Zwangsregistrierung
Um eine ordnungsgemΣ▀ erworbene Software nutzen zu k÷nnen, verlangen manche Programme die Eingabe einer Seriennummer, die zuvor ⁿber eine Hotline des Herstellers abgerufen werden mu▀.
Eine "Zwangsregistrierung" von Software ist laut Rechtssprechung jedoch unzulΣssig, wenn darauf nicht vorher hingewiesen wurde.
Das Landgericht Mⁿnchen bestΣtigte in einem Urteil eine entsprechende einstweilige Verfⁿgung gegen den Hersteller Scansoft, deren OCR-Programm Omnipage 10 nach 25-maligem Aufruf zur Registrierung aufgerufen (gezwungen) hatte.
Das Programm konnte solange nicht weiter verwendet werden, solange die Registrierung nicht durchgefⁿhrt war.
Scansoft hat das Urteil gar nicht erst abgewartet und die Sperre bereits vorher entfernt.
Indirekt betroffen von diesem Urteil ist auch die Firma Lexware, deren Quicken 2000 und Quickbooks 2000 ebenfalls eine "Zwangsregistrierung" aufweisen.
Klage eines Studenten gegen Microsoft erfolgreich
Meldung der PC-Welt am Donnerstag, den 22. November 2001:
Zwangsregistrierung: Klage eines Studenten gegen Microsoft erfolgreich.
Wie ein Bericht der PC-Welt am Donnerstag, den 22. November 2001 publik machte, hatte ein Student aus Rostock Einblick in seine Daten bei Microsoft gefordert. Nachdem Microsoft ihm lediglich mit einer nichtssagenden Form-Mail abgefertigt hatte, reichte der Student eine Klage vor dem Amtsgericht Rostock ein. Seiner Forderung nach Auskunft ⁿber die ⁿber ihn gespeicherten Daten wollte er auf diese Weise Nachdruck verleihen. Kaum war die Klage bei Microsoft eingegangen, erhielt der Student vom Software-Unternehmen die verlangte Auskunft.
Der Rechtsanwalt des Studenten empfiehlt allen Nutzern von Microsoft-Software, ihr Recht auf Auskunft ⁿber die ⁿber sie gespeicherten Informationen in Anspruch zu nehmen. Die Gesetze wⁿrden es dem Anwender sogar erlauben, auf eine L÷schung aller pers÷nlichen Daten zu beharren.
Inzwischen ist der Streit beigelegt und der Student zog seine Klage zurⁿck, da Softwaregigant Microsoft dessen Daten offenlegte, und ihm den bis zu 72.000 Zeichen (!) langen Datensatz herausrⁿckte.
Diese "Zwangsregistrierung" soll laut Anbieter in den nΣchsten Versionen durch eine freiwillige Anmeldung ersetzt werden.
Sehr umstritten ist z.B. auch die fⁿr Office XP (und Windows XP) eingefⁿhrte neue Produktaktivierung (siehe dort), die nach 30 Tagen (WindowsXP) oder 50 Programmaufrufen (OfficeXP) eine Zwangsregistrierung verlangt. Hier bekommt der genervte Anwender dann erst einmal einen 42 (!) Zahlen fassenden Code (nachdem er dem Microsoftmitarbeiter am Telefon eine 50 stellige Zahl aus acht Zahlenbl÷cken genannt hat), der dann ohne einen Tippfehler in sieben Bl÷cken eingegeben werden muss. Bevor der Anwender diesen Weg ⁿberhaupt einschlagen kann, ist zu Beginn der Installation aber wie gewohnt in fⁿnf Bl÷cken eine 25 stellige Zahlen-/Buchstabenkombination als Product-Key einzugeben.
Alles in allem ist fⁿr jede Installation (jedenfalls nach Adam-Riese und Eva-Zwerg) eine 117 (!) stellige Zahlenkombinatin notwendig!
Mit einer einmaligen Registrierung ist es aber nicht getan, denn nach jeder Neuinstallation (so jedenfalls der Microsoft-Mitarbeiter am Telefon) oder nach jeder Aufrⁿstung des Rechners ist erst einmal ein neuer Freischaltcode anzufordern.
Weiterhin ist auch ein Update von Office 95 auf Office XP nicht m÷glich; es ist also die VorgΣngerversion Office 2000 oder zumindest Office 97 n÷tig, wenn man updaten m÷chte.
▄brigens mⁿssen nicht alle in den sauren Apfel der Registrierung bei▀en: Nur Endkunden mⁿssen sich aktivieren lassen; bei Firmenlizenzen, die von einer XP-Install-CD gleich auf mehreren Rechnern vorgenommen wird, entfΣllt die lΣstige Aktivierung!
Produktaktivierung ⁿberlisten
Die umstΣndliche Windows-Produkt-Aktivierung (kurz WPA) war von Anfang an vielen Anwendern ein Dorn im Auge, da diese mit einer ellenlangen Zahlenkombination (bis zu 130 Zeichen) jonglieren und Windows bei jeder Installation erneut per Internet oder Telefon aktivieren lassen mussten.
Von daher dauerte es auch nicht lange, und die Produktaktivierung von WindowsXP Professional RC1 wurde nach Erscheinen der ersten Beta-Versionen dann auch sehr schnell entschlⁿsselt und lΣsst sich nun folgenderma▀en umgehen:
Zur Aktivierung des Betriebssystems mⁿssen Anwender einen aus mehreren Hardware-Komponenten sowie dem Product-Key ermittelten Installationscode an Microsoft ⁿbermitteln - und das Tool Xpdec der Berliner Firma Fully Licensed (www.licenturion.de) gibt dem Anwender die n÷tigen Daten, welche Informationen sich hinter dem Produkt-Aktivierungs-Code verbergen. Mit dem Befehl xpdec -i plus der Eingabe des Installationscodes listet das Programm etwa die dechiffrierten Hash-Werte der bei der Installation abgefragten Hardware-Komponenten auf.
Mit dieser zehnteiligen Hardware-Abfrage will Microsoft die Windows-Installation personalisieren, um etwaige Raubkopien (besonders die im Freundes- und Bekanntenkreis) zu verhindern, da bei mehr als drei Hash-Wert-─nderungen die Installation erneut ⁿber Microsoft aktiviert werden mu▀.
Die in diesem Zusammenhang durch einige PC-Fachzeitschriften durchgefⁿhrten Tests (etwa im PC-Professionell-Labortest in der Ausgabe 8/2001, Seite 40) zeigten sich jedoch Σu▀erst tolerant gegenⁿber ─nderungen.
Speziell die Datei wpa.dbl (zu finden im Verzeichnis C:\Windows\System32) ist nun im Rahmen des Aktivierungsprozesses Σu▀erst wichtig, da hier die Werte der Hardware-Registrierung verschlⁿsselt abgelegt werden (das Programm wpabaln.exe ruft lediglich die spΣter eingeblendeten Sprechblasen zur Erinnerung an die Aktivierung hervor. Der Aktivierungsprozess selbst wird mit msoobe.exe durchgefⁿhrt).
Die wpa.dbl eines nicht aktivierten WindowsXP RCI war bei den Tests im PC-Professionell-Labor stets 3 KByte gro▀; nach der Aktivierung wuchs die Datei dann meist auf bis zu 13 KByte an, und man stellte fest, dass die WPA kleinere Abweichungen ohne murren tolerierte.
Sollten sich nach einem Umbau oder nach einer Erweiterung nun mehr als drei der ermittelten Hash-Werte Σndern, setzt WindowsXP die Datei erst einmal flugs auf 3 KByte und somit in den inaktiven Zustand zurⁿck.
Wird die aktivierte wpa.dbl-Datei nun aber auf einer Diskette gesichert, lΣsst sich WindowsXP bei einer erneuten Installation auf demselben System immer wieder inoffiziell aktivieren, indem man lediglich die unter C:\Windows\System32 vorhandene wpa.dbl durch die zuvor gesicherte von der Diskette ersetzt .
Auf einem Rechner, der inzwischen auch noch ⁿber geΣnderte Komponenten verfⁿgt, funktioniert dieser kleine Trick mit der wpa.dbl aber (noch) nicht.
Aber auch hier lΣsst sich die Hardware-Abfrage inzwischen auszutricksen: So lΣsst sich die Volumennummer des Systems sowie die MAC-Adresse einer Netzwerkkarte ohne gr÷▀ere Probleme mit Hilfe des Tools Volume ID (www.systernals.com) und des Netzkarten-Treibers anpassen - und auch die Seriennummer des Prozessors lΣsst sich inzwischen im Bios abschalten.
Sofern man den Rechner dann noch als Notebook mit Docking-Station konfiguriert, werden auch die Werte fⁿr Grafikkarte, IDE-Controller und SCSI-Host-Adapter hinfΣllig, da Windows auf die Ermittlung dieser drei Werte verzichtet, sofern der Computer als Docking-Station ausgewiesen wurde. Bleiben zudem die zuvor ermittelten RAM-Wert von CPU, der Gr÷▀e des eingebauten Arbeitsspeichers, der Festplatte und des CD-ROMs der gleiche, k÷nnten alle anderen Komponenten des Rechnersystems ebenfalls ausgetauscht werden, ohne das hier eine neue Aktivierung n÷tig wird.
Doch Vorsicht bei der Aktion:
Die rechtliche Frage (und Folge) dieser Handhabungen ist noch ungel÷st.
WindowsXP - Produktaktivierung gecrackt
Nur einige Monate lang hat sie standgehalten, dann wurde die Zwangsaktivierung von WindowsXP ausgehebelt.
Mitte Februar 2002 gab es schon die ersten Meldungen ⁿber Cracks fⁿr russische und hebrΣische XP-Versionen, und nachdem sich die grundlegende Technik wie ein Lauffeuer verbreitet hatte, tauchten mit der Zeit immer mehr Cracks (ein 10-Byte gro▀es Patch der WINLOGON.EXE) fⁿr weitere Sprachversionen auf.
Den PC-WELT-Redakteuren gelang bereits Anfang Februar 2002 ein Crack-Programm fⁿr die deutsche XP-Version mit nur 16 KByte zu programmieren, das seitdem im Tresor der Redaktion vor sich hin schlummert.
Laut Berichten der Zeitschrift ist jejdoch fⁿr diesen (wie fⁿr alle anderen Windows-XP-Cracks) die Ausfⁿhrung im abgesicherten Modus Bedingung.
Gleichzeitig warnte man aber auch ausdrⁿcklich vor dem Einsatz solcher Cracks, da diese illegal und auch eindeutig nachweisbar ist.
Laut Microsoft werden folgende Daten bei der Registrierung ⁿber das Internet ⁿbermittelt:
Seriennummer der Windows-Partition
MAC-Adresse der Netzwerkkarte
Model des Prozessors
Gr÷▀e des Arbeitsspeichers
CDROM-ID-Nummer
Grafikkarten-ID-Nummer
Festplatten-ID-Nummer
IDE-Controller-ID-Nummer
SCSI-Adapter-ID-Nummer
Wenn die Anruferei der einzugebenden Install-Nummer bei jeder neuen Installation nervt (etwa weil man das System recht oft neu installiert) und man in diesem Zusammenhang bei der gleichen Hardware bleibt, so sollte man sich die Datei wpa.dbl auf Diskette kopieren (zu finden unter: Windows\system32\wpa.dbl), um diese Datei nach der nΣchsten Installation dann wieder dorthin zu kopieren.
Dieses Vorgehen ist aber nur auf dem gleichen Rechner m÷glich, und auch nur, wenn keine gro▀en ─nderungen an der Hardware vorgenommen wurde.
Siehe auch: Produktaktivierung.
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