Richtig Scannen

Profi-Farbbilder sind für Windows-Anwender kein Problem, vorausgesetzt, Scanner, Bildbearbeitung und Drucker arbeiten perfekt Hand in Hand. CHIP vermittelt die Grundlagen, gibt Praxistips und zeigt, wie die Scanner von HP, Mustek und Vobis richtig spuren.

 


Der Druck hochwertiger Farbbilder ist kein Privileg professioneller Druckanstalten mehr - ganz im Gegenteil: Längst sind Farbscanner und hochwertige Drucker für PC preiswert zu haben. Bereits unter 1000 Mark gibt es Scanner und Drucker, die erstaunlich gute Resultate bringen - vorausgesetzt, das richtige Equipment wird mit dem notwendigen Sachverstand eingesetzt. Am besten, man hat schon bei der Auswahl der Geräte die spätere Anwendung genau vor Augen und stimmt daraufhin seine Kaufentscheidung ab. Scanner gibt es häufig im Bundle mit Software.

Deshalb genügt es nicht, sich nur mit den technischen Daten der Hardware auseinanderzusetzen: Oft kann ein vermeintlich teures Gerät letztendlich doch preiswert sein, zum Beispiel wenn eine Vollversion der klassischen Bildbearbeitungssoftware Photoshop mitgeliefert wird, die man sich ohnehin gönnen wollte. Andererseits leistet bei Scannern der unteren Preisklasse die mitgelieferte Software oft schon recht gute Dienste, wie Sie noch lesen werden.

Ein Scanner tastet die Vorlage mit einer sogenannten CCD-Zeile (Charge- Coupled Device) ab. Dies ist ein lichtempfindliches elektronisches Bauteil, das Licht in elektrischen Strom umsetzt. Beim Abtasten wird jedem Bildpunkt ein elektrischer Wert zugeordnet, den der Scanner in einen Digitalwert umwandelt, damit ihn der PC verarbeiten kann. Je kleiner die Schritte sind, mit denen die optoelektronische Zeile über die Vorlage bewegt wird, desto höher ist die physikalische Auflösung des Scanners. Bei preiswerten Modellen liegt die Auflösung meist zwischen 300 oder 600 dpi.

Um es gleich vorwegzunehmen: Mit niedrigen Auflösungen, wie zum Beispiel 300 dpi, kann man keine Kleinbilddias scannen, selbst mit 600 dpi tut man sich noch schwer. Aus diesem Grund sind in der Regel bei preiswerten Geräten auch keine Diaaufsätze im Angebot. Wer einen Diaaufsatz benutzen will, benötigt Scanner mit einer physikalische Auflösung von mindestens 1200 dpi.

Neben der physikalischen (oder auch optischen) ist die interpolierte Auflösung ein Kriterium, das häufig bei Scannern angegeben ist. Interpolierte Punkte werden aus zwei oder mehreren benachbarten Bildpunkten der Scan-Vorlage berechnet. Dieses ”elektronische Pixelraten” beherrscht meist schon die Firmware, also die im Scanner eingebaute Software.

Interpolation durch Scanner-interne Software ist durchaus sinnvoll, zum Beispiel dann, wenn das verwendete Bildbearbeitungsprogramm beim Hochrechnen der Auflösung keine vernünftigen Zwischenwerte ermitteln kann. Einfache Programme wiederholen dabei nämlich nur den Wert des letzten Bildpunktes. Die Folge: Die gescannten Bilder ”saufen” in puncto Qualität stark ab.

 
Interpolation: Aus benachbarten Punkten neue berechnen

Besser ist da schon eine lineare Interpolation, die Zwischenwerte aus zwei benachbarten Bildpunkten errechnet. Professionelle Verfahren arbeiten mit der sogenannten bikubischen Interpolation, die noch mehr Bildpunkte aus der Umgebung in die Berechnung einbezieht. Auch die Dichte ist neben der physikalischen Auflösung eine wichtige Kenngröße. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Scanners, unterschiedliche Helligkeitsabstufungen auf der Vorlage zu unterscheiden.

Natürlich kann ein 12-Bit-Scanner mehr Abstufungen unterscheiden als ein 8-Bit-Scanner; allerdings ist die Bit-Tiefe nicht immer ein Maß dafür, welche Dichte zu erzielen ist. Bei preiswerten Geräten findet man häufig keine Angaben zur Dichte, Profigeräte haben einen Dichtewerte von 3,0 oder höher.

Zur Zeit werden in der Regel sogenannte One-Pass-Scanner verkauft: Sie übertragen eine Farbvorlage in einem Abtastvorgang an den Rechner. Technisch funktioniert das so: Sie arbeiten meist mit drei CCD-Zeilen, die unmittelbar nebeneinander angeordnet und jeweils mit dem entsprechenden Farbfilter für die drei Farben Rot, Grün und Blau versehen sind.

Als Schnittstelle in Richtung PC setzen Scanner meist auf eine SCSI-Schnittstelle. Allerdings muß im Rechner nicht notwendigerweise bereits eine SCSI-Karte vorhanden sein, um den Scanner anschlie ßen zu können. In der Regel gehören einfache SCSI-Adapterkarten zum Lieferumfang, die man lediglich in einen ISA-Slot stecken muß.

Wer in seinem PC bereits eine SCSI-Karte (zum Beispiel Adaptec 1540 oder 2940) eingebaut hat, kann auf die mitgelieferte Interface-Karte verzichten und den Scanner direkt am Festplattencontroller anschließen - vorausgesetzt, ein entsprechender ASPI-Treiber ist vorhanden und die Scanner-Treiber arbeiten damit problemlos zusammen. Bei den Scannern von HP, Mustek und Vobis (Linotype-Hell) ist das gegeben.

Schließt man den Scanner an die eingebaute SCSI-Karte an, ist außerdem folgendes zu beachten: Der SCSI-Bus muß an beiden Enden mit Abschlußwiderständen versehen sein. Bei intern angeschlossenen Geräten bedeutet dies, daß der sogenannte Terminator beim letzten Gerät der Kette aktiviert ist. Man stellt das normalerweise durch einen Jumper auf oder in den SCSI-Geräten ein. Der Scanner sollte in einer SCSI-Kette stets als letztes Gerät fungieren. Viele Scanner sind grundsätzlich intern terminiert.

Von den drei getesteten Scannern hat nur das Gerät von HP einen Schalter, mit dem sich die Terminierung ändern läßt. Wichtig ist bei der Inbetriebnahme des Scanners die Einstellung der richtigen SCSI-ID. Insgesamt sind auf dem SCSI-Bus die SCSI-ID-Werte 0 bis 7 zulässig, wobei die Werte 0 und 7 normalerweise für die Boot-Festplatte und den SCSI-Controller vergeben sind. Jedes Gerät muß eine eindeutige ID besitzen; haben zwei Geräte die gleiche SCSI-ID, sind Systemabstürze vorgezeichnet.

 
Pixel und Dot: Die Basis beim Scannen und Drucken

Wie bereits beschrieben, wird ein Bild beim Scannen in einzelne Bildpunkte zerlegt, deren Farbwert als Zahl zum Computer geschickt wird. Jeder Bildpunkt heißt Pixel - abgeleitet von den Wörtern ”picture element”. Es ist das kleinste Element des Bildes nach dem Scan. Dieses Pixel hat einen Farbwert, der durch jeweils ein Byte für die Farbanteile Rot, Grün und Blau beschrieben wird.

Um die Begriffe Pixel, Dot und Auflösung klar und deutlich definieren zu können, hilft ein einfaches Graustufenbild weiter - alle Erläuterungen treffen ohne weiteres auch auf Farbbilder zu: Bei einem Graustufenbild besteht ein Pixel aus einem Grauwert zwischen 0 und 255, was einer Auflösung von 8 Bit entspricht. Wichtig ist, daß ein Scanner unter Dot und Pixel das gleiche versteht. Geht es um eine Auflösung von 300 dpi, so bedeutet dies, daß der Scanner 300 Dots oder Pixel innerhalb eines Inch (2,54 Zentimeter, dt. Zoll) erkennen kann.

Im Rechner bleibt die kleinste Einheit, mit der sich Bildbearbeitungsprogramme beschäftigen, zunächst das Pixel - also ein Dot. Auch bei der Ausgabe auf den Bildschirm ändert sich daran nichts, denn der Bildschirm ist in der Lage, jeden Bildpunkt mit einem Farbwert (bei geeigneter Grafikkarte natürlich) aus 16 Millionen Farbstufen wiederzugeben. Erst beim Ausdruck löst sich meist die Übereinstimmung von Pixel und Dot auf.

Bestes Beispiel ist der Laserdrucker: Er schafft mit seinen 300 dpi kein besonders gutes Ergebnis bei der Ausgabe von Graustufen - und das, obwohl diese 300 dpi deutlich höher liegen als die physikalische Auflösung des Bildschirms, die zirka 72 dpi beträgt.

Diese paradoxe Situation ist einfach zu erklären: Dot ist eben nicht gleich Dot. Entspricht beim Bildschirm ein Dot einem Pixel, also einem Bildpunkt mit einem Grau- beziehungsweise Farbwert, so ist die kleinste Einheit, die ein Laserdrucker ausgeben kann, eben nur ein kleiner Fleck, der die Farbe Schwarz aufweist: Sonst müßte der Laserdrucker ja irgendwo 256 verschiedene Toner-Farben gelagert haben.

Ein Laser-Drucker muß sich deshalb etwas einfallen lassen, will er einen Bildpunkt mittels Grauwert wiedergeben. Technisch funktioniert das so: Der Laser-Drucker baut ein Pixel aus mehreren Dots zusammen, die meist in einer 16 x 16-Matrix angeordnet sind.

Ist etwa die Hälfte aller Dots in dieser Matrix mit Toner besetzt und die andere Hälfte weiß, so entsteht - beim Betrachten aus einiger Entfernung - der Eindruck eines mittleren Grauwertes. Ein einzelnes Dot des Druckers wird also nicht wirklich als Punkt wahrgenommen, sondern nur als Grauwerteindruck .

Nimmt man eine Matrix aus 16 x 16 Dots, so lassen sich damit 256 Graustufen beim Drucken darstellen. Diese Matrix wiederum nennt man ein ”Pixel”. Bezogen auf die Auflösung eines Druckers, muß man also die 300 dpi durch 16 teilen, um auf die korrekte Auflösung ”Pixel pro Inch” zu kommen. Und deshalb ist der Wert der Auflösung beim Drucken wesentlich kleiner als beim Bildschirm.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist die sogenannte Rasterweite. Darunter versteht man die Anzahl von Rasterlinien pro Längeneinheit. Ein Beispiel verdeutlicht, was dahintersteckt: Unter einem 60er-Raster versteht man 60 Scan-Linien pro Zentimeter oder 150 lpi (Linien pro Inch). Soll in der Druckausgabe ein 60er-Raster wiedergegeben werden, so ist eine Punkt- oder Pixeldichte von 60 Pixel pro Zentimeter entlang der Senkrechten nötig.

Horizontal müssen die Bildpunkte um den Faktor ÷2, also etwa 1,4mal, dichter liegen als in vertikaler Richtung. Dieser Faktor hängt mit dem Rasterwinkel von 45 Grad zusammen, bei dem der störende Rastereffekt am wenigsten auffällt. Deshalb muß die Auflösung beim Scannen für ein 60er-Raster (150 lpi) nur rund 210 Pixel pro Inch betragen. Tatsächlich ist Scannen mit höherer Auflösung nur Verschwendung von Speicherplatz; eine geringere Auflösung würde Einbuße an Qualität bedeuten, da Zwischenpunkte bei der Druckausgabe interpoliert werden müßten.

Bei Farbbildern ist die Berechnung nur scheinbar komplizierter, da verschiedene Farbwerte mit verschiedenen Rasterwinkeln bearbeitet werden. In der Praxis sieht das so aus: Statt des Faktors 1,4 bei Schwarzweißbildern gilt es beim Farbbild, die Rasterweite mit dem Faktor 2 zu multiplizieren. Für eine Druckwiedergabe im 60er-Raster (das ist gute OffsetQualität) beträgt die notwendige Scan-Auflösung also 300 dpi (60 Linien pro Zentimeter sind 150 lpi; multipliziert mit 2 ergibt 300 dpi).

 
Wichtiger Partner: Die Bildbearbeitungsprogramme

Der Klassiker der Bildbearbeitungsprogramme ist Photoshop von Adobe, der jetzt in der Version 4.0 sowohl für PC als auch für Macintosh-Rechner erhältlich ist. Auf den ersten Blick ähneln sich alle Programme zur Bildbearbeitung. Der große Unterschied liegt im Funktionsumfang, im Verarbeitungstempo, im Speicherverbrauch und vor allem im Einsatzspektrum.

Hier ist insbesondere das Bearbeiten von Dateien im CMYK-Modus - im Gegensatz zum RGB-Modus - zu nennen. Bilder müssen nämlich im CMYK-Modus vorliegen, sollen sie später im Offset-Verfahren gedruckt werden. Die Light-Version von Photoshop, die bei manchen Scannern der unteren Preisklasse mitgeliefert wird, unterscheidet sich genau in diesem Punkt von der Vollversion: CMYK-Bilder sind mit der Light-Version nicht zu bearbeiten.

Es ist auch das Bildbearbeitungsprogramm, das den Speicherplatzbedarf zur Bearbeitung von Bilddateien bestimmt. Photoshop erwartet drei- bis viermal so viel RAM, wie die jeweilige Bilddatei groß ist. Ein Windows-95-PC mit nur 16 Megabyte RAM reicht bei weitem nicht aus: Mit 32 Megabyte Arbeitsspeicher kann man in der Praxis Bilder mit 5 bis 8 Megabyte Speichervolumen bearbeiten. Das reicht allemal für die Ausgabe auf Tintenstrahldruckern.

Bilder für die Wiedergabe im OffsetDruck (A4-Format) belegen etwa 30 Megabyte Speicherplatz. Um sie effizient zu bearbeiten, sollte der PC schon mindestens 64 Megabyte Arbeitsspeicher haben. Professionelle Bildbearbeitungsstationen - ganz gleich ob Macintosh oder PC - haben meist zwischen 120 und 256 Megabyte RAM installiert.

Es gibt auch Programme wie Live-Picture für Macintosh, die Bilder in einem speziellen Format speichern und deshalb mit recht wenig Arbeitsspeicher (64 Megabyte reichen) auskommen. So kann man selbst extrem große Bilddateien von mehreren hundert Megabyte mit wenig Arbeitsspeicher verarbeiten. Photoshop kann - wie manch andere Programme auch - nur ein Teilbild bearbeiten und es nach getaner Arbeit wieder in das Gesamtbild zurückspeichern.

Die Plug-In-Technik von Photoshop haben ebenfalls einige andere Software-Hersteller übernommen. Über Plug-Ins läßt sich der Funktionsumfang eines Bildbearbeitungsprogramms nach und nach erweitern. So sind beispielsweise Plug-Ins zur automatischen Aufbereitung von Bildern oder zum Erzeugen von Schattenwürfen im Angebot.

Es lohnt sich immer, zunächst mit dem Programm zu arbeiten, das mit dem Scanner ausgeliefert wird. Oft reicht es völlig für die gewünschten Ergebnisse aus, zumal die Scanner-Treiber selbst bereits einiges an Funktionalität bieten und somit die Farbbildbearbeitung vereinfachen. Die Technik unterscheidet sich meist wenig von der aufwendiger Programme. Lediglich die Frage, ob sich Bilder im CMYK-Modus bearbeiten lassen, ist dann ein wichtiges Kriterium beim Kauf, vor allem dann, wenn die Bilder für den Offset-Druck gebraucht werden.

Natürlich kann man ein Bild auch zunächst nur im RGB-Modus bearbeiten und später mit einem speziellen Utility-Programm in den CMYK-Modus übersetzen. Aber dabei bleibt dann unberücksichtigt, daß sich bestimmte Farben des RGB-Farbraumes im CMYK-Farbraum nicht exakt wiedergeben lassen.

Zum Beispiel gestattet die Software, die mit dem Mustek-Scanner geliefert wird, keine Bearbeitung im CMYK-Modus. Der Picture Publisher, den HP dem Scanjet 4p mitgibt, kann hingegen Bilder im CMYK-Modus bearbeiten. Die Software beim Linotype-Hell HS 5c (Vobis) erlaubt sogar das direkte Scannen im CMYK-Farbraum - ein großer Vorteil, den vor allem professionelle Anwender nicht unterschätzen sollten.

 
Flaue Vorlagen: So bereiten Sie Scans richtig auf

Nach dem Einscannen der Vorlage sieht das Bild auf dem Monitor häufig recht flau aus. Der Gesamteindruck ist etwas matt, dem Bild mangelt es an Schärfe. Das tritt vor allem dann auf, wenn Sie mit den Standardparametern der Scanner-Programme arbeiten. CHIP zeigt Ihnen hier in der Folge, wie Sie die entsprechenden Parameter richtig setzen. Verantwortlich für das Aussehen eines ge-scannten Bildes sind zwei Eigenschaften: die Tonwertverteilung und die Bildschärfe.

Unter Tonwertverteilung versteht man die Aufteilung der Farbwerte. Dies läßt sich wieder anschaulich am Graustufenbild beschreiben. Mögliche Grauwerte für ein Pixel sind 0 bis 255. Häufig belegt ein Scan nicht das gesamte Spektrum. Dies trifft dann zu, wenn das gescannte Motiv weder ganz helle noch ganz dunkle Bildpartien enthält. Bei solchem Bildmaterial lassen sich die gescannten Tonwerte mittels Anpassung der Tonwertkurve verteilen, und das Bild kommt besser zur Geltung.

Die zweite wichtige Kenngröße - sie hängt direkt mit der Tonwertverteilung zusammen - ist die Gradationskurve. Das ist eine mathematische Kurve, die über das Spektrum der Tonwerte gelegt wird. Die Gradationskurve gibt vor, wie die Tonwerte des gescannten Bildes in die Tonwerte des digitalisierten oder zu druckenden Bildes umzurechnen sind.

Jedem Eingangstonwert wird ein entsprechender Ausgangstonwert zugeordnet. Diese Kurve wird häufig auch als ”Gammakurve” bezeichnet. Das Ändern des Gammawertes der Tonwertkurve bewirkt ein Aufspreizen der mittleren Tonwerte und peppt somit flaue Bilder auf.

Änderungen der Helligkeit und des Kontrastes stellen letztendlich auch Änderungen der Tonwertkurve dar: Ändert sich die Helligkeit, bleibt die Tonwertkurve eine Gerade, deren Anfangs- oder Endpunkte sich ändern. Die gesamte Kurve wird somit flacher oder steiler. Kontraständerungen entsprechen einem S-förmigen Verlauf der Tonwertkurve, da die mittleren Tonwerte steiler verlaufen. Die Bildschärfe eines Scans braucht üblicherweise eine Nachbearbeitung.

Dazu nutzt man Filteroperationen wie »Schärfen« oder »Unscharf maskieren«. Folge: Jeweils in unmittelbarer Umgebung eines Bildpunktes wird der Kontrast angehoben, Kanten treten besser zutage. Der Unterschied zwischen einem einfachen Schärfefilter und der Operation »Unscharf maskieren«: Bei dieser Operation sind Bildteile, die nur geringe lokale Tonwertunterschiede aufweisen, nicht von der Filteroperation betroffen. Das verhindert die störende Grießkornbildung in ruhigen Bildteilen.

 
Moiré: Der lästige Quälgeist beim Bildbearbeiten

Oft tritt die Situation ein, daß sich ein gescanntes Bild nicht schärfen läßt. Gemeint sind Scans von bereits gedruckten Vorlagen - hier entsteht wegen der doppelten Rasterung der gefürchtete Moiré-Effekt. Viele Scan-Programme besitzen Extraeinstellungen für derartige Vorlagen; sie sind meist unter dem Menüpunkt »Entrastern« zu finden. Häufig muß als Parameter die Rasterweite der gedruckten Vorlage angegeben werden, damit der Moiré-Effekt verschwindet.

Eine häufig angewendete Technik in der Bildmontage ist das Freistellen von Bildteilen. Dies geschieht entweder durch das Anlegen eines Pfades oder mit Hilfe einer Maske. Bei Masken kann man häufig das Werkzeug ”Zauberstab” verwenden. Dieses Tool sucht Bereiche mit ähnlichen Tonwerten, wobei man die jeweils erlaubte Abweichung festlegen kann.

Ein anderes interessantes Werkzeug, das praktisch alle Bildbearbeitungsprogramme bieten, heißt ”Klonen”. Damit lassen sich Teile eines Bildes an eine bestimmte Stelle kopieren. So ersetzt man zum Beispiel die durch Blitzlicht erzeugten roten Augen durch ”normale” aus einer anderen Vorlage. Soll ein Bildteil später in einem Layout-Programm auf einem Hintergrund plaziert werden, so muß man mit einem Freistellungspfad arbeiten. Am besten speichert man dafür die Bilder mit dem entsprechenden Freistellungspfad als EPS-Dateien. Zur korrekten Ausgabe des späteren Layouts mit Bildern, die Freistellungspfade enthalten, ist allerdings ein Postscriptfähiger Drucker erforderlich, der nicht ganz billig ist.

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Mustek 800 II SP: Für Einsteiger geeignet

Der Mustek-Scanner wird mit den Software-Paketen Image PALS 2 Go, Magic Calibrator, Text-Bridge für OCR-Anwendungen und Wordlinx (ebenfalls OCR) geliefert. Image PALS 2 Go enthält einen Bildeditor, der allerdings keine beson ders umfangreiche Funktionspalette bietet. Hier lohnt sich ein Aufstieg auf die ebenfalls von Ulead stammende Software Image PALS oder Media Studio. Diese Software-Pakete sind preiswert und bieten viele Möglichkeiten, beispielsweise Morphing (MU_*.TIF). Als Eingabegerät für Photoshop brachte der Scanner mit der im Lieferumfang enthaltenen Software recht gute Ergebnisse, wie das gescannte Bild zeigt.

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HP Scanjet 4p: Kinderleicht zu bedienen

Erstaunlich professionell zeigt sich die mitgelieferte Software des HP-Scanners. Als Oberfläche kommt Paper-Port zum Einsatz, ein Programm, das gescannte Vorlagen verwaltet. Natürlich stehen auch Importfilter für Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop bereit. Die Scan-Software bietet eine auto-matische Analyse der zu scannenden Vorlage. Deren Vorzüge zeigen sich eindrucksvoll, wenn nach dem Overview-Scan ein Bildteil zum eigentlichen Ein-scannen markiert wird. Sofort ist sichtbar, wie die Scanner-Software das Motiv durch interne Wahl der geeigneten Parameter aufbereitet.

Zur Kalibration der Scans hat sich HP etwas Besonderes einfallen lassen: Eine Vorlage wird auf dem gewünschten Ausgabegerät ausgedruckt und dann wieder eingescannt. Aus den Abweichungen des Scans zur gespeicherten Vorlage errechnet die mitgelieferte HP-Software selbst die notwendigen Korrekturen. Diese Prozedur kann für unterschiedliche Ausgabegeräte wiederholt werden; die Parameter sind zu speichern und lassen sich später wieder abrufen.

Der HP-Scanner wird ohne ausgesprochenes Bildbearbeitungsprogramm geliefert. Dafür sorgt die Intelligenz der Scanner-Software für ausgezeichnete Ergebnisse bei den meisten Vorlagen, ohne daß der Benutzer Kenntnisse über die Bild- aufbereitung haben muß. Sollen Bilder allerdings nachbearbeitet werden, so ist die Investition in ein Bildbearbeitungsprogramm unbedingt erforderlich.

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Linotype-Hell HS 5c:Professionelles Scannen

Linotype-Hell, der von Vobis vertriebene Scanner, weist viel Ähnlichkeit mit dem wesentlich teureren Profi-Scanner Saphir der gleichen Marke auf. Die Erfahrungen des Unternehmens Linotype auf dem Gebiet der professionellen Drucktechnik schlagen sich auch in der mitgelieferten Software nieder: Mit der Scan-Software Color-Factory kann man direkt in den CMYK-Farbraum scannen.

Beim Aufbereiten spezieller Motivvorlagen helfen mehrere Assistenten weiter und machen das Scannen zum Kinderspiel. Die Qualität der Scans ist hervorragend. Mit dem Picture Publisher wird ein vollwertiges Bildbearbeitungsprogramm mitgeliefert. Zusätzlich gibt es den ABC Media Manager (von Micrografx) zur Verwaltung der Scans - auch Text-Bridge (von Xerox) für OCR-Zwecke gehört standardmäßig zum Lieferumfang.

Die Kalibration des Scanners erfolgt über eine mitgelieferte Referenzvorlage, einen sogenannten IT-8-Target. Diese Vorlage bietet Farb- und Grauflächen, deren Werte bekannt und im Rechner gespeichert sind. Aus einem speziellen Kalibrations-Scan errechnet die Software dann die notwendigen Korrekturen. Der Linotype-Hell-Scanner setzt Windows 95 als Betriebssystem voraus.

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Die Ausgabe: Fotoqualität mit einem Tintenstrahldrucker

Für 500 Mark bietet der Markt viele Tintenstrahldrucker, die für sich den Anspruch erheben, in Fotoqualität ausgeben zu können. In der Praxis reicht jedoch die Auflösung dieser Billigprinter nicht aus, um Fotovorlagen in hoher Druckqualität auszudrucken. Eine Alternative zu Tintenstrahldruckern sind Thermosublimationsdrucker, die eine bessere Druckqualität erreichen.

Bei der Ausgabe fotorealistischer Bilder wird mit speziellen Dithering-Ver-fahren (frequenzmodulierte Raster) das Druckergebnis aufgepeppt. Auch das verwendete Hochglanzpapier (”glossy pa per”) spielt eine wichtige Rolle, damit die Farben ihre Leuchtkraft voll entfalten. Ein ansprechendes Druckergebnis wurde zum Beispiel mit dem HP Desk-Jet 690C erzielt, der mit einer speziellen Fotopatrone bestückt war.

Die Ergebnisse auf dem HP-Spezialglanzpapier waren kaum von der Fotovorlage zu unterscheiden. Auch das Druckergebnis auf Transparentfolie (HP-Spezialfolie) überzeugte durch hohe Farbtreue und satte Farben. Bei der Ausgabe auf einfacher Papierqualität zeigt der Drucker einen leichten Grünstich, der sich nicht einmal mit der Druckersoftware eliminieren läßt. Hier muß bereits beim Scan oder in der Bildbearbeitung korrigiert werden.

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TECHTALK:

Den SCSI-Bus richtig einstellen

Immer wieder Ärger mit dem SCSI-Bus - das muß nicht sein: Der SCSI-Bus muß an beiden Enden abgeschlossen sein, nur dann funktionieren die angeschlossenen SCSI-Geräte. Wird an den SCSI-Controller im PC kein externes Gerät angeschlossen, so muß man den Abschlußwiderstand auf der Karte

aktivieren. Soll ein Scanner angeschlossen werden, so ist dessen Abschlußwiderstand zu ak-tivieren und der Abschlußwiderstand auf der Controller-Karte zu deaktivieren. Dies geschieht meist durch einen Eintrag im Controller-BIOS .

Achtung: Im BIOS des Adaptec-2940-Controllers ist die Bezeichnung für die Terminierung vertauscht: Soll der Abschlußwiderstand auf dem 2940-Controller deaktiviert werden, so muß bei dem Eintrag »termination enabled« stehen! Falls Sie diese Kleinigkeit nicht beachten, bleibt der PC beim Hochfahren hängen.

Axel Berghoff (-na)

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