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Studieren im Ausland Ein Auslandsstudium ist eine Investition für die Zukunft,
insofern es Studierenden vielfältige Möglichkeiten für
ihre berufliche wie persönliche Entwicklung eröffnet.
Zuallererst erlangt man dabei natürlich zusätzliche
Sprachkenntnisse, die mit der zunehmenden Verflechtung der europäischen
und internationalen Arbeitsmärkte von Vorteil sind. Darüber
hinaus können fachliche Qualifikationen erlangt werden, die
sich bei der Stellensuche nach dem Studium
bezahlt machen. Zudem können sich ganz neue berufliche Perspektiven
ergeben. Aber ein Auslandsstudium bietet auch einen ganz persönlichen
Gewinn. Man lernt eine andere Lebensweise und Kultur kennen und
ist damit eher in der Lage, fremde Verhaltensweisen besser zu
verstehen. Durch diese Erfahrung erhöht sich die soziale
Kompetenz des Einzelnen, die wiederum für die berufliche
Laufbahn wichtig ist, wenn man eine Leitungsposition in einem
Unternehmen oder in der Wissenschaft anstrebt. Wer eine Fremdsprache
studiert, sollte auf jeden Fall ein Auslandsstudium einplanen.
Aber auch für Studierende der Wirtschaftswissenschaften ist
es inzwischen üblich, ein oder zwei Semester an einer ausländischen
Universität zu verbringen.
Allerdings ist ein Auslandsstudium in der Regel mit erhöhten
Kosten verbunden. Manche ausländischen Hochschulen verlangen
Studiengebühren, eine zusätzliche Krankenversicherung
muss abgeschlossen werden, die Lebenshaltungskosten sind in einigen
Ländern höher als in Deutschland und Reisekosten entstehen.
Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass, wie eine
Erhebung des Deutschen Studentenwerks zeigt, das Interesse an
einem Auslandsstudium zurückgeht. Nur zehn Prozent aller
Studierenden an den Universitäten und vier Prozent an
den Fachhochschulen nehmen diese Möglichkeit wahr.
Im Grunde genommen gibt es drei Möglichkeiten für ein
Auslandsstudium: das komplette Studium wird im Ausland absolviert,
ein Teilstudium oder ein Praktikum. Vom ersten Semester bis zur
Abschlussprüfung an einer ausländischen Hochschule zu
studieren, ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn man anschließend
auch in dem betreffenden Land leben und arbeiten will. Andernfalls
sollte man sich vorher erkundigen, ob das ausländische Examen
in der Bundesrepublik anerkannt wird oder nicht. In Fächern,
die dem Numerus clausus unterliegen, kann sich dieser Weg durchaus
als Ausweichmöglichkeit anbieten.
Es empfiehlt sich, einen Auslandsaufenthalt erst nach dem Grundstudium
einzuplanen. Bis dahin besitzt man einen allgemeinen Überblick
über das Fach und kann sich somit auch in einer neuen Studiensituation
leichter zurechtfinden. Zudem ist man mit guten Vorkenntnissen
auch besser in der Lage, aus dem Angebot der jeweiligen Hochschule
das Passende für sich selber auszuwählen.
| | Voraussetzungen
Wer an einer ausländischen Hochschule studieren möchte,
muss auf jeden Fall die Sprache des Gastlandes so gut beherrschen,
dass den Lehrveranstaltungen mühelos gefolgt werden kann.
Normalerweise werden dazu an der Gastuniversität Sprachtests
durchgeführt. In Ausnahmefällen, wie Arabisch oder Japanisch,
kann das Erlernen der Sprache auch Teil des Auslandsstudiums sein.
Damit sich das Auslandsstudium für die Zukunft bezahlt macht,
ist eine gute Planung notwendig. Dazu ist es hilfreich, anhand
einer Checkliste folgende Fragen zu beantworten: An welcher Universität
oder Fachhochschule wird das gewünschte Fach unterrichtet?
Gibt es dort für Ausländer Zulassungsbeschränkungen?
Wenn ja, welche? Wie gut müssen die Sprachkenntnisse sein?
Gibt es Bewerbungsfristen? Erhebt die betreffende Hochschule Studiengebühren?
Stellt sie Wohnraum zur Verfügung oder muss man sich darum
selbst kümmern? Wie hoch ist der bürokratische Aufwand,
um für das Land eine Aufenthalts- und Studienerlaubnis zu
erhalten? Bietet die Hochschule dabei Hilfestellungen an? Welche
zusätzlichen sozialen Leistungen bietet die jeweilige Universität?
Zudem sollte man sich beim zuständigen Prüfungsamt informieren,
ob und in welchem Umfang die beim Auslandsstudium erbrachten Leistungen
an der deutschen Hochschule anerkannt werden. Informationen erteilen
die Akademischen Auslandsämter, die es an allen Hochschulen
gibt. Zudem bietet der Deutsche Akademische Austauschdienst in
Bonn (DAAD) in seinen Länderstudienführern detaillierte
Angaben zu den verschiedenen Studienangeboten. Die Broschüren
gibt es zu den meisten europäischen und einigen außereuropäischen
Ländern.
| | Finanzierung
Auslandsstudien werden, wie auch Studien im Inland,
durch zahlreiche Programme, aber auch durch das Bafög
gefördert. In der Regel wird den Teilnehmern eine finanzielle
Unterstützung gewährt, die jedoch stark variieren kann.
In manchen Fällen wird ein Vollstipendium geboten, manchmal
aber nur ein Zuschuss. Verheiratete erhalten allgemein eine höhere
Zuwendung.
Die wichtigste Fördereinrichtung von Auslandsstudien ist
der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der für
verschiedene Fächer Jahresstipendien anbietet. Zudem werden
in allen Fächern Semester-, Teil- und Kurzstipendien (zwischen
zwei und sechs Monaten) zur Materialsammlung für Abschlussarbeiten
sowie Sprachkursstipendien angeboten. Vom DAAD gefördert
werden auch Studienreisen und Praktika von Gruppen und zwei- bis
sechsmonatige Studienpraktika von zukünftigen Wissenschaftlern
aus verschiedenen Forschungsrichtungen. Darüber hinaus finanziert
der DAAD Forschungsarbeiten von Doktoranden und Postgraduierten.
Das DAAD-Stipendium setzt sich aus einem Grundbetrag und einer
Auslandszulage zusammen, die jährlich den Lebenshaltungskosten
im Zielland angepasst wird. Zudem werden die Reisekosten sowie
etwaige Studien- und Prüfungsgebühren übernommen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn fördert
mit Forschungs-, Ausbildungs- und Habilitationsstipendien den
wissenschaftlichen Nachwuchs, Voraussetzung ist die Promotion.
Außerdem bieten verschiedene private Stiftungen, die Kirchen
und einzelne Länder sowie die Stiftungen der großen
Parteien und der Gewerkschaft fachbezogene Stipendien für
Auslandsstudien an.
Studierende der Naturwissenschaften, wie Physik und Chemie, können
sich wegen eines Stipendiums an die Carl-Duisberg-Stiftung oder
die Fritz-ter-Meer-Stiftung in Leverkusen oder an das BASF-Forschungsprogramm
der Studienstiftung des Deutschen Volkes wenden.
Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie in Gelsenkirchen
vergibt Stipendien auf dem Gebiet der Medizin, Chemie und Biochemie,
die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie in München auf
dem Gebiet der allgemeinen Chirurgie, die Dr.-Mildred-Scheel-Stiftung
in Bonn speziell für ein Studium im Bereich der Krebsforschung.
Die Gottlieb-Daimler- und Karl-Benz-Stiftung in Ladenburg fördern
Wissenschaftler aus allen Disziplinen, die sich speziell mit den
Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Umwelt und Technik befassen.
Die European Space Agency Paris vergibt die Stipendien auf dem
Gebiet der Weltraum- oder Raumfahrttechnik, die im Rahmen der
ESA-Einrichtungen durchgeführt werden (ESTEC in den Niederlanden,
ESOC in Darmstadt und ESRIN in Italien).
Zur Förderung der deutsch-israelischen wissenschaftlichen
Zusammenarbeit vergibt Minerva in Heidelberg Stipendien insbesondere
an Natur- und Mathematikwissenschaftler.
Die Kurt-Tucholsky-Stiftung in Hamburg fördert Studenten
der Germanistik, Publizistik, Soziologie und Politologie, die
Studienstiftung des Deutschen Volkes in Bonn staats-, wirtschafts-
oder sozialwissenschaftliches Studium.
Theologiestudenten werden vom Lutherischen Weltbund in Genf oder
dem Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Diakonischen Werk der
Evangelischen Kirchen Deutschlands (Stuttgart), dem evangelischen
Studienwerk (Iserlohn) und dem Cusanuswerk (Bonn) gefördert.
Studierende der neueren Sprachen und des Fachs Deutsch als Fremdsprache
können sich für das Austauschprogramm von Fremdsprachassistenten
vom Pädagogischen Austauschdienst in Bonn bewerben.
| | Stipendien für Studienaufenthalte in Großbritannien, Frankreich und den USA
Das Foreign and Commonwealth Office der britischen Regierung
bietet Stipendien für Hochschulsabsolventen, die ihr Studium
vor kurzem abgeschlossen haben, vorzugsweise aus den Fächern
Betriebs- und Volkswirtschaft, Jura, politische Wissenschaften,
Geschichte und Journalismus/Publizistik. Die Förderung, die
für einen Zeitraum von zwei Monaten bis zu einem Jahr gewährt
wird, umfasst einen Zuschuss zum Lebensunterhalt sowie die Übernahme
der Reisekosten und Studiengebühren. Anfragen sind an The
British Council in Köln zu richten.
An Studierende der Fachrichtungen politische Wissenschaften, Ethnologie,
Geschichte, Kunstgeschichte, Jura, Volks- und Betriebswirtschaft
vergibt die King Edward VII British-German Foundation
Stipendien für die Dauer eines akademischen Jahres. Die Leistungen
beinhalten einen monatlichen Zuschuss, eine einmalige Bücherhilfe,
Befreiung von Studiengebühren und Reisekosten; Bewerbungen
nimmt ebenfalls der British Council in Köln entgegen.
Im Rahmen des European Young Lawyers Scheme fördert
der British Council gemeinsam mit dem DAAD junge Juristen
nach dem zweiten Staatsexamen, die sich mit dem englischen oder
schottischen Rechtssystem vertraut machen wollen. Die Kurzzeitstipendien
in Höhe von 450 bis 525 Pfund Sterling werden für
maximal sechs Monate gewährt, Reisekosten in Großbritannien
und Studiengebühren trägt der British Council.
Teilstipendien vergibt die British Chamber of Commerce
in Köln vorzugsweise an Studierende der Wirtschaftswissenschaften.
Graduierte der Fachrichtungen Medizin mit Schwerpunkt Medizingeschichte,
Psychiatrie und Tiermedizin können für Forschungsvorhaben
in Großbritannien beim Welcome Trust in London Reisestipendien
erhalten. Alle Stipendien setzen gute Englischkenntnisse in Wort
und Schrift voraus.
Das Deutsch-Französische Hochschulkolleg in Mainz bietet
intregrierte Studiengänge in rund 30 Fächern aus
dem Bereich der Geistes-, Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften
an. Deutsche und französische Studentinnen und Studenten
studieren gemeinsam an einer deutschen und französischen
Hochschule und erhalten nach erfolgreicher Abschlussprüfung
die Titel von beiden Hochschulen. Studierende können durch
ein Teilstipendium gefördert werden. Wer Geschichte, Jura,
Politik, Romanistik oder Sozialwissenschaften studiert und nicht
älter als 27 Jahre ist, kann sich für das Programm
der Französischen Nationalversammlung bewerben. Für
die Dauer eines akademischen Jahres kann man am renommierten
Institut d'Etudes Politiques de Paris studieren und ein Praktikum
im französischen Parlament absolvieren. Das Stipendium beinhaltet
einen Zuschuss zum Lebensunterhalt und freie Unterkunft im Studentenwohnheim.
In Zusammenarbeit mit dem DAAD bietet die französische Verwaltungshochschule
(ENA, Ecole Nationale d'Administration) in Straßburg für
Absolventen der Fächer Jura, Politikwissenschaft, Betriebs-
und Volkswirtschaft ein 16-monatiges Programm. Das Stipendium
beträgt zwischen 2.300 und 2.500 DM, hinzu kommen ein
Auslandszuschlag und ein Reisekostenzuschuss. Detaillierte Informationen
sind beim DAAD erhältlich. Alle drei Programme erfordern
gute Französischkenntnisse. Mit Kurzstipendien fördert
die französische Regierung das ein- bis sechsmonatige Studium
an einer französischen Hochschule. Für ein- bis vierwöchige
Sprachkurse leistet die französische Regierung ggf.
einen Zuschuss. Bewerbungen sind an die Französische Botschaft,
Referat für Hochschulangelegenheiten, in Bonn und an das Deutsch-Französische
Jugendwerk in Bad Honnef zu richten.
Für das Studium an einer US-amerikanischen Hochschule vergibt
die Fullbright-Kommission Teil- und Vollstipendien an Studierende
aller Fachrichtungen. Allerdings kann die Hochschule in den USA
nicht selbst gewählt werden. Im Allgemeinen werden die Stipendien
für ein akademisches Jahr vergeben. Beim Teilstipendium leistet
die Kommission Zuschüsse zu den Lebenshaltungskosten und
Studiengebühren. Auskünfte erteilt die Kommission für
den Studenten- und Dozentenaustausch zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika in Bonn. Der
German Marshall Fund of the United States in Berlin bietet
Forschungsstipendien an junge Wissenschaftler, deren Forschungsschwerpunkt
auf dem Gebiet der amerikanischen Politik liegt, sowie an Sozialwissenschaftler,
deren Interesse politischen, sozialen und ökonomischen Entwicklungen
in den USA gilt. Das Stipendium ist auf sechs Monate begrenzt
und beträgt um die 16.000 DM. Einen Reisekostenzuschuss
in Höhe von 3.000 DM können Doktoranden und Graduierte
der Politik-, Wirtschafts-, Gesellschaftswissenschaften und Geschichte
für einen Forschungsaufenthalt in den USA beantragen. Verschiedene
Stipendien an besonders begabte Studierende und junge Wissenschaftler
der Fachrichtungen Jura, Geschichte, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften
vergibt die Studienstiftung des Deutschen Volkes in Zusammenarbeit
mit US-amerikanischen Stiftungen. Reise- und Kurzzeitsstipendien
für zwei bis vier Monate vergibt die John Carter Library
(Providence R.I) zur Geschichte Amerikas an Studierende und
Graduierte, die zu Themen der amerikanischen Geschichte die Bestände
der Bibliothek nutzen wollen. Je nach Dauer beträgt das Stipendium
zwischen 600 und 1.000 US-Dollar pro Monat.
| | Europa-Programme
Die Europäische Union hat verschiedene Programme entwickelt,
um den Studentenaustausch ihrer Mitgliedsländer zu intensivieren.
Die nach dem griechischen Philosophen Sokrates benannten Programme
fördern den europäischen Gedanken auf allen Ebenen der
Aus- und Fortbildung. Besonders für Studierende und Hochschullehrer
wurde das ERASMUS-, LINGUA-, LEONARDO- und COMETT-Programm geschaffen.
Staatsangehörige der EU-Mitgliedsländer dürfen
an allen Hochschulen studieren, sofern sie die Zugangsvoraussetzungen
erfüllen und erfolgreich einen Spracheignungstest bestanden
haben. Zudem gelten Sonderbestimmungen für Studiengebühren.
Für deutsche Studierende entfallen sie in der Regel ganz,
weil das Studium für ausländische Studenten in der Bundesrepublik
normalerweise ebenfalls gebührenfrei ist.
Mit ERASMUS sollen Studierende, Promovierende und Dozenten aller
Fachrichtungen die Möglichkeit erhalten, drei bis zwölf
Monate an einer anderen europäischen Hochschule zu studieren
oder zu forschen.
LINGUA richtet sich speziell an Sprachlehrer, LEONARDO fördert
die Kooperation zwischen Lehre und Wirtschaft auf dem Gebiet der
Hochtechnologie und führt das ehemalige COMETT-Programm fort.
Studierende und Graduierte erhalten die Möglichkeit zu einem
Betriebspraktikum in einem anderen Mitgliedsstaat der Europäischen
Union. Für alle Programme gibt es in der Regel an den Hochschulen
Ansprechpartner, ansonsten kann man sich auch direkt an den DAAD
wenden, der die Programme jährlich in der Broschüre "Studienland
Europäische Union - geförderte Kooperationsprogramme
deutscher Hochschulen" zusammenstellt.
| | Stipendien für andere Länder
Die meisten deutschen Hochschulen unterhalten Partnerschaften
mit ausländischen Universitäten, in deren Rahmen auch
Austauschprogramme durchgeführt werden. Dazu werden Zuschüsse,
Teil- oder Vollstipendien bereitgestellt. Zudem bieten zahlreiche
deutsche Hochschulen integrierte Studiengänge an, die ein
Auslandsstudium von zwei Semestern vorsehen. Sie bieten den Vorteil,
dass die Anerkennung von Studienleistungen geregelt ist. Auskünfte
erhält man bei den Studienberatungen und den Akademischen
Auslandsämtern.
Einige Länder, darunter Griechenland, Japan, Kanada, Norwegen
und die Schweiz, vergeben Stipendien an deutsche Studierende und
Graduierte. Informationen sind entweder beim DAAD oder bei den
jeweiligen Botschaften erhältlich. Es lohnt sich immer, bei
den Botschaften wegen aktuellen Stipendienmöglichkeiten nachzufragen.
Die Studienstiftung des Deutschen Volkes unterhält spezielle
China- und Japan-Programme, die Südosteuropa-Gesellschaft
in München vergibt Reisestipendien für Recherchen in
Bibliotheken, Archiven und anderen Einrichtungen in den südosteuropäischen
Ländern und der Türkei.
| | Auslandspraktika
Im Allgemeinen erhalten Studierende für ein Praktikum in
ausländischen Betrieben oder Organisationen zumindest ein
kleines Entgelt, so dass die lokalen Unterhaltskosten gedeckt
sind. Nur in Ausnahmefällen gibt es darüber hinaus Zuschüsse.
Die IAESTE (International Association for the Exchange of Students
for Technical Experience), die an den meisten Hochschulen
vertreten ist, vermittelt Praktika von zwei bis drei Monaten im
Ausland in den Fachrichtungen Natur- und Ingenieurwissenschaften,
Land- und Forstwirtschaft. Im Bereich der Wirtschaftswissenschaften
vermittelt das Deutsche Komitee der AIESEC (Association Internationale
des Etudiants Siences Economiques et Commerciales) in Köln
Praktikumsplätze. Beide Organisationen bieten aber keine
Zuschüsse an.
Die Carl-Duisberg-Gesellschaft fördert sechsmonatige Praktika
von Studierenden an Wirtschafts- oder Technischen Fachhochschulen.
Die Leistungen umfassen Zuschüsse zum Lebensunterhalt und
den Reisekosten, wobei eine Eigenbeteiligung erwartet wird. Wer
in einem Entwicklungshilfeprojekt ein Praktikum absolvieren will,
kann sich an die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
(GTZ) in Eschborn wenden. Famulaturplätze im Ausland werden
vom Deutschen Famulantenaustausch in Bonn vermittelt. Zusätzliche
Informationen bieten der DAAD und das Arbeitsamt in seiner Broschüre
"Praktische Aus- und Fortbildung im Ausland für Studenten,
Hochschulabsolventen und Berufstätige".
| | Bafög
Grundsätzlich können Auslandsstudien oder -praktika auch
durch Bafög gefördert werden.
Da in diesem Fall die Bedarfssätze höher liegen, können
auch Studierende gefördert werden, die ansonsten kein Bafög
bekommen. Das Auslandsstudium muss mindestens sechs, ein Praktikum
mindest drei Monate dauern, zudem muss es der Ausbildung förderlich
sein und vor Ablauf der Förderungshöchstdauer absolviert
werden. Zusätzlich zum Bafög-Darlehen werden Auslands-
und Krankenversicherungszuschläge, Reisekosten und Studiengebühren
bis zu 9.000 DM pro Jahr geleistet, die nicht zurückbezahlt
werden müssen. Die Zuständigkeiten sind nach Ländergruppen
auf verschiedene Bafög-Ämter verteilt, deren Adresse
das örtliche Amt mitteilt. Da in der Regel einige Zeit vergeht,
bis Stipendien- und Bafög-Anträge entschieden sind,
sollte die Bewerbung frühzeitig erfolgen.
| | Schüleraustausch
Bereits vor dem Studium gibt es die Möglichkeit, über
einen Schüleraustausch ein anderes Land und seine Menschen
kennen zu lernen. In der Regel dauern solche Aufenthalte zwischen
drei und zwölf Monaten. Die Eltern müssen meistens nur
die Reisekosten und das Taschengeld übernehmen, während
die Gastfamilie die Unterhaltskosten trägt. Dafür verpflichten
sich die Eltern, ebenfalls ein Gastkind bei sich aufzunehmen.
Informationen über Schüleraustauschprogramme sind erhältlich
bei den Kultusministerien der einzelnen Bundesländer und
beim Pädagogischen Austauschdienst in Bonn.
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