![]() |
![]() |
![]() Den PC richtig aufräumen ![]() So machen Sie Ihren Rechner wieder fit ![]() Windows läuft schneller, Anwendungen stürzen nicht mehr ab, und auf der Festplatte ist wieder genug Speicherplatz vorhanden. CHIP zeigt mit den folgenden neun Tips, wie Sie Ihren PC und Windows 95 fit halten. Ein Traum? Nein - räumen Sie einfach mal Ihren PC auf, und Sie werden staunen.
|
![]() |
Tip 3 - Weg mit dem Ballast: Putzen Sie den Internet Cache
Weitverbreitete Internet Browser wie der Netscape Navigator und der Microsoft Internet Explorer haben die positive Eigenschaft, alle Aktivitäten zu protokollieren und die HTML-Dateien und Bilder bereits besuchter Seiten auf der Festplatte in einem Cache-Verzeichnis zu speichern. So muß beim erneuten Besuch einer Web-Seite diese nicht neu heruntergeladen werden, sondern sie kommt einfach vom Internet Cache direkt auf den Bildschirm. Das geht zwar schnell, kostet jedoch wertvollen Festplattenspeicher. Im Lauf der Zeit sammeln sich dort, je nach Cache-Einstellung, bis zu mehrere tausend Dateien an. Diese sind meist relativ klein, und gerade bei umfangreichen Festplattenpartitionen mit Clustergrößen von 32 Kilobyte und mehr wird dann sehr viel Platz verschwendet. Wenn man also Platz braucht, empfiehlt es sich, den Cache zu löschen, was sowohl Internet Explorer als auch der Navigator im jeweiligen Konfigurationsmenü anbieten. Des weiteren speichern beide Programme den Verlauf, also die besuchten Seiten. Netscape tut das in einer Datei mit dem Namen NETSCAPE.HST, die man ruhig stehenlassen kann und erst dann löschen sollte, wenn sie einige Megabyte Umfang hat. Diese enthält auch noch andere interessante Hinweise: Möchten Sie zum Beispiel wissen, wo sich Ihre Kinder im Internet herumtreiben, dann können Sie im Netscape Navigator das einfach herausfinden, indem Sie anstelle einer Web-Adresse den Befehl »about:global« in der URL-Zeile eingeben. Der Microsoft Explorer dagegen speichert den Verlauf pro URL im Ordner »History«, der sich im Windows-Verzeichnis befindet. Im Explorer selbst kann man die maximale Zahl der Einträge dort begrenzen. Festplatten mit mehreren Gigabyte Speichervermögen sind heute Standard - was jedoch an den Unzulänglichkeiten des alten FAT-Dateisystems aus DOS-Zeiten wenig geändert hat. Wenn Sie also Ihrem PC eine zweite Festplatte mit mehreren Gigabyte Kapazität gönnen, dann sollten Sie den neuen Massenspeicher bereits vor der ersten Installation aufräumen: Definieren Sie zum Beispiel eine Partition mit 2 Gigabyte oder mehr, dann beträgt die Clustergröße (Zuordnungseinheit) 32 Kilobyte. Dies ist die kleinste Einheit, die pro Datei vergeben werden kann - egal, ob die Datei ein einziges Byte oder 32 Kilobyte enthält. Viele GIF- und JPG-Dateien aus dem Internet belegen nur etwa zwei Kilobyte im Cache-Verzeichnis des Internet Browsers. Obwohl die Dateien kompakt sind, können die verbleibenden 30 Kilobyte vom FAT-System nicht anderweitig vergeben werden. Bei beispielsweise 1600 Dateien im Cache werden brutto glatt 50 Megabyte verbraten, obwohl die Dateien netto nur gut drei 3 Megabyte belegen. Obwohl die neue Platte genügend Speicher hat, wird sie wegen der großen Dateizuordnungseinheiten sehr schnell voll. Verkleinert man hingegen die Partitionen auf etwa 1 Gigabyte, so ist ein Cluster nur noch 16 Kilobyte groß - die Verschwendung des Plattenspeichers ist also halbiert. Das ist aber nur sinnvoll bei Partitionen, die Dateien bis zu einer Größe von 1 oder 2 Megabyte enthalten. Werden jedoch große Bilddateien gespeichert, dann bringen kleine Cluster einen Verlust an Performance. Hier muß man also einen Kompromiß schließen. Die FAT32 von Windows 95 OSR2 und NTFS von Windows NT hat dieses Problem zwar behoben, ist aber leider nur zu sich selbst kompatibel und kann daher weder mit DOS noch Windows NT gelesen werden. Nichts ist lästiger, als auf den Festplatten ständig nach Dateien suchen zu müssen: Wo ist der Geschäftsbrief oder die Bewerbung von gestern, wo war gleich wieder das neue Super-Tool? Wer Ordnung auf die Festplatte bringen möchte, sollte folgende Grundregel beachten: Anwendungen (Programme) und Arbeitsdateien müssen stets getrennt sein. Dies sollte nicht nur in verschiedenen Verzeichnissen, sondern besser gleich in verschiedenen Partitionen oder zwei Laufwerken geschehen. Dadurch können Sie zum einen das Problem der großen Cluster minimieren (siehe CHIP-Tip 4), wenn Sie mit Partitionsgrößen bis zu 1 Gigabyte arbeiten. Arbeiten Sie mit mehreren Festplatten im PC, dann ist das Risiko eines Datenverlustes geringer, da sich die Daten über mehrere Speichermedien verteilen. Lediglich bei bestimmten Anwendungen, also bei Multimedia-Dateien, etwa umfangreichen WAV- oder AVI-Files oder großen TIF-Bildern, sollte man die maximal mögliche Partitionsgröße wählen, da bei solchen Dateien das Clusterproblem vernachlässigbar ist. Selbst kleine Sharewareprogramme kommen heute mit einer Installationsroutine, die das Programm in bestimmte Verzeichnisse kopiert, Icons anlegt, INI- und Registrierungseinträge vornimmt und so weiter. In Setup- oder Installprogrammen sind schon bestimmte Einstellungen standardmäßig vorgenommen, denen man aber prinzipiell mißtrauen sollte. Achten Sie auf folgendes: Installationsordner: Die meisten Programme installieren sich in C:\WINDOWS\ PROGRAMME. Haben Sie Ihre eigene Verzeichnislogik aufgebaut, so legen Sie ein Zielverzeichnis wie D:\GRAFIK\Bildverarbeitung\Photoshop\ selbst an. Der eben erwähnte Photoshop will sich per Standardeinstellung im Verzeichnis \WINDOWS\ WIN32APPS\PHOTOSHOP\ installieren, das garantiert noch nicht existiert. Andere Programme, vorwiegend aus den USA, schlagen C:\Program Files\ xxxx als Zielverzeichnis vor (die US-Entsprechung von C:\Programme\), da dieser Pfad im Setup-Programm oft fest vorgegeben ist. Leider ignorieren viele Installationsprogramme den länderspezifischen Eintrag in der Registry. Installationsoptionen: Wenn Sie zu den wenigen Windows-Anwendern mit riesigen Festplatten gehören, dann wählen Sie bei jeder Programminstallation immer »Standard«. Doch meist pfeift die Festplatte auf dem letzten Loch, und deshalb sollten Sie im Regelfall die Option »Benutzerdefiniert« wählen. Die dritte Op-tion »Minimal« ist nur dann angebracht, wenn Sie auf die 800 Fonts bei Corel Draw, auf unnütze Clipart-Dateien oder Lernprogramme verzichten können. Außerdem sollte man bei der Installation bestimmten Programmen verbieten, Dateien ungefragt auf sich umzuleiten - was zum Beispiel Corel PhotoPaint gern tut: Klickt man auf eine Bilddatei, dann wird diese von nun an immer mit PhotoPaint geöffnet, was in der Regel recht lange dauert. Viele Anwender wundern sich, daß die Festplatte schnell voll ist, und übersehen dabei das prall gefüllte Papierkorb-Icon auf dem Desktop. Ein Klick auf den Eintrag »Papierkorb leeren« im Kontextmenü bewirkt oft wahre Wunder. Denn Dateien im Papierkorb sind immer noch vorhanden und belegen den Plattenplatz. Leeren Sie also regelmäßig den Papierkorb, wenn Sie sicher sind, daß die darin befindlichen Dateien nicht mehr benötigt werden. Wenn Sie Dateien löschen, können Sie den Papierkorb übergehen, indem Sie gleichzeitig auf [Umschalt][Entf] drücken: Die Dateien werden sofort ge-löscht, und der Platz wird freigegeben. Den Papierkorb können Sie mit rechtem Mausklick auf Papierkorb »Eigenschaften | Global« individuell konfigurieren. Windows sieht auf jeder Festplatte zehn Prozent der Kapazität für gelöschte Dateien vor. Dies kann man bei Platten ab 1 Gigabyte auf etwa drei Prozent beschränken. Außerdem sollte man diese Einstellungen für jedes Laufwerk getrennt festlegen. Zudem kann man bei bestimmten Laufwerken vorgeben, daß die Dateien sofort gelöscht werden. Seit es Windows 95 gibt, kommen die meisten Programme gleich mit einem De-installationsprogramm ins Haus. Verschieben Sie jedoch eine Anwendung in ein anderes Verzeichnis mit einem entsprechenden Shareware-Tool, versagen leider die meisten Deinstaller: Oft bleiben Rückstände auf der Platte, und die System- und Windows-Ordner werden immer größer. Schuld daran sind DLL-Dateien, die oft nur von einer bestimmten Anwendung genutzt werden, aber auch nach der Deinstallation auf der Festplatte verbleiben. Manuelles Suchen nach solchen unbenutzten DLLs sollten nur Experten versuchen - auch dann ist es ein Glücks- und Geduldsspiel, die Dateien aufzuspüren. Dabei ist zusätzlich zu beachten: So manche DLL wird von mehreren Programmen verwendet und darf deshalb nicht entfernt werden. Besser ist es, hier auf Programme auszuweichen, die solche Putzarbeiten automatisch erledigen. Ein Beispiel hierfür ist das Profi-Tool Clean Sweep. Wenn Sie MS-Office 95 oder 97 installieren, sind auf der Festplatte schnell 100 Megabyte belegt. Viele Dateien, die nach der Installation auf der Festplatte landen, sind überflüssig, werden nie gebraucht. Zunächst sollten Sie nach Dateien mit dem Namen MSCREATE.DIR suchen. Diese haben 0 Byte und genausoviel Sinn. Also weg damit. Direkt im Office Ordner »Msoffice« befinden sich nochmals Verknüpfungen auf Anwendungen, die sowohl im »Startmenü« als auch auf dem »Desktop« auftauchen - also weg damit. Nur die INI-Datei OF9XSPEC.INI sollten Sie vor dem Exitus verschonen. Es folgt der »Clipart«-Ordner. Brauchen Sie diese netten Bildchen wirklich? Und wenn, dann lassen sich diese auch von der Office-CD laden - also löschen. Im »Vorlagen«-Ordner befinden sich viele Dateivorlagen und Assistenten, die kaum gebraucht werden. Lassen Sie nur das übrig, was Sie wirklich benötigen. Wer viel mit seinem Rechner arbeitet, wird bemerken, daß das »Startmenü« recht unübersichtlich wird. Das »Startmenü« ist ein Systemordner im »Windows«-Verzeichnis. Mittels Explorer lassen sich dort Programme bequem zu Gruppen wie »Grafik«, »Text«, »Datenbank« und so weiter zusammenfassen. Der Nachteil: Derart angelegte oder verschobene Einträge finden Deinstallationsprogramme nicht mehr und müssen von Hand oder mit einem geeigneten Tool gelöscht werden. Klaus Schrödl (na) |