Dateisysteme und Laufwerke automatisch mounten

Das Einhängen (Mounten) von Dateisystemen gehört zu den unbeliebten Arbeiten in Unix-Systemen. Vor allem bei Wechselmedien und selten benutzten Netzwerk-Ressourcen sind sowohl die Suche nach Mountpoints als auch der Einsatz des ╗mount½-Befehls ziemlich lästige Prozeduren.
Als Alternative bietet sich der Automounter AMD an. Er hat allerdings zwei kleine Nachteile: Er ist nicht ganz einfach zu konfigurieren und verträgt sich mit manchen systemnahen Programmen nicht hundertprozentig. Im Zweifel hilft da nur Ausprobieren.
Linux-Kernels ab der Version 2.0.31 besitzen mit dem Kernel-Automounter ein Feature, das unter Verwendung des Pakets ╗autofs½ Ihrer Distribution das Mounten ebenfalls erleichtert. Neben dem Paket ist allerdings die Unterstützung dieser Funktion durch den Kernel erforderlich. Das erreichen Sie durch die Auswahl der Option ╗Kernel Automounter Support½ im ╗Filesystems½-Menü beim Übersetzen des Kerns. Am besten kompilieren Sie diese Funktion speicherplatzsparend als Kernel-Modul. Der Kernel-Dämon lädt dann das Modul bei Bedarf automatisch.
Die Installation des ╗autofs½-Pakets erzeugt automatisch die erforderlichen Start-Scripts in den beiden Verzeichnissen ╗/etc/init.d½ beziehungsweise ╗/etc/rc.d/init.d½ sowie die symbolischen Links aus den ╗rc.d½-Verzeichnissen der Run-Level. Was Sie erledigen müssen, ist die Konfiguration in der Datei ╗/etc/auto.master½ wie im folgenden Beispiel:
# Format of this file:
# mountpoint map options
/vol /etc/auto.vol
In diesem Fall existiert mit ╗/vol½ nur ein einzelner Mountpoint. Der letzte Eintrag ist die Mountmap - eine Datei (╗/etc/auto.vol½), die die konkreten Informationen über die zu mountenden Dateisysteme enthält. Diese Datei könnte in etwa wie in dem Kasten unten aussehen:
Die erste Spalte enthält den Namen, unter dem das Gerät später angesprochen werden soll (innerhalb des Directories, das durch den Mountpoint vorgegeben ist). In der zweiten Spalte steht der Typ des Filesystems samt einiger Optionen, und die letzte enthält das Device oder einen NFS-Fileserver. Nun kann der Automounter durch ╗/etc/init.d/autofs start½ oder einen Neustart in Aktion treten.
Jeder Zugriff auf ╗/Mountpoint/ Name½ mountet nun das Filesystem und erlaubt den Zugriff darauf. Im Beispiel würde ╗ls /vol/zip½ eine ZIP-Diskette mounten und das Kommando ╗ls½ ausführen.
Ein Vorteil dieser Vorgehensweise ist, daß Sie für verschiedene Arten von Medien mehrere Einträge anlegen können, was im Beispiel mit ╗zip½ und ╗zip4½ gezeigt ist. Die abgebildete Konfiguration erlaubt dem Anwender mit der User-ID ╗501½ und der Group-ID ╗100½ den Schreibzugriff auf eine VFAT-ZIP. Um das Abmelden müssen Sie sich nicht kümmern: Es geschieht automatisch, sobald das Gerät eine bestimmte Zeit (fünf Minuten sind Standard) nicht benutzt wurde. Die Auswurftasten der meisten Wechselmedien-Laufwerke sind bei gemounteten Medien blockiert. Gibt der Automounter das Medium frei, erinnert sich das System an zwischenzeitliche Tastendrücke und wirft das Medium aus.
Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie in den Man-Pages zu ╗autofs½, ╗automount½ und ╗auto.master½.
Listing MOUNTMAP
# This is an automounter map and it has the following format
# key [ -mount-options-separated-by-comma ] location
cdrom -fstype=iso9660,ro :/dev/sr0
zip -fstype=vfat,user,uid=501,gid=100 :/dev/sdb1
zip4 -fstype=vfat,user,uid=501,gid=100 :/dev/sdb4
sunshine -fstype=nfs sunshine:/home