Die Logik



Der flat2serv Postman bietet ein maximum an Funktionalität. Leider ist dies, trotz höchstmöglichem (und grafischen :)) Kompfort mit einer Einarbeitung verbunden.

Ein Benutzer, der z.B. Outlook verwendet, übergibt beim senden die entsprechende E-Mail an den Server. Hier beginnt jedoch erst die eigentliche Arbeit. Zunächst muss festgestellt werden, ob der Empfänger der Nachricht ein lokaler Benutzer oder ein Benutzer auf einem weiteren Mailserver ist. Um dies festzustellen, wird zunächst überprüft, ob die in der Empfänger-Mail-Adresse enthaltene Domain (bei webmaster@flat2serv.de ist dies flat2serv.de) als lokale Domain definiert ist. Ist dies nicht der Fall, so wird, je nach Konfiguration, die Nachricht an einen weiteren Mailserver weitergeleitet, der die Bearbeitung übernimmt. Handelt es sich jedoch um eine lokale Domain, so wird überprüft, ob der Benutzername (im obigen Beispiel webmaster) ein lokal Bekannter Benutzer ist (= Benutzer- und Mailboxname) oder ob es sich dabei ev. um einen Aliasnamen handelt. Ist dies der Fall, dann wird die Mail intern in dessen Mailbox gespeichert. Falls es sich jedoch um einen Benutzer handelt, der laut Domain zwar lokal, aber nicht eingerichtet ist, so wird die Nachricht an den Postmaster gesendet. Dies ist auch der Grund, warum zwingend ein Postmaster definiert sein muss. Je nach Konfiguration werden alle unzustellbaren Nachrichten, die an lokale, unbekannte Benutzer adressiert sind, in sein Postfach gespeichert.

Natürlich macht es wenig Sinn, alle nur erdenklichen Domains als lokale Domain zu definierten. Wenn Sie z.B. gmx.de als lokal definieren, dann würde keine Nachricht, die an GMX-Benutzer adressiert sind, jemals den Mailserver verlassen. Definieren Sie daher nur Domains als lokal, wenn diese auch wirklich nur von Ihnen genutzt werden.

Nicht jeder Benutzername muss automatisch in der Adresse erscheinen, oftmals unterscheidet sich der Benutzername vom Mailserver von der eigentlichen Mailadresse. Dies wird deutlich, wenn man als Benutzername "paulmeyer" nimmt und eine E-Mail an "paul.meyer" oder an "meyer.paul" sendet. Für diesen Fall gibt es die Aliasnamen. Hiermit können Sie definieren, dass mit dem Empfänger "meyer.paul" eigentlich der Benutzer "paulmeyer" gemeint ist. Somit wird die Nachricht korrekt in seine Mailbox gespeichert.

Sobald eine Nachricht an weiteren Server gesendet werdern soll, stellt sich die Frage, welche Methode man am besten verwendet. Postman unterstützt hierbei sowohl einen fest definierten "nächsten Server", als auch den sogenannen MX-Lookup. Wenn Sie im Setup einen nächsten Mailserver definieren, dann werden alle ausgehenden Nachrichten an diesen Mailserver weitergeleitet. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit des sog. MX-Lookups. Ein MX-Lookup basiert vom Prinzip her auf einem DNS-Server.

Hintergrund: Sobald Sie im Internet eine Adresse im Format "www.flat2serv.de" eingeben, dann kann das Internet damit recht wenig anfangen, da die Server nur über Ihre IP-Adresse angesprochen werden können. Ein DNS Server verwaltet nun eine Tabelle, in der sowohl die URL (www.flat2serv.de) als auch die entsprechende IP Adresse (212.123.122.5) gespeichert werden. Sobald Sie also im Internet-Explorer eine Adresse eingeben, fragt dieser beim DNS Server nach der zugehörigen IP Adresse und verbindet mit dieser. Schliesslich lässt sich eine URL (Quasi ein Alias für die IP) leichter merken als die IP Adresse. Dieser DNS Server speichert jedoch noch mehr Informationen, so z.B., welcher E-Mail-Server für die entsprechende Domain zuständig ist.

MX-Lookup "fragt" nun im obige Beispiel den DNS Server, welcher Mailserver für E-Mails zuständig ist, die an "flat2serv.de" adressiert sind. Dieser (daraus resultierende) Server wird dann mit dem versenden beauftragt.

Während dies in der Theorie hervorragend funktioniert, stellen sich in der Praxis leider häufig Probleme in den Weg. Wenn Sie sich z.B. über den Provider T-Online eingewählt haben und der Mailserver E-Mails an T-Online versenden soll (via MX-LookUp), dann sperrt der E-Mail Server von T-Online. Der Grund hierfür ist nicht so recht klar (wahrscheinlich möchte T-Online der einzige Mailserver im Netz sein :)), auf jeden Fall lassen sich mit der MX-Lookup Methode keine Nachrichten an T-Online versenden, wenn man sich via T-Online eingewählt hat. Nun kann man sich zwar über einen anderen Provider einwählen (z.B. Freenet), womit das versenden klappen würde. Es ist jedoch fraglich, ob dieser Provider einen Mailserver zulässt. Sie sollten daher im Zweifelsfall sollten auf den "Luxus" des MX-Lookups verzichten und die Methode des "fest definierten, nächsten Mailservers" verwenden, wobei Sie hierbei den Mailserver Ihres Providers verwenden sollten.

Möchten Sie trotzdem MX-Lookup verwenden, dann können Sie spezielle Adressen (im Beispiel alle an T-Online adressierte) mit Hilfe der SmartHosts separat behandeln und diese dann über einen anderen Server versenden. T-Online bietet für diese Fälle übrigens den Server "smtprelay.t-online.de" an.