Prolog: Keine Ahnung, warum Regeln immer golden sein müssen. Aber ich will nicht quertreiben. Daher:
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Vorwort:
Diese Abhandlung soll allen als Leitfaden zur Seite stehen, die sich um schlechte HTML - Gestaltung verdient machen wollen. Er sei zur Mahnung gedacht all denen, die den rechten Weg noch nicht gefunden haben.
Danksagung:
Danken möchte ich all denjenigen, die mir durch ihr Vorbild die Idee zu diesem Werk lieferten.
Weiter gehts!
Dieses Dokument wird in kurzen Abständen erweitert werden. Viele leerreiche Beispiele werden Sie auf den linken Weg führen. Achten Sie auf dasÜbersicht:
- Lesen Sie keine Anleitungen.
- Benutzen Sie immer die allerneuesten Tags.
- Empfangen Sie die Besucher mit Frames.
- Schicken Sie die Leute erstmal Brauser holen.
- Benutzen Sie viele und große Grafiken.
- Verwenden Sie große Imagemaps.
- Bauen Sie viele Gifs und Java Applets ein.
Baustellenschilder sind wichtig.
- Nutzen Sie die Statuszeile des Brausers.
- Lassen Sie überflüssige Tags weg.
- Lassen Sie die ALT Angabe bei Grafiken weg.
- Benutzen Sie so viele Features wie nur irgend möglich.
- Schachteln Sie komplizierte Frames.
Der <noresize> - Tag ist ein Muß.
- Verwenden Sie viele Ausrufezeichen!!!
Text muß blinken.
- Schreiben Sie immer für einen bestimmten Brauser.
- Benutzen Sie fremde Sourcen.
- Entwerfen Sie immer für eine bestimmte Bildschirmauflösung.
- Nutzen Sie ausgiebig das horizontale Scrolling.
- Verschleiern Sie die inhaltliche und logische Struktur.
- Linken Sie alle Suchmaschinen auf der ersten Seite.
- Bauen Sie rätselhafte Links.
- Schreiben Sie Riesendokumente.
- Verwenden Sie viele Farben und Schriftgrößen.
Rauhfaser als Hintergrund ist genial.
Offline - Tests sind überflüssig.
- Beantworten Sie Kritik adäquat.
- Das Wichtigste zuerst: Lesen Sie keine Anleitungen, FAQs, Readme - Files zu HTML. Reine Zeitverschwendung. In den Newsgroups und Foren gibt es genug kompetente Leute, die mit großer Geduld immer wieder dieselben einfachen Fragen beantworten. Völlig kostenlos noch dazu! Konsequenterweise sollten Sie an dieser Stelle aufhören zu lesen. Wer trotzdem weiterliest, macht das auf eigene Gefahr. Eltern haften für Ihre Kinder.
- Benutzen Sie immer die allerneuesten Tags, die möglichst nur die alleraktuellsten Brauser beherrschen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Informationen, die Sie anbieten, ein breites Publikum erreichen sollen. Nur so werden sich alle immer die neuesten Beta-Brausers holen und die Entwicklung wird rasant vorangetrieben.
- Empfangen Sie Ihre Besucher mit einer schönen Frames - Seite. Verzichten Sie auf komplizierte <noframe> Bereiche, die den Besucher nur in Verwirrung stürzen. Wer keine Frames kann, muß sich entsprechenden Brauser eben besorgen. Siehe auch nächster Tip.
- Breiten Sie auf der ersten Seite eine große Zahl möglichst animierter Buttons aus, die zu den Sites mit allen verschiedenen Brausern führen, mit denen Ihre Seite am Besten betrachtet werden soll. Sie beweisen damit, wie toll Sie sich in der Szene auskennen. Vergessen Sie auch nicht, den Verweis dann auf die Hauptseite der Firma und nicht etwa auf die Downloadseite zu setzen. Der Besucher ist Ihnen dankbar, wenn er sich ausführlich durch viele Verzeichnisebenen klickern darf, bevor er dann tatsächlich den Brauser seiner Wahl downloaden kann.
- Benutzen Sie viele und große Grafiken. So muß sich kein Brillenträger mit briefmarkengroßen Abbildungen die Augen belasten und Sie können Ihr grafisches Talent voll präsentieren. Nebenbei wird so der Druck auf alle Beteiligten erhöht, endlich für mehr Bandbreite und damit Übertragungskapazität zu sorgen.
- Verwenden Sie zur Navigation immer große Imagemaps und verzichten Sie darauf, Verweise alternativ auch als Text anzubieten. Die Textzeilen stören Ihre mühevolle Gestaltung und der Betrachter klickt sich womöglich weiter, noch bevor die Grafik ganz geladen ist. Auf jeder Seite sollte eine komplette neue Imagemap - leicht verändert - die Navigation übernehmen.
- Bauen Sie so viele Animated Gifs und Java Applets ein wie nur möglich. Das Netz krankt immer noch an seiner statischen Präsentation. Bringen Sie ein bißchen Bewegung in den Laden! Je mehr gleichzeitig zu sehen sind, desto besser. Siehe auch Regel 12.
Ganz oben auf der ersten Seite mu▀ ein - möglichst animiertes - Baustellenschild plaziert sein. Zumindest müssen Sie den Besucher frühestmöglich darauf hinweisen, da▀ die kommende Site "Under Construction" ist und dauernd geändert wird. Denn das ist absolut ungewöhnlich im WWW.
- Die Statuszeile der Brauser ist ein prima Platz für Zusatzinformationen, die nicht auf die Seite passen. Es gibt so viele JavaScripten zur freien Verfügung. Ein schöner langer Scrolltext bringt die Info ohne Umwege direkt zum Betrachter. Wer will schon wissen, ob und wie lange noch nachgeladen wird oder wie die URL des Verweises ist, über den man mit dem Mauszeiger fährt? Kein Mensch.
- Lassen Sie bei Bildreferenzen die Angabe zu Breite, Höhe, und alternativem Text im <IMG> - Tag weg. Erstens weiß das Bild selber, wie groß es ist und Sie können sich die Arbeit sparen. So gerät auch das HTML-Dokument kompakter und wird schneller geladen.
Zweitens werden die Netscape-Programmierer zusätzlich unter Druck gesetzt, JavaScript endlich ohne die lästigen <width= ...>und <height= ...> funktionieren zu lassen.
Drittens steht dann Ihr Text immer dicht beieinander und springt lustig auseinander, wenn die dazwischen liegende Grafik geladen wird. Noch ein Beitrag zu mehr Bewegung im Netz.
- Vor allem bei Grafiken, die als Verweis-Buttons dienen, ist es enorm wichtig, die <Alt=...> - Angabe (die erscheint, wenn die Grafik nicht geladen ist - aber das wissen Sie ja) wegzulassen. Sonst könnte ja jemand auf die Idee kommen, auf einen Button zu klicken, der noch gar nicht geladen ist und Ihre ganze Arbeit für diesen Button wäre für die Katz.
- Benutzen Sie so viele Gimmicks und Frames wie nur irgend möglich. Das bringt den Betrachter nicht in die Verlegenheit, sich auf irgend etwas konzentrieren zu müssen. Er kann vielmehr alles auf einmal genießen.
- Eine hohe Zahl möglichst kompliziert geschachtelter Frames mit Kreuz- und Querverweisen und ständigem Nachladen beweist alles Besuchern, wie sehr Sie die Fähigkeit haben, komplexe Materie zu durchdringen und zu beherrschen. Viele Aufträge als Webdesigner sind Ihnen sicher.
Verwenden Sie immer bei Frames den <Noresize> tag. Es ist eine Frechheit von Seitenbesuchern zu glauben, sie könnten die geniale Bildschirmaufteilung des Autors ändern. Schlie▀lich haben Sie sich was dabei gedacht! Jeder ist selber schuld, wenn er mit vorsintflutlichen 14 Zoll Monitoren arbeitet und daher die Grafiken nicht ganz im Fenster angezeigt bekommt oder jede Zeile einzeln scrollen muß.
- Verwenden Sie in zentralen Aussagepunkten möglichst viele(!) Ausrufezeichen! Nur so(!) können Sie erreichen, daß zentrale Aussagen niemals(!) übersehen werden!!!!!!
Text muß , damit er gelesen wird. zumindest ein die durch stetiges auf sich ziehen. Sie das Weiterklicken , wenn Sie auch die lassen. sozusagen.
- Schreiben Sie immer für einen bestimmten Brauser; verraten sie aber nicht für welchen. So gewinnen Sie auch die Freunde des interaktiven Agierens, die das bewußte Herausfinden von Inkompatibilitäten schätzen und oft bei Ihnen vorbeischauen. Nebenbei lernen die Besucher noch, was ihr Brauser alles nicht kann und haben beim nächsten Mal bestimmt den richtigen dabei.
- Benutzen Sie ungeniert Grafiken, Fotos, JavaScrips und Applets von anderen Seiten und machen Sie sich keine Gedanken über Copyrights. Die sind nur was für Langweiler, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben.
- Entwerfen Sie immer für eine bestimmte Bildschirmauflösung. Am besten 1280 x 1024. Sie gewinnen Gestaltungsfreiraum. Machen Sie sich keine Gedanken über Leute mit kleineren Bildschirmen. Diese sind nur noch sehr vereinzelt anzutreffen; zudem gibt es ja die horizontale Scrolleiste.
Nutzen Sie ausgiebig das horizontale Scrolling. Diese besondere, aus unverständlichen Gründen recht seltene Art der Bildschirmaufteilung zieht Betrachter ganz besonders in ihren Bann. Je häufiger beim Lesen einer einzigen Zeile der Text über den Bildschirm gezogen werden muß, desto größer die interaktive Herausforderung und damit Freude beim Leser. Präformartierter Text bietet sich wunderbar dazu an. Oder auch Riesentabellen. Und als Schmankerl noch ein paar Grafiken? Gerne!
- Verschleiern Sie nach besten Kräften die inhaltliche und logische Struktur Ihrer Seiten. Nichts verwirrt den Besucher mehr als ein klares Konzept. Schließlich ist das Netz ja auch chaotisch und unstrukturiert aufgebaut. Da können Sie nicht einfach einen Kontrapunkt setzen.
- Wenn Sie eine Linkseite einbauen, überraschen Sie Ihre Besucher mit Verweisen zu Suchmaschinen wie Alta Vista und Yahoo. Die kennen die allerwenigsten und sind Ihnen dankbar für die Orientierungshilfe. Oder, noch besser: Plazieren Sie die Links gleich auf der Einstiegsseite, ganz oben. Denn der Grund für den Besuch Ihrer Seite ist bestimmt immer der, sofort zu den schicken Suchmaschinen zu entschwinden.
- Ihre internen Links sollten Sie so unauffällig oder wenigstens so rätselhaft wie möglich einbauen. Einige überraschende Verweise tragen ganz erheblich zur Attraktivität der Seiten bei.
- Bauen sie oft Riesendokumente, die lange Ladezeiten benötigen. Unterlassen Sie es bitte, darauf hinzuweisen, daß dem Verweis ein umfangreiches Dokument folgt. So nehmen Sie dem Besucher nicht die Vorfreude auf einen gelungenen Download. Auch wenn Sie eine Datei zum Downlad anbieten, ist es nicht nötig, deren Größe zu nennen. Wozu gibt es schließlich moderne Brauser, die die Downloadzeit kalkulieren?
- Verwenden Sie bei jeder Gelegenheit unterschiedlich große und farbige Fonts. Die Lesbarkeit wird enorm verbessert, Sie erreichen eine gesteigerte Aufmerksamkeit, mehr Lesefreude und der Betrachter freut sich zu sehen, wie viele Farben es doch gibt. Wenn Sie die Schrift dann auch noch lassen, wird die Begeisterung keine Grenzen kennen.
Verwenden Sie eine schöne weißgraue Rauhfasertapete als Seitenhintergrund. Wie in Ihrem Wohnzimmer. Sowas hat sonst niemand. Man fühlt sich gleich wie zu Hause. Oder eine wilde, psychedelische Komposition. Schlie▀lich sind die siebziger mega - in, nicht wahr?
Machen Sie keinen Offline - Probelauf ihrer WWW - Site. Die Pop-up Fenster der Fehlermeldungen bei JavaScript haben einen ganz eigenen, ästhetischen Reiz, den Sie Ihren Besuchern nicht vorenthalten sollten. Ein überraschender Link auf eine nichtexistente Seite oder in ein fremdes Frameset bringt immer wieder außergewöhnliche interaktive Momente in das Geschehen.
- Beantworten Sie jeden negativen Kommentar zu ihrer Seite mit Verständnislosigkeit. Machen Sie die Software des Schreibers für schlechtes Anzeigen oder Funktionieren Ihrer Seite verantwortlich, stellen Sie seine Kompetenz in Internet-, Computer- und Lebensbelangen generell in Frage oder schreiben Sie gleich eine Haßmail; schließlich sind die anderen alle Idioten.
- Wenn Sie genug wissen, um zu schlechtem HTML zu kommen, sehen Sie nach, wie gutes HTML gemacht wird. Das Standardwerk zu HTML von Stefan Münz, Version 5.0: SELFHTML vom 03.07.96 ist unter der Adresse http://www.netzwelt.com/selfhtml/ zu bekommen. For Free!
- Gerne erwarte ich Ihre Fragen, Kommentare und Anregungen. Sie wissen ja, was dann zurück kommt.
- Diese Goldenen Regeln werden erweitert und fortgesetzt. Viele Beispiele sind noch anzuführen.
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Letzte Änderung am Sunday, 07-Jul-96 05:46:35 PDT
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