Die Geschichte von Meridian
Dies hier ist zugleich die Geschichte und das VermΣchtnis der Bewohner von Meridian. Es werden sowohl die Ursprⁿnge, die Geographie, die G÷tter und K÷nige, als auch ein kurzer Abri▀ der aktuellen Situation im folgenden dargestellt.

1. Der Ursprung

Obwohl sich nur noch wenige daran erinnern, wird die Geschichte der glorreichen Tage des Imperiums von Nexus immer noch erzΣhlt. Das K÷nigreich war ein stetig flie▀ender Strom des Wissens, des Handels und der Kultur, was sich nur durch das Zusammentreffen riesiger und uralter MΣchte in Meridian bilden konnte. Die enormen Energiestr÷me von Meridian verbanden das Zentrum des Imperiums mit seinen weit verstreuten und blⁿhenden Kolonien in einem feinen Netz aus AbhΣngigkeit und Harmonie.

Die Gelehrten des K÷nigreiches haben in mⁿhsamer Kleinarbeit die Gebiete kartographiert und numeriert. Eine der glorreichsten Kolonien wurde unter dem Namen Meridian 59 bekannt, ein reiches und lebenswichtiges Land, welches die mΣchtigsten Meridianer anzog. Die StΣdte von Meridian 59 bildeten den Stoff fⁿr viele Legenden: Geschickte Handwerker formten Sch÷nheit aus Metall, Holz und Edelsteinen, die um die Stadt Jasper zu finden waren. HΣndler wurden reich durch den Austausch dieser Waren mit dem K÷nigreich ⁿber den Hafen von Barloque. Die Gelehrten sammelten sich in Cor Noth, um die Geheimnisse des Landes zu ergrⁿnden. Die Bauern gruben sich tief in den Boden von Marion und Tos, um vielfΣltige Lebensmittel zu produzieren. Alles wurde von Far'Nohl, einem allseits geliebten Prinzen regiert, der seinen Sitz fⁿr lange Jahre in Barloque hatte, bis das Chaos ⁿber das Imperium hereinbrach und sich alles verΣnderte.

2. Die G÷tter

Bis heute wissen wir nicht, was an jenem Tag passierte. Einige meinen, da▀ ganz Meridian sich in Qualen gewunden hat, als die magischen Verbindungen zum Imperium zerbrachen und sich die RealitΣt damit verΣnderte. Als sich Dunkelheit und Licht unverstΣndlicherweise vermischten, starben die Menschen zu Tausenden, nur um daraufhin als Untote mit kalten Augen wieder aufzuerstehen. Zwischen den Welten klafften Dimensionstore, die es den MΣchten der Finsternis erlaubten, die Welt zu betreten, und dem Tod eine neue Bedeutung auferlegten.

In den folgenden Tagen trafen sich die sechs weisesten Meridianer am Steinkreis, an dem die Meridianer sich gegen die sichtbaren Feinde zusammenschlossen. Dort ⁿberlegten sie, wie man die Verwⁿstung beenden und die altbekannte Weltordnung wiederherstellen k÷nnte. Sie kamen ⁿberein, da▀ ein jeder der sechs versuchen sollte, die Kontrolle ⁿber Meridian wieder zu erlangen, indem sie ihr individuelles Wissen und ihre FΣhigkeiten benutzten.

Kraanan, der StΣhlerne, war als erster an der Reihe. Er legte seine Rⁿstung ab und krallte seine HΣnde verbittert in die schauderhafte Erde, um seine Geisteskraft ins Erdreich flie▀en zu lassen. Fⁿr einen Augenblick sah es so aus, als ob er mit der Erde in einem verbittertem Kampf liegen wⁿrde, bis die Erde ihn schlie▀lich umschlo▀. Er schrie mit seiner letzten Kraft auf, eine Welle der Wut brach ⁿber die Erde her, und er wurde zu Stein und verschwand. Die anderen jedoch fⁿhlten noch seine Anwesenheit und wu▀ten, da▀ er nicht gestorben war; sie waren lediglich erstaunt ⁿber diese Vewandlung.

Sha-Lill, Kranaans junge und sehr begabte Frau, machte sich an ihr Werk. Sie erschuf eine lindernde Brise und ganz feinen Regen, um die bebende Erde zu besΣnftigen, und fⁿr eine kurze Zeit war das Chaos beendet. Aber wie dem auch sei, sie widmete sich zu frⁿh der Suche nach ihrem verlorenen Mann. Genau in diesem Moment wurde sie von Meridian gerissen und hinterlie▀ nur einen zarten Schauer, der stetig nachlie▀. Diese tr÷stliche Erscheinung kann heute noch von jedem wahrgenommen werden, der danach sucht.

Nach der folgenden Trauer brachte schlie▀lich Jala, die Schwester von Sha-Lill, eine Wende. Ihre anmutigen Lieder waren im gesamten Land zu h÷ren, und es schien so, als wⁿrde jeder Meridianer dazu tanzen. Mit ihrer wachsenden Kraft wurden selbst die unruhigsten Geister besΣnftigt, und kulturelles Leben und zwischenmenschliche Beziehungen normalisierten sich.

Gerade als sich Jala auf dem h÷chsten Niveau ihrer magischen Kraft befand, sah die dunkle Qor ihre Chance und packte die Gelegenheit beim Schopf. Ohne Kranaans Widerstand, Sha-Lills Einmischung und Jalas ⁿbermΣchtige Melodien war sie in der Lage, Meridians Macht nach ihrem Belieben zu nutzen. Ihr kristallener Dolch blitzte auf, bevor sie ihn bis ans Heft in den Rⁿcken von Jala stie▀. Jala vergo▀ mit weit aufgerissenen, unglΣubigen Augen all ihre Lebenskraft in die Erde, als sie das Leben verlie▀. Ihr K÷rper l÷ste sich auf, und die letzten T÷ne ihrer Harfe verklangen im Wind.

Farens verschlossene und unnahbare Erscheinung hatte sehr lange die Liebe zu Jala verheimlichen k÷nnen. Jetzt aber war er entsetzt ⁿber die zⁿgellose Schadenfreude Qors, und seine Miene vedunkelte sich mit unbarmherzigem und unvorstellbarem Zorn. Qor bemerkte die Gefahr fast zu spΣt und flⁿchtete in eine Wolke aus Dunkelheit, als sich die Wirbel der Vernichtung und des Chaos mit Farens Macht vereinigten. UnsΣglich wⁿtend lenkte Faren die gesamte Macht von Meridian gegen sich selbst. Das Land erbebte, und der Himmel verdunkelte sich und verzehrte ihn in einem Sturm aus Wind und Feuer, der alles verschlang, was sich ihm in den Weg stellte.

Riija, dem jungen Chronisten, der nun alleine im Ring der Steine stand, wurde pl÷tzlich alles klar, was bisher passiert war. Er sah es ganz deutlich, da▀ die anderen noch am Leben und mit Meridian verschmolzen waren. Im gleichen Moment sah er auch noch, welche neue Rolle ihm in dieser neuen Welt zu kommen wⁿrde. Mit einem rΣtselhaften LΣcheln auf den Lippen verschwand er aus dem Ring der Steine in den Nebel. Keiner wei▀ bis heute, wohin er ging.

3. Eine neue Welt

In den darauffolgenden Jahren begannen die Bewohner von Meridian 59, sich mit ihrer neuen Welt anzufreunden. Trotz der Tatsache, da▀ die Schiffe des K÷nigreiches nicht mehr in Barloque anlegten und die UniversitΣt von Cor Noth verlassen blieb, begann das Volk, sich in D÷rfern und auf dem Land wieder anzusiedeln. Sie waren sich jedoch immer der Gefahren bewu▀t, die sich nachts unsichtbar in ihr Land einschlichen.

Prinz Far Nohl wurde zum K÷nig gekr÷nt, als sich die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung mit dem K÷nigreich immer weiter entfernte. Er setzte sehr g÷nnerhaft sein pers÷nliches Verm÷gen ein, um die tiefen Wunden im Land und unter den Einwohnern zu heilen. Au▀erdem nutzte er jede freie Minute, um sich mit den Werken der Meridianer zu beschΣftigen. Letztendlich legte er sein Amt zugunsten von Zarcos, seinem Sohn, komplett nieder. Er zog sich in sein Landgut im Σu▀ersten Sⁿden zurⁿck, um sich seiner Forschung mit fast schon krankhafter Sucht hinzugeben. WΣhrend er eines Tages mit der Wiederherstellung eines Dimensionstores beschΣftigt war, wurde er dort zwischen den Dimensionen gefangen und fristet sein Dasein dort weder tot noch lebendig, gefangen in der Ewigkeit unsΣglicher Qualen. Man sagt, sein Geist hause immer noch in den GemΣuern des Landgutes und bekΣmpfe jeden, der in seine private H÷lle eindringt.

Im Verlauf der Jahre brachten Zarcos und seine vier Amtsnachfolger die Bewohner von Meridian dazu, die magische Welt um sie herum zu nutzen. Die PrΣsenz der "Sechs" wurde immer noch von vielen wahrgenommen, und aus diesem Grund entstanden Tempel zu ihren Ehren. Die Schⁿler von Kranaan lernten Strategie, Waffenfertigkeit und Zorn. Die AnhΣnger Sha-Lills strebten nach den sanften Regenschauern, der Kunst, friedfertig zu handeln und zu heilen. Jalas Schⁿler beschΣftigten sich mehr mit der Kunst und der Musik, wΣhrend Farens Gruppe sich mehr auf das Chaos konzentrierte, das sie umgab. Qors b÷swillige Absichten zogen natⁿrlich auch einige egoistische und arrogante Leute an, die sich dann selbst als h÷hergestellte Menschen betrachteten. Riija wurde fast gΣnzlich ignoriert, da es kaum jemanden gab, der seinen unergrⁿndlichen Gedanken folgen konnte.

WΣhrend der Herrschaft von Zarcos III stellt sich heraus, da▀, wann immer die Meridianer in Berⁿhrung mit der Welt kamen, sich eine magische Quelle ÷ffnete, was sich als ein natⁿrlicher Flu▀ magischer Energie Σu▀erte. Qors AnhΣnger nutzten dies zu ihren Zwecken und errangen viel Macht. Damit zerst÷rten sie den Tempel von Jala an einem einzigen Tag. Sie unterschΣtzten jedoch ihre Gegner; die anderen Tempelorden schlossen sich zusammen und belagerten ihrerseits den Tempel von Qor. Qors GlΣubige l÷sten die Verbindung ihres Tempel mit der Erde und waren so in der Lage, diesen vor der Zerst÷rung zu schⁿtzen. Seit diesem Zeitpunkt hat sich sein Standort sehr hΣufig verΣndert. Je mehr Jahre ins Land gingen, umso verschwommener wurden die Erinnerungen an die magischen Quellen und gerieten schlie▀lich ganz in Vergessenheit. Heute kennt keiner mehr ihre genaue Herkunft oder den Ort des Erscheinens.

Im Zuge der Generationswechsel haben die Nachkommen von Far Nohl ihre adeligen Zⁿge beibehalten und werden vom Rat der fⁿnf Weisen unterstⁿtzt. Diese alten und allseits respektierten MΣnner, die ein puritanisches Leben fⁿhrten, hatten sich der Fⁿhrung von Meridian verschrieben.

4. Die Gegenwart

Meridians jⁿngster K÷nig, Zarcos V, heiratete die zauberhafte und liebliche Zauberin Katria von Jasper. Vor ihrer Heirat mit Zarcos war Katria die Geliebte von Kalior, einem extravaganten jungen HΣndler. (Kaliors Vater, Herzog Quan von Tos, hatte sich seinen Titel durch jahrelange Dienste bei Zarcos IV erworben und war ein vertrauenswⁿrdiger Mentor seines Sohnes.) Kalior selbst verzieh es Katria nie, da▀ sie sich fⁿr Zarcos entschieden hatte und suchte seine Rache ⁿber Jahre hinweg.

In der Nacht, als Katria das erste Kind von Zarcos V. zur Welt brachte, stⁿrzte Quan eine tiefe Treppe im Palast hinunter und starb. Kurz darauf starb Katria trotz gewaltiger Fortschritte der Medizin bei der Geburt und hinterlie▀ Zarcos eine Tochter namens Kateriina. Genau wie sein Gro▀vater und auch dessen Gro▀vΣter vor ihm stⁿrzte sich auch Zarcos V. vor Gram kopfⁿber in das Studium der Welt von Meridian und hatte die Hoffnung, so das Choas in seiner Seele bereinigen zu k÷nnen. Heute wird er nur noch sehr selten gesehen, und man munkelt, er sei nicht mehr zurechnungsfΣhig.

WΣhrend der gesamten Kindheit von Prinzessin Kateriina wurde Meridian von den fⁿnf Weisen alleine regiert - unter der Mitwirkung von Herzog Kalior. Heute ist Kateriina bereits in der Lage, selbst zu regieren. Sie ist allseits beliebt, wegen ihres Mitgefⁿhls, ihrer Gro▀zⁿgigkeit und ZuverlΣssigkeit. Sie wird von allen unterstⁿtzt. Insgeheim denkt Kalior immer noch, da▀ sie viel zu jung und zart ist, um regieren zu k÷nnen. Er hat mit den Weisen schon immer daran gearbeitet, die allseits verha▀ten Steuern abzuschaffen. Nun sucht er die Unterstⁿtzung derjenigen, die pers÷nlichen Erfolg zu wⁿrdigen wissen und bei denen die Macht in verantwortungsvollen HΣnden liegt. Die fⁿnf Weisen fⁿhren immer noch das Land, aber es gibt bereits bei der Prinzessin und dem Herzog ein gewisses Unbehagen darⁿber, wer nun die Thronfolge von Zarcos antreten soll.

Genau deshalb ist es immer noch eine gefΣhrliche und ungewisse Zeit. Eine Zeit der Monster und der Mysterien. Eine Zeit der Gefahren, der M÷glichkeiten und der Wunder. Eine Zeit, in der man auf Schritt und Tritt von VerΣnderungen verfolgt wird und die Handlungen eines jeden einzelnen Auswirkungen auf die kommenden Jahrhunderte hat.

5. Erscheinen der Abenteurer

Erst kⁿrzlich hat sich ein neues Dimensionstor nach Meridian ge÷ffnet, aus dem nun Str÷me von neuen Kolonisten nach Meridian 59 flie▀en. Wir begrⁿ▀en sie, unsere neuen Bⁿrger, und hoffen, sie bringen neue Kraft mit und bemⁿhen sich um unser Land. Das Buch, das Du jetzt in HΣnden hast, soll Dich mit unseren Gewohnheiten vertraut machen. Einiges wird sich kaum von Deiner natⁿrlichen Umgebung unterscheiden, anderes wird fⁿr Dich ganz neu sein. Wir m÷chten Dich auch noch darauf hinweisen, da▀ GesprΣche mit den anderen Bewohnern sehr nⁿtzlich sein k÷nnen. Viele von ihnen haben kostbare Informationen, bieten Dir kleinere AuftrΣge an oder sind bereit, Dir nⁿtzliche GegenstΣnde zu verkaufen.

M÷gen die G÷tter Deine Bemⁿhungen belohnen.