Vom Foto zum Poster

Mit ein paar einfachen Schritten zaubern Sie aus Bildern mit niedriger Auflösung große Poster. CHIP zeigt, wie Sie optimale Resultate erzielen.

Das kennt jeder: Ausgerechnet das Lieblingsfoto hat eine zu geringe Auflösung, um es ordentlich zu vergrößern. Doch auch wenn Druckerhersteller, Online-Bilderdienste und Fotolabors etwas anderes behaupten – es gibt Mittel und Wege, wie sich aus wenig Pixel Großes und Gutes herausholen lässt. CHIP erklärt, welches Verfahren Sie wählen sollten und gibt Tipps für ein optimales Ergebnis. In unserem Szenario setzen wir Photoshop CS (www.adobe.de) ein. Falls Sie eine andere Bildbearbeitung verwenden, sollten Sie dort ähnlich vorgehen können. Die Namen der Menü-Funktionen und Filter gleichen sich zumeist.

Um Bilder und Fotos zu vergrößern, klicken Sie im Menü »Bild« auf »Bildgröße«. Hier sehen Sie die Pixelgröße und die Dateigröße. Unter »Bild neu berechnen« stehen Ihnen die Verfahren zur Interpolation (Bestimmung von Zwischenwerten) zur Verfügung. Die richtige Wahl ist entscheidend für den Erfolg.

Welches Verfahren Sie wählen sollten
Pixel-Wiederholung: Für die Interpolation von Grafiken, also Bildern ohne Farb- und Graustufenübergänge, eignet sich am besten die Pixel-Wiederholung. Photoshop errechnet hier keine neuen Zwischen-Pixel, sondern übernimmt nur den nächstgelegenen Pixelwert und fügt diesen ein. Da die Funktion ohne Algorithmus auskommt, spart dies außerdem Rechenzeit, erzeugt aber andererseits schnell Treppen und Zacken im Bild.
Bikubisch: Fotos sollten Sie grundsätzlich mit der bikubischen Variante vergrößern. Dieses Verfahren arbeitet mit einem Algorithmus, der ein 4x4-Feld nutzt. Photoshop überprüft dabei 16 benachbarte Pixel und errechnet einen Durchschnitts-Tonwert für das neue Pixel. Das Manko: Die Bilder zeigen einen leichten Leuchtschimmer an den Konturen.
Bilinear: Das Bilinear-Verfahren funktioniert ähnlich wie die bikubische Interpolation, basiert aber auf einem einfacheren Algorithmus und einem 2x2-Feld. In der Praxis kommt diese Funktion kaum noch zum Einsatz.

Was Sie noch beachten sollten
Die dpi-Anzahl (dots per inch) sollten Sie je nach Bedarf anpassen. Für Ausdrucke benötigen Sie 150 dpi in der Endgröße, bei Bildschirm-Darstellungen reichen 72 dpi aus.
Nach der Interpolation können Sie das Ergebnis verbessern, wenn Sie den Filter »Unscharf Maskieren« der Grafiktools anwenden.
Die Bildgröße sollten Sie nicht direkt auf hohe Werte wie 140 Prozent aufziehen. Bessere Resultate erhalten Sie mit 5- oder 10-Prozent-Schritten. Die Tonwert-Abstufungen sind dann genauer.