Spieletips: Die Siedler 2 Das Siedler-Sequel von Blue Byte h„lt sich schon seit einigen Monaten beharrlich in den obersten R„ngen der Verkaufscharts. Diesem Erfolg zollt die PC-Action auf ihre Weise Tribut: auf den n„chsten Seiten gibt es Profi-Tips zur optimalen Fl„chennutzung und zur Standortplanung der Produktionsst„tten. Der optimale Baubeginn Gerade zu Beginn eines Szenarios oder eines freien Spiels kommt es darauf an, den eigenen Grundbesitz schnell zu erweitern. Die dafr notwendigen Baracken werden an den jeweiligen Grenzen plaziert und mittels Straáen an das Hauptquartier angebunden. Das Problem bei diesem Vorgehen liegt jedoch darin, daá die errichteten Straáen viele wichtige Baupl„tze in der direkten Umgebung der Siedler-Zentrale zerst”ren. Am Anfang einer Karriere sollte man aus Grnden der Transportschnelligkeit m”glichst dafr sorgen, daá die zur Werkzeug- und Soldatenproduktion notwendigen Geb„ude (also Schlosserei, Eisenschmelze, Schmiede, Brauerei etc.) sich m”glichst in der N„he des Hauptquartiers befinden. Das berhastete Plazieren von Wachbarracken hat aber den negativen Effekt, daá die potentielle Zahl an mittleren und groáen Baupl„tzen drastisch reduziert wird. Um diese Auswirkungen weitestgehend zu neutralisieren, bietet sich das folgende Konzept an (siehe auch die zugeh”rigen Screenshots). Nach dem Start errichtet der Spieler zuerst die notwendigen Barracken-Baustellen, um die Grenzen in alle sinnvollen Himmelsrichtungen zu verschieben. Nachdem die Fertigstellung abgewartet wurde und die Soldaten ihre Wohnungen bezogen haben, zerst”rt man nun die jeweiligen Verbindungsstraáen und gibt dadurch die belegten Baupl„tze wieder frei. Anschlieáend speichert man den Spielstand und berlegt sich nun in Ruhe, an welcher Stelle gr”áere und kleinere Geb„ude errichtet werden und wie der Straáenbau optimal gestaltet werden kann. Zu diesem Zweck kann man die gewnschten Baustellen auch vorerst ohne Straáenanbindung in der Landschaft plazieren, um dann daraus die beste Verkehrspolitik abzuleiten. Mit dem beschriebenen Vorgehen ist beim Bau der Geb„ude ein minimaler Zeitverlust verbunden; schlieálich muá der Spieler zuerst die Fertigstellung der Barracken abwarten. Dieser Nachteil wird aber von der wesentlich verbesserten Standortplanung berkompensiert, da der Transportfluá auf den Straáen bei geeigneter Planung erh”ht wird und auch die einzelnen Wege zu den Produktionsst„tten verkrzt werden. Eine h”here Anzahl an potentiellen gr”áeren Baupl„tzen erleichtert auch den Aufbau von spezifischen Produktionsinseln. Im weiteren Spielverlauf verliert diese Bautaktik kaum an Bedeutung, da der Aufbau von Zwischenlagern mit denselben Standortberlegungen verbunden ist. Auch hier sollten die direkt angrenzenden Fl„chen optimal mit den entsprechenden Produktionsbetrieben gefllt werden. Die Standortplanung von Produktionsinseln Das Anlegen von effizient arbeitenden Produktionsinseln ist eines der wichtigsten Elemente beim Aufbau eines funktionierenden Wirtschaftskreislaufs. Dabei werden hohe Ansprche an die Raumplanung des Spielers gestellt: Zum einen mssen die Geb„ude untereinander straáentechnisch gut angebunden sein, zum anderen sind Produktionsinseln manchmal nur vorbergehend von praktischem Nutzen und mssen eventuell wieder stillgelegt werden. Insgesamt gibt es vier Produktionsbereiche, bei denen die funktionale und r„umliche Zusammenfassung von Betriebsst„tten von Bedeutung ist: dies w„ren die Nahrungs-, Werkzeug-, Transportmittel- und die Soldatenproduktion (siehe Extrakasten!). Anhand der jeweils eingesetzten Produktionsfaktoren und den entsprechenden Endprodukten kann man ablesen, wie die einzelnen Geb„ude r„umlich angeordnet werden sollten. Bei der Standort- und Transportwegeplanung sollte man auf jeden Fall den Materialfluá beachten - auf diese Weise erspart man den Transportknechten unn”tige Wege oder Leerfahrten. In der Siedler-Praxis ist es meist nicht immer m”glich, reine Produktionsinseln zu errichten, die v”llig autark ihr Dasein fristen. Oftmals ergeben sich Verflechtungen zwischen den Inseln, da es gerade zu Beginn beispielsweise nur schwer m”glich ist, viele fl„chenintensive Bauernh”fe fr die jeweiligen Endprodukte auf die grne Wiese zu stellen. Die Waffen- und Werkzeugproduktion ist r„umlich ebenfalls schwer zu trennen, da beide Produktionsst„tten Eisen als Input ben”tigen und der Spieler gerade zu Beginn nicht mehrere Eisenquellen besitzt. Im Nahrungsbereich ist die r„umliche Orientierung zu den entsprechenden Bergwerken oder zu einem naheliegenden Lager wichtig. Sind mehrere Berge in Sichtweite, sollte man den Bau der nahrungstechnisch notwendigen Geb„ude langfristig planen, um auch bei der Stillegung von bestimmten Bergwerken noch mit einem vernnftigen Aufwand Lebensmittel liefern zu k”nnen. Der schwerpunktm„áige Einsatz von Produktionsinseln als Sttzpfeiler der Wirtschaft ist jedoch noch kein Garant fr einen langfristigen Erfolg der spielerischen Bemhungen. Genauso wichtig wie die Standortplanung ist der richtige Umgang mit den Verteilungsmens, die schon auf kleinste Ver„nderungen mit sichtbaren Konsequenzen reagieren. Die Effizienz von Produktionsinseln wird also nur dann richtig gew„hrleistet, wenn der Spieler die Warenverteilung auf die einzelnen Produktionsbetriebe im Auge beh„lt. Alternativ zu den angegebenen Produktionsabl„ufen kann der Spieler auch ein Lagerhaus, einen Hafen oder sein Hauptquartier als Pufferlager zwischenschalten. Dadurch kann er ben”tigte Inputs an zentralen Knotenpunkten horten und sie bei Bedarf auf die Reise schicken. Diese M”glichkeit sollte man aber nur dann ausgiebig nutzen, wenn entsprechende Transportkapazit„ten in Form von Straáen oder Transporteuren zur Verfgung stehen. Milit„rtips Bevor man in einem Kampagnen-Szenario einen Computer-Gegner angreift, sollte man sich darber im klaren sein, ob es noch weitere Gegner auf der Landkarte gibt und in welchem Verh„ltnis diese zueinander stehen. Zu diesem Zweck ruft man das Statistik-Men auf und betrachtet die Gegner-Portraits; die farbigen K„rtchen in der linken oberen Ecke weisen auf Bndnisse zwischen den Computerfiguren hin. Diese mssen bei einem eventuellen Angriff mit in die Planung einbezogen werden, da der Spieler ansonsten von massiven Gegenattacken berrascht bzw. berrannt wird. Greift man ein bestimmtes feindliches Geb„ude an, wehren sich in der Regel nicht nur dessen Besatzung, sondern auch sonstige Wachmannschaften der umliegenden H„user gegen die Eindringlinge. Aus diesem Grunde sollte der Spieler ausreichend Soldaten in Bereitschaft haben, um mehrere Ziele gleichzeitig attackieren zu k”nnen. Der Vorteil bei dieser Taktik liegt darin, daá sich die Computer-Gegner dann nicht auf die Verteidigung eines einzelnen lokalen Angriffs konzentrieren k”nnen, sondern sich mit mehreren Brennpunkten gleichzeitig besch„ftigen mssen. Auáerdem sind sie in ihren M”glichkeiten eingeschr„nkt, was das Starten von Gegenangriffen angeht. Um eine einigermaáen abgesicherte Offensive starten zu k”nnen, sollte man seine Grenzen ausreichend gesichert haben und keine wichtigen Geb„ude schutzlos zurcklassen. Katapulte sind zur Grenzsicherung zwar gut geeignet, stellen aber leider ein „uáerst lohnendes Ziel fr die feindlichen Truppen dar - sie sollten also immer von Wachgeb„uden umgeben sein. Ist ein Milit„rgeb„ude einmal nicht mehr zu halten, bietet sich eine Taktik an, die schon von Siedler 1 her bekannt ist: man reiát vor den Augen des Gegners einfach das betreffende H„uschen ab. Befindet sich ein Lager im Einzugsgebiet des Wachturms, sollte man jedoch zuerst eine Blitz-Evakuierung veranlassen, um wenigstens die wichtigsten Waren zu retten. Tips-Allerlei Die Suche nach Brunnen bedarf unter bestimmten Voraussetzungen nicht der Hilfe eines Geologen. Sichtet der Spieler sumpfiges oder morastiges Gel„nde, kann er ohne den Rat seines Experten einen Brunnen installieren - in diesen Gebieten sind Wasservorr„te immer garantiert. Eine nervige Situation: eine Kolonie zum Goldabbau will einfach nicht so richtig vorw„rtskommen. Um diesen Ableger des Siedlerreiches kurzfristig zu motivieren, konzentriert man die Verteilung der Baustoffe eine gewisse Zeit auf den entsprechenden Heimat- und Zielhafen - hierzu stoppt man die Einlagerung von Holz, Granit und Lebensmitteln bei allen anderen Lagern und erreicht damit den gewnschten Erfolg. Um ein bestimmtes fehlendes Werkzeug produzieren zu lassen, gengt es nicht, das selbige schwerpunktm„áig im Produktionsplan zu fhren. Man sollte in diesem Fall alle brigen Werkzeuge auf Null stellen und nach einer bestimmten Zeit die Planung wieder neu einstellen. Im Gegensatz zum alten Siedler werden Soldaten im Hauptquartier oder in Lagerh„usern nicht bef”rdert - sie mssen sich in den jeweiligen Wachgeb„uden befinden. Deshalb bringt es auch nichts, seine S”ldner in den angesprochenen Geb„uden zu horten - am besten variiert man die Belegungsquote so, daá immer alle Soldaten besch„ftigt sind. Mit dem Einsatz eines Goldstcks k”nnen brigens bis zu drei K„mpfer gleichzeitig um eine Stufe bef”rdert werden. Ist nur ein bef”rderungsf„higer Soldat im entsprechenden Milit„r-Geb„ude, kann auch nur dieser aufgewertet werden - daran sieht man, daá Goldstcke in gr”áeren Geb„uden wesentlich effektiver zur Entfaltung kommen als in Wachbarracken. Thilo Bayer Verh„ltnisse Im folgenden erfahren Sie, in welchem Verh„ltnis einzelne Geb„udetypen zueinander errichtet werden sollten, um den Wirtschaftskreislauf mit Hinblick auf Produktionsinseln optimal in Schwung zu halten. Auáerdem finden Sie einige weitere spielwichtige Relationen. 1 F”rster : 2 Holzf„ller 1 S„gewerk : 2 Holzf„ller 1 Steinmetz : 1,5 Holzf„ller 1 Mhle : 2 Bauernh”fe 3 Bauernh”fe : (1 Eselzucht + 1 Schweinezucht + 1 Brauerei) 1 Brunnen : 1,5 wasserverbrauchende Geb„ude (B„ckerei, Brauerei, Schweine-, Eselzucht) 5 Bergwerke : (1 B„cker + 1 Metzger + 2 Fischer + 1 J„ger) 3 Kohlebergwerke : (1 Schmiede + 1 Eisenschmelze + 1 Mnzpr„gerei) 1,5 Eisenbergwerke : 1 Eisenschmelze 1,5 Eisenschmelzen : (1 Schlosserei + 1 Schmiede) 1,5 Goldbergwerke : 1 Mnzpr„gerei 1,5 Schmieden : 1 Brauerei 1 Schiff : 13 Holzbretter 1 Goldmnze : 3 Soldaten Produktionsinseln Online Blue Byte bietet auf seiner Internet-Homepage einige Programmierer-Tips zu Siedler 2 an, die sich kein Fan des Spiels entgehen lassen sollte (http://www.bluebyte.de/TIPS/S2TIPS.HTM). Darber hinaus findet man auf der folgenden Seite die neuesten Update-Infos und -Files: http://www.bluebyte.de/D_demos.htm (Groá- und Kleinschreibung bitte beachten). Thilo Bayer