zwischen dem Kauf zum günstigen Einstiegspreis und dem lohnenden Verkauf liegen oft sieben bis zehn Jahre.
Bei Briefmarken gilt das Gleiche. Der profunde Kenner des Marktes konzentriert sich auf seltene, gesuchte Stücke in hervorragendem Zustand oder sehr seltene Sammlungen. Gerade bei Briefmarken gibt es mitunter ausgeprägte Preisschwankungen und entsprechende Modetrends. Der Preis, den ein ernsthafter Käufer für gängige Sammlungen bietet, liegt in der Regel bei einem Bruchteil des Katalogwertes.
Besondere Sachwerte dieser Art haben einen sehr langfristigen Anlagehorizont und sollten primär aus Liebe, Leidenschaft und Freunde am Besitz angeschafft werden, nachdem man sich mit der Sparte sehr gut vertraut gemacht oder einen neutralen Experten beigezogen hat. Mit etwas Glück und Ausdauer kommt es dann obendrein noch zu Wertsteigerungen, an denen dann der eingeschaltete Handel oder Auktionshäuser im Verkaufsfall noch einmal den ihnen zustehenden Anteil beanspruchen, es sei denn, man findet von privat zu privat den genau an diesem Stück interessierten liquiden Käufer.

á  Z U R Ü C K
___________
zum Anfang

Anlagen im Ausland
Es gibt viele Gründe, Geld im Ausland anzulegen. Neben Zürich, London, Luxemburg, Amsterdam und New York bieten sich weltweit etwa 40 Offshorezentren, Steueroasen mit anlegerfreundlichen Rahmenbedingungen, an. Zu nennen sind hier insbesondere Plätze wie die Bahamas, Liechtenstein, die Cayman-Inseln, die britischen Kanalinseln, die Antillen, die Balearen, Panamá, Hongkong und Singapur. Weil hier mitunter zentralbankliche Reglementierungen wie z. B. die Mindestreservehaltung fehlen und der Wettbewerb zwischen Hunderten von Tochtergesellschaften internationaler Geschäftsbanken besonders ausgeprägt ist, bedeutet das für den Anleger im Einzelfall höhere Konditionen, eine sehr spezielle Beratung in allen Formen der Kapitalanlage und keine oder reduzierte Quellensteuer. Natürlich ist auf der anderen Seite das Risiko umso höher.

G L O S S A R
______________
Quellensteuer

G L O S S A R
______________
Euro

Für Anleger, die besonders auf Diskretion und Anonymität Wert legen, sind Nummernkonten in der Schweiz, in Österreich und in Ungarn populär. Es sind absolut nicht nur Steuerflüchtlinge, die den Weg ins Ausland suchen. Manch einer, der in Deutschland sein Einkommen bezieht und hier den Großteil seines Vermögens angelegt hat, möchte mehr Sicherheit. Er streut ganz bewusst die Risiken breiter. Die Diskussion um die Einführung des Euro veranlasst manchen zu Anlagen in Schweizer Franken, dem US-Dollar oder in Japanischen Yen. Zu bedenken ist aber, dass Anlagen in einer fremden Währung zwar meist höhere Zinsgewinne versprechen, diese können jedoch durch Kursschwankungen wieder zunichte gemacht werden.
Mit wachsendem Vermögen und mit steigender Globalisierung und Internationalisierung werden Anlagemöglichkeiten, der Erwerb von Anteilen an ausländischen Unternehmen und von Auslandsimmobilien weltweit leichter und immer mehr zur ernsthaften Alternative. Der internationale Wettbewerb um Kapital von Anlegern und Investoren mit den Maßstäben Rentabilität, Sicherheit und Liquidität führt dazu, dass eine ganze Reihe von Ländern mit handfesten Steuervorteilen, liberaler Gesetzgebung und politischen Garantien arbeiten.

Steuerliche Aspekte
Generell sind von jedem, der als Inländer dem deutschen Einkommensteuergesetz unterliegt, dessen überwiegender Schwerpunkt der Lebensinteressen mit einem Aufenthalt von über 183 Tagen im Jahr in Deutschland liegt, sämtliche weltweit erzielten Kapitaleinkünfte zu versteuern. Um hier Härten der mehrfachen Besteuerung (in Deutschland und im Ausland) zu vermeiden, hat die Bundesrepublik zahlreiche Doppelbesteuerungsabkommen mit anderen Ländern abgeschlossen, teilweise mit Datenaustausch und entsprechenden Einzelinformationen. Inwieweit ein Anleger seiner Verpflichtung zur Angabe sämtlicher Kapitaleinkünfte und Vermögenspositionen im Ausland zur Vermögensteuer nachkommt, muss er selbst entscheiden. In letzter Zeit haben spektakuläre Aktionen der Steuerfahndung - es ging um Auslandsüberweisungen von vermögenden Bankkunden - bei einer Reihe namhafter großer deutscher Banken für Aufregung und neue Nachdenklichkeit gesorgt. Ob damit dem Standort und Finanzplatz Deutschland auf die Dauer gedient ist, bleibt abzuwarten. Die zunehmende Internationalisierung des Bank- und Versicherungsgeschäfts via ausländischer Tochtergesellschaften weist manchem den Weg für legale Steuerersparnisse.

G E H E  Z U
Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand

Copyright 1997 Microsoft Corp.