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Kultur

 

com!online Ausgabe 08/01

www.schlingensief.com   www.buchheimmuseum.de   www.canon.com/cdcc   www.folter.at  
 

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com!online 08/01

Ohne Maske

www.schlingensief.com

sehrgut

Zwischen allen Stühlen ist es nicht unbedingt gemütlich, aber Christoph Schlingensief scheint hier seine Heimat gefunden zu haben: Von klassischen Theaterabonennten werden seine provokanten Aktionen in eben dem Maß als Ende der Kunst abgelehnt, in dem sie von der Politik ernst genommen werden. Ob er den Hamlet mit Neonazis inszeniert, um sie zum Ausstieg aus der Szene zu bewegen oder ob er das österreichische Volk à la Big Brother an der Abschiebung von Ausländern beteiligt - immer bewegt er sich auf dem schmalen Grat zwischen Tabubruch und Ironie. Auf seiner Homepage dagegen verzichtet Schlingensief weitgehend auf Subversion und liefert ausführliche Hintergrundinfos, die helfen, sich ein besseres Bild von dem Filmemacher, Theaterregisseur und Aktionisten zu machen. Mit Presseberichten, Downloads von Videoclips und Tonaufnahmen werden seine Projekte hervorragend dokumentiert. Eine wahre Schatztruhe ist das virtuelle Gästebuch, das nicht nur rege genutzt wird, sondern auch mehr als die üblichen Kurzkommentare zur Seite bietet: Die Postings reichen von originellen Verschwörungstheorien bis hin zu ganzen Theaterstücken.

schlingensief
com!online 08/01

Museum der Fantasie

www.buchheimmuseum.de

gut

Endlich hat er es geschafft: 30 Jahre lang hat Lothar-Günther Buchheim für sein "Museum der Phantasie" gekämpft, Ende Mai hat es eröffnet. Wenn also in diesem Sommer die Touristen an den Starnberger See pilgern, tun sie dies nicht mehr nur wegen der schönen Natur - obwohl auch die im Konzept des Kunstsammlers eine große Rolle spielt, genauso wie die abwechslungsreiche Architektur von Günter Behnisch. Im Zentrum steht allerdings die berühmte Expressionistensammlung. Zumindest einen Vorgeschmack auf die ausgestellten Werke kann man auf der Seite gewinnen.

buchheimmuseum
com!online 08/01

Wettbewerb der digitalen Kunst

www.canon.com/cdcc

gut

Preisgelder von rund 140.000 Mark gibt es beim "Canon Digital Creators Contest 2001" zu kassieren. Digital arbeitende Künstler können sich zwischen dem 5. September und dem 30. November auf der Canon-Homepage registrieren.

canoncdcc
com!online 08/01

So warn's, die alten Rittersleut

www.folter.at

gut

Sammlung des Schreckens: Auf rund 400 Quadratmetern zeigt das Foltermuseum im Rittersaal der Burg Sommeregg in Kärnten über siebzig originalgetreue Instrumente. Ergänzt werden diese durch ausführliche Texte, die einen Eindruck davon vermitteln, wie in dieser düsteren Zeit Leib- und Ehrstrafen verhängt wurden und welche soziale Stellung der Scharfrichter hatte. Bei aller Entrüstung will die Website des Museums jedoch Lehrreiches mit Unterhaltsamem verbinden: Ein wohliges Gruseln dürfen Hartgesottene bei Judaswiege, Beinschraube oder Stachelstuhl schon empfinden.

folterat